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·gelöst· Zeitenwende? explodierende Baukosten & steigende Zinsen...

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  •  Haeuslbauer22
12.5.2022 - 15.1.2023
1.208 Antworten | 140 Autoren 1208
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Wir wollen im Sommer 2022 zu bauen beginnen; sind derzeit noch in der Entwurfsphase und bereits beim 2ten Haus, welches wir planen. Den ersten Entwurf mit Keller haben wir komplett verworfen, da uns die Angebote/Preise der einzelnen Gewerke einfach nur schockiert haben.
Wir waren bis kurz vor Corona der Meinung, dass wir um ca. 500.000 € ein Haus mit Eigenleistung bauen können. Nach Corona und vor Kriegsausbruch lagen wir bei den Angeboten bei ca. 750.000 € bis 850.000 € (???!!!) zwar ohne Eigenleistung, aber es ist egal mit welchem Gewerk man spricht.... in zwei Wochen kommt die nächste Preiserhöhung... Da die Angebote vor 3 Monaten eingeholt wurden kann man diese jetzt wegwerfen und auf die Preise aufschlagen, aufschlagen, aufschlagen.... Die derzeitige Planbarkeit der Kosten/Materialien ist bei Null.
Zumindest konnte man diesen Wahnsinn bis vor kurzem noch günstig finanzieren. Ich kann diesen Anstieg der langfristigen Finanzierung, die vor allem die Häuslbauer (Familien mit Kindern) besonders trifft nicht nachvollziehen. Ist dieser Anstieg aufgrund der Inflation? Wird die Inflation weiter so steigen? Ist der Grund in den Energiepreisen zu suchen oder glauben jetzt alle sie können mal versuchen "50%" aufzuschlagen irgendwer wird es schon bezahlen? Wird Putin uns den Gashahn zudrehen und dann explodieren die Preise in den wichtigsten Gewerken (Stahl, Glas, Ziegel, Zement...)? Kann sich die EZB wirklich eine höhere Zinspoltik leisten (sh Italien) ... ???
Soll man sich jetzt als Häuslbauer die erhöhten Fixzins-Konditionen (zB  auf 15 Jahre; GesamtLZ 30 Jahre; 2,5%) sichern oder werde ich mich dann im Jänner 2023 grün und blau ärgern, weil das nur Panikmache war? Vergeben Banken eigentlich auch variable Kredite mit Zinsobergrenzen?
Ich wäre sehr, sehr dankbar für diverse Ratschläge & Tipps ...

  •  andi102
  •   Bronze-Award
4.1.2023  (#1141)
 

zitat..
LiConsult schrieb:

Im Vergleich dazu die offiziellen Quellen betreffend die bisherige Entwicklung inkl. Q3/2022 des
Häuserpreisindex und Wohnimmobilienpreisindex:

https://www.statistik.at/statistiken/volkswirtschaft-und-oeffentliche-finanzen/preise-und-preisindizes/haeuserpreisindex-und-ooh-pi

https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=6.6

Den großen "Rutsch" kann zumindest ich nicht erkennen (auch nicht aus dem eigenen Immogeschäft).

Mir fällt folgendes auf:
- Objekte, die man früher nicht im Internet gesehen hat (weil vorab unter der Hand verkauft) sind jetzt monatelang inseriert
- Die Preise werden wieder etwas realistischer
- Es wird nicht mehr hochgeboten, sondern runterverhandelt (20-30% unter Angebot, vor einem Jahr wurde von diesem Preise noch hochgeboten).
- Einen Faktor finde ich besonders spannend: Viele Banken nehmen die tatsächlich erzielten Verkaufspreise als wesenentlichen Punkt in die Immobewertung herein. Das hat die Preise nach oben getrieben (Belehnwert stieg, leichter finanzierbar - quasi einen Spirale nach oben), kann sich jetzt aber genau ins Gegenteil umkehren und Blankoanteile erhöhen.

Es kann nicht von heute auf morgen gehen. Aber wenn man jetzt liest, dass die Preise 6% fallen sollen, bei 10% Inflation sind das immerhin real -16%!!

Ganz spannend wird z.B. Salzburg. Da treten heuer viele zusätzliche Abgaben in Kraft bzw werden für nächstes Jahr erhoben (Zweitwohnsitzabgabe, Leerstand, Infrastrukturabgabe Bauland). Schauen wir mal, was das bewirkt. Bei mir im Ort sind geschätzt 15% illegale Zweitwohnsitze. Wenn da nur die Hälfte in den nächsten Jahren verkauft wird es spannend.




