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Wie 45cm Dämmung unter dem Estrich aufbauen um den Boden zu erhöhen.

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  •  CanisAureus
18.11. - 23.11.2020
16 Antworten | 7 Autoren 16
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Hallo zusammen,

in unserem Sanierungshaus, hat das Wohnzimmer (und der Kellerraum) darunter einen Versatz von 45cm. Dieser wird als Leitungsebene verwendet und als Dämmschicht und da im Keller darunter die Solar Puffertanks stehen auch um das Wohnzimmer im Sommer etwas kühler zu halten. Der Raum ist auf einer Seite zum Esszimmer komplett offen, welches die "Normalhöhe" hat, zudem gibt es sonst an jeder Seite Zugänge (Terrassentüren, Flur) die schon auf "Normalhöhe" ausgerichtet sind.  Ein Problem ist nach wie vor die Estrichhöhe und die Überdeckung der FB Heizung, auf der des angrenzenden Raums und auch aus Statik Gründen, ist nicht mehr als 5cm drin und mir bleiben mir 27mm Überdeckung, das Problem ließ sich im Wohnzimmer noch lösen, im angrenzen Esszimmer aber nicht. Der Rest des Stockwerks wurde so gemacht, aber vor vielen Jahren und vom Vorbesitzer. 
Mir ist der Estrichleger jetzt abgesprungen, 27mm Überdeckung macht er nicht mit, wie ich das jetzt umsetze weiß ich derzeit noch nicht. 5cm und hohe Durchflussraten sind aber gesetzt.

Davon aber abgesehen, hatte ich mir der Estrichleger aber einen Vorschlag für den Untergrund geschickt, der in Eigenleistung aufgebaut werden soll, der sieht so aus:


2020/20201118414917.jpg
Wie der Bereich der Lüftungsrohre aufgefüllt werden soll, ist nicht definiert. Was mich stört, sind die 150mm gebundene Schüttung. Die ist teurer, als wenn ich stattdessen XPS verwende und für mich auch erstmal schwieriger zu verarbeiten.

Ich dachte jetzt eher eine so eine Lösung:


2020/20201118577180.jpg
Schüttung zwischen den Dämmplatten macht man nicht mehr, aber so wie ich das gelesen habe, gilt das eher für lose Schüttung und ist "nur" weil sich die Schüttung während der Verarbeitung unter die angrenzenden Platten arbeiten kann. Mit einer gebunden Schüttung zum anmischen die dann aushärtet, wäre das Problem aber nicht gegeben.

Mir stellt sich nur die Frage, ob ich die Schichten 2 + 5 auch mit gebundener Schüttung ausgleiche oder mit zugeschnittenen Dämmplatten.
Und ob zusätzliche Schichten Dämmplatten, einen negativen Einfluss haben?
Hier sind es jetzt ja drei, leider habe ich nur 50mm als 50er Abstufung gefunden, so das kaum eine andere Konstellation möglich ist.

Wie ist eure Meinung dazu?

  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
18.11.2020  (#1)
EPS würde ich ohnehin nicht verwenden- in der Dicke schon gar nicht.
Möglich wäre zB Glasschaumschotter und um die Rohre zB Perlite.

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  •  ManuelV
  •   Bronze-Award
19.11.2020  (#2)

zitat..
AnTeMa schrieb: EPS würde ich ohnehin nicht verwenden- in der Dicke schon gar nicht.
Möglich wäre zB Glasschaumschotter und um die Rohre zB Perlite.

Was spricht generell gegen EPS? Ich denke das ist gängige Praxis. Wenn es nur um das Thema Rohre einbetten geht, wäre eine Schüttung sicher deutlich besser.

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
22.11.2020  (#3)
In der Stärke wäre EPS schon wegen Setzungen gar nicht möglich.Ökologisch kaum sinnvoll, Feuchtigkeitsempfindlich und bei einem Wasserschaden kaum jemals wieder trocken zu bekommen etc etc.
Was aufgrund erfolgreicher Verkaufsbemühungen und günstigem Preis ohne Berücksichtigung späterer Kosten üblich ist muß leider nicht sinnvoll, dauerhaft schadensfrei  oder langfristig wirtschaftlich sein.
Zumindest werden solche Konstruktionen kaum 50 oder 100 Jahre überstehen.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
22.11.2020  (#4)
EPS W25 müsste sich ausgehen. Ansonsten 20cm EPS und zementbesetzter Perlitte-Estrich. vor dem zweiten 6cm Zement-Estrich. Der Perlitte-Estrich hat viel weniger Gewicht und sollte statisch verträglich sein. Eventuell muss man diesen wegen dem Nassgewicht und Statik auch auf zwei Schritte einbringen. Am besten wäre EPS und von einem Hersteller wie Austrotherm oder Sto berechnen lassen bzw. die offiziellen Fachinformationen einholen. Wenn man dort anruft, bekommen so Aufbaubeschreibungen für Architekten durchaus auch private Häuslbauer.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
22.11.2020  (#5)

