« Elektrotechnik & Smarthome  |

PV Nordausrichtung

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  FP24
11.5. - 17.5.2021
11 Antworten | 6 Autoren 11
1
12
Hallo,

unsere geplantes Haus wird mit 5° Pultdach gebaut, es fällt leider Richtung Nord-Westen ab.

Hat hier jemand erfahrung wie da der Ertrag einer PV verhält?
Klar das jede andere Aurichtung mehr Ertrag abwirft, aber kann sich einen Nordausrichtung mit modernen Modulen und evtl. Speicher auch auszahlen?

  •  uzi10
  •   Gold-Award
11.5.2021  (#1)
Also da gibt es PV Ertragsrechner. Auch beim Energiesparausweiss kann man es quasi berechnen.
Aber ich kann dir gleich sagen, dass auch moderne Module aus Schatten keine Energie zaubern können. Und der Speicher wird sich dann sowieso nie rentieren. Da hast max Erträgeam späten Abend, wenn die Sonne noch lange hoch steht.
Gehts nirgendwo anders?

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.5.2021  (#2)
Mit PVGIS kannst du dir schnell einen Überblick verschaffen. Wenn du sagst NW oder noch weiter nördlich, dann rechne einfach mit Azimut 135 oder 150. Es spielt keine große Rolle. Selbst ein Norddach, das so flach ist, produziert nicht so schlecht. Wir reden da von grob gerechneten Einbußen von 10% verglichen mit einem 10° Süddach. Natürlich nicht perfekt, aber trotzdem kein Grund, die Anlage nicht zu errichten.

Das Thema Speicher würde ich hier ganz ausklammern. Die Anlagengröße korreliert praktisch nicht mit der Rentabilität des Speichers. Speicher und PV sind eigentlich 2 Dinge die sich nicht ideal ergänzen.

Im Sommer hast du von früh bis spät soviel Leistung, dass du den Speicher kaum brauchst. Im Winter brauchst du das ganze bisschen, das vom Dach kommt selbst, sodass der Speicher kaum voll wird, um für die Heizung ansatzweise durch die Nacht zu kommen.

Der Speicher performt nur richtig gut in der Übergangszeit, wo du schon gute Erträge vom Dach hast, aber gleichzeitig noch genug Verbrauch durch eine Heizung. Außer du hast natürlich große nächtliche Verbraucher wie zB ein zu ladendes E-Auto, dann sieht es wieder anders aus.

1
  •  garten2021
12.5.2021  (#3)
Wir haben auch 5 ° gegen Nord-Ost
unsere 5,5 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] Anlage mit 4,5 kW Wechselrichter hat im ersten Jahr ziemlich genau 5.000 kWh Strom geliefert. 1/2 Dezember, ganzer Jänner und 1/2 Februar sind aufgrund von Schnee ausgefallen.

Der beste Maitag hat heuer 36 kWh geliefert

1


  •  uzi10
  •   Gold-Award
12.5.2021  (#4)
ok also hatte noch keine PV mit Nordausrichtung und Erfahrungen dazu. Anscheinend läufts doch nicht so schlecht. Da nehm ich meine Meinung zurück

1
  •  garten2021
12.5.2021  (#5)

zitat..
uzi10 schrieb: ok also hatte noch keine PV mit Nordausrichtung und Erfahrungen dazu. Anscheinend läufts doch nicht so schlecht. Da nehm ich meine Meinung zurück
 

der Nachbar hat die gleiche Anlagengröße SW & SO aufgeteilt auf einem 15 ° Walmdach. Wir haben im Herbst mal ein Monat veglichen, da war die Abweichung recht gering. 
Interessant wird der Vergleich sobald beide die Anlage mal ein Jahr im Betrieb hatten.

1
  •  uzi10
  •   Gold-Award
13.5.2021  (#6)
Ich denke bei flachen Dächern gehts noch. Steilere in den Norden bekommen weniger Sonne ab

1
  •  alpenzell
  •   Gold-Award
13.5.2021  (#7)
Ich denke, so viel verliert man durch die "schlechte"Ausrichtung bei dem geringen Gefälle nicht. Wird eben spürbar, wenn die Erträge sowieso schlecht sind (Nov-Feb) weil die tiefstehende Sonne dann nicht durch kommt. Muss man berechnen.
Ich würde dann aber eher eine O/W 10° drauf packen (also NO-SW) und das Dach voll machen. Kein Speicher, wenns ums Wirtschaftlichkeit geht.
Alternativ könnte man auch nur Richtung SW steiler aufständern.
Wie groß ist die Dachfläche, welche Maße?
Simulieren, rechnen, planen und im Januar die nächste ÖMAG Tarifförderung mitnehmen (wenn es die noch gibt).
Gibts ein Programm, bei dem die Dachausrichtung/Neigung und die Modulausrichtung und Neigung getrennt eingeben kann?

