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KWL ohne Wärmetauscher

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  •  Spartacus
3.4. - 8.4.2019
10 Antworten | 7 Autoren 10
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Wir überlegen, uns eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] einbauen zu lassen. Jetzt habe ich aber gehört, dass die sich im Winter bei minus 5 Grad abschaltet, sofern man keinen Wärmetauscher hat, der anscheinend selbst ein Heidengeld kostet.

Damit wäre aber für uns der Hauptsinn verloren, weil wir hauptsächlich im Winter, wenn es zu kalt ist, um ausgiebig zu lüften, die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] für die Raumluftqualität einbauen lassen wollen.

Wie funktionieren eure KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Winter?

  •  berhan
  •   Silber-Award
3.4.2019  (#1)
Du meinst sicher einen Erdwärmetauscher oder Solewärmetauscher für die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (siehe http://www.xn--komfortlftung-3ob.at/fileadmin/komfortlueftung/EFH/komfortlueftung.at_-_Info_Nr._16_Erdwaermetauscher_V_2.0.pdf ).

Den benötigst du meiner Ansicht nach nur wenn in deiner KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ein Kreuzwärmetauscher verbaut ist, ohne läuft sonst bei tiefen Temperaturen (ca. 0 Grad) öfter das Vorheizregister. Die Mehrkosten bringst du aber nicht wieder rein.
Enthalpiewärmetauscher geht noch tiefer runter (z.B. Zehnder Q350 z.B. -6 Grad) und Rotationswärmetauscher benötigt bis ca. -15 Grad keine Vorheizung. Die Temperaturwerte werden je nach Hersteller und Volumenstrom leicht unterschiedlich sein, also bitte nicht festnageln.

Leitwolf hats hier aber eh schon mal erklärt https://www.energiesparhaus.at/forum-worauf-achten-bei-kwl/38130_1#300757


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
4.4.2019  (#2)
Z.B. Hoval mit Rotationstauscher braucht keine Vorheizung, lief bei uns auch bei -20° noch.

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  •  Spartacus
4.4.2019  (#3)

zitat..
berhan schrieb: Du meinst sicher einen Erdwärmetauscher oder Solewärmetauscher für die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (siehe http://www.xn--komfortlftung-3ob.at/fileadmin/komfortlueftung/EFH/komfortlueftung.at_-_Info_Nr._16_Erdwaermetauscher_V_2.0.pdf ).

Den benötigst du meiner Ansicht nach nur wenn in deiner KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ein Kreuzwärmetauscher verbaut ist, ohne läuft sonst bei tiefen Temperaturen (ca. 0 Grad) öfter das Vorheizregister. Die Mehrkosten bringst du aber nicht wieder rein.
Enthalpiewärmetauscher geht noch tiefer runter (z.B. Zehnder Q350 z.B. -6 Grad) und Rotationswärmetauscher benötigt bis ca. -15 Grad keine Vorheizung. Die Temperaturwerte werden je nach Hersteller und Volumenstrom leicht unterschiedlich sein, also bitte nicht festnageln.

Leitwolf hats hier aber eh schon mal erklärt https://www.energiesparhaus.at/forum-worauf-achten-bei-kwl/38130_1#300757


 Ich verstehe Leitwolfs Ausfühurngen nicht ganz, da er schreibt "es sei denn, es ist eine Wärmepumpe im Spiel". Wir würden einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] oder eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] verbauen. Aber heißt das jetzt, dass sich die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Winter nicht abschaltet, auch wenn es kalt ist?


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  •  Vardi17
4.4.2019  (#4)
Unsere KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hat einen Enthalpiewärmetauscher, der arbeitet bis -15° ohne weitere Maßnahmen weiter. Sollte es noch zackiger werden, verfügen die meisten KWLs über eine Zuheizfunktion. Bei guten KWLs geht der Heizstab nicht gleich auf volle Tube, sonderen schaltet sich nur soweit zu, wie es wirklich nötig ist, also quasi modulierend.
Zur Frage mit der Wärmepumpe:

zitat..
Spartacus schrieb: Ich verstehe Leitwolfs Ausfühurngen nicht ganz, da er schreibt "es sei denn, es ist eine Wärmepumpe im Spiel". Wir würden einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] oder eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] verbauen.


Wenn du ohnehin einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] machst, kannst du in den Graben auch noch einen Erdwärmetauscher für die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] liegen (also zwei Fliegen auf einen Schlag), da wird die Zuluft dann vorgewärmt, sodass die Luft niemals in sehr kaltem Zustand bei der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ankommen sollte. Im Sommer hast du den umgekehrten Effekt, durch die Reise durchs Erdreich wird die warme Sommerluft abekühlt, die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] bekommt also keine heiße Außenluft als Ausgangsmaterial.

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
4.4.2019  (#5)
Schätzungsweise über 95% aller KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] haben keinen Wärmetauscher vor oder nach dem Gerät eingebaut, da moderne und der ÖNORM entsprechende Geräte (das sind nicht alle am Markt vertretenen) über eine energieeffiziente Frostschutzstrategie verfügen, ohne dass die Geräte außer Betrieb gehen müssen.
Bei den im Gerät eingebauten Luft-Luft Wärmetauschern mit annähernd 90% Wirkungsgrad ist es praktisch egal, ob die Außenluft -10°C oder +35°C hat. Die Zuluft hat annähernd immer Raumtemperatur. Daher ist eine Vorwärmung oder Vorkühlung der Luft immer zu hinterfragen.

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  •  viermax
  •   Bronze-Award
4.4.2019  (#6)

zitat..
Vardi17 schrieb:  Im Sommer hast du den umgekehrten Effekt, durch die Reise durchs Erdreich wird die warme Sommerluft abekühlt


Meine bescheidenen physikalischen Grundkenntnisse sagen mir, das könnte Probleme mit Kondensat geben. 


