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Wertpapiere für Gewinnfreibetrag - welche nehmen?

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  •  ildefonso
  •   Gold-Award
21.11.2018
28 Antworten | 5 Autoren 28
28
Bekanntlich kann man als Selbstständiger den Gewinnfreibetrag nutzen in dem man Wertpapiere (wie sie auch für die Pensionsrückstellungen verwendet werden können) kauft.

Da ich dieses Jahr aufgrund von Sondereffekten einen unüblich hohen Gewinn erzielen werden, möchte ich verhindern dass mich die Steuer dann komplett auszieht.

Zum Beispiel bei 100.000 Euro Gewinn kann man für max ca. 9.000 Euro Wertpapiere kaufen, und erspart sich damit ca. 4.500 Euro Steuern.

Mir fehlt hier noch die Übersicht über das Thema.
Zu welchen Wertpapiperen die die Bedinungen erfüllen sollte man sich hier orientieren, insbesondere wenn man auf möglichst geringes Risiko reflektiert?




  •  rk515
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#1)
Grundsätzlich sind das alle Papiere, die als KMU-Anleihe deklariert sind.
Mindesthaltedauer ist 4 Jahre.
Alle § 14 Wertpapiere gehen da

Auch Garantiezertifikate mit einer Mindesthaltedauer von 4 Jahren sind dafür geeignet.
Am besten soll dir der Steuerberater sagen, für wieviel es sinn macht und dann bei der Bank fragen, welche Produkte sie dafür haben.

So siehts aus:


Der Gewinnfreibetrag wird für einkommensteuerpflichtige Unternehmer (Freiberufler, Gewerbetreibende) wie folgt gestaffelt:

 

<table width="76%">
<tbody>
<tr>
<td width="83">
Gewinne

</td>
<td width="232">
 

</td>
<td width="146">
Gewinnfreibetrag

</td>
</tr>
<tr>
<td width="83">
bis

</td>
<td width="232">
175.000 Euro

</td>
<td width="146">
13 %

</td>
</tr>
<tr>
<td width="83">
zwischen

</td>
<td width="232">
175.000 und EUR 350.000 Euro

</td>
<td width="146">
7 %

</td>
</tr>
<tr>
<td width="83">
zwischen

</td>
<td width="232">
350.000 und EUR 580.000 Euro

</td>
<td width="146">
4,5 %

</td>
</tr>
<tr>
<td width="83">
ab

</td>
<td width="232">
580.000 Euro

</td>
<td width="146">
0 %

</td>
</tr>
</tbody>
</table>

1
  •  rk515
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#2)
wtf... blöde darstellung.. ich schau nochmal, dass ich es richtig implementieren kann

1
  •  rk515
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#3)
also.. gewinne bis

175k ==> 13 %
zwischen 175k und 350k ==> 7 % Freibetrag
zw. 350k und 580 k ==> 4,5 %
ab 580k ==> 0 % freibetrag


1


  •  ildefonso
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#4)
@rk515
Danke. Ich vergaß zu erwähnen dass mir die Berechnung der Freibetragshöhe eh klar ist, bzw. ich auch abschätzen kann "wohin" es dieses Jahr geht.

Wieviel ich will weiß ich somit eh, aber nicht konkret was und wo.

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#5)
Hallo Roman,

Simon hat die Freibeträge eh schon beschrieben. Von den ersten 30K gilt der Gewinnfreibetrag von 3.900,-- (also ebenfalls die 13%).
Hier nochmals zum Nachlesen auf der BMF-Seite:
https://www.bmf.gv.at/steuern/selbststaendige-unternehmer/betriebsausgaben/ba-gewinnfreibetrag.html
Bei 100K Gewinn kannst du 13% ansetzen bzw. absetzen. Also in dem Beispiel 13.000,--.
Hier nochmals anhand Beispiele erklärt und die begünstigten Wertpapiere gelistet:
https://www.broker-test.at/online-broker/gewinnfreibetrag-welche-wertpapiere-und-welcher-broker/
Ich hab mir die ERSTE-Bank KMU-Anleihe genommen. Laufzeit 5 Jahre, 40% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag.
Nach 4 Jahren kannst du das Depot auflösen und das Kapital in dein Privatvermögen überführen, dann ist es steuerfrei deins.
Die Verzinsung ist natürlich nicht prickelnd, 0,5%/anno. Aber darum gehts ja grundsätzlich nicht, sondern um den Steuereffekt. Also von den 13% brauchst nicht 50% Est wegrechnen.

Man kann auch nachrangige Anleihen kaufen, da ist die Verzinsung höher, das Risiko aber größer. Im Falle der Insolvenz hast halt durch das Nachrangdarlehen das Nachsehen.

Aktien gehen lt. Auskunft meiner Steuerberaterin gar nicht, obwohl es lt. meinem Banker immer wieder KMU's gibt, die trotzdem Aktien kaufen. Dürfte lt. seiner Aussage eine Grauzone sein.

