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Tja, "fix" oder "variabel"...

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  •  danillal
  •   Silber-Award
15.12.2016 - 17.3.2017
30 Antworten | 13 Autoren 30
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  •  guen
11.3.2017  (#21)
hohe inflation -> Geld (und dadurch auch Staatsschulden) wird weniger wert -> hohe inflation -> höhere Zinsen

und ja, beimFixzinskredit steigst du in so einem Fall als Gewinner aus

Allerdings weiß keiner was wirklich kommt/passiert, kann auch alles ganz anders kommen -> wüsste ich wies weitergeht, würde ich nicht im Forum schreiben sondern meine Millionen in der Karibik genießen emoji

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  •  Kane
11.3.2017  (#22)
Sicher wäre eine hohe Inflation ein gutes Mittel Staatsschulden abzubauen. Allerdings gibt es keine Kausalität "Hohe Staatsschulden" -> "Hohe Inflation". Deshalb lässt sich daraus kein Schluss über zukünftige Zinsen ziehen.

Als kleine Randbemerkung: Klar werden durch Inflation Schulden real abgebaut. Allerdings müssen Staaten ihre Schulden regelmäßig refinanzieren (für auslaufende Anleihen neue herausgeben, sonst könnten sie die alten nicht bedienen). D.h. wenn mit der Inflation auch die Zinsen steigen, wird die Refinanzierung (und auch die Aufnahme von neuen Schulden) teurer. Dass steigende Inflation/Zinsen für die Staaten zwangsläufig gut wären, wage ich zu bezweifeln. Eher ist die jetzige Situation mit extrem niedrigen Zinsen eine sehr günstige für die meisten Staaten (was aber leider auch keinen großen Reformdruck auslöst - aber das ist ein anderes Thema).

Zweite Randbemerkung: Die Anleihe-Zinsen sind ja übrigens in den letzten Monaten ziemlich stark gestiegen. Insbesondere für langfristige Anleihen (z.B. 30 Jahre). Daran sieht man, dass die Leitzinsen/der Euribor nur sehr bedingt mit dem Anleihen-Markt zusammenhängt. Es ist durchaus denkbar, dass kurzfristige Zinsen (wie z.B. der Euribor) noch längerfristig niedrig bleiben, während langfristige Anleihen noch weiter anziehen.

Ich gebe euch völlig recht, dass große Änderungen oft unerwartet passieren. Für mich sprechen aber dennoch zuviele Faktoren dagegen, dass die EZB in nächster Zeit die Leitzinsen massiv nach oben schraubt und der Euribor daraufhin nach oben geht (und nur das zählt für uns!). Schlussendlich habe ich in dem einen Jahr Kredit schon fast genug gespart, um eine Umschuldung inkl. Pfandrechtseintragung durchzuführen. Sollte tatsächlich etwas passieren, muss ich dieses Geld genau darin investieren. Klar, dann werden es höhere Fixzinsen sein, aber in diesen sauren Apfel muss ich dann beißen.

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Hallo Kane, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  tomarse
12.3.2017  (#23)

zitat..
bautech schrieb: Nicht alle Hausbauer sind so privilegierte Personen wie du anscheinend bist... Ein paar tausend Euro hab ich halt nicht zum Herschenken, da macht meine Familie lieber ein paar Wochen mehr Urlaub als üblich.


Unabhängig von meiner "priviligierten" (???) Person: wenn man sich einen Kredit mit 2 komma irgendwas Prozent Fixzins nicht leisten kann, dann sollte man sich den variablen Kredit mit derzeit effektiv 1 komma irgendwas Prozent auch sehr gut überlegen, ob das vernünftig ist. Was machst denn, wenn die Zinsen auf 6 Prozent steigen?
Vielleicht bin ich da etwas konservativ, aber früher hat man mal gesagt, wenn man sich einen Kredit nimmt, sollte man bzgl. Leistbarkeit von 6% Zinsen ausgehen...

Wie gesagt, ob man fix oder variabel nimmt, ist Geschmackssache, ganz klar. Aber wenn man schon bei 1 komma irgendwas Prozent Zinsen finanziell aus dem letzten Loch pfeift... also ich könnte nicht gut dabei schlafen.

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  •  bautech
  •   Gold-Award
12.3.2017  (#24)

zitat..
tomarse schrieb: wenn man sich einen Kredit mit 2 komma irgendwas Prozent Fixzins nicht leisten kann, dann sollte man sich den variablen Kredit mit derzeit effektiv 1 komma irgendwas Prozent auch sehr gut überlegen, ob das vernünftig ist.


