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Qualitätskriterien von Fenstern

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  •  robodi
21.10.2008 - 3.3.2009
13 Antworten 13
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Hallo zusammen!

Ich versuche mir gerade ein Bild davon zu machen, auf welche Kriterien ich bei der Fensterauswahl achten sollte und bin in den Foren immer wieder auf ein paar Hinweise gestoßen, möchte aber versuchen eine "Checkliste" hier zusammenzubekommen. Es geht mir auch nicht vorrangig um die Marken, wenn auch Tipps in diese Richtung interessant sind.
Klarerweise werde ich vorerst mal auf den U-Wert achten. Ich habe auch schon als Qualitätsmerkmal die Abstandhalter zwischen den Glasscheiben gehört.
Gibt es Unterschiede bei der Verglasung?
Ist es egal wie viele Kammern ein Kunststofffenster hat - solange der U-Wert stimmt?
...

Also nach welchen Kriterien würdet ihr ein Fenster aussuchen (sehen wir mal vom Preis ab)?

lg robodi

  •  cc9966
21.10.2008  (#1)
wichtigwären...
- U-Wert des gesamt-Fensters inkl. Rahmen (je niedriger desto besser, da weniger Wärmebrücke)
- G-Wert der Verglasung (je höher desto besser, desto mehr solare Gewinne)

Stand der Technik sind 3fach-Verglasungen mit einem U-Wert <1,0 und einen G-Wert >0,6. Dir wird auffallen dass 2fach-verglaste Fenster einen schlechteren U-Wert und besseren G-Wert als 3fach-verglaste Fenster haben, dennoch bieten 3fach-verglaste Fenster insgesamt mehr Vorteile.

Der Fensterhersteller soll ein Prüfzertifikat vorlegen, ein Anbieter hat bei mir eienn U-Wert von 0,87 angegeben aber nach hartnäckigen Nachfragen nur ein Prüfzertifikat von 1,0 vorlegen können.

Dann noch die Materialwahl. Kunststoff-Fenster von bekannten Herstellern sind alle gute ausgereifte Produkte, bei Holz/Alu oder Holz solltest du besser aufpassen.

Weitere Themen: Kämpfer in der Mitte bringen bessere Winddichtheit aber schlechtere U-Werte. Es gilt: Mehr Glas und weniger Rahmen sind besser für Wärmedämmung.
Montageart soll bei einem Neubau unbedingt nach Önorm gemacht werden. Manche Firmen legen die Önorm so aus, dass keine Dichtbänder notwendig sind sondern die Fugendichtheit mit Silikon hergestellt wird. Hier solltest Du wissen dass eine Acryl- oder Silikonfuge eine Wartungsfuge ist (nach 10 Jahren reißen kann und nicht mehr ganz dichtet), Dichtbänder hingegen reißen nicht.
Schrauben statt Mauerwinkel verwenden, die Mauerwinkel sind leichte Wärmebrücken.

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  •  robodi
21.10.2008  (#2)
Fensterbeschläge - Erst mal danke für die Antwort - da sind ja schon einige Kriterien genannt!
Mir ist da noch eine Frage eingefallen: macht es energietechnisch einen Unterschied ob die Fensterbeschläge verdeckt oder sichtbar sind? Oder hat das verdecken nur optische Gründe?

lg robodi

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  •  cc9966
21.10.2008  (#3)
nur optisch..gibts von internorm und schaut auch gut aus...

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  •  merlin.AT
21.10.2008  (#4)
nicht ganzEin guter verdeckt liegender Beschlag unterbricht die Dichtung nicht. Heisst mit einem verdecken Beschlag (dem RICHTIGEN) können beide Dichtungsebenen komplett ununterbrochen gefertigt werden.

Bei einem sichtbaren Beschlag ist eine Dichtungsebene immer Unterbrochen und auch das ist eine kleine Wärmebrücke.

Glaube ich ;)

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  •  robodi
21.10.2008  (#5)
Fensterentwässerung - Und noch eine Frage aufgetaucht:
wie sieht das mit der Fensterentwässerung aus - wie sollte diese beschaffen sein? Gibt es auch hier Unterschiede?

lg robodi

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  •  cc9966
21.10.2008  (#6)
über solche details..wie fensterentwässerung brauchst dir keinen kopf zerbrechen, das machen alle hersteller ordentlich auch im interesse der eigenen gewährleistung.

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  •  Sumo
21.10.2008  (#7)
sichtbaren Beschläge - haben weniger verschleißanfällige Umlenkpunkte und dadurch eine längere Lebensdauer.
Ferner sind sie einfacher einzustellen.