1
  •  DrShouter
  •   Bronze-Award
4.1.2023  (#1142)

zitat..
andi102 schrieb:

 

──────
LiConsult schrieb:

Im Vergleich dazu die offiziellen Quellen betreffend die bisherige Entwicklung inkl. Q3/2022 des
Häuserpreisindex und Wohnimmobilienpreisindex:

https://www.statistik.at/statistiken/volkswirtschaft-und-oeffentliche-finanzen/preise-und-preisindizes/haeuserpreisindex-und-ooh-pi

https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=6.6

Den großen "Rutsch" kann zumindest ich nicht erkennen (auch nicht aus dem eigenen Immogeschäft).
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Mir fällt folgendes auf:
- Objekte, die man früher nicht im Internet gesehen hat (weil vorab unter der Hand verkauft) sind jetzt monatelang inseriert
- Die Preise werden wieder etwas realistischer
- Es wird nicht mehr hochgeboten, sondern runterverhandelt (20-30% unter Angebot, vor einem Jahr wurde von diesem Preise noch hochgeboten).
- Einen Faktor finde ich besonders spannend: Viele Banken nehmen die tatsächlich erzielten Verkaufspreise als wesenentlichen Punkt in die Immobewertung herein. Das hat die Preise nach oben getrieben (Belehnwert stieg, leichter finanzierbar - quasi einen Spirale nach oben), kann sich jetzt aber genau ins Gegenteil umkehren und Blankoanteile erhöhen.

Es kann nicht von heute auf morgen gehen. Aber wenn man jetzt liest, dass die Preise 6% fallen sollen, bei 10% Inflation sind das immerhin real -16%!!

Ganz spannend wird z.B. Salzburg. Da treten heuer viele zusätzliche Abgaben in Kraft bzw werden für nächstes Jahr erhoben (Zweitwohnsitzabgabe, Leerstand, Infrastrukturabgabe Bauland). Schauen wir mal, was das bewirkt. Bei mir im Ort sind geschätzt 15% illegale Zweitwohnsitze. Wenn da nur die Hälfte in den nächsten Jahren verkauft wird es spannend.

Und du glaubst, dass die Abgaben einen Zweitwohnsitzler jucken? 
Bin im Seengebiet in OÖ daheim, rund um die Seen hauptsächlich illegale Zweitwohnsitze mit Porsche mit W und M Kennzeichen vor der Tür. Auch wenns zehntausende Euro pro Jahr an Abgaben wären, gibts halt nur noch jedes 3te Jahr das neue Porsche Modell. Das juckt die nicht.

Und das Immos in guten Lagen sinken werden bezweifle ich auch extrem. Da ist viel Wunschdenken vorhanden.
 
Ich beobachte meinen Bezirk sehr genau - es gibt nach wie vor kein Angebot und eine riesige Nachfrage, dass teilweise 60er Bauten in beschissener Lager für >500k weggehen. Gute Lage dann für >1 Mio. Und ich rede hier von normalen EFHs mit 150-200m2 und keine Seevillen. 

1
  •  thez
4.1.2023  (#1143)

zitat..
DrShouter schrieb:

illegale Zweitwohnsitze

Was sind illegale Zweitwohnsitze?
Ich glaub auch, dass hier viel Wunschdenken dabei ist... Unterm Strich bleibt Haus bauen "gleich teuer" wenn nicht "teurer"...

Denn durch die gestiegenen Zinsen wird die Leistbarkeit und die maximale Kreditsumme bei vielen Leuten reduziert... Unterm Strich können sich die Leute erst "weniger Haus" für mehr oder gleich viel Geld leisten... Wartet erstmal bis die Lohnerhöhungen umgemünzt werden... 


1
  •  DrShouter
  •   Bronze-Award
5.1.2023  (#1144)

zitat..
thez schrieb:

──────
DrShouter schrieb:

illegale Zweitwohnsitze
───────────────

Was sind illegale Zweitwohnsitze?

Ich glaub auch, dass hier viel Wunschdenken dabei ist... Unterm Strich bleibt Haus bauen "gleich teuer" wenn nicht "teurer"...

Denn durch die gestiegenen Zinsen wird die Leistbarkeit und die maximale Kreditsumme bei vielen Leuten reduziert... Unterm Strich können sich die Leute erst "weniger Haus" für mehr oder gleich viel Geld leisten... Wartet erstmal bis die Lohnerhöhungen umgemünzt werden...