Das hört sich schon ganz anders an... in deinem ersten Post empfiehlst du, einen Fixzinskredit zu nehmen - eben aus dem Grunde heraus, weil ein paar tausend Euro mehr bezahlt ja nix ausmachen.
Und genau das können nur monetär Privilegierte... meiner bescheidenen Meinung nach!

Aber nochmals zur Klarstellung: ich bin absolut der Meinung, wie du sie im obigen Post vertrittst... auch sollte die Machbarkeit bei einem Zinsniveau von 6% darstellbar sein. Aber warum um alles in der Welt sollte ich Kohle herschenken? DAS will mir nicht in die Birne.

Die Differenz variabel vs fix gewinnt üblicherweise immer der var. Kredit. Die Differenz steck ich in SoTi´s und gut ists. Entweder um ein Hauseck früher fertig oder einen schönen Sicherheitspolster angespart für Zeiten, wenn die Zinsen anziehen! Oder halt mal auch nen Urlaub separat... für mich alles besser als der Bank sinnbefreit Kohle hinzulegen!

ng

bautech

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  •  Kane
14.3.2017  (#25)

zitat..
danillal schrieb: Das sind echt Scherzkekse... "Inflation ohne Energie und Nahrung", ja bravo, jetzt klammern wir einfach aus, was etwas in eine Richtung beeinflusst, die nicht gewünscht ist. Die werden alles ausblenden, bis der Euro Geschichte ist...


Ich hab nochmal ein bisschen dazu recherchiert. Sieht man sich die Kerninflation (also eben die Inflation ohne Energie/Nahrung) an, ist es tatsächlich so, dass diese in der Eurozone schon sehr lange unverändert bei ca. 0,9% liegt. Auch in den letzten Monaten hat sich da gar nichts getan. Als Maß für tatsächliches Wachstum ist diese Größe aber definitiv besser geeignet. Der Ölpreis verdeutlicht das ja klar. Der Preisanstieg beim Ölpreis hat in keinster Weise zu mehr Wirtschaftswachstum geführt (manche Industrien profitieren davon, weil sie höhere Preise verlangen können, anderen schadet es, weil sie höhere Kosten haben). Noch dazu scheint der Preisanstieg beim Öl auch schon wieder vorüber (wie ich es mir auch schon gedacht habe). Weit über 50-60$ wird man nicht mehr kommen - vielleicht nie mehr (Stichworte Fracking und Energiewende).

In meinen Augen wird die EZB erst dann einen Umschwung einleiten, wenn die Kerninflation an die 2% kommt. Und da ist die Eurozone noch sehr weit entfernt. Die Prognosen sehen für 2018 sogar eher ein Absinken als ein Ansteigen...

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  •  tomarse
17.3.2017  (#26)

zitat..
bautech schrieb: Das hört sich schon ganz anders an... in deinem ersten Post empfiehlst du, einen Fixzinskredit zu nehmen - eben aus dem Grunde heraus, weil ein paar tausend Euro mehr bezahlt ja nix ausmachen.
Und genau das können nur monetär Privilegierte... meiner bescheidenen Meinung nach!


Dann hab ich mich schlecht ausgedrückt, oder du hast mich einfach falsch verstanden. Ich habe ja geschrieben, dass es eine persönliche Entscheidung ist, und dass ich, wenn ich so niedrige Fixzinssätze kriegen würde, diese auch nehmen würde. Und zwar weil ich meinen Kredit nur so nehmen würde, dass ich ihn auch noch bei 6% bedienen kann - und dann kann ich das bei 2 oder 2,5% auch noch, und zwar locker. Vielleicht zahle ich über die gesamte Laufzeit dann mehr, aber dafür hab ich immer ein Fixum, mit dem ich kalkulieren kann. Ein Fixum, das nominal immer so bleibt, auch wenn ich später mal, bedingt durch Inflation und/oder Gehaltserhöhungen nominal mehr verdiene. Und die Differenz an Rückzahlungssumme über die gesamte Laufzeit scheint natürlich gewaltig zwischen beispielsweise 1,25% (variabel) und 2,25% (fix) - allerdings müsste man dann davon ausgehen, dass die Zinsindikatoren über die gesamte Laufzeit so niedrig bleiben, wie sie derzeit sind. Wer darauf spekulieren will, soll das gerne tun, und behält damit vielleicht sogar Recht. Ich denke jedenfalls, dass die Differenz wesentlich geringer ausfällt, oder im schlechteren Fall vielleicht sogar besser für den Fixzinskredit. Aber das kann niemand heute wissen (einschließlich mir).
So war das gemeint, ich hoffe, jetzt ist es verständlicher :)

