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Umfrage: Wurde ein hydraulischer Abgleich gemacht?

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  •  Sektionschef
  •   Gold-Award
14.1. - 16.1.2019
49 Antworten | 21 Autoren 49
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Hallo
Mich würde sehr interessieren, in wievielen Fällen bei euch nach der der Installation der Heizung auch wirklich ein (brauchbarer) hydraulischer Abgleich gemacht wurde.
Bei mir war es so, dass der Installateur am Ende der Rohbauphase die Heizung nur zwecks Estrich-Ausheizens in Betrieb genommen hat. Warmwasser konnte da zB. noch nicht ausprobiert werden weil es noch gar keine Sanitäreinbauten zu der Zeit gab. Nach der Rohbauphase wurden Baumeister und Installateur(vom Baumeister beauftragt) nicht mehr weiter beschäftigt, für den Innenausbau wurden die Gewerke von mir selbst vergeben.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich auch noch gar nicht, was ein hydr. Abgleich überhaupt ist bzw. hätte dieser damals in der Rohbauphse auch gar nicht gemacht werden können.
Im ersten Winter nach Einzug ins Haus habe ich dann erstmal provisorisch die Durchflussregler und Heizungsregelung so eingestellt, dass die Temperaturen halbwegs im Haus passten und erst viel später habe ich mich dann ausführlich mit dem Thema Hydr. Abgleich beschäftigt und eine Feineinstellung der Heizung durchgeführt.
Wobei ich frage mich da auch, wie im Idealfall so ein hydr. Abgleich ausgeführt wird, denn man muss ja immer jeweils einige Tage warten um zu sehen, wie eine bestimmte Verstellung der Heizung sich dann in der Praxis auswirkt.
Ein Installateur wäre da doch mindestens mehrere Wochen damit beschäftigt, sämtliche Heizungseinstellungen(Flowmeter, Heizkurve, Aussenfühlerabhängigkeit,etc) an das Haus anzupassen. Wie läuft denn soetwas in der Praxis ab? Kommt da der Installateur zB. jeden 2ten Tag vorbei, dreht wo herum und geht dann wieder???
Wäre interessant wie bei euch so der Ablauf gewesen ist.
mfg
Sektionschef

  •  Vardi17
15.1.2019  (#41)

zitat..
coisarica schrieb: in wirklichkeit müßte man vorher zum fachtechniker gehen und eine ordentliche detailplanung erstellen lassen,


Das stimmt. Und doch

zitat..
dyarne schrieb: wer von euch hat das in seinen angeboten?


Wir haben die Sache mit der Planung mit unserem Installateur besprochen. Der sagte uns, dass die diversen Planungen/Auslegungen von den jeweiligen Fachfirmen gemacht würden, die ihre Lüftungsanlagen/FBH-Rohre und Heizkreisverteiler etc. verkauften. Diese Kosten würden dann im Preis sozusagen "untergebracht". Wenn diese Abteilungen aber planen, warum dann nicht gleich vernünftig?

Insgesamt fände ich es viel geschickter, wenn die Planung immer separat ausgewiesen würde. Dann würde sich nämlich endlich ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass hinter einer guten Planung viel Arbeit steckt (vielleicht ist damit die Frage "warum dann nicht gleich vernünftig" auch schon beantwortet, vernünftig = viel Arbeit).

zitat..
dyarne schrieb: vor 10 jahren habe ich überlegt aus meinem hobby genau diesen beruf zu machen. haustechnikplaner im efh-bereich.


Das braucht es ganz, ganz dringend Arne ...
Wenn du allerdings den Weg des Klinkenputzens gewählt hättest, wüssten wir gar nichts von dir emoji
So sind wir sehr, sehr froh darüber, dass du

zitat..
dyarne schrieb: bei wp-herstellern als gastreferent vortragen und schulen darf. da hat man einen enormen einfluß bzw multiplikator, weil die industrie mittlerweile als backoffice der branche die standards setzt und auslegungen und planungen macht.

phase 1 war die neuerfindung der erdwärme mit dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor], das ist abgeschlossen, nach 10 jahren sinkflug steigt die erdwärme wieder, es gibt führende installateure die fast nur mehr erdwärme umsetzen.

phase 2 war das thema dimensionierung/heizlast, das ist abgeschlossen. im bereich RGK RGK [Ringgrabenkollektor] bei KNV werden im neubau 95% der häuser mit der kleinsten wp ausgerüstet. iDM zieht heuer mit einem passenden gerät nach.

phase 3 ist heizflächenauslegung, da bin ich gerade drann. es gibt die ersten systemhersteller mit denen wir soweit sind daß sie mit uns gemeinsam nach stand der technik die fbh neuerfinden, quasi fbh 2.0 nach tichelmann, mit harmonisierten kreisen, passend für modulierende systeme und mit integriertem hydraulischen abgleich.


emoji

P.S. Werden wir iDM je verzeihen, dass sie zu lange gebraucht haben für uns?

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  •  bautech
  •   Gold-Award
15.1.2019  (#42)
Man verzeihe mir die Polemik...

