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Pellets lagern im Dachboden (Brandschutzordnung)

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  •  hanness
  •   Bronze-Award
8.7. - 15.7.2019
19 Antworten | 7 Autoren 19
19
Hallo,

ich muss jetzt relativ kurzfristig die Heizung bei meiner Schwiegermutter von Koks auf Pellets umstellen. Das wird eigentlich eh höchste Zeit. Durch den Tod des Schwiegervaters lässt es sich jetzt auch nicht mehr aufschieben.

Der Pelletskessel kommt in den Heizraum im Keller. Dort möchte ich aber die Pellets nicht lagern, weil der Keller ein bisschen hochwassergefährtet ist.

Als Pelletslagerraum würde sich der Dachboden über der angebauten Garage anbieten.
Dort könnte ein Pellets-Gewebetank oder ein selbst gemachter Raum aus einer Holzkonstrukion aufgestellt werden. Der selbst gemacht Raum wäre mir lieber, weil ich den Platz besser ausnützen kann.

Meine Frage ist jetzt, dürfen Pellets in einem nichtausgebauten Dachboden aufgrund der Brandschutzbestimmungen gelagert werden?

Daten:
Leistung Heizkessel: ca. 11 kW
Menge Pelletslager: ca. 6,5 m³ oder 4 to
Bundesland: Oberösterreich

Ich habe jetzt folgendes Dokument gefunden:
https://www.bvs-ooe.at/assets/uploads/2018/04/MVB-029-2008_Pelletslagerung.pdf

Soweit ich das richtig verstanden habe (S.15), ist eine Lagerung bis 15 m³ zulässig, wenn:
   •  Lagerstätte eigener Brandabschnitt ist ==> Wäre das bei mir ja gegeben, weil der Zugang nur von Außen möglich ist
   •  Fläche des Lagerraums <15m² ist ==> Wäre nicht gegeben, weil mein Dachboden ca. 40² hat.

Hier noch eine Skizze:


2019/20190708856026.jpg

Wie seht ihr das? Wäre um Hilfe dankbar.

Danke
Johannes

  •  rocco81
  •   Gold-Award
8.7.2019  (#1)
Bei uns ist es im Prinzip genau so, nur dass haus und Garage getrennt sind. auch OÖ.

Der Gewebetank ist super, war in einer Stund locker zu zweit aufgebaut. Vollgeblasen ist er auch praktisch würfelig und braucht nicht mehr Platz als eine Schaltafelbox. Würde ich wieder so machen.

Mach den Tank groß genug, dann kannst du immer füllen lassen wenn die Pellets gerade billig sind.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
8.7.2019  (#2)
Spreche hier von NÖ, bei uns wäre es möglich gewesen am Dachboden. Welche Auflagen da gewesen wären zusätzlich weiß ich nicht, weil es ja eh eine WP WP [Wärmepumpe] wurde. Ursprünglich wäre eine Pelletsheizung im Plan gewesen.

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  •  eggerhau
8.7.2019  (#3)

zitat..
hanness schrieb: Der Pelletskessel kommt in den Heizraum im Keller. Dort möchte ich aber die Pellets nicht lagern, weil der Keller ein bisschen hochwassergefährtet ist.

Ist für mich nicht wirklich schlüssig!
Die Pellets sind gerettet aber die Heizungs darf absaufen? emoji
Mach den Gewebe-Silo für Pellets in den Heizungsraum und es passt. Die Wege für die Beschickung sind kurz und die Installation einfach.
Gruss HDE 

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
8.7.2019  (#4)

zitat..
eggerhau schrieb: Ist für mich nicht wirklich schlüssig!

Schon schlüssig, Pellets quillen auf bei Wassereintritt. Gab sogar schon Gebäudeschäden deswegen, weil Wasser hinein rann in den Pelletsraum. Allerdings wird die Sache anders sein, wenn ein Gewebesack drinnen ist. Der kann sich ohne weiters ausdehnen. Dort wo es die Gebäudeschäden gab, da waren die Pellets in einem festen Raum.

