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Abgesang auf das Einfamilienhaus

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
24.3. - 25.4.2023
108 Antworten | 32 Autoren 108
108
derStandard haut ihn mal wieder raus am Freitagnachmittag:

https://www.derstandard.at/story/2000144558636/ein-nachruf-auf-das-einfamilienhaus
--- 

Meinung:
Ich bin mir des ökologischen Impacts natürlich bewusst und verstehe auch, dass man Zersiedelung bekämpfen muss bzw. primär der Sanierung den Vorzug geben könnte / möchte, aber es geht ja auch um das Recht auf Selbstbestimmung (wem das sowieso aus finanziellen Gründen überhaupt möglich ist noch) und um die Art und Weise, wie man leben (wohnen) möchte.

Wenn man die Umwelt (das sehe ich positiv und wichtig!) voranstellt als Argument gegen das Haus, dann sollte man das natürlich nicht nur beim Flächenfraß eines EFH bedenken, sondern bei allem - dann sollte auch das Thema eFuels nicht so gedacht werden wie dies aktuell der Fall ist (für die hinterherhinkende deutsche Autoindustrie...) bzw. die Mobilitätsdiskussion (wie auch die Landwirtschaft als größten Emittenten von Treibhausgasen!) entsprechend "unbequem" führen. 

Weil den Diesel vor der Haustüre stehen haben aus "Bequemlichkeit" lässt ja auch niemand gelten, der sagt: "wie soll ich mir das E-Auto leisten, wie soll ich als Handwerker damit im Winter xyz km Strecken schaffen usw.". 

Wenn wir die Umwelt schützen wollen, dann wirds auch Verzicht brauchen. 

Dann fahren wir halt alle mit 100 km/h und brauchen halt 1h min länger elektrisch für die gleiche Strecke wie mit dem Verbrenner. 
Aber da will keiner verzichten - die Politik nicht und die Bevölkerung auch nicht. 
Warum sollen also Einzelne auf ihren (erarbeiteten) Wunsch ein Einfamilienhaus zu bauen oder zu besitzen, verzichten? 

Meine Meinung...

  •  tomsl
  •   Bronze-Award
29.3.2023  (#61)

zitat..
samoth schrieb: zu meiner Schulzeit lernten wir noch, dass Österreich 7 Mio Einwohner hat.... mittlerweile haben wir 9 Millionen. Dass 30% mehr an Leuten mehr Ressourcen benötigen, sollte doch irgendwo logisch sein.
Nicht die Größe der EFH und die Ansprüche sind aus dem Ruder gelaufen, da hapert´s ja offensichtlich wo anders.

Mein Heimatort hatte vor 100 Jahren 1/3 mehr Einwohner bei nur halb sovielen Häusern. Die allermeisten EFHs wurden dort erst in den 80ern gebaut. Diese Entwicklung ist rein dem gesteigerten Wohlstand und somit den gestiegenen Ansprüchen geschuldet.


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  •  samoth
  •   Gold-Award
29.3.2023  (#62)

zitat..
tomsl schrieb: Unabhähngig vom EFH kommt mir das Grausen wenn ich sehe, dass bei uns in einer Nachbargemeinde riesige Wiesenflächen umgewidmet wurden, und dort jetzt ein Industrie/Gewerbegebiet entsteht, wo es in 3km Entfernung bereits in einer anderen Gemeinde eines gibt.

mittlerweile verschmelzen die einzelnen Gewerbegebiete schon miteinander.... kilometerlang eine Halle nach der nächsten, mit entsprechenden Zufahrten und Parkplätzen. Einfach grauslich. Da fragt man sich schon, wer so was genehmigt? Da ist die Lebensqualität dahin.


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  •  momada
  •   Bronze-Award
29.3.2023  (#63)
Diese momentane Inflation hat nichts damit zu tun, weil CO2 Abgaben existieren, sondern sind allgemeine Preissteigerungen wegen den ökonomischen Rahmenbedingen (Knappheit, etc.) und sicher auch Trittbrettfahrer.
Aber ja, alles würde teurer werden. Jeder müsste sparen: weniger Beton würde verbaut, weniger Autos gekauft und weniger Kilometer gefahren, weniger geflogen, weniger Flugananas aus Indonesien gekauft, weniger Rosen aus Kenia verschenkt.
Viele würden plötzlich überlegen, ob man aus dem ungenützen Wohnraum vielleicht doch Einnahmen durch Zimmervermietung haben könnte, plötzlich wäre eine Fahrgemeinschaft doch machbar, weil man so vielleicht 200 Euro im Monat sparen kann. Oder das Haus verkauft und gegen ein kleineres tauscht, damit eine Großfamilie es effektiver nutzen kann .....

