« Heizung, Lüftung, Klima  |

Nibe Split - Hydraulischer Abgleich

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  brandi
19.1. - 27.1.2016
12 Antworten 12
12
Hallo liebe Forumsbesucher,

motiviert von den Postings von Dyarne mit Erklärungen zum hydraulischen Abgleich und der Mithilfe von Ihm beim Einstellen der privaten Heizungsanlagen, habe ich mich ebenfalls ans Werk gemacht und die notwendigen Informationen von meinem Installateur eingeholt. Zuvor waren die Einstellungen wie bei vielen hier - alles voll auf emoji In der Berechnung ist zwar alles beschrieben, da ich jedoch generell alles hinterfrage, dachte ich mir ich stelle die Einstellungen einmal ins Forum.
Es wäre schön, wenn du auch mir helfen könntest die optimalen Einstellungen zu finden. Zu dem Projekt.

- Niedrigstenergiehaus mit einem HWB von 15,8 kw/h
- 210m2 mit KG, EG und OG (alles mit Fussbodenheizung und KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung])
- Modulierende Luftwärmepumpe Nibe Split (3Kw - 12 KW):
- mit AMS10-12 Aussengerät,
- Nibe HBS 12 (Hydrobox),
- 500l Brauchwarmwasserspeicher HEV 500 und
- UKV 100 Trennpufferspeicher

Mir ist im Nachhinein klar, dass die Wärmepumpe überdimensioniert ist. Es handelt sich jedoch um eine modulierende LWP LWP [Luftwärmepumpe] und ich kann auch klar aus den Daten (Strom, Frequenz, …) ablesen, dass Sie das auch tut. Aktuell habe ich selbst probiert den Abgleich Dyarne's Informationen durchzuführen, ich habe jedoch komplett andere Werte und auch Durchflussmengen als wie vom Hersteller angegeben. Anbei findest du einerseits meine aktuellen Einstellungen als auch den Verlegungsplan und die Werte des Herstellers.

Es wäre schön, wenn Ihr (insbesondere Dyarne) auch mir zu einer optimalen Einstellung verhelfen könntet. Ich stelle den Thread bewusst ins Forum, dass auch andere Ihre Kommentare/Hilfe anbieten können und auch ähnliche Projekte etwas davon haben emoji

Bis dann


2016/20160119997111.PNG

2016/20160119952693.PNG

2016/20160119593837.PNG

2016/20160119144832.PNG

2016/201601193017.PNG

  •  brandi
19.1.2016  (#1)
Hab nochmals eine neue Heizauslegung bekommen, da ich die unterschiedlichen Werte bei gleiche Leitungslänge angezweifelt habe. Ich habe meine Bedenken bei der geringen Durchflussmenge pro Stunde (709l/h).


2016/20160119264751.PNG

1
  •  rainer1977
  •   Gold-Award
19.1.2016  (#2)

zitat..
brandi schrieb: Mir ist im Nachhinein klar, dass die Wärmepumpe überdimensioniert ist.


Ist sie nicht, da

zitat..
brandi schrieb: Es handelt sich jedoch um eine modulierende LWP LWP [Luftwärmepumpe]


Heizkreislängen sind suboptimal: 30m zu 108m ist schon recht heftig.
Den Rest macht Arne, oder andere, dafür ist mein Wissen zu klein.emoji

1
  •  brandi
19.1.2016  (#3)
Ja das habe ich auch schon gesehen emoji Da hätte man noch einen Heizkreis dazugeben können.

1


  •  dyarne
  •   Gold-Award
20.1.2016  (#4)
hallo brandi,

schön vorbereitet!

ich melde mich sobald ich luft hab...

