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Lehmputz trocknet aus?

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  •  holzfan15
9.6.2016 - 19.4.2017
7 Antworten | 5 Autoren 7
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Wir überlegen in unserem Massivholzhaus Wände teilweise mit Lehm auszustatten, da wir befürchten, dass es im Holzhaus mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] schon im allgemeinen sehr trocken sein wird.
Lehm soll ja ab 3-4cm Dicke sich positiv auf das Raumklima / Luftfeuchte auswirken.
Um diesen Effekt zu erzielen, wird es wichtig sein, dass wir den Lehm nicht weiter übermalen, sondern in seiner Naturfarbe belassen.

Mein Gedankengang dazu:
Wenn nun also Lehm wirklich 3-5x mehr Feuchtigkeit aufnimmt als andere Materialien im Innenraum, dann müsste die Luft doch schneller austrocknen, da sie ja zuerst mal der Lehm speichert.
Wenn wir nun auch eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] haben, die ebenfalls zur Austrocknung ihren Teil beitragen wird, ist es dann nicht kontraproduktiv auch noch Lehmwände einzusetzen?

Wann gibt der Lehm die Feuchte wieder ab?;)

Danke für eure Meinungen/Erfahrungsberichte!

  •  vollholzolli
  •   Bronze-Award
9.6.2016  (#1)
wegen Farbe! - es gibt auch Lehmfarben die die Eigenschaften nicht beeinträchtigen!

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  •  holzfan15
9.6.2016  (#2)

zitat..
vollholzolli schrieb: es gibt auch Lehmfarben die die Eigenschaften nicht beeinträchtigen!


Danke - Ich habe gerade mit einem Lehmverarbeiter meines Vertrauens gesprochen und sie haben selbst gemeint, dass KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] + Lehm nahezu unnötig wäre, vor allem im Hinblick auf Feuchteregulierung.
Diese Firma arbeitet mit 6-8mm Schichtstärken auf Holzweichfaserputzträger.
Auf meine Frage bzw. mein Argument, wie 6-8mm sich positiv auswirken könne bekam ich folgende Antwort: "Das ist vollkommen ausreichend, da der Lehm "Nur" als Feuchtigkeitsnehmer fungiert und diesen dann an den Putzträger weitergibt, der die eigentliche Feuchte speichert. Bei dickeren Schichtstärken hat man eher das Problem der Trägheit bzw. dass der Lehm nicht so schnell auf Raumluftveränderungen reagieren kann.
"

Ich glaube, dass die bessere Investition die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] sein wird und wir die 3500 Euro Lehmputzkosten besser anderweitig investieren ;)

LG Martin

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  •  alpenzell
  •   Silber-Award
9.6.2016  (#3)
ich denke, KWL und Lehmputz passen gut zusammen.
Der Lehm puffert doch nur und gleicht dadurch Spitzen in der Luftfeuchtigkeit aus. Hier wird ja auch immer das Duschen als Beispiel angeführt.
Lt meinen Infos sind für den Feuchtigkeitsausgleich die ersten 1 bis 1,5cm zuständig. Dickere Schichten bringen mehr Speichermasse, also Puffer für Tempdifferenzen. Eine Putzdicke von 6-8mm auf eine Holzweichfaserplatte wären mir zu wenig.

Die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist für die frische Luft zuständig. Bei richtiger Dimensionierung + Steuerung gibt es auch im Winter keine Probleme mit der Luftfeuchtigkeit. Die Kombi Lehm + KWL ist schon oft so angewandt wurden, habe doch noch nichts negatives gelesen und extra noch mal gegoo..lt. Mit dem Preis hast du natürlich Recht, das geht günstiger. Und wenn du vor der Entscheidung KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] oder Lehmputz stehst, würde ich auch die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nehmen...