1
  •  Solarbuddys
15.5.2021  (#8)
Ich hab gerade ein Pultdach mit -11° Richtung Norden mit 2tem Dach 6° Richtung Süden geplant.

Norden 11° Dachneigung (Einstrahlintensität liegt bei diesem Kunden in OÖ bei 79%) 
Süden 6° Dachneigung (Einstrahlintensität liegt bei ca 93%) 
Sind nur Richtwerte weil die Topografie, Hausausrichtung etc natürlich einen Einfluss nimmt aber du hast ja "fast" ein Flachdach darum ist er der Ertrag wie andere schon sagen zwar geringer, aber in keinster Weise so dass sich eine PV Anlage nicht auszahlen würde.

Such mal nach Montagesystem im Bereich von 10-15Grad (Standardverfügbarkeiten).
Würdest du theoretisch ein 15Grad geständertes System verwenden dann hast du auf Deinem Dach dann +10 Grad. Schaut halt meiner Meinung nach Scheisse aus :o))) - aber besser als 35-45Grad aufgeständert.

zur Info: (meine Anlage mit Testmodulen auf der Nordseite- OÖ - Raum Wels) 
Dachschräge 30 Grad (Süden und auch Nordseite)
6 x Module 330W = heutiger Ertrag - 8,12 kWh  (4 Monate alte Module)
6 x Module 290W = heutiger Ertrag - 5,34 kWh (5 Jahre alte Module) 




1
  •  Solarbuddys
15.5.2021  (#9)
 

zitat..
alpenzell schrieb:
Gibts ein Programm, bei dem die Dachausrichtung/Neigung und die Modulausrichtung und Neigung getrennt eingeben kann?

Ja gibt es, weiß aber nicht ob das frei zugänglich ist.
Solaredge Designer --> https://www.solaredge.com/de/products/installer-tools/designer#/
Wir machen damit zb auch Planungen wenn eine Froniusanlage gewünscht wird, da der Froniuskonfigurator leider suboptimal ist ums mal politsch korrekt zu sagen. :o)) 


1
  •  tempo85
  •   Bronze-Award
17.5.2021  (#10)
Man darf PV nicht immer vergleichen mit einer Solaranlage. Die Solaranlage braucht die direkte Sonneneinstrahlung und keine große Fläche weswegen man auch hier eventuell aufständert am besten sogar sehr steil damit sie im Sommer eventuell sogar weniger liefert.

Die PV braucht zuerst mal Fläche und dann erzeugt sie rund 50% aus der direkten Sonneneinstrahlung aber auch 50% aus diffuser Strahlung (bei Süd Dächer). Weswegen selbst bei norddächer eine PV noch gut funktioniert weil man nur von den ersten 50% etwas verliert, aber gerade bei Bewölkung ist die Ausrichtung fast egal.

Da man aber Fläche braucht und die Ausrichtung nicht so wichtig ist wie bei Solarthermie, ist eine Aufständerung nicht so wichtig und im Falle das sie sogar die PV Fläche verkleinert sogar Kontraproduktiv.

Also eine 5-10 Grad O-W Aufständerung (kann man auch bei Norddächer machen) ist gut weil sie keine Fläche kostet.
Aber eine Süd Aufständerung sollte nur bei einer Solarthermie gemacht werden.

2
  •  tempo85
  •   Bronze-Award
17.5.2021  (#11)

zitat..
garten2021 schrieb:
__________________

der Nachbar hat die gleiche Anlagengröße SW & SO aufgeteilt auf einem 15 ° Walmdach. Wir haben im Herbst mal ein Monat veglichen, da war die Abweichung recht gering. 
Interessant wird der Vergleich sobald beide die Anlage mal ein Jahr im Betrieb hatten.

Auch in diesem Fall, macht das Dach voll.

Ja die NW und NO Ausrichtung liefert weniger, aber sie kosten auch weniger, weil viele Dinge (WR, Teile der Verkabelung, Anschluss,...) nicht doppelt gemacht werden müssen.


1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Jung Wetterstation