Alle Gemeinden in meiner Umgebung sind sogenannte "Vorbehaltsgebiete" - die Begründung von neuen Zweitwohnsitzen sollte damit verhindert bzw. wesentlich erschwert werden. 
Bringt aber nix, da keiner kontrolliert ob tatsächlich ein Hauptwohnsitz vorliegt oder nicht. 
Es geht sogar soweit, dass viele Gemeinden um die Gebühren (Abfall, Wasser, Kanal etc.) gerichtlich kämpfen müssen da bei den Zweitwohnsitzlern die Mentalität vorherrscht "für die 2 Wochen im Jahr wo ich da bin brauch ich keine Gebühren zahlen" oder "der depperte einheimische Bauernbua soll sich über meinen tollen edlen Schikaria-Mist in seiner Mülltonne doch freuen"

Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe perse nix gegen einen Zweitwohnsitz, aber bei uns hat das Formen angenommen, dass der Sau graust.

4
  •  HansMaulwurf01
5.1.2023  (#1145)

zitat..
Joulia schrieb:

Sind Leute mit guten Kontakten zu Baustoffhändlern hier?

Wie schauts denn aktuell aus mit "realen" Preisen (d.h. nach Rabatt) für Baustoffe (nicht Listenpreise)?

Sind Entspannungstendenzen aufgrund der geringeren Nachfrage erkennbar?

Der Ölpreis ist ja mittlerweile wieder deutlich gesunken, der Dollar wird auch wieder schwächer -> Merkt man das z.B. bei den Preisen für Dämmplatten? Die Vorprodukte aus der Petrochemie dürften ja etwas günstiger geworden sein....

Bei halbwegs aktuellen Angeboten (Anfang Dez.) wurden die Ziegel mit 20-30% Rabatt im Vergleich zum Listenpreis angeboten (noch nicht nachverhandelt).


1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
5.1.2023  (#1146)

zitat..
DrShouter schrieb:

──────
thez schrieb:

──────
DrShouter schrieb:

illegale Zweitwohnsitze
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Was sind illegale Zweitwohnsitze?

Ich glaub auch, dass hier viel Wunschdenken dabei ist... Unterm Strich bleibt Haus bauen "gleich teuer" wenn nicht "teurer"...

Denn durch die gestiegenen Zinsen wird die Leistbarkeit und die maximale Kreditsumme bei vielen Leuten reduziert... Unterm Strich können sich die Leute erst "weniger Haus" für mehr oder gleich viel Geld leisten... Wartet erstmal bis die Lohnerhöhungen umgemünzt werden...
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Alle Gemeinden in meiner Umgebung sind sogenannte "Vorbehaltsgebiete" - die Begründung von neuen Zweitwohnsitzen sollte damit verhindert bzw. wesentlich erschwert werden. 
Bringt aber nix, da keiner kontrolliert ob tatsächlich ein Hauptwohnsitz vorliegt oder nicht. 
Es geht sogar soweit, dass viele Gemeinden um die Gebühren (Abfall, Wasser, Kanal etc.) gerichtlich kämpfen müssen da bei den Zweitwohnsitzlern die Mentalität vorherrscht "für die 2 Wochen im Jahr wo ich da bin brauch ich keine Gebühren zahlen" oder "der depperte einheimische Bauernbua soll sich über meinen tollen edlen Schikaria-Mist in seiner Mülltonne doch freuen"

Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe perse nix gegen einen Zweitwohnsitz, aber bei uns hat das Formen angenommen, dass der Sau graust.

Es sollte sowieso meine Meinung nach das "erste" Wohneigentum steuerlich besser gestellt werden (weniger Abgaben, etc.., Erbschaftssteuer ja, aber das erste Haus / die erste Wohnung darf man "gratis" vererben oder mit Freigrenze 1 Mio.). Ab dem zweiten Wohneigentum hohe Besteuerung, insbesondere hohe Erbschaftssteuer. Von mir aus auch ansteigend, sprich fürs zweite Wohneigentum weniger Steuer als beim dritten Wohneigentum, usw...

2
  •  DrShouter
  •   Bronze-Award
5.1.2023  (#1147)

zitat..
Blabla schrieb:

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DrShouter schrieb:

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thez schrieb:

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DrShouter schrieb:

illegale Zweitwohnsitze
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Was sind illegale Zweitwohnsitze?

Ich glaub auch, dass hier viel Wunschdenken dabei ist... Unterm Strich bleibt Haus bauen "gleich teuer" wenn nicht "teurer"...

