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·gelöst· RGK-Verlegen = Lebensgefahr?

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  •  ijjiij
24.9. - 1.10.2019
25 Antworten | 18 Autoren 25
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Hallo miteinander,

wir sind gerade dabei, Angebote für diverse Gewerte einzuholen und zu vergleichen.

Im Rahmen dessen hatten wir am Samstag einen Termin mit einem Baumeister, mit dem wir dann auch über RGK RGK [Ringgrabenkollektor] geplaudert haben.

Seine Aussage war, kurz zusammengefasst:
Er baut keine RGK RGK [Ringgrabenkollektor], weil das was da beim Bau/Verlegen des Kollektors, so wie das von den meisten Installateuren und Laien gemacht wird Lebensgefahr besteht.
Hier wird, laut seiner Aussage, nur ein schmaler Graben / Schacht aufgebaggert und dann der Kollektor rein gelegt. Dieser Graben gehört aber abgesichert oder abgeböscht, was aber "so gut wie nie" korrekt gemacht wird. Daher besteht dabei Lebensgefahr - wofür er als Bauführer aber auch der Bauherr dann haften würde. Ist ihm zu viel Risiko, er will mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor] nichts zutun haben.

Jetzt meine Frage:
Sind diese Bedenken berechtigt?
Was habt ihr, die ihr schon Kollektoren verlegt habt, für Vorkehrungen / Absicherungen gegen Grabeneinsturz getroffen?

Ich hoffe auf eure Antworten!

Liebe Grüße,
Georg

  •  Beachflyer77
24.9.2019  (#1)
Kann es sein dass der Baumeister aus Grafenschlag ist ? Von dem habe ich das gleiche gehört. Auch der Installateur mit dem er arbeitet ist der Meinung dass das nicht funktioniert. Die stellen lieber eine (große) LWP auf.

Bei LWP LWP [Luftwärmepumpe] ist Vorsicht geboten denn die können laut werden und es gibt schon genug Beschwerden deswegen. Mann kann natürlich auch Schallshutzhauben machen (gegen Geld)

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  •  nOerkH
24.9.2019  (#2)
in einem frisch gebaggerten 2 Meter tiefen Graben ohne Absicherung/Abböschung herum zu stiefeln kann natürlich ins Auge gehen.
Glaube es gibt sogar eine gesetzliche Regelung, dass ab einer Höhe von 1,5m eine entsprechende Sicherung zu erstellen ist? Da wissen die Experten hier bestimmt mehr.

In der Praxis wird diese Absicherung wohl sehr selten ausgeführt. Gerade bei kompaktem Erdreich passiert da quasi nichts. Zudem ist der Graben keine 60cm breit und durch ein Nachrutschen des Erdreichs gleich komplett zu, für den Kollektor wird der Graben 2 Meter breit ausgehoben, da müsste schon viel passieren um da verschüttet zu werden sagt mein risikobereites Ich

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  •  helyx
  •   Silber-Award
24.9.2019  (#3)
Ein ordentliches Abböschen ist im Interesse aller und gehört unbedingt gemacht.
Ebenso das die Haufen natürlich nicht direkt am Graben liegen.
Das geht mit grossem Bagger aber 1. Ruckzuck und 2. macht dir ein seriöser Baggerfahrer gar nichts anderes - der will ja auch nicht das jemand verschüttet wird.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
24.9.2019  (#4)
Schau Dir mal die Fotos von den diversen RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-Verlegungen hier im Forum an, dann ist eigentlich alles gesagt. 

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  •  Christiano
  •   Silber-Award
24.9.2019  (#5)
es gibt einige Beiträge im HTG Forum wo mit Nachdruck auf die Unverantwortung und Gefahr hingewiesen wurde. Man kann dies nur dauerhaft ansprechen, es gibt aber auch zig Musterbeispiele jene vorbildlich erstellt wurden. 
Wenn ein Baumeister sich weigert frage ich mich wie er einen Keller erstellt?

Das Ausheben eines Graben ist geregelt, siehe
http://www.bgbau-medien.de/app/daten/bausteine/c_469/c_469.htm

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
24.9.2019  (#6)

zitat..
ijjiij schrieb: Hier wird, laut seiner Aussage, nur ein schmaler Graben / Schacht aufgebaggert und dann der Kollektor rein gelegt. Dieser Graben gehört aber abgesichert oder abgeböscht, was aber "so gut wie nie" korrekt gemacht wird.

Da ist wieder Spezialistenalarm bei diesem Baumeister. Wenn man keine Ahnung vom Thema hat, sollte man sich nicht dazu äußern.

Von einem schmalen Graben kann keine Rede sein. Die Slinkies werden ja mit 1,80 Durchmesser im Graben von 2 m Breite verlegt. Ab 1,25 Grabentiefe muss dann verlaufend abgeböscht werden.