Wer verlangt von seinem BM eine detaillierte Planung und will nix dafür extra abdrücken? Dass der für die Detailstatik was sehen will (vom Einreichplan und den damit verbundenen Behördenwegen mal abgesehen) ist quasi Standard... ne Vorstatik macht der BM gerne und kostet auch nix. Ist aber dann wie beim Insti überdimensioniert (zB Deckendicke 22 statt 20cm, unnötig überhöhte Bewehrung etc)

Beim BM wird’s goutiert bzw. sogar vorausgesetzt, beim HKLS-Maxl (dessen Branche sich in den letzten 10 Jahren rasant entwickelt hat und kleinere, bemühte Betriebe mit dieser Entwicklung tlw nicht Schritt halten können) sollte eine einer Hochschulausbildung entsprechenden Planung in die Einheitspreise einkalkuliert werden.

Schöne neue Welt emoji

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  •  Vardi17
15.1.2019  (#43)
Ich fürchte, bei Haustechnik ist einfach noch nicht wirklich das Bewusstsein dafür da, dass die Dinge gründlich geplant sein wollen. In dem Maß, wo es normal wird, Planungen als eigenen Posten auszuweisen, wird sich das ändern. Zu hoffen bleibt, dass dann auch wirklch geplant wirt. Derzeit gibt es leider nämlich noch nicht viele Leute, die das können ...

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  •  MissT
  •   Gold-Award
15.1.2019  (#44)
Es soll dieser Thread jetzt nicht unnötig abgleiten in Vergleiche mit Baumeister o. a., aber: Von meinem Baumeister wurden Polierpläne erstellt, es wurden sämtliche Anschlussdetails separat dargestellt, damit es keine Wärme-/Kältebrücken gibt, Bewehrungskörbe für Überlager und Deckenbewehrung vs. Punktlasten des Dachstuhls berechnet etc. etc. - es wurde nichts dem Zufall überlassen. Insofern sehe ich hier schon einige Parallelen gegeben.

zitat..
bautech schrieb:
[...] beim HKLS-Maxl (dessen Branche sich in den letzten 10 Jahren rasant entwickelt hat und kleinere, bemühte Betriebe mit dieser Entwicklung tlw nicht Schritt halten können) sollte eine einer Hochschulausbildung entsprechenden Planung in die Einheitspreise einkalkuliert werden.


Also dem möchte ich zwei Punkte entgegen halten:
+ Wir reden hier im Grunde von drei wesentlichen Berechnungen: Raumweise Heizlast, FBH-Auslegung, hydraulischer Abgleich. Das ist doch alles kein Hexenwerk, wenn es sorgfältig und rechtzeitig berechnet wird. Dafür braucht es auch keine Hochschulausbildung, sondern Berechnungsprogramme. Tragisch und schwierig wird es, wenn (sofern überhaupt) erst im Nachhinein gerechnet wird, wenn die Berechnungsprogramme mit fehlerhafte Daten gefüttert werden, der Monteur seiner grundlegenden Sorgfaltspflicht nicht nachkommt oder die ihm bewussten Fehler versucht zu verschleiern (Dokumentation der Heizkreislängen, Verlegeabstände, Belegung im Verteiler etc.) u. a.
+ In Österreich ist es Gottseidank so, dass ein Handwerksbetrieb wie z. B. jener eines Installateurs einen Meister braucht. Von diesem darf - ja muss! - man sich schon erwarten können, dass er sein Handwerk versteht, sich ggf. auch weiterbildet und sicherstellt, dass seine Mitarbeiter eine ordentliche Arbeit erbringen.


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  •  koeni62
  •   Silber-Award
15.1.2019  (#45)
Super Beiträge hier - wie immer Danke!
Das Forum hilft einem sehr stark bei so komplexen Themen!

zitat..
dyarne schrieb: gewählt hat er übrigens den teuersten installateur aus seinem casting...


 @dyarne - da bin ich wieder einmal froh über unsere Wahl des Insti!emoji

Habe letzte Woche mit Ker.....ner T. gesprochen und ihm meine "Wünsche" betreffend der Planung und Auslegung näher gebracht.
Als ich ihn auf den hydraulischen Abgleich angesprochen habe meinte er, dass sie auch HKV verwenden welche den Abgleich automatisch machen😨???
Hab ihm jetzt nochmal per Mail meine "Wünsche" übermittelt, mal sehn was raus kommt!

Im Notfall werd ich ihn an dich verweisen Arne😆

Lg Jürgen 


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  •  berhan
  •   Bronze-Award
15.1.2019  (#46)

zitat..
bautech schrieb: Beim BM wird’s goutiert bzw. sogar vorausgesetzt, beim HKLS-Maxl (dessen Branche sich in den letzten 10 Jahren rasant entwickelt hat und kleinere, bemühte Betriebe mit dieser Entwicklung tlw nicht Schritt halten können) sollte eine einer Hochschulausbildung entsprechenden Planung in die Einheitspreise einkalkuliert werden.