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  •  melly210
  •   Silber-Award
10.6.2016  (#4)

zitat..
holzfan15 schrieb: Ich glaube, dass die bessere Investition die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] sein wird und wir die 3500 Euro Lehmputzkosten besser anderweitig investieren ;)


Ja. Sehe ich genau so. "Beissen" in dem Sinne tut es sich nicht, aber es wird wohl wenig geben was der Lehm tun kann wenn ihr eh KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] habt. Auch nach dem Duschen ist die überschüssige Luftfeuchtigkeit mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] derart schnell wieder weg, daß ich nicht wüsste wie da so schnell ein so träges System wie ein Putz was ausrichten sollte.

Generell bin ich was den Feuchtigkeitsausgleich bzw das bessere Raumklima durch Putze angeht nachwievor sehr skeptisch. Ich habe bisher keine einzige Studie gesehen, die diesen Effekt belegt hätte. Noch nicht einmal eine von einem Hersteller solcher Systeme.
Auch subjektiv würde ich keinen Unterschied merken. Bei uns wurde im DG Tonputz aufgebracht (war ein Fehler Seitens unseres Verputzers) im restlichen Haus normaler Gipsputz. KWL haben wir auch.
Ich denke mal, wenn das überhaupt einen Effekt haben soll, dann sicher nur wenn man auf den Putz nichts mehr drauf tut. Wenn da noch gespachtelt und gemalt wird würde ich alles wetten, daß da wenn man keine massiven Feuchtigkeitsprobleme im Haus hat da kaum Feuchtigkeit bis zum Putz durchdringt. Jedenfalls nicht in einem Umfang der den Feuchtigkeitsgehalt des Putzes gröber ändern würde.

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  •  holzfan15
10.6.2016  (#5)

zitat..
alpenzell schrieb: Der Lehm puffert doch nur und gleicht dadurch Spitzen in der Luftfeuchtigkeit aus. Hier wird ja auch immer das Duschen als Beispiel angeführt.


Ja, aber zu diesen Spitzen kommt es vermutlich maximal im Sommer, im Winter würde ich es begrüßen wenn sich die Luftfeuchte sogar etwas verteilt - Im Badezimmer wird Lehmputz ohnehin nicht empfohlen da es schnell unangenehm riechen kann und bis die Luftfeuchte dann im restlichen Haus ist, hat das schon die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] für mich erledigt. Für kurze Zeit zu viel Luftfeuchte ist auch nichts schlechtes. Im Holzhaus mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist die sowieso schnell wieder weg.

Ich hätte mir den Lehm nur genommen, wenn er für MEHR Luftfeuchte sorgen würde, aber das wird er nicht tun, da er ja Luftfeuchte aufnimmt und mitunter wird es dann noch trockener.

zitat..
melly210 schrieb: Ja. Sehe ich genau so.


Ich mittlerweile auch - Entscheidung ist gefallen. Lehm bleibt am Acker ;)

Juhu, endlich wird mal was billiger;)

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
11.6.2016  (#6)
also um die Behauptungen hier geradezurichten: Lehmputz oder sorptive Oberflächen trocknen die Luft nicht aus, sondern puffern Feuchtigkeitsspitzen, sowohl positive als auch negative. Zu hohe oder zu niedrige Raumluftfeuchten sind auf ein längerfristiges Ungleichgewicht von Feuchteproduktion, Feuchteabfuhr durch Lüften und zu hohe / zu niedrige Raumtemperaturen zurückzuführen.

Es wäre vergleichbar mit einem Massivbau, den man für zu niedrige oder zu hohe Raumtemperturen verantwortlich macht. Die Speichermasse dient wieder nur zur Dämpfung von Temperaturspitzen.

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  •  holzfan15
  •   Bronze-Award
19.4.2017  (#7)
Update: Wir haben uns letztlich gegen Lehmputz entschieden, da wir in unserem Holzhaus mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ohnehin nicht so die großen Probleme mit Feuchtigkeit bekommen werden und bestimmt auch schon so ein sehr gesundes Raumklima haben.;)


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