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Wer beginnt gerade zu Bauen

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  •  Bauprofi14
29.5. - 18.6.2023
63 Antworten | 39 Autoren 63
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Grüße Euch! 
Mich würde interessieren wer gerade mit viel Eigenleistung baut. Wie groß baut ihr und wieviel wird es kost? 

  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
8.6.2023  (#41)
Baukoordinator ist meines Wissens nur für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zuständig, oder?

Man sollte, wenn möglich, Firmen nehmen die sich kennen und öfter zusammenarbeiten. Wir machen Einzelvergabe und bis auf die Baufirma für die Bodenplatte und Garage kennen sich alle (Holzbau, Fenster, Insti, Elektriker) und arbeiten entsprechend gut zusammen. Mit der Baufirma ist es tw ein bisschen mühsam aber bis jetzt (haben im März begonnen) sind wir zumindest im Plan und es gibt bisher keine Katastrophen. Ich hoffe es bleibt so :)

Wir hatten auch überlegt mit GU zu bauen. Wäre im Endeffekt um 100k teurer geworden und die (Sub-)Firmen die der genommen hätte sind tw windig und qualitativ sicher nicht so gut wie unsere Firmen.

Also wirklich viel Zeit in die Auswahl der Firmen stecken!! Referenzen einholen, usw. Wir waren Mitte 2022 auch etwas verzweifelt und konnten am Ende doch noch akzteptable Angebote finden.

Und noch eine generelle Erfahrung die wir gemacht haben: nicht auf alles hören was einem andere Leute einreden wollen - das eigene Bauchgefühl ist oft auch gut.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
8.6.2023  (#42)
Wir haben das seinerzeit ähnlich gemacht wie PhilippG, Einzelvergabe an lokale Firmen im Umkreis, folgende Gewerke:

Bagggerunternehmer, Rohbau (inkl. Innenputz und Estrich), Dach, Elektro, Haustechnik inkl. Sanitärausstattung-Fliesenlegerarbeiten, Fensterbauer inkl. Beschattung, Fassadenbauer.

Ich habe alle an einen Tisch beim Baumeister zusammengerufen. Dort wurde genau bestimmt, wer wo und wie weitermacht. 
Blower Door-Test war jedem bekannt, der n50-Wert musste passivhaustauglich sein.
Somit war jedem Gewerk klar, dass mit größtmöglicher Sorgfalt gearbeitet werden muss. Außerdem nahm der jeweilige Anschluss-Gewerker die Arbeit vom Vorwerk ab und bestätigte die normgerechte und korrekte Ausführung. 

Leistungsheft und Baukoordinator waren so nicht nötig.
Denn selbst wenn ich einen BK gehabt hätte wäre ich trotzdem jeden Tag auf der Baustelle gestanden.
Man soll nicht unterschätzen, wie viele Detailfragen auftauchen, die beantwortet werden wollen. Manchmal muss man auch freestylen und instant etwas Entscheiden.
Sonst machen das die Bauleute so wie sie das für richtig halten.

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  •  Karl10
  •   Gold-Award
8.6.2023  (#43)

zitat..
hueslebauer91 schrieb: Ohne dem geht m.M nach nix.

zitat..
msie schrieb: Absolut. Ohne eigenem Baukoordinator geht's va mit Einzelvergaben nicht.