1
  •  brandi
20.1.2016  (#5)
Danke Dyarne. Ich stelle die Berechnung nochmal rein, weil sich mein Installateur bei den Leitungslängen und somit bei der Berechnung vertan hat. Die Temperatur hat er auch angepasst - Auslegung von 20 Grad war mir zu wenig im OG. Soll ich meine Berechnung auch noch mal aktualisieren oder kannst du aus der Berechnung des Herstellers alles rauslesen?

lg Thomas


2016/20160120308360.PNG



1
  •  brandi
22.1.2016  (#6)
Ich hab mir jetzt nochmal Dyarnes Einsteigerthread durchgelesen und mich selbst einmal an den hydraulischen Abgleich gewagt. Dyarne schreibt davon (korrigiere mich bitte, wenn ich daneben liege emoji), dass die Leitungslängen für den hydraulischen Abgleich wichtig sind, und das die kürzesten Leitungen immer weniger Durchfluss haben sollten, wie die Längeren. Auf Basis dessen habe ich meine Leitungslängen herangezogen (im Bild "Leitungslänge Ist").
Die Variotherm Berechnung habe ich einmal außen vorgelassen. Laut meinem Heizi wird dort nämlich auch die "individuelle Heizlast" miteinbezogen. Dh. ein Raum der zwei Außenmauern hat, benötigt mehr Durchfluss als ein Raum in der Mitte. Vielleicht kann Dyarne ja dazu schreiben, ob da was dran ist oder nicht (wir reden ja von gut gedämmten Häusern).

Weiter im Text. Mit Hilfe der einzelnen Leitungslängen und der Gesamtleitungslänge habe ich mir die "prozentuale Aufteilung der Heizkreise" berechnet. In einem letzten Schritt habe ich die genannte Durchflussmenge von Variotherm (18,02l/m) auf die prozentuale Aufteilung der Heizkreise umgelegt, damit ich die Einstellgröße für jeden Heizkreis lt. Dyarnes Anleitung bekomme.

Wäre das so richtig oder vergesse ich irgendetwas?

Achja, zu der Diskussion geringe Spreizung/hohe Spreizung in dem anderen Thread. Ist meine Annahme richtig, dass bei einem hydraulisch abgeglichenen System es besser ist, dass man eine geringe Spreizung und damit auch eine geringere Vorlauftemperatur hat?

Bei meiner modulierenden vorlaufgesteuerten Anlage ist es nämlich egal, welche Rücklauftemperatur da zurückkommt. Die geht nur nach dem Vorlauf und den Gradminuten.

Anbei auch einmal die aktuelle Vorlauf/Rücklauf Differenz bei Pumpengeschwindigkeit von 100%.

Das wars wiedermal.

lg Thomas


2016/20160122777659.PNG


2016/20160122471416.PNG

2
  •  dyarne
  •   Gold-Award
22.1.2016  (#7)

zitat..
brandi schrieb: und das die kürzesten Leitungen immer weniger Durchfluss haben sollten, wie die Längeren...

ja genau.
das ist der perfekte hydraulische abgleich und würde dem enstprechen wenn nur eine einziges sehr dickes und langes rohr im haus verlegt wäre, oder ein großer raum und lauter gleichlange kreise...

zitat..
brandi schrieb: Laut meinem Heizi wird dort nämlich auch die "individuelle Heizlast" miteinbezogen. Dh. ein Raum der zwei Außenmauern hat, benötigt mehr Durchfluss als ein Raum in der Mitte...

das ist ein bissl verkürzt. der raum mit der höheren spezifischen heizlast (bad mit 2 außenwänden) benötigt mehr 'leistung' der fbh, das kann genauso durch
-> mehr fläche (wandheizung) oder
-> engeren verlegeabstand erfolgen.
-> besser leitenden oberbelag

mehr volumenstrom ist der dritte parameter, bei langen kreisen der richtige weg, bei kurzen kreisen führt das aber zum hydraulischen kurzschluß.

zitat..
brandi schrieb: wir reden ja von gut gedämmten Häusern...

genau das ist der punkt.

bei altbauten mit schlecht gedämmten außenwänden ist jeder raum wie ein kleines haus zu sehen und autark zu dimensionieren und zu regeln.

ein passivhaus dagegen ist thermisch so wie wenn es keine zwischenwände gäbe, also nur superhülle und EIN großer raum .

die kunst der perfekten auslegung einer fbh ist nun hydraulischen und thermischen abglich zu verschmelzen...

bei der optimierung im bestand wie bei dir würde ich immer zuerst den optimalen hydraulischen abgleich (v-strom proportional kreislänge) einstellen und schauen welche temperaturen sich ergeben.

