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"Was haben Sie Buget?" fragte der Planer...

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  •  Cathaleah
3.2. - 19.7.2018
55 Antworten | 23 Autoren 55
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... und hielt sich daran?
... und schoss komplett übers Ziel hinaus?
... und war dann noch günstiger als gedacht?

Angelehnt an den Thread wo ein 140m² Haus mit Keller einzugsbereit um 650.000€ angeboten wird:

Wenns an die Planung geht- soll man das Buget das man hat wirklich exakt angeben? 
Oder ist es besser mit etwas weniger anzufahren (weil teurer wirds eh von selber)?
Bzw denken Planer vl wirklich so, dass wenn jemand eine halbe Mio EURO emoji Buget hat, dass ich der eh den ein oder anderen Euro mehr eh auch noch leisten kann?

Wie geht man das bei der Planung in den Erstgesprächen an?
Wie ist eure Erfahrung dazu?

LG Cat

  •  Cathaleah
8.2.2018  (#41)

zitat..
Ani schrieb: Hallo Cathaleah, wir hatten auch vor kurzem unser erstes Gespräch mit einem Planer und haben ihm unser Budget für Belagsfertig für ca.150 qm inkl. Keller genannt: 300000 und einen Vorentwurf von uns selbst gezeichnet mitgegeben. Er hat dann geplant und eine tolle umfangreiche Mappe mit Entwurf mitgebracht: 380000!


300.000€ belagsfertig mit Keller ist schon sportlich.

Er schoss quasi mit 80.000€ übers Ziel hinaus.

Wie ging die Sache weiter?
Denn die Mappe kann er sich sparen wenn er vl um 20.000€ billiger wird ;)

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  •  mak_fin
17.7.2018  (#42)
Meine erste Erfahrung mit einem Planer:

Ich habe ein Grundstück auf das ein Haus gehört, habe aber keine Ahnung wo ich anfangen soll. Verwandte, die ihr Haus selbst gebaut haben (geschickte Menschen, beneidenswert) empfehlen mir ihren Architekten, der in einem Planungsbüro arbeitet. Ich mache mir also dort einen Termin aus.
Wir sprechen eine Stunde lang: Wie sieht das Grundstück aus? Wo darf wie gebaut werden? Ich habe Pläne und Fotos mit. Welche Räume sollen es sein? Was soll in den Räumen drin sein, wie groß müssen sie sein? Wohnraumlüftung, ja oder nein? Wie wird geheizt? Welche Anschlüsse sind vorhanden? Balkon, ja oder nein? Terasse, ja oder nein? Keller, ja oder nein? Garage/Carport, ja oder nein (Ich sage nein, meine Autos stehen seit immer unter freiem Himmel, das ist romantisch. Außerdem braucht mein Auto kein Schlafzimmer.)? Wir besprechen alles ganz genau. Ich will ein fertiges Haus, weil wenn ich etwas selber machen muss, will ich, zwecks Sicherheit, nicht drin wohnen.
Dann kommt die Frage nach dem Budget. In mir sträubt sich alles. Über Geld spricht man nicht, das hat man. Aber ich komme zur Besinnung: Wenn ich jetzt nicht ehrlich bin, was kann das dann werden? Das Haus soll ja passen, die Planer sollen wissen was los ist. Ich sage, dass ich, wenn ich jeden Cent zusammenkratze und die Bank mitspielt (tut sie auch), EUR 360.000,- aufstellen kann. Das ist dann alles was ich habe. Architekt und Chef sagen, dass das schon passt. Sie werden mir ein Angebot für die Planung und das Baumanagement erstellen.
Daheim fällt mir ein, dass das mit dem Budget vielleicht doch missverständlich war. "Alles was ich habe" bedeutet, dass ich mir davon auch noch eine Küche zulegen muss, und ein Bad, und ein Bett. Ein Bett! Aber nein, die werden das schon verstanden haben.

Drei Wochen später kommt das Angebot.
- Herstellungspreis des Bauwerkes geschätzt (belagsfertig)*: EUR 350.000,-
- Büroleistung gesamt: EUR 21.000,-
Also insgesamt um EUR 11.000,- mehr als alles was ich habe. Tschüss Bett! Dafür fehlt noch die Umsatzsteuer. Unwichtig.

Soviel zu "das passt schon".