Genaueres kann man auch im Merkblatt der AUVA nachlesen.
https://www.auva.at/cdscontent/load?contentid=10008.544648&version=1430387644


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  •  chrismo
  •   Gold-Award
24.9.2019  (#7)
Ja, er hat recht. Vorkehrungen wie bei jeder Baugrube: z.B. abböschen und Aushub nicht direkt an die Kante legen, was aber eh jeder vernünftige Baggerfahrer macht. Weil selbst wenn niemand im Graben ist, will man ja verhindern, dass der Graben gleich wieder zu ist.

Hier findest ein paar Infos der AUVA zu dem Thema: https://www.auva.at/cdscontent/load?contentid=10008.544648&version=1430387644

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
24.9.2019  (#8)
Insbesonders beim breiten Graben für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist die Gefahr viel geringer wie bei einem schmalen Hausanschluss-Graben für zB KG-Rohre oder Wasserleitung.

Entweder ist er mit neuen Themen wie RGK RGK [Ringgrabenkollektor] überfordert oder er will aus einem anderen Motiv Dir das nicht machen.


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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
24.9.2019  (#9)
Weil ichs heut gelesen hab:
https://www.google.com/amp/s/kurier.at/amp/chronik/niederoesterreich/feuerwehr-befreite-verschuetteten-arbeiter-aus-kuenette/400613399

Kanalrohre verlegen scheint doch gefährlicher zu sein

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  •  odyssee80
24.9.2019  (#10)
es gibt ein paar spielregeln für erdarbeiten - bg bau aus deutschland, auva österreich, bauarbeiterschutzverordnung geben da sehr gut auskunft.
dass es immer wieder zu unfällen kommt ist meist einer unachtsamen ausführung geschuldet - vorkehrungen sind
lastfreier streifen neben dem graben (dann drückt nichts auf den grabenrand), böschungen entsprechend dem vorherrschenden boden, pölzungen und verbauelemente für schmale gräben, aushub bei regen bringt gefahr durch den nässeeintrag ins bodengefüge...

dass ein baumeister keinen graben ausheben will spricht gegen seine eigene kompetenz - er sollte wissen, wie es richtig gemacht wird. kategorisch nicht in die erde zu schaufeln wird ihn in seinem gewerbe nicht sehr weit bringen - wars ein brückenbaumeister, der ab den betonarbeiten/stahlarbeiten beauftragt wird? emoji

zitat..
Pedaaa schrieb: Kanalrohre verlegen scheint doch gefährlicher zu sein


ist es auch, diese liegen zumeist in der strasse - wie in wr. neustadt in der günserstrasse, da gibt es kein natürlich erhaltenes bodengefüge und künstlich geschüttet und verdichtet (im strassenbau üblich) gibt gerne nach, sobald es durch grabungsarbeiten gestört wird.

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  •  Hausbau19
  •   Bronze-Award
24.9.2019  (#11)
Natürlich besteht (geringe) Lebensgefahr. Aber die besteht generell beim Haus bauen auch. Baut er deshalb nur Bungalows oder riskiert er mehrstöckige Häuser.

Wenn ich an die Verlegung meines Stromanschlusses denke war der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ja wie ein Kinderspielplatz emoji

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  •  bautech
  •   Gold-Award
24.9.2019  (#12)

zitat..
odyssee80 schrieb:
Im Beitrag zitiert von Pedaaa: Kanalrohre verlegen scheint doch gefährlicher zu sein

ist es auch, diese liegen zumeist in der strasse - wie in wr. neustadt in der günserstrasse, da gibt es kein natürlich erhaltenes bodengefüge und künstlich geschüttet und verdichtet (im strassenbau üblich) gibt gerne nach, sobald es durch grabungsarbeiten gestört wird.

Meinst das jetzt ernst?
Erstens war der bedauernswerte Unfall nicht an der Günser Straße, zweitens war bei der Grabenstelle keine Straße wie du behauptest... 


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  •  ijjiij
26.9.2019  (#13)
Vielen Dank für die Antoworten!

Das beruhigt mich erstmal, dass der Baumeister dabei nicht recht hatte. :)

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  •  Miike
  •   Gold-Award
26.9.2019  (#14)

zitat..
Beachflyer77 schrieb: Kann es sein dass der Baumeister aus Grafenschlag ist ? Von dem habe ich das gleiche gehört. Auch der Installateur mit dem er arbeitet ist der Meinung dass das nicht funktioniert. Die stellen lieber eine (große) LWP auf.

Von dem hab ich nur den Rohbau aufstellen lassen. Wir hatten beim Kleben der Perimeterdämmung einen 3m Hang im Rücken, natürlich auch nicht abgesichert. Glücklicherweise haben wir überlebt.

Die Mehrzahl der Installateure kennt sich in Wahrheit schlecht aus und die Mehrheit empfiehlt halt pauschal die LWP LWP [Luftwärmepumpe]. Ich denke dein BM Beachflyer77 lässt sich zu sehr von seinem Installateur beeinflussen und weiss es selbst auch nicht besser. 