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  •  barneyb
  •   Gold-Award
8.7.2019  (#5)
Hast du das statisch geprüft? könntest du überhaupt diese Gewichtsmenge aufs Garagendach packen? Ist die Decke statisch verstärkt?

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  •  hanness
  •   Bronze-Award
8.7.2019  (#6)
Hallo,

danke erstmal für die Inputs.

Also, ich habe selber in meinem Haus ein Pelletsheizung mit Gewebetank. Also ich kenne die Systeme sehr gut.

zitat..
rocco81 schrieb: Bei uns ist es im Prinzip genau so, nur dass haus und Garage getrennt sind. auch OÖ.

OK, und gab es da bei euch irgendwelche Auflagen?

zitat..
eggerhau schrieb: Ist für mich nicht wirklich schlüssig!
Die Pellets sind gerettet aber die Heizungs darf absaufen?
Mach den Gewebe-Silo für Pellets in den Heizungsraum und es passt. Die Wege für die Beschickung sind kurz und die Installation einfach.

Ja das ist alles klar. Die Heizung kommt auf einen ca. 30cm hohen Sockel. Somit ist die nicht mehr sehr gefährdet. Im Jahr 2002 und 2009 ist das Wasser max. 20cm gestanden.
Auch den Pelletssilo würde ich im Keller höherstellen. Allerdings ist die Raumhöhe nur 210cm. Somit geht da nicht soviel. Wobei es auch nicht tragisch wäre, wenn die unteren Pellets im Tank nass werden.

Das Grundproblem ist, dass die Gemeinde meiner Schwiegermutter komplett am Gas hängt. Auch ihr reden alle Nachbarn eine Gasheizung ein und erzählen ihr alle möglich Horrorgeschichten über Pellets (das Haus fällt zusammen, wenn Wasser in den Keller kommt, usw,...). Die Gasheizer kennen sich einfach sogut aus.

Daher möchte ich eine Lösung finden, bei der sie beruhigt schlafen kann und das Argument Wasser komplett wegfällt. Auch wenn der Aufwand etwas höher ist.


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  •  hanness
  •   Bronze-Award
8.7.2019  (#7)
Hallo,

zitat..
barneyb schrieb: Hast du das statisch geprüft? könntest du überhaupt diese Gewichtsmenge aufs Garagendach packen? Ist die Decke statisch verstärkt?

Es ist eine Ziegeldecke mit Aufbeton. Für mich schaut es jetzt so aus, als ob das kein Problem wäre. Da bin ich aber auch kein Experte. Das werde ich natürlich noch prüfen lassen. Dazu wollte ich mit einem Baumeister reden.
Dazu möchte ich aber zuerst wissen, ob es überhaupt rechtlich möglich ist.

Hannes


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
9.7.2019  (#8)

zitat..
hanness schrieb: OK, und gab es da bei euch irgendwelche Auflagen?

 Nein. Wir haben dass laut Vorschlag vom Heizungshersteller in den Einreichplan einzeichnen lassen. Somit gaben alle ihr OK, Baumeister, Gemeinde, Rauchfangkehrer. Mit der Versicherung habe ich das extra noch mal abgeklärt.


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Hallo rocco81, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld.
  •  barneyb
  •   Gold-Award
9.7.2019  (#9)
du wirst auch mit einem statiker sprechen müssen. eine Ziegeldecke wird dieses Gewicht nicht tragen können.
Ich hab selbst einen 5t Pelletstank als Gewebesack auf Stelzen - selbst bei dem hatten wir bzgl des Estrichs bedenken

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  •  mackica
  •   Gold-Award
10.7.2019  (#10)
Als wäre gas so sicher...
Dazu gerade mal 20% besser als ölkessel...letzteren will man verbieten, aber gas soll nach wie vor neu eingebaut werden?