Lg, Alex

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  •  Austin
21.11.2018  (#6)
Eien Aufzählung über die möglichen Papiere wird dir nichts bringen - es kommt darauf an welche deine Bank bzw. die Stelle bei der du sie kaufst im Programm hat. Nur weil ein Papier für die Nutzung des Gewinnfreibetrags zugelassen ist, heißt das nicht,dass deine Bank dir das verkauft. Die haben meist eine Handvoll favorisierte Produkte und aus denen kannst du dann wählen.

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#7)
https://produkte.erstegroup.com/Retail/en/Products/Bonds/Factsheets/Bond_General/index.phtml?q=&ISIN=AT0000A23QR7&ID_NOTATION=

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  •  rk515
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#8)
Ausserdem muss das Papier zu deinem Investmentprofil passen.

Da ist es wirklich am besten, du setzt dich mit dem Wertpapierspezialisten deiner Bank zusammen. Alles andere wäre nit seriös.

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  •  ildefonso
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#9)
Eine "deine Bank" habe ich nicht wirklich. Natürlich habe ich ein paar Berühungspunkte mit Banken (da einen Hauskredit, hier und dort ein Konto...) aber eine tiefere Beziehung habe ich mangels Notwendigkeit nicht. Wertpapierdepot habe ich auch schon "seit ewig" keines mehr.

Auch wenn ich firmlich einiges umsetze, benötige ich für mein business kaum Banken (großteils elektronische und/oder ausländische Umstätze, alle Unternehmenswerte mit Eigenkapital finanziert).

Ist es nicht so dass eine Bank vorrangig die Papiere verkauft die aus dem eigenen Konzern stammen? Hört sich auf den ersten Blick auch nicht ideal an.

Ich möchte eigentlich aus dem ganzen eigentlich keine Diplomarbeit machen ...


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  •  Austin
21.11.2018  (#10)

zitat..
ildefonso schrieb: Ist es nicht so dass eine Bank vorrangig die Papiere verkauft die aus dem eigenen Konzern stammen?


Ja - was aber nicht automatisch heißt, dass das Papier schlecht ist.

zitat..
ildefonso schrieb: Ich möchte eigentlich aus dem ganzen eigentlich keine Diplomarbeit machen


Wird es auch nicht: Auf die Bank gehen - beraten lassen - Depot eröffnen - Papier kaufen.
Dafür hast du die Steuerersparnis.

Alternative: Selber alles online machen und hoffen, dass es dann schon passen wird oder nichts tun und Steuern zahlen.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#11)
Bundesschatz kannst auch kaufen.
Ein Firmen-Depot würde ich auf jeden Fall machen (brauchst ja auch) und nur die GFB-G'schicht darüber laufen lassen.

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  •  rk515
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#12)

zitat..
Austin schrieb: Ja - was aber nicht automatisch heißt, dass das Papier schlecht ist.


weils ja den zweck der steuerverminderung erfüllt.

zitat..
Austin schrieb: Wird es auch nicht: Auf die Bank gehen - beraten lassen - Depot eröffnen - Papier kaufen. Dafür hast du die Steuerersparnis.


bum zack... das ist die ganze diplomarbeit

zitat..
Austin schrieb: Alternative: Selber alles online machen und hoffen, dass es dann schon passen wird oder nichts tun und Steuern zahlen.


ganz blöde alternative.. man hat ja nix zu verschenken in dem fall

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  •  rk515
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#13)
und... das Depot muss auf den Betrieb lauten.. eh logisch

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  •  Austin
21.11.2018  (#14)

zitat..
rk515 schrieb: ganz blöde alternative.. man hat ja nix zu verschenken in dem fall


Das ich das nicht ernst meine war hoffentlich eh rauszulesen emoji

zitat..
rk515 schrieb: und... das Depot muss auf den Betrieb lauten.. eh logisch


Bei bestehendem Privatdepot kann das Papier auch auf dem Privatdepot gekauft werden. Wird nur für den Steuerberater etwas komplizierter, da es betrieblich gewidmet werden muss und es auf dem Privatdepot in den automatischen Verlustausgleich fällt was eigentlich nicht korrekt ist - das muss dann wieder rausgerechnet werden über die Einkommensteuererklärung.

Also leichter und unkomplizierter ist ein betriebliches Depot - auf einem Privatdepot ist es aber auch möglich.

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  •  ildefonso
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#15)

zitat..
rk515 schrieb: und... das Depot muss auf den Betrieb lauten.. eh logisch


Gewinnfreibetrag gibts eh nur für natürliche Personen, da ist der Betriebsname identisch mit dem Personennamen (sofern man kein e.k. o.ä ist).
Ich könnten auch mein Privatbankkonto für Firmenaktivitäten nutzen. Tut man natürlich nicht da unübersichtlich etc. Genauso wird man auch Depots trennen, wobei ich momentan keines habe.
Als Einzelunternehmer hat man ja z.B. auch den Vorteil dass man Firmengelder bei Tagesgeldanbietern parken kann. Die wollen zwar keine Firmenkunden, aber bei Einzelunternehmen hat Geld bekanntlich kein Mascherl.