---
*ca. 160m² Wohnnutzfläche + Carport
Ich kann ja in meinem Auto schlafen, das hat ein Schlafzimmer.

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  •  Executer
  •   Gold-Award
17.7.2018  (#43)

zitat..
mak_fin schrieb: Dafür fehlt noch die Umsatzsteuer. Unwichtig.


Leider nicht nur diese, bei Belagsfertig fehlt noch einiges wie Bodenbelag, Türen, Ausmalen etc. und die Ausstattung/Möbel sowieso...

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
17.7.2018  (#44)

zitat..
mak_fin schrieb: Drei Wochen später kommt das Angebot.
- Herstellungspreis des Bauwerkes geschätzt (belagsfertig)*: EUR 350.000,-
- Büroleistung gesamt: EUR 21.000,-
Also insgesamt um EUR 11.000,- mehr als alles was ich habe. Tschüss Bett! Dafür fehlt noch die Umsatzsteuer. Unwichtig.

Soviel zu "das passt schon".


sehr schön geschrieben. Dein Delta ist aber noch größer. Lass dir mal belagsfertig definieren und überleg, was da alles noch fehlt... 

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  •  Executer
  •   Gold-Award
17.7.2018  (#45)

zitat..
mak_fin schrieb: Ich will ein fertiges Haus, weil wenn ich etwas selber machen muss, will ich, zwecks Sicherheit, nicht drin wohnen.


Es ist nicht jeder ein geborener (Hobby-)Handwerker, aber es gibt genügend Hilfsarbeiten die man übernehmen, oder wo man zumindest mithelfen kann. Oder man wählt die bequeme Variante und zahlt für jeden Handgriff 50€/h, aber dann bitte nicht übers Budget jammern.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
17.7.2018  (#46)
+ sanitäre Sichtteile wie Armaturen, WCs, Waschtische
damit alleine kannst noch ein paar Tausender durchbringen.

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
17.7.2018  (#47)

zitat..
mak_fin schrieb: Drei Wochen später kommt das Angebot.
- Herstellungspreis des Bauwerkes geschätzt (belagsfertig)*: EUR 350.000,-
- Büroleistung gesamt: EUR 21.000,-


Dir ist aber schon klar, dass die 350.000,-- eine willkürliche Annahme ist und kein kalkulierter Preis!?
Du hast hier ein Angebot für Architektenleistungen bekommen (hier 6% der Bemessungsgrundlage) - nicht mehr und nicht weniger.

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  •  Miike
  •   Gold-Award
17.7.2018  (#48)

zitat..
alpenzell schrieb: sehr schön geschrieben.


... dem möchte ich zustimmen!

Fakt ist, ab belagsfertig geht's erst so richtig los. Von Außenanlagen wie Einfriedung, Pflaster, Terrasse(n), Gartenbasics, eventuelle Schlosser- und Steinmetzarbeiten im Außenbereich mal abgesehen brauchst du im Haus Böden, Fliesen, Stiege(n), Maler, Beleuchtung, Innentüren, ev. ZSA, Sanitär/Bad, Küche, Einrichtung. Dann gibts natürlich noch so Punkte wie Finanzierungskosten oder Diverses :).

Da werden aus 350.000 "belagsfertig" sehr schnell 500.000 "schlüsselfertig mit Fertigstellungspotential innen/aussen" wenn man ehrlich ist.

Wenngleich mit 350' für 160qm Haus - sonfern nix ausgefallenes - schon sehr viel vorkommen.
Das wären 2.187,-/qm. Um das Geld sind wir eingezogen inkl. neuer, hochwertiger Einrichtung.

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  •  brink
  •   Gold-Award
17.7.2018  (#49)

zitat..
mak_fin schrieb: Ich habe ein Grundstück auf das ein Haus gehört, habe aber keine Ahnung wo ich anfangen soll.


