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Ziegelhaus mit Installationsebene

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  •  ilm2jf
31.7. - 3.8.2008
7 Antworten 7
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Hallo,
wir haben folgendes Angebot für einen Wandaufbau erhalten (von außen nach innen): Außenputz, Dämmung 18cm (EPS), 25er Ziegel, 4cm Holzschalung mit Steinwolle gedämmt (dient auch als Installationsebene für alle Leitungen), 1,5cm Gipskartonplatte.
Ich habe vorher noch nie von einer Installationsebene im Ziegelbau gelesen, daher die Frage: ist das sinnvoll?

Als Vorteile wurden uns genannt: angenehmes Raumklima - die Innenwand ist wärmer als beim normalen Innenputz

Als Nachteile sehe ich:
- teurer (so an die 4000 EUR Zusatzkosten im Vergleich zum Innenputz wurden uns genannt),
- ein gewisser Raumverlust (ca. 4 cm dickere Wände)
Danke
lg
Jo

  •  in2
31.7.2008  (#1)
Eigenartig! - Das mit der Innendämmung mag ja im Winter zum Teil stimmen, bedeutet aber im Sommer einen erheblichen Komfortverlust! Du dämmst den Ziegel von innen und hast daher keine Speichermasse um die Kälte der Nacht für die Raumtemperierung bei Tag zu nützen. FÜR DEN SOMMER SCHWACHSINN!

Im Winter kanst du den Raum schneller aufheizen, da du an den Ziegel ja nicht kommst. Dafür kühlt der Raum auch viel schneller ab. Dieses System macht nur bei einem Wochenendhaus Sinn wenn ich schnell aufwärmen will. Dieser Annahme wiederspricht aber die starke Außendämmung weil die bräuchte ich bei einem reinen Wochenendhaus nicht.
DAHER AUCH FÜR DEN WINTER UNVERSTÄNDLICH!

Warum auf Holz? Es ist schwerer zu verarbeiten. Wenn es feucht wird wirft es sich. Für Leitungen muß ich das Holz ausschneiden.
MACHT NICHT WIRKLICH SINN!

Warum Gipskarton an der Außenmauer? Man kann keine schweren Lasten an der Wand montieren etc.

Es gibt für mich zwei Erklärungrn für dieses Angebot:
Entweder ihr habt Sonderwünsche an die Firma die ich nicht kenne und die dieses System sinnvoll erscheinen lassen oder ihr sollt ganz einfach mehr zahlen.

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  •  BabiM
1.8.2008  (#2)
..........der Aufbau ist ein Blödsinn. Das Haus wird nie dicht solange nicht vollflächig verputz wird.

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  •  TiM
1.8.2008  (#3)
Das Argument von BabiM - ist das ausschlaggebende. Beim Massivbau wird die Dichtheit durch den Innenputz hergestellt. Ohne Innenputz brauchst du eine andere Dichtheitsebene, zB. eine Dampfbremse oder Dampfsperre zwischen Ziegel und Rigips. Ohne eine funktionierende Dichtheitsebene sind Bauschäden, hoher Energieverbrauch und Schimmel hinter der Rigipswand vorprogrammiert.


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  •  cc9966
1.8.2008  (#4)
wofür eine installationsebene? - bei einem ziegel braucht man keine installationsebene. bei ziegelaussenwänden mit vws ist es kein ein statisches problem und kein energieverlust die wände von innen für elektroleitungen usw. aufzuschlitzen. wenn sich der bedarf von steckdosen ändert, kann man das im zuge des nächsten neu ausmalens der wand sich zuvor neu stemmen und legen. das geht besser und leichter als die von fertighäuser bekannten installationsebenen mit gips/faserplatten. die stemmarbeiten sind nur geringe arbeit beim rohbau, wenn man eine mauernutfräse verwendet. ausserdme hast du wesentliche mehrkosten: einerseits das trockenbaumaterial. aber andererseits: um glieche m2-anzahl wohnfläche zu erreichen müssen fundamente, bodenplatten, decken und dach auch um die installationsebene größer werden. wenn du annimmst, dass diese sachen alle 4% mehr kosten, dann kostet dich die installationsebene mdst. 10.000,- eur und bringt nur den flair eines fertigteilhauses mit hohl klingenden gipsplatten zugepflastert.

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  •  ilm2jf
1.8.2008  (#5)
Innenwände Holzriegelkonstruktion im Ziegelhaus - Danke für die recht eindeutigen Meinungen - mir ist das Angebot ungewöhnlich vorgekommen, aber natürlich hat der Anbieter einen Informationsvorsprung.
Ein Argument das uns für die Installationsebene noch genannt wurde war, dass die nichttragenden Innenwände in Leichtbauweise geplant sind (Holzriegelkonstruktion 10 cm mit Dämmung Steinwolle und Gipskartonplatten) und dass es problematisch wäre verputzte Ziegelwände mit Holzriegel-Gipskarton-Wänden zu kombinieren.
Hat jemand noch Tips dazu? Danke.

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  •  in2
2.8.2008  (#6)
Risse - Wir haben bei uns im Büro (Gebäude aus 1928 und 1951 mit späteren Veränderungen) eine ähnliche Situation. In den Altbau wurden beim Umbau zu Büroflächen Reihenweise Gipskartonwäner an verputzte Ziegelmauern angeschlossen. Was dabei passieren kann ist daß Risse im Übergangsbereich auftreten können. Das kann dir aber bei der klassischen Gipskartonwand genauso passieren. Ich würde von der Vorsatzschale absehen.

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  •  leonard
3.8.2008  (#7)
ziegel nicht innen dämmen! - bitte dämm dir nicht deine speichermasse von innen! e-leitungen rausstemmen und verputzen ist nach wie vor die beste lösung für ziegelwände.
das argument mit der anschlußfuge ist blödsinn, denn die vorsatzschale auf dem ziegelmauerwerk ist ja mit dieser kraftschlüssig verbunden und macht daher ihre bewegungen mit. entweder du lässt die risse passieren und fugst nach einem jahr mit acryl nach, oder du machst ziegelzwischenwände, die du ebenfalls verputzt...lg

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