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Natursteinstiege selbst verlegen - Tipps?

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  •  heribert
  •   Gold-Award
18.8. - 26.9.2022
6 Antworten | 2 Autoren 6
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Ich habe vor unsere Eingangsstiege selbst mit Natursteinen zu belegen. Ich erhoffe mir Tipps, was man beachten sollte.

Die Steine sind zum Großteil vorgeschnitten, 90 cm Naßschneider habe ich zur Not:


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Stiege: ohne Gefälle im Beton

2022/20220818102986.jpg

Aufbauhöhe ingesamt ca. 9 cm:
 •   3 cm Stein
 •   4-6 cm Pflasterdrainage
 •   Abdichtung
 •   2-0 cm Gefälle (Planitop 330) 2% in Richtung Stiegenmitte (Damit soll verhindert werden, dass an der Stirnseite der Stiege Wasser austritt bzw. unter dem Belag stehen bleibt.


2022/20220818592226.jpg

2022/20220818835309.jpg

 • Das Podest wird mit einem Gefälle nach außen von 1% gemacht.
 • Die Stufen bekommen ein Gefälle von 1% nach außen und 5mm nach vorne.
 • Fugenbreite wird mit 4 mm ausgeführt für Aussenbereich
 • Die Platten haben ein Abtropfnase im äußeren Breich.
 • Fast kein Überstand der Trittstufe / Die Setzstufe beginnt direkt hinter der Phase der Trittstufe.

2022/20220818246112.png
 • zwischen Tritt- und Setzstufe wird zur Abdichtung eine Silikonspur gezogen
 • An der Stirnseite der Stufe wird eine Bauplatte montiert um die Risse im Übergang zwischen Beton und Aufbau zu verdecken.

Zur Montage habe ich bisher nur das gefunden:


https://ceravolo.de/aussentreppen-verlegen/
https://ceravolo.de/granittreppen-selbst-verlegen/

Stufenklammern als Abstandhalter für die Setzstufe: (geht leider bei mir nicht, weil ich keinen Überstand der Trittstufe habe.

2022/20220818432220.png
Quelle: Youtubevideo siehe oben

Die nehmen die Bauplatte gleich als Schalung für das Verlegen der Stiege und bei mir würde diese gleich drauf bleiben.

2022/20220818664127.png

2022/20220818522499.png
Quelle: Youtubevideo siehe oben

Wer hat noch Tipps?

  •  MissT
  •   Gold-Award
20.8.2022  (#1)
Man merkt, Du hast Dir das schon sehr gut durchgedacht und recherchiert! 👍

Auf folgende Aspekte möchte ich Dich auf Basis meiner Erfahrungen und Beobachtungen beim Mithelfen bei unseren Treppen und allgemein dem Verlegen von Granitprodukten noch aufmerksam machen:

1. Wohin wird das Wasser, das durch den Stein in den Drainagebeton sickert, entwässert? Unterschätze nicht, wieviel Wasser durch Stein mit der Zeit durch kann. Wenn diese Entwässerung nicht funktioniert, kommt es gerne mal zu Ausblühungen an der Oberfläche (Dass Du Trasszement nehmen musst, ist eh klar?) und es friert leichter mal etwas auf. 

2. Ich rate Dir zu mehr Überstand der Trittstufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deine Treppe so exakt betoniert wurde, dass Du nicht gelegentlich wo ein bisschen was kaschieren möchtest/musst. Die Steinplatten sind ev. auch nicht immer perfekt plan. Ein Überstand der Trittstufen ist dabei sehr hilfreich. Außerdem ist es dann nicht so eine erbärmliche Spielerei, die Setzstufen Millimeter-genau zuzuschneiden und einzusetzen.

3. Vergiss nicht auf das Aufbringen der Sockelabdichtung vor dem Verlegen der Stufe! Zieh sie von der Rohbeton-Treppe die Fassade hoch. 

4. Bloß nicht mit dem Kleber sparen! Ich finde es ziemlich nervig, wenn Platten leicht hohl klingen beim Begehen. Solche Platten werden mEn auch als erstes lose.