Denn durch die gestiegenen Zinsen wird die Leistbarkeit und die maximale Kreditsumme bei vielen Leuten reduziert... Unterm Strich können sich die Leute erst "weniger Haus" für mehr oder gleich viel Geld leisten... Wartet erstmal bis die Lohnerhöhungen umgemünzt werden...
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Alle Gemeinden in meiner Umgebung sind sogenannte "Vorbehaltsgebiete" - die Begründung von neuen Zweitwohnsitzen sollte damit verhindert bzw. wesentlich erschwert werden. 
Bringt aber nix, da keiner kontrolliert ob tatsächlich ein Hauptwohnsitz vorliegt oder nicht. 
Es geht sogar soweit, dass viele Gemeinden um die Gebühren (Abfall, Wasser, Kanal etc.) gerichtlich kämpfen müssen da bei den Zweitwohnsitzlern die Mentalität vorherrscht "für die 2 Wochen im Jahr wo ich da bin brauch ich keine Gebühren zahlen" oder "der depperte einheimische Bauernbua soll sich über meinen tollen edlen Schikaria-Mist in seiner Mülltonne doch freuen"

Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe perse nix gegen einen Zweitwohnsitz, aber bei uns hat das Formen angenommen, dass der Sau graust.
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Es sollte sowieso meine Meinung nach das "erste" Wohneigentum steuerlich besser gestellt werden (weniger Abgaben, etc.., Erbschaftssteuer ja, aber das erste Haus / die erste Wohnung darf man "gratis" vererben oder mit Freigrenze 1 Mio.). Ab dem zweiten Wohneigentum hohe Besteuerung, insbesondere hohe Erbschaftssteuer. Von mir aus auch ansteigend, sprich fürs zweite Wohneigentum weniger Steuer als beim dritten Wohneigentum, usw...

+1
Stimme dir da voll zu. Leider wickelt eine österreichische Großpartei die Wähler immer wieder um den Finger. "Ich bin strikt gegen eine Erbschaftssteuer, dann kann ich ja meinem Enkerl meinen 400m2 Baugrund nicht mehr vererben".

Steuern auf Eigentum und passives Einkommen (egal aus welcher Quelle) müssen steigen und die Steuer auf aktives Einkommen müssen runter. Dann würde sich auch wie von der angesprochenen Großpartei gewünscht unsere Gesellschaft wieder zu einer Leistungsgesellschaft wandeln. (Leistung muss sich lohnen)

Kenne viele in meinem Bekanntenkreis (25-30 Jahre alt) wo beide nur noch 25-30h arbeiten, da sich mehr finanziell kaum lohnt. Das Eigentum kommt dann auf dem Erbschaftsweg von den Eltern/Großeltern. Soll kein Vorwurf sein, ich würde es genauso machen, aber ob das gesellschaftlich förderlich ist stelle ich sehr in Frage (Gesundheitswesen, Pensionen, Schere Arm-Reich etc.)....

5
  •  mikee
  •   Gold-Award
5.1.2023  (#1148)

zitat..
DrShouter schrieb: Steuern auf Eigentum und passives Einkommen (egal aus welcher Quelle) müssen steigen und die Steuer auf aktives Einkommen müssen runter. Dann würde sich auch wie von der angesprochenen Großpartei gewünscht unsere Gesellschaft wieder zu einer Leistungsgesellschaft wandeln. (Leistung muss sich lohnen)

Kann ich ja grundsätzlich nachvollziehen. Das würde im Umkehrschluss aber bedeuten, dass schierer Konsum besser gestellt wird als Eigentum aufzubauen. Wenn nun jemand viel und gerne arbeitet und gut verdient (Leistung), aber auf Konsum nix hält sondern stattdessen lieber in Immobilien investieren würde, würde die Leistung somit bestraft werden. Es bliebe nur, das Geld irgendwo zu parken (Schwachsinn) oder dann eben weniger zu arbeiten, obwohl man das eigentlich nicht will. 


1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
5.1.2023  (#1149)

zitat..
mikee schrieb:

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DrShouter schrieb: Steuern auf Eigentum und passives Einkommen (egal aus welcher Quelle) müssen steigen und die Steuer auf aktives Einkommen müssen runter. Dann würde sich auch wie von der angesprochenen Großpartei gewünscht unsere Gesellschaft wieder zu einer Leistungsgesellschaft wandeln. (Leistung muss sich lohnen)
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Kann ich ja grundsätzlich nachvollziehen. Das würde im Umkehrschluss aber bedeuten, dass schierer Konsum besser gestellt wird als Eigentum aufzubauen. Wenn nun jemand viel und gerne arbeitet und gut verdient (Leistung), aber auf Konsum nix hält sondern stattdessen lieber in Immobilien investieren würde, würde die Leistung somit bestraft werden. Es bliebe nur, das Geld irgendwo zu parken (Schwachsinn) oder dann eben weniger zu arbeiten, obwohl man das eigentlich nicht will.