zitat..
AnTeMa schrieb: In der Stärke wäre EPS schon wegen Setzungen gar nicht möglich.Ökologisch kaum sinnvoll, Feuchtigkeitsempfindlich und bei einem Wasserschaden kaum jemals wieder trocken zu bekommen etc etc.

Du meinst dass 90% aller FBH FBH [Fußbodenheizung]-Unterlagen heutiger Neubauten dort nicht hinsollten? EPS ist zugelassenes Material als Estrich-Unterdämmung. Auf welche Quellen von Fachinformationen bezieht sich deine Angabe, dass EPS kaum 50 Jahr hält? Da müssten ja jetzt die 80iger-Jahre-Fassaden zerbröseln beginnen. Wurde schon mal hier diskutiert.

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  •  BAULEItEr
22.11.2020  (#6)

zitat..
cc9966 schrieb: Du meinst dass 90% aller FBH FBH [Fußbodenheizung]-Unterlagen heutiger Neubauten dort nicht hinsollten? EPS ist zugelassenes

Kann mir kaum vorstellen, dass 90% aller Neubauten 45cm EPS unterm Estrich haben.
Das mit den Setzungen war auch mein erster Gedanke und sollte auf jeden Fall überprüft werden!

Alle EPS Platten haben eine Druckfestigkeit angegeben bei 10% Stauchung.
Diese 10% sind eben bei 30mm nur 3mm, aber bei 450mm 4,5 cm.
Natürlich wird man das nicht linear aufrechnen können, also Datenblätter checken und beim Hersteller nachfragen was möglich ist!

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
22.11.2020  (#7)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Kann mir kaum vorstellen, dass 90% aller Neubauten 45cm EPS unterm Estrich haben.

ich spreche von unter der FBH FBH [Fußbodenheizung] und hier wird mehrheitlcih der rollfix verwendet. der ist aus EPS. bei weiteren dämmbedarf unter dem estrich zeigt allein schon dieses forum, dass die leute mit diversen schüttungen mehr setzungsprobleme haben und weniger mit EPS. weiters ist die druckfestigkeitsangabe ja vielfach höher als es 6cm zement-estrich samt standard-möblierung bringen.

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  •  BAULEItEr
22.11.2020  (#8)

zitat..
cc9966 schrieb: ich spreche von unter der FBH FBH [Fußbodenheizung]

Hast du nicht die zwei Bilder gesehen welche der TE hochgeladen hat?

zitat..
cc9966 schrieb: weiters ist die druckfestigkeitsangabe ja vielfach höher als es 6cm zement-estrich samt standard-möblierung bringen.

Von welcher EPS-Platte sprichst du da jetzt?
Bitte genaue Produktbezeichnung und Hersteller.

Was meinst du mit Standartmöbelierung?
Meine Miele Waschmaschine wiegt 110 kg, ich und meine Frau zusammen 150 kg,
sind zusammen 260kg auf 0,5m2, darf ich jetzt (du weißt schon) oder besser nicht?


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  •  BAULEItEr
22.11.2020  (#9)
@CanisAureus 
Welche EPS-Platten genau möchtest du verwenden?

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  •  BAULEItEr
22.11.2020  (#10)
EPS W20 10 Tonnen bei 10% Stauchung (Baumit)
das wären dann für 0,5 Tonnen 0,5% 
0,5 % von 45 cm sind 0.23cm Stauchung

Würde ich jetzt nicht so tragisch sehen!
Muss man aber selber entscheiden und sich halt fragen welche Lasten tatsächlich vorhanden sind und welche Setzungen man in Kauf nimmt.