5. Das mit der Bauplatte für die Stirnseite der Treppe habe ich nicht ganz verstanden. Soll die sichtbar bleiben? Warum verkleidest Du die Stirnseite nicht mit Stein? Wäre sicher die schönste Lösung. Eventuell kannst Du die Verkleidung auch so machen, dass dahinter ein Hohlraum bleibt, dass Wasser aus dem Drainagebeton (siehe Punkt 1) nach unten abfließen kann.

6. Hast Du Dir schon überlegt, welche Absturzsicherung Du machen möchtest und vor allem, wie/wo diese montiert werden soll? Das solltest Du ev. berücksichtigen.

Gutes Gelingen! Das wird sicher ein ziemlich aufwändiges Projekt ... 😅

PS: Meine Maurer haben keine Stufenklammern o. dgl. verwendet. Zuerst wurden alle Trittstufen mit dem nötigen Überstand und Gefälle gesetzt. Dann wurden die Setzstufen ausgemessen und eingesetzt.

2
  •  heribert
  •   Gold-Award
21.8.2022  (#2)
@­MissT Danke für deine Überlegungen

zitat..
MissT schrieb: 1. Wohin wird das Wasser, das durch den Stein in den Drainagebeton sickert, entwässert?

ja, mit Planitop 330 kommt ein 2% Gefälle in Richtung Stiegenmitte / Stufenmitte, wo dann das ganze Wasser unter dem Belag hinunterrinnt

zitat..
MissT schrieb: 2. Ich rate Dir zu mehr Überstand der Trittstufen.

geht nicht mehr, werde ich schon hin kriegen :)

zitat..
MissT schrieb: 3. Vergiss nicht auf das Aufbringen der Sockelabdichtung

Fassadenabdichtung und Abdichtung über dem gespachtelten Gefälle (Planitop 330) kommt noch.

zitat..
MissT schrieb: 4. Bloß nicht mit dem Kleber sparen!

ja - zu viel aber auch nicht, weil der Trainagemörtel (Fertigmischung)  anscheinend Plan mit der Setzstufenoberkant abgezogen wird und der Kleber darf nicht auftragen, weil ich sonst einen Spalt bekomme zwischen Tritt- und Setzstufe

zitat..
MissT schrieb: 5. Das mit der Bauplatte für die Stirnseite der Treppe habe ich nicht ganz verstanden.

Die Bauplatte dient als Schalung für den Trainagemörtel  und zur rissfreien Überbrückung der Stirnansicht weil es dort einen Beton - Planitop 330 - Trainagemörtel Übergang gibt, der Risse machen kann. Die Bauplatte wird gespachtelt und mit Fassadenputz gerieben.

zitat..
MissT schrieb: 6. Hast Du Dir schon überlegt, welche Absturzsicherung

ja die Konsolen sollten den Überstand der Steinplatten ander Treppenstirnseite überbrücken können.

zitat..
MissT schrieb: Das wird sicher ein ziemlich aufwändiges Projekt ...

meinst? hoffe nicht! Der Steinelieferant hat die Treppe ausgemessen und eigentlich schon alles, bis auf ein paar Platten vorgeschnitten.

Ausgleichsmasse / Kleber / Silikon / Fugenmasse habe ich alles vom Steinelieferant und sind die Materialien, die auch er verbaut - mit Naturstein kompatibel. Bei der Abdichtung über der Ausgleichsmasse habe ich nicht Ardex genommen, weils zu teuer war. Aber eine andere auf Mineralbasis geht auch.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
21.8.2022  (#3)

zitat..
heribert schrieb:

ja, mit Planitop 330 kommt ein 2% Gefälle in Richtung Stiegenmitte / Stufenmitte, wo dann das ganze Wasser unter dem Belag hinunterrinnt

Ich finde das bedenklich bzw. überdenkenswert, dass das Wasser vom Podest bzw. den oberen Stufen unter allen Stufen durch bis nach unten sickern soll/muss. Vielleicht schreiben noch ein paar andere kundige User etwas dazu? Aus meiner Sicht wäre es sinnvoller, das Wasser mit einem Gefälle zur Stirnseite zu leiten und die Bauplatte mit 1-1,5cm Drainagebeton dahinter an die Rohbeton-Treppe zu schrauben. Wenn es nicht stört, könnten auch Bohrungen durch die Rohbetontreppe in den Hohlraum darunter eine Alternative sein. Ich muss aber ganz ehrlich dazu sagen, dass ich nicht weiß, wie sich das mittel- bis langfristig hinsichtlich optischen Wasserspuren entwickeln würde.


