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Verständnisfrage KWL/Erdwärme/Warmwasser ...

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  •  Chriss
4.1. - 12.1.2013
16 Antworten 16
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ich hab versucht mich nun ein bisschen einzulesen, aber so ganz ists mir noch nicht klar.

Bei einem Passivhaus mit kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung lese ich meistens von einer Kombination mit einer Wärmepumpe (meist Flächenkollektoren oder Tiefenbohrung), mit dieser Wärmepume wird auch das Warmwasser gemacht, wenn sich das im Winter wirklich mal nicht ausgeht gibts einen elektrischen Heizstab im Boiler.

Nun meine Fragen:
hier ist ja dann trotzdem fürs ganze Haus, das beheizt werden soll die Verlegung einer Fußboden- oder Wandheizung nötig - ist das nicht sehr teuer, verglichen damit, dass ja sehr wenig bis gar nicht geheizt werden muss ?
Ist es nicht möglich ausreichend warme Luft über die Lüftung zu verbreiten?

und zum Thema Warmwasser - warum ergänzt man hier nicht mit einer kleinen Solaranlage, dann würd ich mir zumindest von März bis Oktober den Strom für die Wärmepumpe sparen?

ist es nicht uneffizient, mit einer Wärmepumpe Warmwasser zu produzieren? Meine Auffassung war immer, dass Wärmepumpen eben für den Niedrigtemperaturbereich (Fußbodenheizung.. ) ideal sind, aber fürs Warmwasser mit 60 Grad eben nicht.

Vielleicht kann ja jemand Licht ins Dunkel bringen, wo mein Denkfehler liegt, oder auch ungefähre Größenordungen von den Kosten der einzelnen Systeme ...

  •  Breitfuss
5.1.2013  (#1)
Ich kann hier nur mal auf 2 Punkte näher eingehen, bin selbst noch in der Planungsphase und habe noch keine Kostenvoranschläge vorliegen.

zitat..
Ist es nicht möglich ausreichend warme Luft über die Lüftung zu verbreiten?


Nein, dafür ist eine Wohnraumlüftung nicht geeignet, es wird nicht wie bei einem Gebläse die Luft in die Räume gepustet sondern um den hygienisch nötigen Luftaustausch zu haben wird so langsam eingeblasen, dass man fast gar keinen Luftzug spürt, wenn man die Hand direkt zum Luftauslass hält. Damit kann man also auch nicht an kalten Tagen genügend warme Luft einblasen.

zitat..
und zum Thema Warmwasser - warum ergänzt man hier nicht mit einer kleinen Solaranlage, dann würd ich mir zumindest von März bis Oktober den Strom für die Wärmepumpe sparen?


Das zahlt sich finanziell absolut nicht aus. Gerade in den warmen Monaten benötigt die Wärmepumpe extrem wenig Strom um die benötigte Wärme bereitzustellen da
a) auch viel weniger Wärme benötigt wird, sprich, nur Warmwasser und keine Heizung, und
b) auch die Erde bzw. die Luft wärmer sind als im Winter


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  •  Chriss
5.1.2013  (#2)
ok, ich frage mich halt auch immer, wie sich der Strompreis entwickeln wird ... also doch besser ne Photovoltaikanlage aufs Dach klatschen und keine Kollektoren fürs Wasser..

mich würden wirklich mal überschlagsmäßige Preise interessieren...

wie viel kostet die Fußbodenheizung für 150 m²,
für die Tiefenbohrung müsste ich mit 60 m á 50 Euro rechnen, flächig verlegt wärs etwas, aber nicht viel günstiger - richtig?
wie viel Strom braucht nun so eine Wärmepumpe im Jahr / im Sommerhalbjahr?

ach ja, da liegt noch viel Rechnerei vor uns ...

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  •  DeletedUser002
5.1.2013  (#3)
Hi !
"

zitat..
Nein, dafür ist eine Wohnraumlüftung nicht geeignet


Warum geht das eigentlich wirklich nicht, wurde das schon getestet?

Luftheizung:
http://www.wer-weiss-was.de/theme71/article3346162.html

Mein Lüftungsbauer hat seinerzeit auch irgendetwas von "Heizregister" gemurmelt...habs vergessen...emoji
In Nordamerika wird auch oft mit "warmer Luft" geheizt.
Hat da jemand Erfahrungswerte?

Interessant auch dieser link:
http://www.solarwall.de/
Mit Luftkollektoren die LWP LWP [Luftwärmepumpe] "füttern".
Die Zukunft wirds uns zeigen...emoji
Weil:
http://de.wikipedia.org/wiki/Passivhaus#Geschichte_und_Ausblick
Das war allerdings 1893...
...hmmm: vor 120 Jahren also...

Hoffentlich lassen neue Techniken nicht mehr sooo lange auf sich warten!

