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Wandstärke tragende Wände und Elektroschlitze

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  •  migo
4.12. - 9.12.2020
33 Antworten | 11 Autoren 33
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Hallo zusammen,

unser Architekt hat alle Innenwände als tragende Wände geplant mit einer Mauerstärke von 18cm Hochlochziegel. 

Wie verhält sich das nun mit dem Schlitzen und Bohren für die Elektroinstallation. Er meinte das dies kein Problem sei. Aber wenn ich mir die DIN EN 1996-1-1 anschaue dann darf ich ja bsp. gerade mal einen 10mm tiefen Schlitz Horizontal durchführen (ohne Statischen Nachweis). Wie sieht es dann überhaupt mit UP Netzwerk/Stromdosen aus. Dort wird ja oft empfohlen die tiefen (65er) zu nehmen. 

Wenn ich mir jetzt anschaue das da stellenweise ja sicher ein paar nebeneinander sein werden ist dies ja wie ein Schlitz anzusehen welcher dann 65mm tief ist. Wobei das ja bei 24er Wänden auch nicht erlaubt ist gemäss der Norm. 

Sehen tut man das aber bei Hausneubauten eig. fast immer das bsp. 5-6 Dosen nebeneinander ins Mauerwerk eingesetzt sind, verstossen die Elektriker somit alle gegen die Norm oder müssen wir dann die ganze Elektroinstallation noch vom Statiker durchrechnen lassen?

Danke

  •  BAULEItEr
4.12.2020  (#21)

zitat..
chrismo schrieb: Schau mal die Anmerkungen zu Tabelle 2 zu vertikalen Schlitzen, da werden Dosen genannt.

Wo steht da was über Dosen sorry aber ich finde es nicht.




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  •  chrismo
  •   Gold-Award
4.12.2020  (#22)
Sorry, mein Fehler 🙏 Dosen werden nicht explizit genannt. Nur dass "Schlitze, die bis maximal 1 m über den Fußboden reichen, dürfen bei Wanddicken ≥ 240 mm bis 80 mm Tiefe und 120 mm Breite ausgeführt werden." Ich habe dabei sofort an Steckdosen gedacht und das hier falsch reingeschrieben.

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  •  migo
4.12.2020  (#23)
Ja das hab ich jetzt auch gesehen emoji aber bei horizontalen Schlitzen steht das nicht.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
6.12.2020  (#24)
weil hier immer von statik-berechnungen gesprochen wird. um sich die zu sparen gibts ja normierungen, und da ist imho festgelegt dass man 17cm durchgängiges tragfähiges material braucht. daher nimmt man die 25er-ziegel, weil man die eben beidseitig für steckdosen und schläuche (auch horizontal) einstemmen kann. 

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
6.12.2020  (#25)
Wenn man das Haus so plant dass beidseitig nicht nötig ist,  kann man sich das ja auch gut sparen. 
Horizontal sollte man ohnehin eher vermeiden... und vertikal ist auch gemäß Norm bei 200mm Mauer kein Problem. 
Schallschutz sollte man natürlich auch im Auge behalten...

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  •  BAULEItEr
6.12.2020  (#26)
@migo 
wenn du mal einen Plan hochladen würdest, dann könnte man das besser beurteilen, wo gestemt werden muss und um wieviel tragende Wände es überhaupt geht.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
8.12.2020  (#27)

zitat..
MalcolmX schrieb: Wenn man das Haus so plant dass beidseitig nicht nötig ist,  kann man sich das ja auch gut sparen. 

stimmt grundsätzlich. aber ich bin halt der meinung, dass sich haustechnik und bedürfnisse wie raumnutzung usw. mal ändern könnten. natürlich baut jeder in hinblick auf die nächsten jahrzehnten, aber wenn nach 40 jahren die bude saniert wird, sollte der rohbau-körper ein statisch ordentliches gerüst bleiben und nicht genau auf den erstnugzungs-bedarf berechnet worden sein.

ich habe zwei häuser aus den 50iger und 60iger-jahren saniert, und ich bin froh dass zB meine großeltern dicke 30iger-ziegel verwendet haben, auch die hohlloch-ziegel war damals richtig schwer und nur wenig lochungen drinen. schade dass heute manche bauherren sparsamer danken als man es in der nachkriegszeit machte.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
8.12.2020  (#28)

zitat..
cc9966 schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von MalcolmX: Wenn man das Haus so plant dass beidseitig nicht nötig ist,  kann man sich das ja auch gut sparen. 

stimmt grundsätzlich. aber ich bin halt der meinung, dass sich haustechnik und bedürfnisse wie raumnutzung usw. mal ändern könnten. natürlich baut jeder in hinblick auf die nächsten jahrzehnten, aber wenn nach 40 jahren die bude saniert wird, sollte der rohbau-körper ein statisch ordentliches gerüst bleiben und nicht genau auf den erstnugzungs-bedarf berechnet worden sein.

ich habe zwei häuser aus den 50iger und 60iger-jahren saniert, und ich bin froh dass zB meine großeltern dicke 30iger-ziegel verwendet haben, auch die hohlloch-ziegel war damals richtig schwer und nur wenig lochungen drinen. schade dass heute manche bauherren sparsamer danken als man es in der nachkriegszeit machte.

von Schelm

Einverstanden.  Aber in einer 200 oder 250mm Innenstadt kann man jeweils genau dieselben 30mm Schlitze beidseitig machen laut norm, vertikal. Horizontal würde ich ohnehin meiden qo möglich.

