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Wiederverwenden Prefa Dach / Ölheizung weiterbetreiben?

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  •  dajohn
17.3. - 28.3.2019
5 Antworten | 3 Autoren 5
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Hallo community,
gehöre seit ein paar Monaten auch zu den Alt-Haus-Besitzern, die mit einer Komplett-Restaurierung sich den Traum vom Eigenheim in OÖ erfüllen wollen. Lese hier schon länger mit, krieg leider auch immer wieder unterschiedl. Meinungen - möchte deswegen mal hier fragen.

Ausgangssituation: Bungalow 110qm aus den 60er Jahren, 80qm unterkellert (und dicht). Keine therm. Sanierung, alte Fenster etc. Aber: Eternit-Eindeckung wurde ca. 2010 mit Prefa-Dach überdeckt, Ölheizung 2014 mit Brennwertkessel erneuert.
Ich hab geplant, neben der Umgestaltung des Grundrisses den Keller auszugraben und zu dämmen, Fenster zu vergrößern/zu erneuern, Fassade zu dämmen und die Heizung auf FBH FBH [Fußbodenheizung] umzustellen. Dazu eine gr. Garage direkt am Haus. Zudem ca. 2/3 der Fläche als OG --> 170qm Wohnfläche.

Folgende grundsätzl. Fragen aber dazu:
- hat es Sinn, die Ölheizung aufgrund neuem Brenner drinnen zu lassen, bis der Ölpreis zu hoch ist / eine Erneuerung der Hzg. ansteht? Hätte gedacht, mir neben dem Brenner Anschlüsse für eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] gleich vorhalten zu lassen. Was kostet es, den Tank rauszuschneiden?
- das Prefa-Dach ist quasi neu, überdeckt 120qm. Kann man das teure Dach wiederverwenden? Ggf. für eine Garage? Ist das Decken eines Prefa-Dachs aufwendig? Zahlt sich eine "sanfte" Demontage überhaupt aus?
- Wär als letzte Option es sogar sinnvoll, das Dach gar nicht anzugreifen bzw. max. den Bungalow zu erweitern?

Bitte um eure Meinungen dazu!

Danke, dajohn

  •  GeorgL
  •   Gold-Award
18.3.2019  (#1)
Prefa demontieren kann schwer bis unmöglich sein. Leider hat sich irgendwann diese Unsitte verbreitet, das alte Welleternit (?) als Unterdach drauf zu belassen und somit die Entsorgung den Nachfolgern aufzubürden (Verkaufen Dachdecker gerne als "Sanierung"). Ich weiß nichteinmal ob das rechtlich überhaupt gedeckt ist, das ist hier aber nicht Thema.

Wenn du den Dachboden ausbauen willst wirst du kaum darum herumkommen, das gesamte Dach abzuräumen (bis auf den Dachstuhl) und einen ordentlichen Kaltdachaufbau zu machen (inkl. neu eindecken), sonst wird das bauphysikalisch nicht beherrschbar und ein Pfusch.
Ich kann mir ausserdem vorstellen dass die Dachneigungl zu flach und die Dachkonstruktion zu schwach ist um im OG gut nutzbare Räume zu erhalten.

Bezüglich Heizung stimme ich deinen Überlegungen zu, bin aber diesbezüglich Laie.

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  •  dajohn
19.3.2019  (#2)
Hi GeorgL,

danke für deine Rückmeldung.
Richtig - Welleternit mit Verdacht auf Asbest ;-(
Rechtliche Aspekte hatte ich beim Kauf diskutiert - einerseits mit dem Notar, der meinte aber "wo kein Kläger, da kein Richter" (es sieht niemand, weil überdeckt) und andererseits bzgl. Sanierung hätte der Verkäufer die Kosten nur weitergegeben - also auch kein Stellhebel.

Ich hätte geplant aufzustocken, somit sowieso neues Dach aufs Haus; das Dach ist aktuell wie vermutet eh zu flach und nicht für Ausbau geeignet. Allerdings als Garageneindeckung wär das optimal gewesen. Da hätte ich auch den alten Dachstuhl ggf. auch wiederverwenden können.
Deswegen ja die "letzte Option" gar nix zu machen. Aber ich möchte "mein" Haus bauen, nicht Altbestand revitalisieren, deswegen eigentl. nicht relevant ...