Weniger Steuern auf Arbeit (finanziert durch mehr Steuern auf Eigentum) ist nicht per se eine Konsumförderung. Es würde vielen viel mehr das Schaffen von Eigentum ermöglichen. 
Es geht ja mittlerweile eher mehr darum dass Eigentum nur mehr jene haben, die es erben. Und das Erben ist nun mal, auch wenn es viele immer noch anders sehen, per se keine Leistung (vererben schon, aber der wird ja auch nicht besteuert) 


1
  •  Aquila
5.1.2023  (#1150)
Bzgl. Baukosten kann ich kurz folgendes berichten, weil wir gerade mitten drinnen sind:

Raum Salzburg Land
~614 000€ Brutto - inkl. Nebenkosten wie Kanalanschluss, etc. ohne Grundstück
129m² WNF inkl. Keller mit Carport, Terassenüberdachung, Kamin mit Ofen -  Schlüsselfertig inkl. Küche, 50er Ziegel.

Unverhandelte Preise, viele Einzelvergaben, Rohbau von einem Baumeister inkl. Dach, Bauherrenmithilfe lässt sich noch mehrere Tausend Euro einsparen, sehe ich aber als Puffer - da geht die Reise hin.

Positiv: Installateuer Angebot März 2022 zu Dez. 2022 Preis ident. - Betrifft viele Gewerke.
Meine Einschätzung, die Preise stagnieren aktuell auf die Preiserhöhungen von März 2023 und jeder der baut kann positiv nächstes Jahr blicken bzgl. Baustoffpreise.

2
  •  mikee
  •   Gold-Award
5.1.2023  (#1151)

zitat..
Blabla schrieb: Weniger Steuern auf Arbeit (finanziert durch mehr Steuern auf Eigentum) ist nicht per se eine Konsumförderung. Es würde vielen viel mehr das Schaffen von Eigentum ermöglichen. 

Per se ist es das nicht, aber ab einem gewissen Punkt dann doch ausschliesslich. Und ich bezweifle sehr, dass auch nur die meisten, denen plötzlich mehr netto bleibt, sich genau deshalb Eigentum schaffen können. Da gehört mehr dazu, als mtl. ein Hunderter mehr am Konto: Ein von Haus aus gutes Familieneinkommen, ordentlicher Umgang mit Geld, vorausschauende Planung etc. etc. Dass da viel schief läuft, sieht man an den Auswüchsen der letzten Jahre, weil ja Geld nix gekostet hat.


zitat..
Blabla schrieb: Es geht ja mittlerweile eher mehr darum dass Eigentum nur mehr jene haben, die es erben. 

Das sehe ich in meinem Umfeld genau andersrum. Fast jeder in meinem Umfeld hat sich das allermeiste selbst geschaffen, durch Einsatz und Leistung im Berufsleben, viel Eigenleistung am eigenen Bau und vor allem Verzicht - gleichzeitig (Fertig-)Bauen, auf die Bahamas fliegen und 2 neue Luxuskarossen hat´s da halt bei keinem gespielt. 







1
  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
5.1.2023  (#1152)
Bin persönlich gegen eine Erbschaftssteuer und das obwohl ich nichts bekommen habe für den Hausbau. Mein Mann hat zudem auf sein Erbe komplett verzichtet, also auch da gabs keine finanzielle Unterstützung beim Hausbau. Kenne btw btw [by the way, übrigens] mehrere die sehr wohl Haus gebaut haben ohne zu erben. Da wird dann halt noch einiges selbst gemacht, nicht alles ist sofort fertig und am Schluss kommt keine Putzkolonne die sauber macht etc. 

Unsere Leistung ist unter anderem unser Haus und da haben wir wirklich genügend geleistet und Steuern gezahlt um das alleine zu schaffen. 
Von mir aus kann die Grunderwerbssteuer erhöht werden und ähnliches. Auch Förderungen von Bund/Land für den Hausbau könnten meiner Meinung nach wegfallen, da es einfach eine Luxusanschaffung ist die nicht sein muss. Generell hab ich auch nichts gegen höhere Sozialabgaben, va wenn dafür Eingliederungen in den Arbeitsmarkt erleichtert werden.   
Auch wenn wir es vlt noch schaffen in unserem Berufsleben ein zweites Haus/Eigentumswohnung zu erwerben würde ich keine Erbschaftssteuer als gerechtfertigt ansehen. 

Unsere Erben brauchen dafür keine Leistung erbringen das stimmt, aber die Leistung wurde ja auch bereits von uns erbracht. 