Naja, ganz so is es auch wieder nicht!
Hab ein Bauvorhaben im engsten Familienkreis vor Augen. Dem Neubau ging auch noch ein umfangreicher Abbruch voran. Alles ohne GU oder Koordinator gemacht.
Allerdings: fast alle ausführenden Firmen haben ihren Standort im Umkreis von 15-20 km. Fast alle Firmen kennt man schon seit längerer Zeit durch dirverse frühere Aufträge und Vorhaben im Familienverband. Da die Firmen örtlich nicht sehr weit auseinander liegen, kennen sie sich gegenseitig von diversen Baustellen (und koordinieren daher bei Bedarf selbstständig und unkompliziert). Es wurde daher alles einzeln vergeben - von Abbruchfirma über Baumeister, Zimmermann, Dachdecker, Spengler, Schlosser, Installateur. Elektriker wurde in Eigenregie mit einem Freund der Bauherrn, der beruflich Elektriker ist, abgewickelt. "Fremde" Firmen für einzelne Gewerke waren die Kragarmtreppe und das Celluloseeinblasen.
Natürlich muss man dafür Zeit investieren und sich damit bschäftigen, was im Detail gemacht wird bzw. gemacht werden soll. Auch gab es eine tägliche Anwesenheit/Kontrolle auf der Baustelle zumindest am Abend, weil die Bauherrn quasi vis-a-vis wohnten.

Muss ja alles nicht in gleicher Weise auf alle und jeden umlegbar sein. Kommt halt immer auf die jeweilige Situation an.  Aber ich kann diese oben zitierten kategorischen Aussagen von den beiden so nicht stehen lassen. Dass "ohne Baukoordinator NIX GEHT" kann man so pauschal nicht sagen.

Und abgesehen davon: Natürlich darf man sich nicht wurden, was so ein Hausbau kostet, wenn man alles und jedes von anderen machen lässt.




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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
8.6.2023  (#44)
Witzig. Karl10 schreibt im Prinzip das gleiche wie ich😊

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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
8.6.2023  (#45)
Wir hatten auch keinen Baukoordinator und gut wars. Die paar Firmen die wir hatten waren bewusst aus dem Umkreis und wir waren halt sehr viel vor Ort. Erstens sowieso wegen Eigenleistung und auch weil nur Blödsinn rauskommt wenn man nicht ausreichend präsent ist. Probleme die auftreten werden sonst leider oft irgendwie gelöst und das unschöne Resultat bemerkt man  mitunter erst Jahre später.

Wir hätten auch niemals unser Haus (so wie es dasteht) wenn wir uns nicht so eingebracht hätten oder einen Schuldenberg der 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
8.6.2023  (#46)

zitat..
PhilippG schrieb: Baukoordinator ist meines Wissens nur für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zuständig, oder?

richtig - Ziel des Baustellenkoordinationsgesetzes ist die Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes jener Arbeitnehmer, die auf Baustellen beschäftigt sind. Dem Bauherren und dem Koordinator (das kann bei einschlägiger Ausbildung und Berufserfahrung auch der Bauherr selbst sein) kommen hier entsprechende Koordinationspflichten zu.

Streng nach Gesetz muss ein Baustellenkorrdinator dann eingesetzt werden, wenn "auf einer Baustelle gleichzeitig oder aufeinanderfolgend Arbeitnehmer mehrerer Arbeitgeber" tätig sind.


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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
8.6.2023  (#47)

zitat..
speeeedcat schrieb:

Wir haben das seinerzeit ähnlich gemacht wie PhilippG, Einzelvergabe an lokale Firmen im Umkreis, folgende Gewerke:

Bagggerunternehmer, Rohbau (inkl. Innenputz und Estrich), Dach, Elektro, Haustechnik inkl. Sanitärausstattung-Fliesenlegerarbeiten, Fensterbauer inkl. Beschattung, Fassadenbauer.

Ich habe alle an einen Tisch beim Baumeister zusammengerufen. Dort wurde genau bestimmt, wer wo und wie weitermacht. 
Blower Door-Test war jedem bekannt, der n50-Wert musste passivhaustauglich sein.
Somit war jedem Gewerk klar, dass mit größtmöglicher Sorgfalt gearbeitet werden muss. Außerdem nahm der jeweilige Anschluss-Gewerker die Arbeit vom Vorwerk ab und bestätigte die normgerechte und korrekte Ausführung. 