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  •  cc9966
  •   Gold-Award
4.4.2019  (#7)

zitat..
Spartacus schrieb: Jetzt habe ich aber gehört, dass die sich im Winter bei minus 5 Grad abschaltet, sofern man keinen Wärmetauscher hat, der anscheinend selbst ein Heidengeld kostet.


Jede KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hat einen Wärmetauscher, sonst würde sie nicht zur Energieeinsparung beitragen.

Was du meinst ist der Erdwärmetauscher, den hat nicht jede KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Als man begonnen hat KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]'s in Häuser einzubauen, waren Erdwärmetauscher der Standard. Das ist nichts anderes als ein 20 bis 30m langes Rohr mit ca. 18 bis 22cm Durchmesser, welches in frostfreier Tiefe eingegraben ist um die Ansaugluft zu vorerwärmen. Oft wird es im Arbeitsgraben vor dem Zuschütten des Kellers eingegraben, oder je nach Gegebenheit anderswo.

Jedoch sind Erdwärmetauscher auch problematisch, weil sie bei falschen Einbau Risiken in sich bergen. Man muss penibel genau ein Gefälle vom Ansaugpunkt bis zum Haus haben damit kein Feuchtekondensat im Rohr vorhanden ist. Ausserdem benötigt es ein Siphon mit Ablauf am tiefsten Punkt (Keller) des Erdwärmetauschers. Einen Ablauf unter der Rückstauebene des Kanals ist wiederum nicht erlaubt, daher benötigt man eine Sickerkieselstein-Wanne, eine Kondensathebeanlage oder im Keller ist ohnehin eine Hebeanlage für Waschmaschine, etc. vorhanden. Wenn jemand da irgenwdas verpfuscht und das Gefälle nicht stimmt, falsches Rohrmaterial verwendet wird hat man ein Hygieneproblem. Es gibt aber zahlreiche fachlich korrekt eingebaute Erdwärmetauscher, die ordentlich funktionieren.

Und ja, das ganze kostet ein Heidengeld und holt nur ein paar Prozent mehr Energeieinsparung bei der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] heraus. Die meiste Energieeinsparung holt aber der Wärmetauscher im KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Zentralgerät heraus.

Daher bauen viele Lüftungsbauer keine Erdwärmetauscher ein, sondern machen die Frischluftansaugung über Dach oder Fassade. Hier braucht man keine 1m hohe Ansaugsäulen wie beim Erdwärmetauscher und kann mit kürzerer Leitungsführung zum Gerät arbeiten.

Die meisten KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Zentralgeräte haben serienmäßig eine Entfrostungs-Funktion. Entweder ist ein Vorheizregister eingebaut oder Bypass-Klappen. Die Entfrostung wird nur für wenige Minuten aktiviert, bevor der Wärmetauscher einfriert. Das Vorheizregister ist eine einfache Heizspirale im Frischluftrohr. Wenn die Entfrostung mit Bypass-Klappen funktioniert, so wird warme Abluft solange durch die Frischluftkanäle des Wäremtauschers im Kreis geführt, bis dieser wieder eine Soll-Temperatur hat. So eine Entfrostung klingt nach Energie-Fresser, ist jedoch dank intelligenter Steuerung auf das notwendigste Ausmaß reduziert.

Ich persönlich hab auf einen Erdwärmetauscher verzichtet, und an deiner Stelle würde ich auch darauf verzichten wenn einer der drei Punkte zutrifft:
- Kein Keller mit Siphonanschlussmöglichkeit vorhanden
- Sanierung und kein Neubau
- Wenn die Kosten für die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] dadurch so hoch werden, womit man an der Entscheidungsschwelle steht überhaupt auf die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] zu verzichten.

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  •  berhan
  •   Silber-Award
4.4.2019  (#8)

zitat..
Spartacus schrieb:  Ich verstehe Leitwolfs Ausfühurngen nicht ganz, da er schreibt "es sei denn, es ist eine Wärmepumpe im Spiel". Wir würden einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] oder eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] verbauen. Aber heißt das jetzt, dass sich die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Winter nicht abschaltet, auch wenn es kalt ist?


Er meint damit eine Wärmepumpe welche in der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] integriert ist, wird bei dir nicht der Fall sein. Wurde z.B. früher Passivhäusern eingesetzt, die hatten dann aber sonst keine Heizung.

Und ja, die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] schaltet nicht ab. Je nach Wärmetauscher (Rotation, Kreuz oder Enthalpie) brauchst du ein Vorheizregister oder nicht. Das kostet nicht viel oder ist Standardmäßig in der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] verbaut. 

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  •  Spartacus
6.4.2019  (#9)

zitat..
leitwolf schrieb: Schätzungsweise über 95% aller KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] haben keinen Wärmetauscher vor oder nach dem Gerät eingebaut, da moderne und der ÖNORM entsprechende Geräte (das sind nicht alle am Markt vertretenen) über eine energieeffiziente Frostschutzstrategie verfügen, ohne dass die Geräte außer Betrieb gehen müssen.
Bei den im Gerät eingebauten Luft-Luft Wärmetauschern mit annähernd 90% Wirkungsgrad ist es praktisch egal, ob die Außenluft -10°C oder +35°C hat. Die Zuluft hat annähernd immer Raumtemperatur. Daher ist eine Vorwärmung oder Vorkühlung der Luft immer zu hinterfragen.


 Danke, das verstehe ich! Woran erkenne ich ein modernes Gerät mit einer energieeffizienten Frostschutzstrategie, das nicht außer Betrieb gehen muss?


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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
8.4.2019  (#10)
Das steht zumeist in der Gerätebeschreibung bzw. kann man das beim Hersteller erfragen.

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