wenn sich dann temperaturänderungswünsche ergeben muß man sich genau den individuellen fall anschauen wieviel man richtung thermischem abgleich verschieben kann:

das eine system läßt was zu, beim anderen führts in den kurzschluß...

ein (zu) warmes schlafzimmer kann man drosseln, jedoch wenn daneben das warme bad liegt beginnt man dieses zu kannibalisieren und entzieht ihm wärme.

ein (zu) kühles bad kann man bevorzugen und mit maßen hydraulisch überversorgen.
liegt daneben jedoch ein kühles schlafzimmer daß die wärme per ungedämmter zwischenwand entzieht bringt der hohe volumenstrom dem bad wenig...

das zusammenspiel ist ein großes puzzle aus raumanordnung (nord, süd, 1 oder 2 außenwände), wunschtemperaturen, heizflächen, kreislängen...

bei der planung kann man mit muße dieses puzzle zum perfekten bild zusammensetzen.

im bestand kann jeder nur sein individuelles optimum ausloten...

oft bleibt dann nur bsplw im bad zusätzliche heizleistung zu installieren (infrarotpanel oä...)

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.1.2016  (#8)
aus dem parallelfaden reinkopiert...

hat deine anlage denn bereits den emmy regler?


2016/20160126757884.JPG

zitat..
brandi schrieb: Es handelt sich um einen "Lastausgleichsspeicher" für geringe Heizlasten in der Übergangszeit bzw. bei Sonnen-Eintrag im Winter um ein Takten der WP WP [Wärmepumpe] zu verhindern...

was bei dir der estrich viel besser erledigt ... emoji

außerdem ist deine anlage ja modulierend...

zitat..
brandi schrieb: Puffer nicht parallel sondern seriell angebunden...

das wäre viiiel besser, dann geht nur ein röhrl rein und eines raus - bitte prüfen.

bei dieser anbindung brauchst du auch keine zusätzliche umwälzpumpe.

sitzt der puffer im vl oder im rl?

zitat..
brandi schrieb: Somit ist immer noch die Frage offen, warum ich keine Spreizung höher 2k zusammen bekomme oder?

ja. wenn du immer noch mit 100% der hk-pumpe fährst würde das bedeuten daß du eine großzügige hydraulik hast (16-er oder 17-er rohr?)

das wäre gut und man könnte jetzt durch drosseln der pumpe strom sparen und die zielspreizung erreichen...

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.1.2016  (#9)

zitat..
brandi schrieb: Wäre das so richtig oder vergesse ich irgendetwas?

super!
respekt...

zitat..
brandi schrieb: Achja, zu der Diskussion geringe Spreizung/hohe Spreizung in dem anderen Thread. Ist meine Annahme richtig, dass bei einem hydraulisch abgeglichenen System es besser ist, dass man eine geringe Spreizung und damit auch eine geringere Vorlauftemperatur hat?


zitat..
entscheidend ist die mitteltemperatur vl/rl und die ändert sich bei anderer spreizung nicht.

eine größere spreizung würde den vl anheben und damit mehr wärme ins haus schaufeln. das müßte man durch ein absenken der heizkurve ausgleichen.
dann wäre energetisch wieder alles beim alten...


zitat..
wenn es das netz hergibt sind 4k ohne zuviel pumpenstrom eh perfekt.

aber gerade bei häufig gesehener überdimensionierung will die wp mehr umwälzen als die fbh hergibt, dann kostet eine kleine spreizung nur strom...



1
  •  brandi
26.1.2016  (#10)
Den Emmy-Regler habe ich noch nicht - ist das Nibe oder KNV. Mein Regler sitzt direkt auf der ACVM270 (mit Monochrom-Display).

zitat..
dyarne schrieb: das wäre viiiel besser, dann geht nur ein röhrl rein und eines raus - bitte prüfen.
bei dieser anbindung brauchst du auch keine zusätzliche umwälzpumpe.
sitzt der puffer im vl oder im rl?


Überprüfe ich heute wenn ich von der Arbeit zu Hause bin.

zitat..
dyarne schrieb: ja. wenn du immer noch mit 100% der hk-pumpe fährst würde das bedeuten daß du eine großzügige hydraulik hast (16-er oder 17-er rohr?)
das wäre gut und man könnte jetzt durch drosseln der pumpe strom sparen und die zielspreizung erreichen...