Schöne neue Welt 


Der BM kann halt schwer die Berechnung der Statik an den Baustahllieferanten abwälzen. Aber genau das passiert beim Installateur. Hier erfolgt die Berechnung durch Industrie oder Großhändler. Das Themengebiet ist meines erachtens viel zu groß für einen kleinen Dorfinstallateur, es fehlt an Spezialisierung. Das Haupgeschäft wird über den Verkauf der Produkte gemacht, blöderweise wird das Angebot im Internet immer größer. Ich bin gespannt, wann der erste Großhändler selbst Installateure anstellt und die Arbeiten durchführen lässt.

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  •  mho
15.1.2019  (#47)
Bei uns wurde kein hydraulischer Abgleich gemacht.

Ich wusste damals nicht, dass es so etwas gibt. Ich war dann auch lange Zeit der Meinung, ein hydraulischer Abgleich ist nur für Heizkörpersysteme notwendig, weil bei der Google Suche nach "Hydraulischer Abgleich" fast nur Infos zur Heizkörpersystemen kamen. Der Grundlagenthread von dyarne war dann ein Augenöffner!

Auf Nachfrage beim Installateur bekam ich die Antwort: "Einen hydraulischen Abgleich braucht man nicht. Die Umwälzpumpen sind heutzutage eh schon so gut." 

Aber ehrlich gesagt, war bei mir der fehlende hydraulische Abgleich ein geringfügiges Problem, da ich es selbst relativ einfach lösen konnte. Im Gegensatz zu den nicht so einfach zu behebenden Effizienzkillern:

   •  Keine rechnerische Auslegung, somit hoffnungslos überdimensionierte Wärmepumpe
   •  Heizkreislängen zwischen 28m und 135m
   •  Badheizkörper (Hühnerleiter) an FBH FBH [Fußbodenheizung] angeschlossen
   •  Kein Thermosiphon

Vom Installateur hört man dann die "das machen wir immer so"-Ausrede. Ihm ist die Effizienz natürlich egal, er muss ja die Heizkosten nicht bezahlen. 

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  •  bautech
  •   Gold-Award
16.1.2019  (#48)
Ein letztes OT OT [Off Topic] noch von mir, dann geb ich schon Ruhe emoji

zitat..
MissT schrieb: Von meinem Baumeister wurden Polierpläne erstellt, es wurden sämtliche Anschlussdetails separat dargestellt, damit es keine Wärme-/Kältebrücken gibt, Bewehrungskörbe für Überlager und Deckenbewehrung vs. Punktlasten des Dachstuhls berechnet etc. etc. - es wurde nichts dem Zufall überlassen.


 Ohne den BM schlechtzureden... was hat dir die Planung gekostet? Oder anders gefragt, hast den BM für die Planung bezahlt?
Anschlußdetails sind Standardlösungen, die von der Industrie vorgegeben werden (siehe Ausbildung unterer Abschluß WDVS, thermische Trennung Attika etc etc) - die muß der BM nicht neu erfinden. Die für jedes individuelle Haus separate Betrachtung aller Räume hinsichtlich Heizlast ist hier eine andere Hausnummer.

Nochmals provokant - die Bewehrungskörbe und Überlager hat der BM berechnet. Hast einen Statiker drüberschauen lassen, ob die Berechnung evtl ein oder mehrere Stäbe "Angsteisen" enthält? Ob die Überlagerhöhe vielleicht wirtschaftlicher ginge (weniger Beton bei weniger Bauhöhe)? In meinen Augen ist nämlich genau das hier beim Insti der Fall... wenn der BM was berechnet hälts sicher - analog dazu wird die vom Insti geplante Heizung die Hütte sicher nie auskühlen lassen.

Die Dimensionierung von Zwischendecken macht auch der Deckenhersteller wenns eine FT-Decke ist. Die Dimensionierung von Ortbetondecken hängt einzig und allein von der Spannweite und evtl Punkt-/ Streifenlasten abseits von tragenden Wänden ab -> also zu 96% aus der Schublade...

Abschließend noch festzuhalten: dies hier soll kein Freibrief an alle Röhrlbieger sein bzw möchte ich denen nicht die Stange halten. Krasse Fehlauslegungen, fehlerhafter Materialeinsatz und andere grobe Schnitzer wie tlw um 250 - 500% überdimensionierte Heizungsanlagen sind natürlich nicht zu tolerieren! Ich möchte nur ein wenig zum Nachdenken anregen, ob hier nicht doch manchmal mit zweierlei Maß gemessen wird und der Insti leider momentan die Ar...karte gezogen hat.

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  •  Sektionschef
  •   Gold-Award
16.1.2019  (#49)
Meine Meinung:
Fehlplanungen des Baumeisters fallen uns(bzw. dem Durchschnittsbauherrn) u.U. gar nicht auf, sie erzeugen meistens nur höhere Baukosten die der BM sowieso schon eingerechnet hat.
Wenn der Installateur falsch plant, ergeben sich meistens dadurch fortdauernd höhere Heizkosten die durch gute Planung vermeidbar gewesen wären.
mfg
Sektionschef

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