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  •  BAULEItEr
8.12.2020  (#29)

zitat..
cc9966 schrieb: stimmt grundsätzlich. aber ich bin halt der meinung, dass sich haustechnik und bedürfnisse wie raumnutzung usw. mal ändern könnten. natürlich baut jeder in hinblick auf die nächsten jahrzehnten, aber wenn nach 40 jahren die bude saniert wird, sollte der rohbau-körper ein statisch ordentliches gerüst bleiben und nicht genau auf den erstnugzungs-bedarf berechnet worden sein.

ich habe zwei häuser aus den 50iger und 60iger-jahren saniert, und ich bin froh dass zB meine großeltern dicke 30iger-ziegel verwendet haben,

Verstehe ich jetzt nicht ganz, wenn man irgendwann die Raumnutzung ändern will ist ja besser wenn man so wenig wie möglich tragende Wände hat, denn wenn du diese dann wegreißen willst musst du sie teuer und aufwendig unterfangen,
nicht tragenden Zwischenwände dagegen kann man einfach rausreißen und fertig.

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
8.12.2020  (#30)
So wie oben geschrieben wurde, ist das ein Sinn von Normen, dass man nicht jeden Fall individuell berechnen/durchdenken muss, wenn man sich an gewisse Grundlagen (=die Norm) hält.

Ich glaube cc9966 hat gemeint, dass man bei einer Sanierung nicht gleich die Statik neurechnen lassen will, weil mal irgendwo eine Steckdose dazukommt. Daher tragende Wände nicht am unteren Limit bauen, dann bricht bei einem zusätzlichen Schlitz nicht gleich das ganze Haus zusammen emoji

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  •  BAULEItEr
8.12.2020  (#31)
Da wir keine Pläne zur Verfügung haben können wir nicht mit Sicherheit sagen warum der Architekt alles mit 17er Ziegel mauern lässt.
Aber ich gehe davon aus, dass er damit nicht Platz einsparen will gegenüber einen 25er Ziegel.
In einem normalen EFH ist doch der Zwischenwandanteil um einiges höher als der von tragenden Wänden, daher müsste man sogar an Wohnfläche verlieren wenn man alle Zwischenwände mit 17er Ziegel macht.
Deshalb glaube ich dass der Architekt aus schaltechnischen Gründen alle Zwischenwände mit 17er macht bzw auch, weil sie sich leichter installieren lassen wie 12erWände.

Ich sehe aber genau das kritisch, denn sollten wie oben geschrieben, bei einem Umbau in 40 Jahren keine Statikpläne vorhanden sein, dann muss man eigentlich jede Zwischenwand als tragend einstufen und wenn man diese dann abbrechen will wird man teure Unterfangungen herstellen welche vielleicht gar nicht notwendig wären.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
8.12.2020  (#32)
Der Architekt erfüllt Kundenwünsche nach Vorgaben. Wenn Du Ihm keine Vorgaben gemacht hast, ist es evtl. der verfügbare Bauplatz der Bauparzelle.  Der 17er-Ziegel für tragende Wände hat imho nur bei Kleingartenhäuser oder Fahnengrundstücke seine Berechtigung. Wer schon mal gesehen hat, wie Installateuere usw. in die Wände reinhauen usw. würde ich mich nicht wohl fühlen mit am Limit gebauter Statik. Da würde ich trotz geringerer Behaglichkeit auch über Betonwände nachdenken.

Umgekehrt finde ich den 17er-Ziegel für Innen-Trennwände übertrieben, wenn man sehr hohe Schallschutzanforderungen hat besser 12er-Vollton statt Hoholloch-Ziegel nehmen und man hat mehr Platz.

Bitte mal ganz ehrlich: Ist der Architekt unabhängig oder einer vom Bauträger, der sich die Baustellenkoordination sehr vereinfachen will, damit nur mit einem Material durchgemauert wird?

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  •  migo
9.12.2020  (#33)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Da wir keine Pläne zur Verfügung haben können wir nicht mit Sicherheit sagen warum der Architekt alles mit 17er Ziegel mauern lässt.
Aber ich gehe davon aus, dass er damit nicht Platz einsparen will gegenüber einen 25er Ziegel.

Ich bin euch allen sehr dankbar für die Beiträge aber es wiederstrebt mir (auch wenn viele andere das machen) meinen Grundriss öffentlich zu stellen, auch wegen div. Diskussionen bzgl. Raumanordnung. Ich kann ihn dir gerne per PN senden dann kannst du dir ein Bild davon machen.

zitat..
Bitte mal ganz ehrlich: Ist der Architekt unabhängig oder einer vom Bauträger, der sich die Baustellenkoordination sehr vereinfachen will, damit nur mit einem Material durchgemauert wird?

Der Architekt ist unabhängig.


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