Pfuh, da bin ich überfragt. Kann man das aus der Auslegungsmatrix des Herstellers herauslesen (siehe meine Anlagen oben im Thread)? Ich habe übrigens vorhin den RL RL [Rücklauf]-Kick gemessen. Die Heizung ist aufgrund der warmen Aussentemperaturen heute den ganzen Tag nicht gelaufen, also optimale Messbedingungen. Hatte um 17:22 einen Rücklauf von 23,1 Grad und um 17:29 einen Rücklauf von 23,2 Grad also runde 7 Minuten - ist das gut?

Dh. als nächstes versuche ich die Pumpengeschwindigkeit von 100% runterzuregeln. 10er Schritte? Muss ich dann noch was bezüglich des hydraulischen Abgleichs berücksichtigen oder regelt sich das automatisch auf die richtige Durchflussmenge mit runter?

Und wenn ich mit der Pumpengeschwindigkeit runter gehe, wann drehe ich den Vorlauf mit der Heizkurve höher? Sofort oder erst, wenn sich das System FBH FBH [Fußbodenheizung] wieder temperiert hat?

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.1.2016  (#11)

zitat..
brandi schrieb: ist das Nibe oder KNV

das ist der aktuelle nibe-regler. den haben die ganzen topline maschinen.

aber du dürftest zumindest die (verwandte) regelung haben, weil du oben von gradminuten gesprochen hast...

zitat..
brandi schrieb: Kann man das aus der Auslegungsmatrix des Herstellers herauslesen...

ich kann das kaum entziffern, scheint 16mm zu stehen...

zitat..
brandi schrieb: also runde 7 Minuten - ist das gut?

ja, sehr gut. spricht für deine arbeit beim abgleich...

zitat..
brandi schrieb: 10er Schritte? Muss ich dann noch was bezüglich des hydraulischen Abgleichs berücksichtigen oder regelt sich das automatisch auf die richtige Durchflussmenge mit runter?

ich würde gleich auf 70% gehen.

der abgleich ist eine balance zwischen den kreisen, da ändert die pumpeneinstellung nix...

zitat..
brandi schrieb: Und wenn ich mit der Pumpengeschwindigkeit runter gehe, wann drehe ich den Vorlauf mit der Heizkurve höher? Sofort oder erst, wenn sich das System FBH FBH [Fußbodenheizung] wieder temperiert hat?

geht beides.

nachdem du ein tüftler bist kannst du das abkürzen.

angenommen die spreizung wird um 2k größer, dann müßte der vl-soll im ausgleich um 1k runter. also gleich per parallelverschiebung runtersetzen...

1
  •  brandi
27.1.2016  (#12)

zitat..
dyarne schrieb: weil du oben von gradminuten gesprochen hast...


Ja Gradminuten kann ich bei mir einstellen. Hab dzt. das Maximum von 120 Gradminuten.

zitat..
dyarne schrieb: ich kann das kaum entziffern, scheint 16mm zu stehen...


Ja habs mir nochmals angesehen - sind 16mm.

zitat..
dyarne schrieb: ich würde gleich auf 70% gehen.
der abgleich ist eine balance zwischen den kreisen, da ändert die pumpeneinstellung nix...


So, dass hab ich jetzt gemacht. Ich musste aber zuvor noch die Parallelverschiebung um eine Stufe hochdrehen, da es bei den wärmeren Temperaturen ein wenig zu frisch wurde bei uns. Der RL RL [Rücklauf]-Kick kommt jetzt erst nach 12 Minuten, die Spreizung wird davon jedoch nur wenig beeinflusst. Ich habe aktuell wieder "nur" 2,5 K Spreizung (27,6 VL VL [Vorlauf] auf 25 RL RL [Rücklauf]). Der serielle Puffer hängt übrigens auf dem Rücklauf. Beim Volumenstrom bin ich durch die Drosselung der Pumpe auf ca 15l/min runter (von 25l/min). Keine Ahnung warum die Spreizung nicht höher wird.

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Heizi für Grabenkollektor NÖ gefunden