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  •  samoth
  •   Gold-Award
29.3.2023  (#64)

zitat..
momada schrieb: Diese momentane Inflation hat nichts damit zu tun, weil CO2 Abgaben existieren

Sei dir unbenommen, aber glaubst das wirklich?


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  •  momada
  •   Bronze-Award
29.3.2023  (#65)

zitat..
samoth schrieb:

__________________
Im Beitrag zitiert von momada: Diese momentane Inflation hat nichts damit zu tun, weil CO2 Abgaben existieren

Sei dir unbenommen, aber glaubst das wirklich?

Glaube ich wirklich, warum?
Zum letzten Oktober wurde die Abgabe auf 30€/Tonne für Sprit erhöht, bis 2025 soll diese
auf 55€ steigen. Wie schauen die Spritpreise aus? Sie sind auf dem Niveau wie bei Kriegsbeginn in der Ukraine. Die Inflation ist ja aber nicht nur Sprit sondern auch der große Rest und da haben bislang die Preissteigerungen viele andere Ursachen.

Aber ich glaube, dass ich zum Thema alles gesagt habe, was meine Meinung betrifft.
Da jede E-Mail, jede Internetnutzung auch CO2 verursacht (streaming, cloud, Rechnerleistung insgesamt), fange ich mal mit dem sparen an.  😇


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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
29.3.2023  (#66)

zitat..
tomsl schrieb:

Ich hab kein Problem damit, zu sagen: Ja, ich habe für meine Familie ein Haus gebaut, bin mir aber dessen bewusst dass ich damit für immer ein Stück Natur zerstört habe. Aus rein egoistischen Gründen (bzw. Bedürfnissen). Und nein, so kann es nicht auf ewig weitergehen.

Mit der Einstellung kann ich so gar nix anfangen. 
Das ist so typisch "ich will unbedingt bei den Gutmenschen mitreden". Ich kenn da halt so viele die immer gross reden, aber eben trotzdem in einem Haus leben, mit dem Auto fahren, Fleisch essen und nach Indien oder wo auch immer in Urlaub fliegen. Mir wurscht wie die leben, aber andere dabei verurteilen passt doch nicht zusammen. 

Sinnlos umweltschädlich handeln find ich auch nicht gut, deswegen tu ich das auch nicht. Ganz für mich allein, weil ich's richtig find. 


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  •  tomsl
  •   Bronze-Award
29.3.2023  (#67)

zitat..
Sparfratz schrieb: Mit der Einstellung kann ich so gar nix anfangen.
Das ist so typisch "ich will unbedingt bei den Gutmenschen mitreden". Ich kenn da halt so viele die immer gross reden, aber eben trotzdem in einem Haus leben, mit dem Auto fahren, Fleisch essen und nach Indien oder wo auch immer in Urlaub fliegen. Mir wurscht wie die leben, aber andere dabei verurteilen passt doch nicht zusammen.

Wo habe ich hier bitte jemanden verurteilt?

Und: ich fahre ja auch mit dem Auto, und weiß dass es schlecht ist. Oder soll ich das auch ignorieren? Da stehe ich lieber ehrlich zu meinen "Taten".

Ich verstehe überhaupt nicht, warum sich jeder gleich so angegriffen fühlt? Kann heute niemand mehr diskutieren?


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  •  nala123
29.3.2023  (#68)
Der erste Schritt zur Änderung von Gewohnheiten ist die Erkenntnis, dass etwas geändert werden sollte - insofern ist es auch schon ein Gewinn, wenn man sich dessen bewusst ist, auch wenn man sich dann trotzdem im Moment dagegen entscheidet. Vielleicht werden dafür dann nachfolgende Entscheidungen unter anderen Gesichtspunkten getroffen und das Bewusstsein zumindest an Kinder oder Verwandte weitergegeben, die diese Entscheidungen noch zu treffen haben.

Wenn man von Vornherein schon sagt, dass man sich keiner Schuld bewusst ist, ist wohl auch nicht mit Verhaltensänderungen zu rechnen.

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  •  Bembel
29.3.2023  (#69)

zitat..
nala123 schrieb:

Aber zum Glück sehen das nicht alle wie @Bembel, auch durch die mediale Aufmerksamkeit rückt das Thema immer wieder in den Fokus und es findet zunehmend ein Umdenken statt.