Dass ich das "teure" Prefa Dach aber jetzt auch entsorgen muss, taugt mir gar nicht.
Hat jemand noch andere Erfahrungen damit gemacht?

LG, dajohn

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
19.3.2019  (#3)

zitat..
dajohn schrieb: - hat es Sinn, die Ölheizung aufgrund neuem Brenner drinnen zu lassen, bis der Ölpreis zu hoch ist / eine Erneuerung der Hzg. ansteht? Hätte gedacht, mir neben dem Brenner Anschlüsse für eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] gleich vorhalten zu lassen. Was kostet es, den Tank rauszuschneiden?


mittelfristig ja, musst aber nicht als ersten Schritt machen. Man kann nicht einfach den Heizkessel durch eine Wärmepumpe ersetzen, weil da muss man auch die Wärmeverteilung anschauen. Mit Heizkörper wird das eher schwierig, aber es gibt auch dafür Kompromiss-Lösungen. Wenn du FBH FBH [Fußbodenheizung] zuvor machst, kannst es schon umbauen.

Ich habe mal eine Ölheizung auf Erdgas umgestellt und ca. 300 EUR Entsorgung bezahlt, wurde vom Partnerbetrieb des Gasversorgers gemacht. Das war fixpreis für rausflexen und entfernen des Öltanks. Was es ohne Subvention durch den Gasversorger gekostet hätte weiß ich nicht. Wenn du keine FBH FBH [Fußbodenheizung] hast und keine zu große Baustelle haben willst, eine Gasleitung vorbeiläuft kannst evtl. auf Gas umstellen. Vor allem weil du eh schon Brennwertrohr im Kamin eingezogen hast und vermutlich der Hersteller des Ölkessels auch Gasthermen anbietet für dieses Kaminsystem.

zitat..
dajohn schrieb: - das Prefa-Dach ist quasi neu, überdeckt 120qm. Kann man das teure Dach wiederverwenden? Ggf. für eine Garage? Ist das Decken eines Prefa-Dachs aufwendig? Zahlt sich eine "sanfte" Demontage überhaupt aus?


Können tut man vieles, aber es gibt einen Überdeckungsbereich und Bereich wo es genagelt ist. Wenn die Vorgabe bei der Demontage die Wiederverwendung ist, hast dreifachen Demontage-Aufwand. Weil einfach mit Breicheisen/Nageleisen die Blecheindeckung hochziehen geht nicht, die Prefaplatten würden sich sofort verbiegen. Dann kommts noch auf den Neigungswinkel der Garage drauf an und ob dieses Prefa-System für diese Neigung zulässig ist. Ich würds nicht so wiederverwenden.

Grundsätzlich ist das alte Eternit-Dach kein Problem, ist ja eh mit einer neuen Dachhaut überdeckt. Asbest ist auch kein Problem, solange es nicht angeflext oder angebohrt wird. Wenn Eternit nur am Dach liegt ist es keine gesundheitliche Gefahr. Die Entsorgung vom Eternit ist aktuell nciht teuer, in meiner Region ca. 400 EUR für den 10m3-Container, worin man ein ganzes Dach reinbringt. 

Jedoch: Hast du gute Standards bei der Dachdämmung? Heutzutage sind da 30cm Mindeststandard. Bringt viel mehr als Keller aufgraben und dämmen, warum willst du das machen? Ist der Keller undicht? Würde eine reine Abdichtung der Kellerwand von aussen sicher die Dichtheit bringen oder dringt auch Feuchte unter der Bodenplatte rein?

Eine Schritte klingen nach kompletter Entkernung des Hauses. Vor allem Fenster vergrößern heißt neue Überleger in die Aussenwand einbringen, FBH-Einbau heißt Estrich entfernen, eventuell neue Überleger für alle Türen weil man höheren Fussbodenaufbau hat und alte Durchgangshöhe erreichen will. Ich denke deine Kosten werden an Neubau-Kosten schrammen.