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  •  robodi
22.10.2008  (#8)
Beschläge und Profile - d.h. vom "technischen" Gesichtspunkt aus sind also sichtbare Beschläge sogar vorzuziehen?!

Was mich noch interessieren würde sind die Kunststoffprofile - es gibt da ja anscheinend sehr wenige Hersteller die dann alle möglichen Fensterhersteller beliefern - sind die Profile also eh alle gleich oder gibts da auch Unterschiede zwischen den Marken? Es wird ja oft in einer Produktion für mehrere gefertigt und es gibt trotzdem Unterschiede.
Und hat das einen Einfluss auf die Stabilität oder/und auf den U-Wert?

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  •  Sumo
22.10.2008  (#9)
Profile - mit 5-Kammern sind meist 70mm breit.6-Kammer-Profile 80-88mm.
Je breiter umso niederiger der U-Wert klarerweise.

Trocal-Profile sind glaube ich die verbreitesten.
Große Stabilitätsunterschiede zu anderern Herstellern kann ich mir nicht vorstellen.
Unterschiede wohl eher in der Entwässerung oder Dichtungsausführung.
Wichtiger als das Profil und die Beschläge waren uns eine umlaufende Rahmendichtung und gute 3-fach Verglasung mit Edelstahlspacer für einen Gesamt UW-Wert von 0,85



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  •  robodi
23.10.2008  (#10)
Profile und Dichtung - Also sollte man doch auf die Unterschiede bei Entwässerung achten?
Das mit der umlaufenden Rahmendichtung ist ein guter Tipp, danke!
lg robodi

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  •  kaefer
28.10.2008  (#11)
cc9966 - hallo,
du schreibst, dass bei Hoz/Alu Fenstern bei der Materialwahl besser aufgepasst werden muss - was sind denn da bitte noch wichtige Kriterien - neben den hier schon genannten?

Danke schon vorab und lG

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  •  cc9966
28.10.2008  (#12)
was ich damit meine.. - ...ist dass bei holz/alu es sehr wohl wichtiger ist auf die marken und qualität der hersteller zu schauen, weil es hier sehr viel verschiedene aufbauten und qualitäten gibt. bei kunststoff hingegen kann man nicht viel falsch machen, weil es nur wenige hersteller von profilen gibt und die meisten fensterbauer systemprofile dieser hersteller nehmen und daher nur wenig qualitätsunterschiede gibt. holz/alu-fenster sind aber nicht schlechter in der haltbarkeit als kunststoff-fenster wenn man den richtigen hersteller nimmt.

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  •  robodi
3.3.2009  (#13)
Neue Kriterien!? - Hallo!

Da vielleicht jemand anders auch nachdenkt nach welchen Kriterien er Fenster aussuchen sollte: uns wurde auf der Energiesparmesse noch geraten auf die Beschläge zu achten - kann das Fenster einfach ausgehebelt werden oder welche Sicherheitseinrichtungen gibt es - Zapfen?
Das andere ist das Gewicht, welches die Beschläge aushalten weil damit auch eine Abnützung verbunden sein kann. Vor allem bei großen, 3-fach verglasten Elementen wie Terassentüren ist das schon sehr wichtig, aber auch bei großen Fenstern nicht zu vernachlässigen. Das Fenster kann sonst nach mehreren Jahren auch mal "hängend" werden.
Und noch mal zu den verdeckten Beschlägen: einerseits ist es sicher gut dass die Außendichtung nicht unterbrochen ist, allerdings sind da eh noch 2 weitere Dichtungen, ob es wirklich einen Unterschied macht bleibt fraglich. Ein Vertreter hat uns dazu geraten, weil die Kappen über den nicht verdeckten Beschlägen oft nach vielen Jahren spröde werden oder vergilben und brechen können - das natürlich nicht so schön ist.
Ein anderer Berater, der beides anbietet, hat gemeint dass er eher zum "konventionellen" Beschlag rät, da die um ein vieles leichter einzuhängen sind und eingestellt werden können, was dann auch viel schneller geht. Außerdem gibt es die schon total lange, die sehr aufwändigen, neuen Beschäge sind erst ein paar Jahre erprobt und damit kann man nicht sagen wie die sich nach vielen Jahren verhalten.
Wenn sonst noch jemand etwas aufgeschnappt hat in der Zwischenzeit: bitte gerne um weitere Anregungen!

lg robodi

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