So long, lg Martin



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  •  Executer
5.1.2013  (#4)
Ein "echtes" Passivhaus zeichnet sich dadurch aus dass es ausschließlich per Zuluft durch die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] beheizen lässt, also keinen wasserführenden Heizkreislauf hat. Nach Dr. Feist funktioniert das bei max. 10W/m² Heizleistung, in der Praxis sollte man 6-7W/m² nicht überschreiten, das es ansonsten durch zu hohen Heizleistung Verbrennungen von Staubpartikeln gibt.

Warum die meisten trotzdem einen wassergeführten Heizkreislauf haben hat vermutlich mehrere Gründe:

- man möchte mehr als die dimensionierten 20°C haben und kommt bei zB 22°C mit der max. Luftheizleistung nicht mehr hin
- das Haus ist doch nicht ganz "passiv" (= etwas höherer Heizbedarf)
- Reserven wenn die Dichtheit und Wärmedämmfähigkeit auf Grund von Alterung nachlässt
-....

Allerdings muss man bedenken das ein wassergeführter Heizkreislauf natürlich teurer ist als die reine Luftheizung und eine Kostenrechnung pro/contra Passivhaus beeinträchtigt.

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  •  Chriss
5.1.2013  (#5)
ja, wir waren eben die woche bei einer firma die sich auf passivhäuser in holzriegelbauweise spezialisiert hat, und bei denen ist eben folgende technik standard:
KWL, Wärmepumpe mit Tiefenbohrung oder flächig verlegt, Fussbodenheizung, und ich denke mir halt, das ist eigentlich zuvuel des guten...
U wert der gebäudehülle ist 0,9, 3-fach Verglasung, und wir könnten unser haus auch genau nach süden hin mit viel Fenstern öffnen, schatten haben wir rundherum auch nicht..

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  •  Executer
5.1.2013  (#6)
U-Wert der Gebäudehülle kann nicht 0,9 sein, eher 0,09? emoji

Was ich noch vergessen habe: Die Auslegung über Luftheizung ist meistens vermutlich sehr am Limit, d.h. eine wassergeführte Heizung ist hier "Fehlertoleranter" und bietet (u.a. für die ausführende Firma) eine gewisse Sicherheit.

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  •  Chriss
6.1.2013  (#7)
Ja, 0,09...

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  •  Breitfuss
7.1.2013  (#8)
@Executer - Und wie stark müsste da die Lüftung eingestellt sein um die Temperatur im tiefsten Winter zu halten, wenn es außer der Luft keine Wärmequelle gibt?

Nur so eine Überlegung:
Kann man damit das Haus auch hochheizen bei tiefen Temperaturen, wenn die Temperatur z.B. wegen dreiwöchigem Skiurlaub abgesenkt war? Oder muss man da die "Heizung" selbst bei Abwesenheit auf maximaler Leistung laufen lassen?

Schön wäre es ja, wenn es so funktioniert nur mit der Luft, aber es ist doch ein gewisser Risikofaktor. Und Leute, die gern 22-23 Grad im Haus haben, können das sowieso vergessen.


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  •  Executer
7.1.2013  (#9)
Hmm gute Frage was eigentlich an Luftmenge benötigt wird, habe aber bisher noch nirgends gelesen dass dies ein kritisches Kriterium ist...sollte also vermutlich mit der Grundumsatzluftmenge machbar sein.

Wenn man das Haus vom "kalten" Zustand aus weg heizt wird es vermutlich etwas länger dauern das ist klar...eventuell kann man die Heizung dann schon ein paar Tage vorher wieder auf Normalbetrieb fahren, aber hängt natürlich auch stark von der jeweiligen Außentemperatur und den solaren Erträgen ab.

Ich werde mir vermutlich einen FBH FBH [Fußbodenheizung] machen, egal ob das Haus theoretisch nach PHPP rein Luftbeheibar wäre oder nicht.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
7.1.2013  (#10)
also bei einem dreiwöchigen skiurlaub bezweifle ich stark, die gewünschten 22-23° in annehmbarer zeit zu schaffen. das wird tage dauern. die folge: extrem trockene luft.

tipp: mach die FBH FBH [Fußbodenheizung], so bist du auch für die zukunft für jede energiequelle offen, die eine niedertemperaturheizung versorgen kann.

noch was: wennst keine inneren gewinne durch die bewohner, kochen usw. generieren kannst, wirst du dich mmn. auch bei einem waschechten PH schwer wohlfühlen...

hab zwar nur ein gutes niedrigstenergiehaus wo wir auch jetzt mal 2 tage nicht heizen, die folge ist aber vor allem im OG-bad und kizi eine "kalte" oberfläche vor allem der fliesen.
wenns rein holzböden machst, fällt das wiederum nicht so ins gewicht.

mmn. ist das benutzerverhalten eines der wichtigsten kriterien, das generieren interner gewinne quasi wichtiger als die von solaren.
bei den jetzigen wetterverhältnissen der letzten wochen sind die solaren erträge mit null anzusetzen (zentral-NÖ).

gruß, alex

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  •  Hitcher
  •   Gold-Award
8.1.2013  (#11)
Probewohnen - Ich habe schon lange nicht mehr auf die Probewohnen-Siedlung in Großschönau verlinkt:

http://www.probewohnen.at/page.asp/probewohnen.htm

Gerade jetzt ist die beste Zeit zum testen ob 21,5°C im PH ausreichend sind oder wie schnell/langsam sich ein PH ohne wassergeführte Heizung raufheizen lässt.