Leistungsheft und Baukoordinator waren so nicht nötig.
Denn selbst wenn ich einen BK gehabt hätte wäre ich trotzdem jeden Tag auf der Baustelle gestanden.
Man soll nicht unterschätzen, wie viele Detailfragen auftauchen, die beantwortet werden wollen. Manchmal muss man auch freestylen und instant etwas Entscheiden.
Sonst machen das die Bauleute so wie sie das für richtig halten.

"Lokale Firmen im Umkreis" sind es bei uns leider nicht, da wir in Wien bauen und die Firmen, die uns zusagen, ausserhalb sind (leider mit entsprechendem Aufpreis...). Ist aber wohl ein eher Stadt-spezifisches Problem.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
8.6.2023  (#48)
Philipp: ja, das wird so sein. Bei mir war der Baumeister zumindest rund 30 Km entfernt, die anderen Firmen im Radius von 15 bis 30 Km).
Die Gewerke kann man aber trotzdem "zusammenfangen" vor Baustart und den Ablauf sowie den Anschluss besprechen und das auch schriftlich definieren.

Wenn es aber geht ist es trotzdem immens wichtig, so oft wie möglich auf der Baustelle präsent zu sein.

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  •  Karl10
  •   Gold-Award
8.6.2023  (#49)

zitat..
speeeedcat schrieb: Witzig. Karl10 schreibt im Prinzip das gleiche wie ich

Waren ziemlich zeitgleich und hab's erst nachher gesehen....sonst hätt ich's nicht nochmal geschrieben, sondern deinem Beitrag ganz einfach einen Orden gegeben 😉


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  •  HollandMarch
8.6.2023  (#50)
Hallo, mal ein paar Infos von unserem Projekt für euch zur Einordnung.
Baustart im Herbst relativ fix.
Fixzinsangebot 10J mit 3,75%
Gesamtbaukosten Planung nach Angeboten: 710k inkl. Mwst ohne Grund
Rohbauangebot Regie, Mengen verifiziert 190k€ inkl Mwst für 180m² Wfl. vollunterkellert ohne Dachstuhl/Eindeckung und ohne Erdarbeiten; mit 2 Maurer, 1Maurer und 4-5 Helfer bauseits.
Dachstuhl für 220m² Dachgrundfläche 39k€ inkl. Mwst kompl mit. Zimmerer, Spengler und Dacheindeckung.
In den letzten Monaten beim Rohbau Preisrückgänge bei Ziegel, Stahl und Dämmstoffe. Beton/Abdichtung/sonstiges bleibt teuer.
Bestangebote exkl Mwst bei Stahl 1,00€ pro Kilo; XPS 130€/m³, Eder XP 50 - 4,20€; Beton 102€ für XC1 16/20 und 114€ für B2 25/30 ohne F52/GK16/...
Maurerstunden nach Lohnrunde liegen zwischen 60 und 82€/Stunde exkl.

Naja... Schwierig emoji
Man muss wohl Dumm, Optimist oder Reich sein in diesen Tagen um so ein Projekt zu starten.
Reich bin ich schon mal nicht. Bleibt nur noch Dumm, Optimist oder was ich für am wahrscheinlichsten halte, ein dummer Optimist. :-D


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
8.6.2023  (#51)
Hey Karl, das passt schon. Zwei Hirne, ein Gedanke, just in time 😀👍!
Und zwei voneinander unabhängige Bestätigungen für den TE und viele Mitleser, wie es (auch) funktionieren kann.

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  •  Chri3333
8.6.2023  (#52)
Wir hätten vor 2 Jahren gebaut (war alles vor unterschrieben), nur leider machte uns das Land mit dem Bebbauungsplan einen Strich durch die Rechnung( es war nur max. 1,25m Kniestock erlaubt) daher sind wir von allen Verträgen zurück getreten....

Momentan zu den aktuellen Preisen + Zinssituation juckt es mich ziemlich genau 0,0..

Btw: war wer in letzter bei Elk und Co.?
Gibt es Spielraum für Preisverhandlungen?