Mein (bewusst zugespitzter) Kommentar bezog sich auf das allgegenwärtige Framing, dem wir mittlerweile ausgesetzt sind. Guter Journalismus zeichnet sich dadurch aus, dass Informationen vermittelt werden und es dem aufgeklärten Leser überlassen bleibt, sich ein Urteil zu bilden.

Der Standard Artikel gibt die Meinung der Autorinnen wieder und gehört daher wenigstens als Kolumne oder Kommentar gekennzeichnet. Diese Kennzeichnung vermisse ich hier.

Wenn jemand meine Ansicht nicht teilt, kann ich damit sehr gut leben. Und wer meint, in irgendeinem kollektiven Wohnprojekt glücklich zu werden, soll das gerne tun.

Aber vorschreiben lasse ich es mir nicht.

Die Quadratmeterdebatte wollte ich hier gar nicht lostreten.




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  •  Bianci
  •   Bronze-Award
29.3.2023  (#70)

zitat..
nala123 schrieb:

Der erste Schritt zur Änderung von Gewohnheiten ist die Erkenntnis, dass etwas geändert werden sollte - insofern ist es auch schon ein Gewinn, wenn man sich dessen bewusst ist, auch wenn man sich dann trotzdem im Moment dagegen entscheidet. Vielleicht werden dafür dann nachfolgende Entscheidungen unter anderen Gesichtspunkten getroffen und das Bewusstsein zumindest an Kinder oder Verwandte weitergegeben, die diese Entscheidungen noch zu treffen haben.

Wenn man von Vornherein schon sagt, dass man sich keiner Schuld bewusst ist, ist wohl auch nicht mit Verhaltensänderungen zu rechnen.

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  •  MRu
  •   Gold-Award
29.3.2023  (#71)

zitat..
MRu schrieb:

Natürlich kann ich das akzeptieren, weil es bei uns ja ähnlich ist. Wir sind auch kinderlos, leben zwar nicht auf 240m², jedoch auch auf 160m².

([von der Redaktion editiert: Beruf auf Wunsch des Users entfernt]) 

An die Redaktion: 
Um hier kein falsches Bild entstehen zu lassen, was bestimmt auch in eurem Sinne ist, wäre es hier nett gewesen zu erwähnen, dass besagter User seinen Beruf plus den des Partners plus Wohnort plus Daten zum Vater etc. selbst in aller Ausführlichkeit in einem anderen Thread preisgegeben hat. Macht nämlich nun hier den Eindruck als hätte ich etwas ausgeplaudert, was vom User selbst nie veröffentlicht wurde. Vielen Dank! 
 
 


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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
29.3.2023  (#72)

zitat..
Bembel schrieb:

Der Standard Artikel gibt die Meinung der Autorinnen wieder und gehört daher wenigstens als Kolumne oder Kommentar gekennzeichnet. Diese Kennzeichnung vermisse ich hier.

Das nervt wirklich am Standard. Ist aber leider oft dort so.

Mit ist das auch dermaßen egal wie andere Menschen leben. Ich denk deswegen empfinde ich hier manche Aussagen auch als so ärgerlich. Ich sehe zB echt nicht das "anständigere" Leben bei der Userin mit dem 140m2 Kleingartenhaus. Von dem im Artikel propagierten Mikroappartements mit Gemeinschaftsräumen ist das für mich im Kern genauso weit entfernt.

zitat..
Nala123 schrieb:
Wenn man von Vornherein schon sagt, dass man sich keiner Schuld bewusst ist, ist wohl auch nicht mit Verhaltensänderungen zu rechnen.

Natürlich nicht, weil man dann das Verhalten ja in Ordnung findet ;)




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  •  supernova
  •   Silber-Award
29.3.2023  (#73)

zitat..
Aber selbst dann gäbe es noch ein paar wenige sehr vermögende Leute, die sich alles leisten könnten.

Nachhaltigkeit ist eben kein Thema, das sich über die Geldbörse lösen lässt. Erst recht nicht in einem reichen Land. Daher wäre Einsicht (und freiwilliger Verzicht) ja so wichtig. Nur weil man sich etwas leisten kann, ist es noch lange nicht richtig, es tatsächlich zu machen.