Meine Grundaussage war aber eigentlich eine andere. Nämlich die, dass ich es sehr "spannend" finde, wie manche sich hier - zumindest mein Eindruck - recht sicher sind, zu wissen, was in 5, 10 oder 20 Jahren sein wird, und ob man fix oder variabel günstiger fährt. Ich würde mich nicht mal prognostizieren trauen, was in 3 Jahren ist. Momentan ist der variable Kredit mit Sicherheit günstiger. Ob er es auf 20 Jahre auch ist - vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

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  •  Dumtidum
17.3.2017  (#27)
@tomarse

Ich gebe dir in allen Punkten recht! Eine fixe Planbarkeit über die gesamte Kreditdauer kann für den einzelnen ein wichtiges Argument für die Entscheidung zu einer fixen Verzinsung sein und führt, egal wie sich die Zinsen entwickeln, zu einem ruhigen Schlaf!
Alternativ wäre es natürlich auch möglich, den variablen Kredit abzuschließen, und trotzdem jeden Monat eine Rate zu bezahlen, welche einem Zinssatz von 2,25 % entspricht - also laufende Sondertilgung. Hier ist der Einsparungseffekt besonders groß, da die Zinsbelastung am Anfang der Kreditlaufzeit am Höchsten ist.
Wo die Reise mit den Zinsen hingeht, weiß natürlich niemand. Dass wir auf dem aktuellen Niveau bleiben kann sein, muss es aber nicht. Japan ist zB schon seit zig Jahren auf der Nulllinie unterwegs.

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  •  Kane
17.3.2017  (#28)

zitat..
tomarse schrieb: Meine Grundaussage war aber eigentlich eine andere. Nämlich die, dass ich es sehr "spannend" finde, wie manche sich hier - zumindest mein Eindruck - recht sicher sind, zu wissen, was in 5, 10 oder 20 Jahren sein wird, und ob man fix oder variabel günstiger fährt. Ich würde mich nicht mal prognostizieren trauen, was in 3 Jahren ist. Momentan ist der variable Kredit mit Sicherheit günstiger. Ob er es auf 20 Jahre auch ist - vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.


Sicher bin ich mir nicht. Aber ich treffe eine wohlbegründete Vermutung, die mich für die nächsten 10 Jahre eher zu einem variablen Kredit greifen lässt. Dafür gibt es für mich ein paar sehr klare Indizien. Aber mir ist bewusst, dass das auch falsch sein kann. Für die nächsten 20 Jahre würde ich mir aber auch keine Vermutung erlauben. Deshalb stimme ich absolut mit speeedcat überein, wenn Fixzins, dann mindestens 20 Jahre.

Ich persönlich kann mir gut vorstellen in 10 Jahren in einen Fixzins umzuschulden (wenn es nach steigenden Zinsen aussieht). Im Idealfall waren die Einsparungen bis dahin so groß und die Sondertilgungen so hoch, dass sich das Gesamtpaket rechnet. Wenn nicht, was solls... No risk, no fun :D

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  •  23dg
  •   Bronze-Award
17.3.2017  (#29)
Sobald es nach steigenden Zinsen aussieht .... bekommst auch einen dementsprechenden Fixzinssatz der "gesalzen" ist, daher wird eine Umschuldung zu diesem Zeitpunkt keinesfalls eine Ersparnis sein.

Für mich als Laien eine logische Konsequenz, sonst würde jeder variablen Zinssatz nehmen und dann wenn der Zeitpunkt kommt "günstigeren Fixzinssatz" nehmen.

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  •  Kane
17.3.2017  (#30)
Naja, dass der Fixzinssatz dann höher ist, ist logisch. Das heißt aber nicht, dass es sich nicht rechnen muss. 10 Jahre lang auf höheren Schuldenstand niedrigere Zinsen und damit sondertilgen führt zu einem niedrigeren Schuldenstand, wo man auch höhere Zinsen verkraften kann und trotzdem gut aussteigt.

Der Schlüssel ist aber der Zeitpunkt. Das ist wie bei Aktien. Wenn ich kaufe, wenn der Kurs schon ganz weit oben ist, werde ich wohl eher mit einem Verlust aussteigen als wenn ich kurz vor dem Anstieg einsteige. Dass der Zeitpunkt nicht so leicht abzupassen ist, ist klar. Aber deshalb verfolge ich auch sehr intensiv die Prognosen verschiedenster Institutionen, um halbwegs frühzeitig dabei zu sein.

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