zitat..
heribert schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von MissT: 4. Bloß nicht mit dem Kleber sparen!

ja - zu viel aber auch nicht, weil der Trainagemörtel (Fertigmischung)  anscheinend Plan mit der Setzstufenoberkant abgezogen wird und der Kleber darf nicht auftragen, weil ich sonst einen Spalt bekomme zwischen Tritt- und Setzstufe

Das sehe ich nicht so problematisch. Drainagebeton lässt sich schon ein Stück weit verdichten und "zusammenklopfen". Rühr den Kleber nicht zu dick an. Was ich Dir aus meinen Erfahrungen auch empfehlen möchte: Wisch vor dem Verlegen bzw. Kleberauftrag die Platten auf der Unterseite feucht ab. Im blödesten Fall reduziert sonst Staub die Kleberhaftung.

Ad Bauplatte verputzt: Das klingt nach einer schönen und natürlich auch praktischen Lösung!

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  •  heribert
  •   Gold-Award
26.9.2022  (#4)
Die Fassade ist am Beton der Stiege aufgestanden also auch die Spachtelung, und mein Fassaden SV hat gemeint, das gehört getrennt. Also zuerst 2-3 cm herausgeschnitten und abgedichtet (besonders die offene Schnittkante).

Weil meine Stiege kein Gefälle hatte, habe ich eines aufgespachtelt (geht leicht wenn man am Rand ein Holz mit der Zielhöhe hinlegt) und abzieht/spachtelt. Danach nochmals abgedichtet - hat mein Steinelieferant so vorgeschlagen. Das mit dem Abdichten finden andere überflüssig weil es eine frei stehende Stiege ist - keine Ahnung. Andere hätten das System mit Trainagematte und Gitter besser gefunden.

2022/20220926584040.jpg
2022/20220926311301.jpg

Der Profi beginnt von oben mit dem Verlegen der Stiege (ich hatte Unterstützung):

2022/20220926737166.jpg
und ist in einem Tag fertig:

2022/20220926921906.jpg

Wenn man keine Trainagematte auf der Betonstiege hat, sollte man darauf achten, dass bei den Setzstufen (senkrecht) ein Weg für das Wasser frei bleibt.

Auch das silikonieren von rauen Oberflächen muss mit mehr liebe zum Detail angegangen werden: (hier eine Probefuge)

2022/20220926357470.jpg


2022/20220926662369.jpg

Zum Thema Fugenmaterial:

Habe schon gehört, dass manchmal alle Fugen mit Silikon gemacht werden. Nachteil ist, dass die Optik eine andere ist als mit Fugenmörtel.

Anstatt normalem Aussensilikon, wie Mapesil LM,

2022/20220926383982.jpg
gibt es auch die Möglichkeit A-Tec von Tec7 https://tec7.com/de-DE/produkte/kleben-und-abdichten/a-tec zu nehmen, ist eine Art Polymerkleber.

Bei der Fugenmasse bin ich mir noch nicht sicher wie ich das machen soll.



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  •  MissT
  •   Gold-Award
26.9.2022  (#5)
Achtung, auch wenn es ggf. schon zu spät wäre: Du darfst kein "normales" Silikon nehmen, sondern musst eines für Naturstein nehmen! Ich habe das bei einem Teil meiner Granitbeläge leider übersehen und nur auf die Angabe "matt" und "außen" geachtet. Leider ist das in den Stein eingezogen und bei Regen sieht man dann einen deutlichen Unterschied, weil der Stein dort kein Wasser aufnimmt.

Teuer, aber sehr gut: Ardex Mortec. Leider habe ich da an der falschen Stelle gespart ...

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  •  heribert
  •   Gold-Award
26.9.2022  (#6)

zitat..
MissT schrieb: Du darfst kein "normales" Silikon nehmen, sondern musst eines für Naturstein nehmen!

ja, ist mir bekannt, das oben ist für Natursteine. Danke

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