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  •  dajohn
27.3.2019  (#4)
Hallo cc9966,

zur Heizung:
ich will auf alle Fälle auf FBH FBH [Fußbodenheizung] umstellen, somit hab ich mit Wärmepumpen jeder Art kein Problem - wie auch mit dem Ölbrenner. Das muss ich noch abwägen.
Einerseits hab ich noch keine klaren Kostenindikationen fürs Rausschneiden, andererseits muss ich mir auch nochmal die Förderungen (Land OÖ) bzgl. Ölkessel / Öltank Entfernung im Detail anschauen. Als Pluspunkt fürs baldige Umbauen stehen natürlich noch die Aufwände, den Kessel und Tank durch einen Rohbau / bzw. über ein gr. Loch in der Kellerdecke auszubauen statt dann durchs fertige Haus alles rauszutragen.

zum Dach:
das Dach ist ungedämmt und auch ungeeignet zum Ausbau, weil viel zu flach. Muss, sofern wir nicht bei ca. 100qm Bungalow bleiben, unbedingt runter. Deswegen bliebe wenn überhaupt nur die Wiederverwendung auf der Garage - aber ich hab verstanden, dass das wohl keine Option darstellt.

zum Keller:
Keller ist nicht undicht (eine Ecke war mal feucht aufgrund kaputter Dachentwässerung, wurde 1a saniert) und nicht feucht, kein Geruch o.ä. vorhanden. Allerdings ist a) der Kanal neu zu machen (vorne aufgraben) b) die Wasserleitung aus den 60er Jahren und die Terasse umzubauen (hinten aufgraben) c) eine komplett neue Garage, die ans Haus anschließt zu bauen (rechts aufgraben) und d) viel. auch die restl. Dachentwässerung schon marode. In diesem Zuge wär eine neue Abdichtung und Dämmung einfach sinnvoll.

Allg:
ja, ich hab grundsätzlich kalkuliert, dass ich mit dem Umbau des alten Hauses auf NEU-Standard und Sanierung aller Umfänge auf ca. Neubau-Kosten komme. Der Illusion geb ich mich gar nicht hin emoji

Bin noch am Abwägen der MUST und NICE2HAVES und will im Vorfeld sauber durchplanen und dann auf den Knopf drücken - mit Fixpreis-Angeboten. Weil viele Sanierungen massiv die Kosten-Planungen sprengen ...

LG

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
28.3.2019  (#5)

zitat..
dajohn schrieb: Als Pluspunkt fürs baldige Umbauen stehen natürlich noch die Aufwände, den Kessel und Tank durch einen Rohbau / bzw. über ein gr. Loch in der Kellerdecke auszubauen statt dann durchs fertige Haus alles rauszutragen.


Besser alles auseinander flexen, vorher mit Altmetallhändler reden ob er einen offiziellen Entsorgungscontainer für Ölverschmutzte Teile hat!

zitat..
dajohn schrieb: das Dach ist ungedämmt und auch ungeeignet zum Ausbau, weil viel zu flach. Muss, sofern wir nicht bei ca. 100qm Bungalow bleiben, unbedingt runter. Deswegen bliebe wenn überhaupt nur die Wiederverwendung auf der Garage - aber ich hab verstanden, dass das wohl keine Option darstellt.


Dann muss auch Kniestock-Mauerwerk aufgemauert werden, neuer Dachstuhl gebaut werden und man kann dann eine ordentlich Dämmebene einplanen.

Also bist du eh bei einem Umbau anstatt einer Sanierung mit Einreichung u.s.w.


zitat..
dajohn schrieb: Keller ist nicht undicht


Ist oft so, wenn der Verkäufer gute Trocknungsgeräte vor dem Verkauf laufen lässt, will aber nicht den Teufel an die Wand malen.
Warum muss der Kanal erneuert werden? Wurden damals nicht eh schon Betonrohre verwendet? Die sind quasi unkaputtbar.


zitat..
dajohn schrieb: ja, ich hab grundsätzlich kalkuliert, dass ich mit dem Umbau des alten Hauses auf NEU-Standard und Sanierung aller Umfänge auf ca. Neubau-Kosten komme.


Guter Start, wenn man sich das gleich so eingesteht kann man wirklich gscheit alles entkernen und auf die Wunsch-Architektur kompromisslos umbauen anstatt mit Dauer-Baustelle sich mit Einzelsanierung von Gewerk zu Gewerk weiter kämpfen um später festzustellen, dass es genauso teuer war.

Meine Must-Empfehlungen: WP + KWL, Fassadendämmung>20cm, Dachdämmung>30cm, Zugang zu einer großen Terasse/Balkon von jedem Stockwerk aus.




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