ist dieses schon aufgeschlossen?
wir hatten dann so nette sümmchen, wie 20k für bkII bei baugenehmigung - sofort zu zahlen.
6k für kanal-/wasser-anschlüsse kam später, als wir eh schon alles ausgegeben haben emoji

zitat..
Miike schrieb: Von Außenanlagen wie Einfriedung, Pflaster, Terrasse(n), Gartenbasics, eventuelle Schlosser- und Steinmetzarbeiten im Außenbereich mal abgesehen


emoji

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  •  mak_fin
17.7.2018  (#50)
Also:
Dass ein Haus im belagsfertigen Zustand noch lange nicht fertig ist, ist mir durchaus bewusst, das war es mir damals auch schon. Wisst ihr, ich habe mich nämlich informiert: Ich habe zwei Folgen Pfusch am Bau gesehen (seit damals habe ich die Hosen voll und kann keine Nacht mehr durchschlafen) und ein paar (Fach-)Begriffe gegoogelt. Ich weiß also praktisch eh schon alles.
Was die Eigenleistung angeht will (und vermutlich: kann) ich nichts Kritisches machen. Ausmalen und Laminatverlegen schaffe ich noch, diverse Armaturen anbringen wahrscheinlich auch. Fließen verlege ich dort wo's egal ist, aber nicht im Bad oder WC (das WC ist zum Urinieren und Defäkieren, nicht zum Speiben im Angesicht der von mir verlegten Fliesen, da).

Jetzt aber der eigentlich interessante Punkt, das Thema heißt ja "Was haben Sie Budget?" fragte der Planer...





zitat..
coisarica schrieb:

Dir ist aber schon klar, dass die 350.000,-- eine willkürliche Annahme ist und kein kalkulierter Preis!?
Du hast hier ein Angebot für Architektenleistungen bekommen (hier 6% der Bemessungsgrundlage) - nicht mehr und nicht weniger. 


Ich bin vollkommen unbefangen und naiv zu einem Planer gegangen. Ich habe denen erzählt, dass ich null Ahnung von nix habe und jemanden brauche der mich an der Hand nimmt, mir die Welt erklärt und mit mir das Abenteuer Hausbau angeht. Ich habe ihnen gesagt, dass sie mir als die richtigen dafür empfohlen wurden. Ich habe mit ihnen über meine Wünsche und Vorstellungen gesprochen und auf die Frage nach meinem Budget die Hosen hinuntergelassen und ihnen EUR 360.000,- genannt. Die schauen mir eiskalt in die Augen und sagen: "Das geht sich aus". Dann schicken sie mir eine Schätzung über Herstellungskosten von EUR 420.000,- Brutto plus EUR 25.200,- Brutto Büroleistung. Da stimmt halt was nicht zusammen...
Der springende Punkt, in aller Kürze, ist: Wurscht um welche Leistung es geht, wenn ich nur EUR 360.000,- habe, dann kann ich mir EUR 445.200,- nicht leisten.
Sie hätten mich auch gleich an der Hand nehmen, mir sagen "Mädel, was du dir wünscht geht so nicht" und mich hinausbegleiten können.

Ahja, vollständigkeitshalber für @brink: Klassifizierung, Strom, Wasser, Abwasser, Gehsteig, Mistkübel, Biotonne, Briefträgerin... alles schon da.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
17.7.2018  (#51)
also ich glaub ein planer kann ohnehin keine punktlandung machen. ich denke - und jetzt lehne ich mich mit meiner meinung aus dem fenster - dass die reinen planer / architekten viel weiter weg sind von tatsächlichen marktpreisen wie baumeister. ausser sie sind regelmäßig bei der ausführung von einfamilienhäusern kaufmännisch bis zum einzug beteiligt. und wenn die planer aus dem objekt-bereich kommen, dann sind sie auch preislich völlig daneben.

ich habe beruflich öfter mit architekten und kalkulanten für den objektbereich, aber auch für den wohnbau zu tun gehabt, die kalkulieren läuft das ungefähr so: lampen nur aus dem zumtobel-katalog, da gibts kaum was unter 100eur. lichtschalter/steckdosen zum pauschalpreis mit arbeit ab 100 eur, türen nach bemusterungskatalog damit ja alles perfekt zur einrichtung passt vom haus-und-hof lieferant ab 1000 eur inkl. einbau usw.

fertighausfirmen machen bessere punktlandungen beim kalkulieren, weil die sie nicht in tausend details verzetteln und überall nur drei bis vier dinge zur bemusterung zur auswahl geben. natürlich ist man dann auch weniger individuell.

wenn man glaubt, ein 140m2 haus mit keller ist unter 300.000 eur zu schaffen, dann hat man trotzdem einige eigenleistung, schleppt selbst fliesen aus dem baumarkt, hat einfache stangenware als innentüren, montiert die selbst bei Amazon bestellten leuchten, verlegt selbst klick-parkett in den nebenräumen und darf sich selbst manche möbel aus dem ikea-regal-halle holen, schleppen und schrauben. man verwendet viel zeit für angeboteinholung, vergleiche, aufsicht, koordination und manchmal auch ärgern.