Es ist wie beim Kauf einer Waschmaschine. Damit ich sie mir kaufen kann wird mein Einkommen versteuert. Wenn ich die Waschmaschine kaufe zahl ich nochmal steuern. Aber wenn ich nachher meine Waschmaschine herschenke, dann wars das mit Steuern, auch wenn der Beschenkte nichts für die Waschmaschine getan hat.  

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
5.1.2023  (#1153)
Sehe es wie Sparfratz. 
Es würde ja die Leistung der Elterngeneration bzw. der vererbenden Generation schmälern. 
Dann müsste man das auf viele Dinge umlegen und kassieren. 
Bei uns wurde und wird zu Lebzeiten geschenkt - das Thema Erben soll gar kein Problem darstellen.


1
  •  HAR80
5.1.2023  (#1154)
Ein normales Einfamilienhaus in normaler durchschnittlicher Lage ist nicht gemeint mit reich und großartig unter eine Vermögenssteuer oder Erbschaftssteuer fallend. Ein gehobenes Gehalt wie Arzt etc. ist nicht gemeint mit reich.

Ich weiß ein Jagdrevier welches ein Deutscher Industrieller gepachtet hat, Jahreskosten für Pacht, Rotwildfütterung und angestellter Jäger um die 200.000€. Oder bei einem Bekannten wo die Tochter eines Deutschen Grafen der in Öst einen Zweitwohnsitz auf hunderten Hektar hat, einmal mit dem Hubschrauber zur Reitstunde kam. Das sind die Leute um die es bei einer Diskussion über eine Erbschaftssteuer oder eine Änderung im Verhältnis Besteuerung zu Einkommen aus Vermögen geht.

Durch Arbeit wird man nicht reich. Man kann sich einen gewissen Wohlstand erarbeiten. In richtigen Reichtum jedoch wird man hineingeboren.

3
  •  Muehl4tler
  •   Bronze-Award
5.1.2023  (#1155)
Erbschaftssteuer über z.B. 1 Mio. Erbsumme würde schon Sinn machen.

1
  •  kk79
5.1.2023  (#1156)
Wieder etwas OT OT [Off Topic] hier... könnte man bitte die Erbschaftssteuer auslagern? Mich interessieren die Baupreise, deswegen lese ich den Thread

1
  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
5.1.2023  (#1157)

zitat..
HAR80 schrieb:

Ein normales Einfamilienhaus in normaler durchschnittlicher Lage ist nicht gemeint mit reich und großartig unter eine Vermögenssteuer oder Erbschaftssteuer fallend. Ein gehobenes Gehalt wie Arzt etc. ist nicht gemeint mit reich.

Ich weiß ein Jagdrevier welches ein Deutscher Industrieller gepachtet hat, Jahreskosten für Pacht, Rotwildfütterung und angestellter Jäger um die 200.000€. Oder bei einem Bekannten wo die Tochter eines Deutschen Grafen der in Öst einen Zweitwohnsitz auf hunderten Hektar hat, einmal mit dem Hubschrauber zur Reitstunde kam. Das sind die Leute um die es bei einer Diskussion über eine Erbschaftssteuer oder eine Änderung im Verhältnis Besteuerung zu Einkommen aus Vermögen geht.

Durch Arbeit wird man nicht reich. Man kann sich einen gewissen Wohlstand erarbeiten. In richtigen Reichtum jedoch wird man hineingeboren.

Schön für sie wenns sa sich nen Hubschrauber für die Reitstunde leisten kann. Da fließt eh ordentlich viel Geld in den Konsum. Der Industrielle wird nen Haufen Angestellte haben etc.


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  •  Blabla
  •   Silber-Award
5.1.2023  (#1158)

zitat..
mikee schrieb:

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Blabla schrieb: Weniger Steuern auf Arbeit (finanziert durch mehr Steuern auf Eigentum) ist nicht per se eine Konsumförderung. Es würde vielen viel mehr das Schaffen von Eigentum ermöglichen. 
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Per se ist es das nicht, aber ab einem gewissen Punkt dann doch ausschliesslich. Und ich bezweifle sehr, dass auch nur die meisten, denen plötzlich mehr netto bleibt, sich genau deshalb Eigentum schaffen können. Da gehört mehr dazu, als mtl. ein Hunderter mehr am Konto: Ein von Haus aus gutes Familieneinkommen, ordentlicher Umgang mit Geld, vorausschauende Planung etc. etc. Dass da viel schief läuft, sieht man an den Auswüchsen der letzten Jahre, weil ja Geld nix gekostet hat.