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
10.7.2019  (#11)
Gas ist halt momentan recht billig. Die Russen fahren mit dem Preis rein um LNG wieder abzuwürgen.
Gas kann austreten und entzündet sich sehr leicht, Öl kann ausrinnen und das Erdreich verseuchen, Pellets quellen auf wenn sie nass werden.
Dein Ansatz diese aus dem Gefahrenbereich zu bringen ist richtig, der Dachboden ist sonst schlecht nutzbar, der Platz im Keller sehr wohl.
Ich denke im schlimmsten Fall ist halt ein Lastverteilungsrahmen notwendig, die Wände werden nicht das Problem sein.
Der Umstieg von fossil auf Pellets wird gut gefördert. Der Pelletspreis bleibt stabil. Schleifholz ist spottbillig zwecks Sturm, Schneedruck und Borkenkäfer.
 


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  •  hanness
  •   Bronze-Award
13.7.2019  (#12)
Hallo,

zitat..
mackica schrieb: Dazu gerade mal 20% besser als ölkessel...letzteren will man verbieten, aber gas soll nach wie vor neu eingebaut werden?

Ja stimmt genau. Fossiler Brennstoff ist fossiler Brennstoff.
Ich bin momentan mit verschiedenen Leuten aus der Schwiegerfamilie in Diskussion. Ich bin ganz erschrocken, wie wenig sich viele Leute auskennen. Da wird ernsthaft neben Gas auch noch Ölheizung ins Spiel gebraucht. Wenn man dann mit CO2 Ausstoß und Klimaerwärmung versucht zu argumentieren, wird man nur mit großen Augen angeschaut.
Deshalb kann ein Umstieg, weg von fossil, nur gesetzlich verornet oder über den Preis funktionieren.

Hannes


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
14.7.2019  (#13)
Und dann jammern wieder alle weil die "guten alten Sachen" verboten werden. Glühbirnen, einweg Plastiksackerl, stromfressende Pumpen...

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  •  hanness
  •   Bronze-Award
14.7.2019  (#14)
Ja genau. Die Glühbirne ist ein sehr gutes Beispiel. Die Leute haben ja kofferraumweise noch die Restbestände zusammengekauft, weil ohne Glühbirne gehts unmöglich. Und die EU ist so böse.

Aber das ist die Psyche des Menschen. Der Mensch hat einfach Angst vor "großen" Veränderungen und versucht so lange wie möglich am Bekannten festzuhalten.

Hannes

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  •  mackica
  •   Gold-Award
15.7.2019  (#15)
Ich bin heute erschrocken über den Erdgasverbrauch - selbst im Sommer!!!
Hier Land Burgenland, ganz stolz auf seine Stromproduktion - mehr als verbraucht wird.... aber mehr als hier Strom verbraucht wird, wird hier im Sommer Erdgas verbraucht!! Ist das alles Warmwasserbereitung - das könnte man doch längst alles auf Solar umstellen??? Echt enttäuschend. 

Strom 

2019/20190715771211.png

Erdgas

2019/20190715697386.png


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
15.7.2019  (#16)
Und dabei hat das Burgenland weder eine Großstadt noch Schwerindustrie.
Wir werden wohl noch ein paar Windräder und PV "auf jedem Dach" brauchen.
 


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  •  Baumau
  •   Gold-Award
15.7.2019  (#17)

zitat..
hanness schrieb: Der Mensch hat einfach Angst vor "großen" Veränderungen und versucht so lange wie möglich am Bekannten festzuhalten.

 Never change a running system, werden sich da viele denken. 


zitat..
mackica schrieb: Ich bin heute erschrocken über den Erdgasverbrauch - selbst im Sommer!!!

Liegt evt. an den Gewerbekunden.


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  •  barneyb
  •   Gold-Award
15.7.2019  (#18)

zitat..
mackica schrieb: Ist das alles Warmwasserbereitung - das könnte man doch längst alles auf Solar umstellen??? Echt enttäuschend. 

da ich auch hi& da mit der AGGM zu tun hab - das meiste Gas in Ö geht zu den Baufirmen die asphaltieren


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
15.7.2019  (#19)
Vom Flaschengas vielleicht.
Erdgas gesamt wird doch in riesigen Mengen in der Industrie verheizt, in Kraftwerken verstromt, oder beheizt die Stadtwohnungen.
https://www.bmnt.gv.at/dam/jcr:3db9b813-8c0f-49fd-b5ff-89e9600c3cd7/Energie_in_OE2018_Barrierefrei.pdf


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