dass man dann die einfahrt und einfriedung um weitere zehntausende euros monate oder jahre später gemacht hat, hat man später bei dem echten gesamtpreis des hauses eh wieder vergessen.

zitat..
mak_fin schrieb: Klassifizierung, Strom, Wasser, Abwasser, Gehsteig, Mistkübel, Biotonne, Briefträgerin... alles schon da.


pass auf, viele diese kosten teilen sich so auf dass ein teil davon bei der aufschließeung beim grundkauf/grundwidmung der gemeinde zu entrichten sind und der andere wesentliche teil erst beim anschluss. den briefträger zahlt aber der absender mit der briefmarke.

dennoch immer alles hinterfragen! habt den mut zu einfachen dingen! wo ist der mehrpreis einfach nur weils "schöner" ist oder weil es wirklich mehr qualität und nutzen bringt. muss das weiße kunststoff-fenster wirklich eine aluschale haben, muss es wirklich wegen der haptik und natürgefühl aus holz sein? müssen die innentüren wirklich eiche echtholzfurnier haben oder reichen CPL-türen? kann es auch ein stabgitterzaun sein? bei vielen dingen hat man wirklich mehr optische als funktionale vorteile! müssen die fliesen wirklich 120x50cm statt 30x60cm haben? muss die dusche wirklich bodeneben sein oder ist die duschwanne pflegeleichter? reicht ein einfacher weißer sprossenheizkörper im bad oder muss es das hochglanzverchromte eckige sondermaß-modell sein?

die architektur und die details der ausführung sind der kostentreiber! ich bin sicher, dass man mit knappen budget (egal ob hohes oder kleines budget, aber wenns um die punktlandung geht) bei renommierten fertighausfirmen besser aufgehoben ist, weil die einfach einem in der auswahl der details soweit "vor-entmündigen", dass es nicht arg schief gehen kann und die bauzeit wird in der fth-branche besser eingehalten als bei manchen baumeistern. die doppelbelastung während dem bau verursachen auch viel kosten.

meine tipps:
- wenns budget knapp ist habt den mut zu einfachen dingen!
- wenns budget erlaubt, leistet euch in wenigen punkten dort mehr wo euer herz schlägt. beim einen ist es die vertäfelte fassade, beim anderen ist es dass viel sichbares echtholz verwendet wird, beim nächsten muss es ein 40m2-wohnzimmer sein. in einem punkt soll man sich schon verwirklichen.
- verrät nicht zu viel über euch! und wenn man einen 7er-bmw hat soll man doch lieber mit dem kleinwagen des partners vorfahren bei den angebotsbesprechungen und bei den treffen am grundstück, das wirkt sich sehr aufs angebot aus.

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
19.7.2018  (#52)

zitat..
cc9966 schrieb: - verrät nicht zu viel über euch! und wenn man einen 7er-bmw hat soll man doch lieber mit dem kleinwagen des partners vorfahren bei den angebotsbesprechungen und bei den treffen am grundstück, das wirkt sich sehr aufs angebot aus.


Hihi

Ein Dr. oder Mag. vor dem Namen führt auch gerne zu einem Aufschlag im Angebot.
Ein Ing. macht sich ganz gut, das suggeriert das man technisches Verständnis hat aber ein armer Schlucker ist, Dipl. Ing. ist schon wieder zu viel.

Dr. im 7er schlägt wohl noch der Direktor im Benz.

2
  •  stecri
  •   Gold-Award
19.7.2018  (#53)

zitat..
rocco81 schrieb: Ein Ing. macht sich ganz gut, das suggeriert das man technisches Verständnis hat aber ein armer Schlucker ist,


Na dann hab ich ja Glück gehabt 😂😂

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  •  austriansales
19.7.2018  (#54)

zitat..
rocco81 schrieb:
__________________
Ein Ing. macht sich ganz gut, das suggeriert das man technisches Verständnis hat aber ein armer Schlucker ist,...


Schade, hätte ich das gewusst hätte ich den Titel angenommen :/

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  •  stecri
  •   Gold-Award
19.7.2018  (#55)
Kostete nur stempelmarke und ein paar Jährchen Praxis - warum hast ihn verweigert? 🤔

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