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
29.9.2019  (#15)

zitat..
ijjiij schrieb:  ...Termin mit einem Baumeister, mit dem wir dann auch über RGK RGK [Ringgrabenkollektor] geplaudert haben.

Seine Aussage war, kurz zusammengefasst:
Er baut keine RGK RGK [Ringgrabenkollektor], weil das was da beim Bau/Verlegen des Kollektors, so wie das von den meisten Installateuren und Laien gemacht wird Lebensgefahr besteht...

 hallo Georg,
du hast ja hier schon sehr gute antworten bekommen.
wie alles am bau kann man auch den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] gut oder schlecht bzw richtig oder falsch umsetzen, die sicherheitsrichtlinien und regelwerke beachten oder ignorieren.

ein teil meiner arbeit ist die schulung von installateuren, auch bezüglich der sicherheitsrichtlinien und deren umsetzung.
wir nehmen das sehr sehr ernst. dies als backup, weil die fachkundige person punkto erdarbeiten - der baggerfahrer - auch gelegentlich ein sicherheitsnetz benötigt.
wie auch bei anderen gewerken gibt es hier viele könner, aber auch ein paar flaschen...

eine besonderheit bei erdarbeiten für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist daß die gräben im idelafall nur wenige stunden offen stehen. dies ist ein großer unterschied zu einer kellerbaugrube, die oft monatelang der witterung ausgetzt ist.

hier ein auszug zu dieser thematik aus einem bodengutachten für die bauwerksgründung...


2019/20190929118218.jpg




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  •  uzi10
29.9.2019  (#16)
Oh der Meister persönlich ist wieder Online emoji!!
Ja ich hab auch 1,8m tief gegraben! ist ein Risiko, aber da musste ich mitn SChlauch durch :D

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  •  Flipo81
29.9.2019  (#17)
Hatten an der Grundgrenze bereits für den Hausdbau 2m abgebraben, dazu kamen dann nochmals 2m Kollektortiefe. Muss nur richtig abeböscht werden, dann stellt das kein Problem dar. Braucht natürlich auch dementsprechend Platz. Einfach nur gerade runter graben spielts da halt nicht. Ein halbwegs normaler Baggerfahrer macht dies auch nicht anders...

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  •  odyssee80
29.9.2019  (#18)

zitat..
bautech schrieb: Meinst das jetzt ernst?
Erstens war der bedauernswerte Unfall nicht an der Günser Straße, zweitens war bei der Grabenstelle keine Straße wie du behauptest...

hallo bautech,
deine zurechtweisung hat mich jetzt einige tage beschäftigt und vor allem deswegen, weil ich dir recht geben muss.
du hast den zeitungstext genauer gelesen als ich, anscheinend war ein teil vom akademiepark betroffen und nicht die Günser Strasse.

ich arbeite seit mehr als zehn jahren als baukglerin und habe leider die erfahrung gemacht, dass mehr vorfälle im zusammenhang mit leitungsbaustellen zu verzeichnen waren. ich ordne für mich diese art der erdarbeiten (schmale gräben) mit mehr vorsicht ein, als breite gruben. Ein persönlicher tick, der wahrscheinlich gar nicht fakten spiegelt, sondern meine erfahrung damit.

wobei ich nicht verallgemeinern möchte und gruben weniger unfallpotential haben als gräben. meine erfahrung beschreibt nur ein deutlicheres bild richtung schmale gräben, bei denen breite zu höhe ein wesentlicher faktor zu sein scheint.
Stehen bleibt, dass die Bodenart und die Wahl der Sicherungsmaßnahmen für alle Erdarbeiten wesentlich ist, da das Potenzial leider auch unterschätzt wird.

Grüße von
helgA

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
30.9.2019  (#19)
servus Andi ... emoji

zitat..
uzi10 schrieb: Ja ich hab auch 1,8m tief gegraben!

 angenommen die zieltiefe überdeckung ist 2,0m, dann bleiben bei humusabzug nur mehr rund 1,75m echte grabentiefe. der obere halbe meter wird dann bei bindigem boden abgeböscht.

hier bilder aus unseren planungsdokus zur verbildlichung von guten gräben und bösen gräben...


2019/20190930801712.jpg

wichtig bleibt für den bauherren beim tiefbauer/baggerfahrer anzusprechen daß man einen ordnungsgemäß ausgeführten graben haben will. der unterschied beträgt gerade 1-2 baggerstunden als € 100-150,-

die 'codeworte' sind 'abböschen' und 'lastfreier streifen'...


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
30.9.2019  (#20)
diese video zeigt wie man in rekorzeit einen sehr sicheren RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ausführen kann...

vorbildlich abgeböscht samt lastfreiem streifen...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
30.9.2019  (#21)
hier noch bilder derselben baustelle die den graben noch deutlicher zeigen...


2019/20190930287044.jpg

2019/20190930578846.jpg

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