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Blabla schrieb: Es geht ja mittlerweile eher mehr darum dass Eigentum nur mehr jene haben, die es erben. 
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Das sehe ich in meinem Umfeld genau andersrum. Fast jeder in meinem Umfeld hat sich das allermeiste selbst geschaffen, durch Einsatz und Leistung im Berufsleben, viel Eigenleistung am eigenen Bau und vor allem Verzicht - gleichzeitig (Fertig-)Bauen, auf die Bahamas fliegen und 2 neue Luxuskarossen hat´s da halt bei keinem gespielt.

Also ob man jetzt 45 oder 40% Abgabenquote zahlt macht einen fundamentalen Unterschied beim Vermögensaufbau wenn man keine Erbschaft hat. Natürlich braucht es Vorausschau, Fleiß und Verzicht, aber das Gehalt ist eine zentrale Größe

Und das mit der Erbschaftssteuer lass ich, das hätte ich mir sparen können, kommen eh immer die selben Argumente wie das Doppelbesteuerungsgschichtl das ich nicht mehr hören kann. Einfach einmal den Vermögensbericht der Nationalbank lesen und feststellen wer wirklich substantiell vererbt und erbt in Österreich. Kleiner Tipp: der kleine Häuselbauer ist es nicht


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  •  andi102
  •   Bronze-Award
5.1.2023  (#1159)

zitat..
DrShouter schrieb:

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andi102 schrieb:

 

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LiConsult schrieb:

Im Vergleich dazu die offiziellen Quellen betreffend die bisherige Entwicklung inkl. Q3/2022 des
Häuserpreisindex und Wohnimmobilienpreisindex:

https://www.statistik.at/statistiken/volkswirtschaft-und-oeffentliche-finanzen/preise-und-preisindizes/haeuserpreisindex-und-ooh-pi

https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=6.6

Den großen "Rutsch" kann zumindest ich nicht erkennen (auch nicht aus dem eigenen Immogeschäft).
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Mir fällt folgendes auf:
- Objekte, die man früher nicht im Internet gesehen hat (weil vorab unter der Hand verkauft) sind jetzt monatelang inseriert
- Die Preise werden wieder etwas realistischer
- Es wird nicht mehr hochgeboten, sondern runterverhandelt (20-30% unter Angebot, vor einem Jahr wurde von diesem Preise noch hochgeboten).
- Einen Faktor finde ich besonders spannend: Viele Banken nehmen die tatsächlich erzielten Verkaufspreise als wesenentlichen Punkt in die Immobewertung herein. Das hat die Preise nach oben getrieben (Belehnwert stieg, leichter finanzierbar - quasi einen Spirale nach oben), kann sich jetzt aber genau ins Gegenteil umkehren und Blankoanteile erhöhen.

Es kann nicht von heute auf morgen gehen. Aber wenn man jetzt liest, dass die Preise 6% fallen sollen, bei 10% Inflation sind das immerhin real -16%!!

Ganz spannend wird z.B. Salzburg. Da treten heuer viele zusätzliche Abgaben in Kraft bzw werden für nächstes Jahr erhoben (Zweitwohnsitzabgabe, Leerstand, Infrastrukturabgabe Bauland). Schauen wir mal, was das bewirkt. Bei mir im Ort sind geschätzt 15% illegale Zweitwohnsitze. Wenn da nur die Hälfte in den nächsten Jahren verkauft wird es spannend.
───────────────

Und du glaubst, dass die Abgaben einen Zweitwohnsitzler jucken? 
Bin im Seengebiet in OÖ daheim, rund um die Seen hauptsächlich illegale Zweitwohnsitze mit Porsche mit W und M Kennzeichen vor der Tür. Auch wenns zehntausende Euro pro Jahr an Abgaben wären, gibts halt nur noch jedes 3te Jahr das neue Porsche Modell. Das juckt die nicht.

Und das Immos in guten Lagen sinken werden bezweifle ich auch extrem. Da ist viel Wunschdenken vorhanden.
 
Ich beobachte meinen Bezirk sehr genau - es gibt nach wie vor kein Angebot und eine riesige Nachfrage, dass teilweise 60er Bauten in beschissener Lager für >500k weggehen. Gute Lage dann für >1 Mio. Und ich rede hier von normalen EFHs mit 150-200m2 und keine Seevillen.

Ich finde es direkt amüsant, wie der typische Österreicher (nicht konkret auf dich bezogen, sondern allgemein) immer Wege sucht, um sich die Immobilie schön zu reden (und nebenbei die Aktien schlecht).

Ich bin überzeugt, dass Immobilien weiter massiv an Wert verlieren werden (einen ersten Schub nach unten haben sie bereits gemacht). 