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  •  CanisAureus
22.11.2020  (#11)
Mein Problem ist grundsätzlich mal die Statik, es gibt keine Unterlagen mehr zu dem Haus und ohne tiefergehende (teure) Analyse sagt der Statiker 150kg/m² zusätzlich zum Estrich. Jetzt war der Original Estrich aufbau nur 4cm hoch und ich habe schon 5cm Estrich plus Bodenbelag (vermutlich, ich schwanke hin und her mit dem Estrich ob Trocken oder doch nicht....). Leider hat der Vorbesitzer schon alles auf eine Erhöhung ausgelegt und ich komme nicht mehr drum herum.

Das erste Angebot von einem Estrichleger waren 9m³ Leichtbeton mit 390kg/m³ in der Trockenrohdichte...

Was in 50 Jahren ist, ist mir egal, mehr als 30 werden wir kaum in dem Haus bleiben.
Ich habe noch kein EPS, ich habe mal ein bisschen gerechnet, mit was ich in Deutschland so für einen guten Kurs bekomme. 

Mit XPS, die teuerste Variante aber immer noch günstiger als die Leichtbeton geschichte, sind es <2% Stauchung bei 10 Tonnen auf 50 Jahre.
Mit Perimeter EPS komme ich auf 10% Stauchung bei 25 Tonnen
Oder die günstigste Variante, EPS mit 10% Stauchung auf 20 Tonnen.


 
 


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  •  seebser
23.11.2020  (#12)
Wie groß  ist die Fläche?
Holzbalken einziehen und die Dämmung ohne tragende Funktion verwenden?

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  •  CanisAureus
23.11.2020  (#13)

zitat..
seebser schrieb: Wie groß  ist die Fläche?
Holzbalken einziehen und die Dämmung ohne tragende Funktion verwenden?

4,6x4,2m also knapp 20m².

Also Holzbalken mit Schuhen an der Wand verschrauben oder auf einen an der Wand montierten aufsetzen?
Gibt es da Einschränkungen beim Bodenbelag, Estrich, Nass, Trocken?

Mir ist eigentlich nur wichtig, ich brauche eine Dämmung nach unten, damit die Wärme im Sommer nicht nach oben steigt, ich will die Lüftungsrohre da drin dämmen, auch nach unten und ich brauche in dem Raum eine Fußbodenheizung.
Zudem sollte es natürlich keine Unsummen kosten und je mehr ich selber machen kann, umso besser. Aktuell habe ich mehr Zeit als Geld.
Aber ansonsten bin ich für alles offen...

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
23.11.2020  (#14)
ich würde auch über eine Staffelkonstruktion mit Trockenestrich (FBH) nachdenken, Holhlräume könnten entweder selbst mit Schüttung (Dämmmaterial) oder mit Zellulose ausgeflockt werden.

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
23.11.2020  (#15)
Ich habe bei unserem beheiztem Wintergarten Holzbalken verlegt, darauf Eichedielen geschraubt  und den gesamten Hohlraum von gut 50 cm Höhe mit Zellulose ausgeblasen.
Bei größeren Dämmstärken würde ich den Boden nicht auf nachgebende Dämmstoffe auflegen- allenfalls bei Schaumglas o.ä.

Andreas Teich


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  •  cc9966
  •   Gold-Award
23.11.2020  (#16)

zitat..
BAULEItEr schrieb: 0,5 % von 45 cm sind 0.23cm Stauchung

Schön dass man jetzt seriöse Zahlen schreibt statt Angstmache wie die zuvor genannte 4,5 cm Dampfblase.

Bei mir wurde für 30cm Höhenbedarf wahlweise EPS W20 oder W25 angeboten von den Estrich-Firmen. Habe mich für W20 entschieden und die Angst-Szenarien wie in der Luft hängende Sockelleisten usw. traten nicht ein. Ich empfehle bei deinem Höhenbedarf klar EPS W25. Nich abschrecken lassen von Listenpreisen, Angebote einholen. Meine Erfahrung mit der österreichischen Dämm-Industrie (deren Branchen-Player auch schon empfindliche Strafen der BWB bekamen) kann ich zumindest mal so beschreiben: Angebote aus DE waren ca. 1/3 günstiger als die inländischen Bestbieter, obwohl volle LKW's hunderte Kilometer dann zu mir unterwegs waren.

Daher nur Mut und auch Angebote aus dem Ausland inkl. Zustellung einholen.

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