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  •  chris07
  •   Silber-Award
9.1.2013  (#12)
Bin froh das wir die FBH FBH [Fußbodenheizung] trotz PH genommen haben. Wenn Sie ausgeschaltet ist, pendelt sich die Temp. im Haus (bei jetzigen Aussentemp.) zw. 20 und 20,6 Grad ein. Wenn du mit da einem Buch auf der Couch sitzt, ist es nicht wirklich angenehm. Nach dem Einschalten der FBH FBH [Fußbodenheizung] dauert es ca. 10h bis wir wieder auf 22 Grad sind, darum lasse ich derzeit die FBH FBH [Fußbodenheizung] tagsüber laufen und nächtens ausgeschaltet.
@Chriss: (du schreibst:)
"ja, wir waren eben die woche bei einer firma die sich auf passivhäuser in holzriegelbauweise spezialisiert hat, und bei denen ist eben folgende technik standard:
KWL, Wärmepumpe mit Tiefenbohrung oder flächig verlegt, Fussbodenheizung, und ich denke mir halt, das ist eigentlich zuvuel des guten...
U wert der gebäudehülle ist 0,9, 3-fach Verglasung, und wir könnten unser haus auch genau nach süden hin mit viel Fenstern öffnen, schatten haben wir rundherum auch nicht.."

Ich habe mich in der Planungsphase auch gefragt, ob ich diese ganze Technik bei so tollen Hauswerten wirklich benötige. Jetzt weis ich das es gut war die FBH FBH [Fußbodenheizung] zu verbauen.

Ob du dich in deinem Haus später mal wohl fühlen wirst oder nicht, hängt zum Großteil von der Temperatur ab. Ob es da sinnvoll ist zu pokern, musst du entscheiden.

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  •  Chriss
10.1.2013  (#13)
Ja - ich denke nur momentan eher an einen kleinen lauschigen ofen, der mir gemeinsam mit einer kleinen solaranlage einen pufferspeicher heizt, der dann für warmwasser und fußbodenheizung zuständig ist...
Hat diese kombination niemand?

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  •  johro
  •   Gold-Award
10.1.2013  (#14)
hallo - hi chriss, wir haben auch viel Glas Richtung Süden, aber in den letzten 6 Wochen waren grad mal 5 Tag Sonne bei uns, dh über die Fenster bekommst nicht wirklich Wärme und die Solar wird dir da auch keinen Boiler aufheizen. (ja nach Lage wo die wohnst und Größe der Paneele kannst du in den Wintermonaten (bewölkt und nebelig) keinen Boiler betreiben)

(Infrarotpanele bei der Couch wären eine möglichkeit oder eine kleine Luft-WP)aber wie chris07 schreibt bei 20° (ohne Heizung) lässt sichs nicht aushalten.
lg
johannes

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  •  Sebastian_wien
10.1.2013  (#15)
@chriss - wir haben einen Kamineinsatz mit Wassertasche im Wohnzimmer und 20m2 thermische Solaranlage am Dach.

Dieser Winter ist unser erster. Bis ins letzte Drittel des Oktobers ging es rein Solar, dann mussten wir mit dem Heizen im Wohnzimmer beginnen.

Bis jetzt bin ich mit der Lösung sehr zufrieden. Muss aber im Schnitt ein Mal täglich einheizen. Das mache ich meist am Abend, weil es sehr nett ist das Feuer zu sehen während wir lesen oder fernsehen. In den Weihnachtstagen waren wir 14 Tage lang nicht zuhause. Da wurde die Heizung durch den 6kW Heizstab im Hygienespeicher unterstützt. Allerdings hab ich davor am 23.12. noch einmal ordentlich Holz verheizt und den Speicher damit auf 60 Grad durchgeheizt. Der Heizstab verbrauchte dann in 14 Tagen rund 210kWh zum Wärmeerhalt.

Im Durchschnitt verbrauchen wir seit Beginn der Heizzeit ca. 9,7kg Holzbriketts am Tag (wenn man die 14 Tage Urlaubszeit nicht mitrechnet)
Allerdings sind die Briketts die ich kaufte ein Schei**, mit anderen Briketts oder auch mit Scheitzholz kam ich auf viel höhere Temperaturen in der Wassertasche und länger anhaltende Glut. Mit hochwertigerem Festbrennstoff würde der Verbrauch in etwa um 20% sinken...ist für nächsten Winter vorgemerkt emoji

Falls du Fragen hast, meld dich einfach.
Hier gibt es auch noch ein paar Infos zu unserer Anlage: http://der-hausbau.blogspot.co.at/search?q=ofen

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  •  Chriss
12.1.2013  (#16)
Kennt jmd dieses unitherm system wo es im kamin einen wärmetauscher gibt?
Wo liegen da die vor- / Nachteile zudem system mit wassertasche?

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