Ich liste hier nur die wesentlichsten Punkte auf, es gibt noch mehrere:
- Kaufpreis + Zinsen ist wesentlich für die Leistbarkeit. Steigen die Zinsen, muss der Preis der Immobilie fallen, damit sie wieder leistbar ist. Der Zinsanstieg muss den Kaufpreis um 30% verbilligen (+10% Inflation, -20% Kaufpreis). Von verrückten Bewertungen (teilweise Neuwert statt Zeitwert) spreche ich da noch nicht.
- Es gibt wieder Alternativen. Bequem am Depot mit Anleihen oder mit Aufwand (und Rechtsrisiko und Ärgernis illegaler Zweitwohnsitz)

Ich habe mir übrigens angesehen, was es bedeutet, z.B. in Wien (meine Idee), eine Wohnung zu kaufen und zu vermieten. Ich sag auch eins, nein danke. Alleine Mietrechtsgesetz, alle 10 Jahre Sanierung,.... Wo da ein vernünftiger Ertrag herkommen soll, muss mir einer zeigen, wenn ich den gesamten Aufwand rechne (Zeit, Ärger, Kilometer, Steuerberater, Eigentümerverammlungen, ....). Und wenn man das alles in professionelle Hände gibt (Makler, Hausverwalter,...) kann man es gleich vergessen.

Viele von euch haben im gesamten Erwerbsleben noch keine Zinsen erlebt, daher fällt es euch sehr schwer, die Konsequenzen zu erkennen. Das verstehe ich auch, woher sollt ihr das auch wissen...

1
  •  DrShouter
  •   Bronze-Award
5.1.2023  (#1160)
Wie mir scheint hat die ÖVP ausgezeichnete Arbeit geleistet und viele im Thread fühlen sich sofort durch eine mögliche Erbschaftssteuer angegriffen bzw. sehen ihr Eigentum in Gefahr 😅 Die vorgebrachten Argumente sind natürlich totaler Schwachsinn, zigmal durch Ökonomen widerlegt, halten sich in Österreich dennoch hartnäckig. Im Ausland gehts ja auch und da werden auch nicht alle "normalen" Hausbesitzer zu Tode besteuert.

@andi102
Wie kommst du darauf, dass Immos bereits massiv im Wert gefallen sind und noch fallen werden? Du sprichst von -30% und anderen aus den Finger gesaugten Werten. Bei einem Neubau sind mindestens 1/3 der Gesamtsumme Arbeitsleistung und diese wird 2023 gegenüber 2022 um 7-10% steigen. Baugrundstücke werden aufgrund des begrenzten Angebots weiter steigen (Österreich kann einfach nicht 100% verbaut werden). Material steigt auch weiterhin (gibt natürlich Ausnahmen aber in der Gesamtheit).

Die Immopreise werden vl stagnieren und masslos überbewertete Immos korrigiert, aber fallen wird da in nächster Zeit sicher nichts. Soweit lehne ich mich aus dem Fenster.

4
  •  HAR80
5.1.2023  (#1161)
Teilweise kann es ganz schön nach unten purzeln und rasch. Heuer wurde ein Sacherl mit ein paar Hektar Grund in der Nähe von mir verkauft. Wäre aufgeteilt worden auf angrenzend ans Ortsgebiet das sanierungbedürftige Haus im Grünland beworben als Bauerwartungsland (unmöglich, direkt angrenzend 5 Bauern ...) und der Rest der Grundstücke als normaler Nutzgrund. Verträge waren unterschrieben um weit über 1/2 Million. Die Grundverkehrsbehörde untersagte den Verkauf nachdem die Gemeinde dagegen werkelte. Also nichts mit möglichem Zweitwohnsitz oder sonstigem. Das Sacherl muss zusammenbleiben und betrieben werden ... Nach dem Bieterverfahren, aus dem alle nicht unter die Auflagen der Grundverkehrsbehörde fallenden Interessenten rausflogen ... fast alle Interessenten ...) standen -47% auf dem Vertrag ... Das war knapp bevor die Kreditauflagen und die hohen Zinsen kamen. Also noch im Preishoch.

Quer über alle Immos werden 2023 ca. -7% prognostiziert, bei 6-7% Inflation. Das wäre ein Kaufkraftbereinigter Preisverfall von -12 bis -13%. Aber die Prognosen sagen dass der gehobene gut gelegene Bereich wie Seengebiet etc weiter steigen wird und damit der normale mittlere Hausbereich sogar stärker im Preis fallen wird. Richtiger Preisrutsch schaut aber anders aus ... und Prognosen müssen nicht eintreten. Die Zukunft wird es zeigen.

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