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  •  msie
  •   Bronze-Award
8.6.2023  (#53)
Meine Aussage war nicht eingeschränkt auf einen externen Baukoordinator, die Tätigkeit man natürlich auch selbst machen. Dass sich aber alle Gewerke untereinander selbst koordinieren und es keine übergreifende Koordination benötigt, daran glaub ich einfach nicht bzw. wird extrem selten sein (bin da durch meine bisherigen IT Projekte vorbelastet und da wird auch schon seit langem von selbstorganisierenden Teams gesprochen) emoji

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  •  Rautenhirt
13.6.2023  (#54)
Wir haben vor 4 Wochen mit dem Rohbau begonnen.
Wohnfläche: 225qm
Nutzfläche: 75qm

Kredit wurde im September 2022 abgeschlossen.

Rohbau mit sehr viel Eigenleistung, 5 Helfer pro Tag.
Auch jetzt nach der Rohbauzeit machen wir alles was Sinn macht und möglich ist selber.
Damit lässt sich fast am meisten sparen.

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  •  tako
13.6.2023  (#55)
Wir starten voraussichtlich Anfang / Mitte Juli (warten noch mit die Genehmigung der Gemeinde).
Auch direkt neben uns wird neu gebaut und unsere örtliche Baufirma hat letzte Woche noch 3 weitere Verträge unterzeichnet. Ein paar Häuslbauer gibt es also schon noch.

Ursprünglich wollten wir 2019 starten, haben es raus verschoben und nachdem wir nicht denken, dass alles so schnell, so viel leichter wird, werden wir mit dem Hausbau jetzt starten, uns dabei aber viel Zeit lassen, viel Eigenleistung erbringen und sparen.
Wir wohnen aktuell in einem Stock in meinem Elternhaus, haben also kaum laufende Kosten.

Das Grundstück ist bereits vorhanden. 

Unser Architekt hat für die 200qm 570k€ in der Kostenschätzung, wir denken aber, durch viel Eigenleistung (mein Mann ist gelernter Elektriker und arbeitet nun in der Heizungsindustrie) die Kosten reduzieren zu können. 



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  •  Gschmackig
  •   Bronze-Award
13.6.2023  (#56)

zitat..
tako schrieb:
Unser Architekt hat für die 200qm 570k€ in der Kostenschätzung,

Servus tako. Habt ihr da auch schon Angebote dazu? Die Kostenschätzung vom Architekten kann man meiner Erfahrung nach vergessen 😁 war bei uns nicht realistisch während der Ausschreibungs und Verhandlungsphase


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  •  Beachflyer77
  •   Gold-Award
13.6.2023  (#57)

zitat..
Gschmackig schrieb: Die Kostenschätzung vom Architekten kann man meiner Erfahrung nach vergessen 😁 war bei uns nicht realistisch

zu hoch oder zu niedrig?

Für mich hürt sich das zu niedrig an


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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
13.6.2023  (#58)
Also wennst mit 570k bei einem "normalen" 200m2 Haus nicht locker auskommst weiss ich auch nicht. 

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  •  EinHausinWien
13.6.2023  (#59)
Auch wenn die persönlichen Ansprüche an Ausstattung sicher sehr unterschiedlich sind, halte ich die Kostenschätzung für zu niedrig.  2,8k auf den m² sind heutzutage sehr sportlich. Das gegenständliche Projekt hat noch dazu Hanglage.

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  •  Gschmackig
  •   Bronze-Award
13.6.2023  (#60)
+1 zu niedrig vor allem wenn ich grade noch Hanglage lese und alle anderen posts weiter oben

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  •  schurlmaster
  •   Bronze-Award
13.6.2023  (#61)
Also unter 3K pro m2 halt ich für sehr unwahrscheinlich zu bauen, sofern Ma den aktuellen Stand der Technik was Heizung, Dämmung Fenster und co betrifft. Eventuell ist das noch möglich wenn man wirklich viele Gewerke in der Familie hat, welche einem das zu einem sehr freundschaftlichen Preis machen. 
 


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