Ich hab's gewissenstechnisch einfacher, weil ich eine Wohnung in einem Hochhaus einem EFH jederzeit vorziehe (es sei denn es wäre ein spektakuläres Architektenhaus wie in den Extraordinary Homes auf Netflix ^^), aber ich wohne auch auf mehr Fläche als nötig wäre. 
Wobei ich Wohnraum ehrlicherweise wesentlich legitimer finde als diverse Freizeitbespaßungen inkl. Flug- und Fernreisen, unnötig große Autos, Pools etc. 
Im Vergleich mit einem Maisfeld hat ein auf Artenvielfalt ausgelegter Einfamilienhausgarten trotz Flächenversiegelung sicher die Nase vorn. Ich würde bezüglich Flächenversiegelung eher mal bei den Parkplätzen ansetzen, die müssten schließlich nicht asphaltiert sein...
 


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  •  Bembel
29.3.2023  (#74)
Ein Hausgarten versiegelt doch keine Fläche? Zumindest, wenn es sich dabei nicht um diese grausigen Splitt"Gärten" auf Unkrautfolie handelt?

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  •  supernova
  •   Silber-Award
29.3.2023  (#75)
Aber das Haus, das die Fläche ja erst zum Hausgarten macht... emoji

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  •  Takeiteasy
  •   Bronze-Award
30.3.2023  (#76)

zitat..
supernova schrieb:

Aber das Haus, das die Fläche ja erst zum Hausgarten macht...

Aber tut das nicht jedes Gebäude, das ich auf eine "grüne Wiese" stell?
Ganz gleich, ob ein 100 m² Haus oder eine Fläche von 100 m² für ein Mehrparteienhaus z.b, die Fläche ist nun bebaut.

Wenn man möchte, dass weniger "versiegelt" wird, muss man so ehrlich sein und auch mal daran denken, nicht jedes Jahr mehrere "Zehntausend" neue Bewohner ins Land zu lassen. Und ich spreche hier jetzt nicht nur das Flüchtlingswesen an.

Die Medien (besonders gerne der Standard) schreiben immer wieder, unsere Umweltbelastung ist seit 1990 nicht wirklich um viel gesunken, vor allem im Verkehrssektor. Vergisst aber gerne dabei zu berücksichtigen, das Österreich um 1,5 Millionen mehr Bewohner hat als in den 90ern, also ist hier schon sehr viel für die Umwelt getan worden.

Dazu wollte man ja in die EU, das hat unter anderem auch die Reisefreiheit stark erhöht, auch deshalb, da in den 90ern viele Grenzzäune und Mauern in den Osten gefallen sind. Es sind also viele Faktoren, die hier ihren Beitrag leisten, daran Mitschuld  sind und das sicher nicht zu knapp.


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  •  tomsl
  •   Bronze-Award
30.3.2023  (#77)
Na passt, dann sind ja wieder mal die Ausländer Schuld. Wäre das auch geklärt.

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
30.3.2023  (#78)

zitat..
schrieb: [ref]:71880_1#71880[/ref]https://www.derstandard.at/story/2000144558636/ein-nachruf-auf-das-einfamilienhaus



2023/20230330200777.jpg
Ja, es ist verschwenderisch wie so vieles und wir hätten auch daneben im elterlichen Bauernhaus irgendwo noch Platz  gefunden. Aber es ist einfach trotzdem ein Traum...


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  •  coisarica
  •   Gold-Award
30.3.2023  (#79)
man muss kein schlechtes gewissen haben, wenn man ein efh gebaut hat. das ist ja grotesk.
manche lassen sich doch wirklich wegen jedem stumpfsinn durchs dorf jagen.

wie hoch ist denn der anteil versiegelter flächen in ö.?!

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  •  tomsl
  •   Bronze-Award
30.3.2023  (#80)

zitat..
coisarica schrieb: wie hoch ist denn der anteil versiegelter flächen in ö.?!

Kann man hier lesen: https://www.umweltbundesamt.at/news221202

Spoiler: 7% der Gesamtfläche Österreichs sind generell beansprucht, knapp die Hälfte davon ist versiegelt, wobei der Anteil der versiegelten Fläche beim jährlichen Zuwachs der Flächeninanspruchnahme in den letzten Jahren enorm gestiegen ist:


2023/20230330309073.png




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  •  coisarica
  •   Gold-Award
30.3.2023  (#81)
also das diagramm zeigt erstmal, dass die jährliche versiegelung über 20 jahre rel. konstant war und der gesamtverbrauch rückläufig. enormer anstieg?

knapp die hälfte von 7%, also gut 3% bodenversiegelung ist aktuell ein problem in ö.?

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