Aus steuerlicher Sicht frage ich mich grade: Die Depotkosten müssten in diesem Fall eigentlich als Betriebsausgabe absetzbar sein, oder?

zitat..
speeeedcat schrieb: Bundesschatz kannst auch kaufen.


DAS finde ich einen interessanten Tipp, danke!

Mein Gedankengang:
Bei Bundesschatz gibt's 0,1% Zinsen p.a. und keinerlei Spesen

Wenn ich jetzt - um beim 9.000 Euro Beispiel zu bleiben - bei einer Bank ein Depot eröffne, damit ein Produkt sehr geringer Risikoklasse kaufe, dann fallen ja alle möglichen einmaligen und laufenden Spesen an: Ausgabeaufschlag (?), Depotgebühren und was weiß ich noch alles. Kommt da nach 4 Jahren überhaupt substanziell mehr raus als bei Bundesschatz?


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  •  Austin
21.11.2018  (#16)

zitat..
ildefonso schrieb: Kommt da nach 4 Jahren überhaupt substanziell mehr raus als bei Bundesschatz?


Kommt auf das Papier an und auf die Entwicklung des Papiers. Ohne hellsehen zu können ist das nicht beantwortbar. Die Ertragsmöglichkeit steigt mit dem Risiko das eingegangen wird.

Aus meiner Sicht kommt mehr raus - aber das hängt von deiner persönlichen Chancen/Risiko-Einschätzung ab.
Ich persönliche kaufe einen Fonds mit größtmöglichem Aktienanteil - bin aber auch nicht auf die Laufzeit von 4 Jahren fixiert - soll heißen bei enttäuschender Performance lasse ich ihn halt noch länger liegen.
Wenn du kein Risiko willst, kommt das aber bei dir nicht infrage.

Kauf halt Bundesschatz. Da verdienst du zwar nichts. Kursgewinne sind aber im Rahmen des Gewinnfreibetrags halt als Sahnekirsche zu sehen. Der Hauptvorteil liegt in der Steuerersparnis und die hast du immer wenn du die 4 Jahre einhälst.

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  •  ildefonso
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#17)
@Austin
Die Oberbank hatte mir werblich betreffend Gewinnfreibetrag den 3-Banken-KMU-Fonds empfohlen (und zusätzlich noch ein Produkt mit hohem Risiko).

Wenn ich das richtig lese, hat der im letzten Jahr 4% verloren, in den letzten 3 Jahren eine schwarze Null geschrieben und in den letzten 5 Jahren 9% gewonnen.
Ist die Frage wieviel man für Depotgebühr, Ausgabeaufschlag etc. bezahlt hätte?

Mit dem Bundesschatz hätte ich in 4 Jahren fixe 4x 0,1% bekommen.

Das hört sich jetzt, auf dieses Produkt und die Vergangenheit bezogen nach keinen riesigen Unterschieden an. Oder habe ich da irgendwas komplett übersehen?

Prinzipiell wäre mir die Bundesschatzgeschichte symphatisch (Risiko, Einfachheit, brauche nicht dran denken bzw. keine belastenden Kursschwankungen)

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  •  Austin
21.11.2018  (#18)
Kenne den Fonds nicht im Detail - hab mal kurz reingeschaut. Wie du richtig gesehen hast hat er über die letzten 5 Jahre 10 % gemacht (01.01.2014 - heute). Ausgabeaufschlag Standard 3,5 %. 
Wenn ich das durchrechne hat der Fonds seit 01.01.2014 jährlich 1,31 % gebracht (Ausgabeaufschlag berücksichtigt). Allerdings sind das 5 Jahre - berücksichtigt man nur die letzten 4 Jahre hat er +/- 0 gemacht.

Aber Vorsicht: vergangene Entwicklung - keine Garantie für künftige Entwicklungen.
Da kommt wieder deine Risikobereitschaft ins Spiel. Ich sehe es in dem Bereich nicht so dramatisch. Erstens hast du die Steuerersparnis und zweitens sind die Beträge nicht allzuhoch.
Aber Risiko besteht.

Aber so wie du schreibst bist du sehr risikoavers - daher würde ich die Schatzbriefe nehmen. Da bekommst du zwar nix. Wirst aber auch nichts verlieren.

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  •  rk515
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#19)
Wieso keine Anleihen?
Wenn der Kurs passt, werden diese dann eh zu 100 getilgt.
und dazwischen hab ich was weiß ich, wie beid er Salzburger KMU Anleihe fixe 0,8 % Zinsen, 5 Jahre Laufzeit (2018 bis 2023)

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  •  rk515
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#20)
ups... 4,5 Jahre laufzeit. sorry

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  •  rk515
  •   Gold-Award
21.11.2018  (#21)
ISIN AT0000A23PU3
das ist eine von Raiffeisen.

Mir gefallen aber Zertifikate besser

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