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Kellerwände ohne Eisenbewehrung

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  •  chris48
17.12. - 22.12.2012
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In meiner näheren Umgebung wird gerade ein Rohbau errichtet und dabei wurde vermutlich aus Kostengründen auf die Eisenberwehrung in den Kellerwänden verzichtet und mit Faserbeton gearbeitet. Die nächste Überraschung war für mich, dass nicht einmal Steckeisen aus der Bodenplatte zur Stabilisierung der Kellerwände gesetzt wurden sondern die Kellerwände nur auf das Dichtungsband gestellt wurden. (geschalter Keller)

Laut Bauherren sind auch weitere Vorgangsweisen der Baufirma fragwürdig und daher stellt sich die Frage ob hier nicht ein bewusster Pfusch gemacht wird. Die Baufirma hat das Hinterfüllen des Kellers auch ausdrücklich verboten solange die Decke des Obergeschosses nicht fertig ist weil die Gefahr besteht das die Kellerwände ohne den Gegendruck des Obergeschosses die Last der Hinterfüllung nicht aushalten.
Für mich könnte dieser Bau bald ein Fall für ATV "Pfusch am Bau" werden.

Geldsparen ja, aber nicht so.

LG Chris

  •  niceguymarty
  •   Bronze-Award
20.12.2012  (#21)
Wenn die Fundamentplatte dick genug ist, dann wird es auch ohne Bewehrung gehen.
Aber die Praxis sieht doch so aus: Die Baufirma nimmt statt der Bewehrung einfach Faserbeton, und da braucht man gar nicht nachzurechnen....ein statischer Nachweis geht sich da nie und nimmer aus.
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Man hat sich ein paar Euro Bewehrung erspart (Faserbeton kostet ja auch was), und hat die größte Investition seines Lebens (jedenfalls für die meisten...) auf ein (statisch) suboptimales Fundament gestellt!

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  •  Bauaufsicht-01
20.12.2012  (#22)
Faserbeton ist (ohne zusätzliche Bewehrung) wirklich für Fundamentplatten zugelassen? Denn mein Schulwissen sagt was anderes...

Steckeisen sollte man auf jeden Fall verwenden aber in deiner Bodenplatte sind keine Steckeisen vorhanden. Bei dir sieht man auch nicht das 3.5t Eisen in die Bodenplatte verbaut worden sind das einzige was man sieht sind 2x AQ 55 also die Standardausführung.
Durch dein Schulwissen weißt du ja auch bestimmt dass es kein billigeres Material als das welches bei dir verwendet wurde gibt.

@niceguymarty

zitat..
(Faserbeton kostet ja auch was)


ca. einen Aufpreis von 45€/m³ excl. MwSt.
Es geht hier nur um den Stahlfaserbeton und finde bitte irgendein Dokument indem steht das man diesen Beton nicht für die Bodenplatte verwenden darf und wenn jemand diesem Beton nicht traut soll er ihn versuchen zu stemmen.


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  •  joski
  •   Silber-Award
20.12.2012  (#23)
was waren das für Zeiten - als noch ohne Bodenplatten gebaut wurde.
Ein 12cm U-Beton - unbewehrt - und der Keller gemauert, mit 20-er oder 25-er Betonsteinen. Erheblich günstiger und für sehr viele Häuser ausreichend.

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  •  Stefan86
20.12.2012  (#24)
Grad nochmal nachgelesen. Es wird faserbeton empfohlen, an den ecken und im fenster oder steherbereich mit bewehrung. Diese art ist günstiger

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  •  bautech
20.12.2012  (#25)
@Bauaufsicht-01 - Jetzt wirst aber schon ein bißchen wunderlich denk ich mal...

Für den Fall, dass Du meine Galerie besucht hast: Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich einen gemauerten Keller hab - da braucht man viel, aber keine Steckeisen... Und wenn Du meinst, dass 2 Lagen unbedingt AQ 55 bedeuten müssen, auch Dein Bier. Mein Statiker sowie BM haben auf AQ 76 bestanden - so was aber auch. Dazu ergänzend 300 Randbügel DN8, Anschlußbewehrung für 2 tragende Säulen etc etc.

Ergänzend antworte ich mal für niceguymarty: Bitte zeig mal ein Dokument, Prüfzeugnis, Attest, irgendwas, was den alleinigen Einsatz von Faserbeton (also ohne Matten- oder Stabstahlergänzung) als statisch nachgewiesen ausweist.

ng

bautech

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  •  niceguymarty
  •   Bronze-Award
21.12.2012  (#26)
@joski - Du vergisst aber, dass die Wände nicht auf der unbewehrten Unterbetonplatte gegründet wurden, sondern auf Streifenfundamenten aus Steinen, Ziegeln oder Beton.
Das man mit dieser Methode Differenzsetzungen bis ins Dachgeschoss mit Rissen mitbekommen hat, trübt Deinen verklärten Blick auf die "gute alte Zeit" ein wenig. Von Feuchtigkeitsproblemen ganz zu schweigen......

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  •  chris48
21.12.2012  (#27)
Da sieht man wieder wie die Meinungen auseinandergehen und vermutlich wird die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. Es wird vermutlich jedes System seine Daseinsberechtigung haben.

Für stellt sich ohnehin oft die Frage wie so mancher ein Haus um einen Preis bauen kann der einfach nicht nachzuvollziehen ist.

Sicher gibt es viele Faktoren die nicht jeder einrechnet und für ihn nicht zum Hausbau gehören.

Ich habe bei meinem Bau wirklich alles eingerechnet - von den Getränken, Spritkosten, Werkzeug den ich nur wegen des Hauses brauchte und sonst fast jede Schraube.

Und wenn man alle diese "Kleinigkeiten" rechnet hat man schnell wieder um 10.000 Euro mehr gebraucht.

Für mich ist und war es einfach die ehrlichste Rechnung und ich schäme mich auch nicht dafür, dass mein Haus inzwischen auf fast 350.000 Euro steht und nicht einmal ein Wahnsinnshaus ist.

Freu mich aber trotzdem, dass es anderen gelingt Häuser billiger zu bauen.

LG Chris



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  •  bautech
21.12.2012  (#28)
Auszug aus der RL RL [Rücklauf] Faserbeton - http://members.aon.at/bauprodukte/richtlinie_faserbeton.htm

Faserbeton wird im Regelfall wegen seiner verbesserten duktilen Eigenschaften eingesetzt, aber die Normalzugspannungen und Biegezugspannungen werden durch Stab- oder Mattenbewehrung aufgenommenalso auch hier nur die Rede von Rißbreitenbeschränkung :)

ng

bautech

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  •  joski
  •   Silber-Award
22.12.2012  (#29)
@niceguymarty - von "alte Zeit" war gar nicht die Rede, und es gab und gibt die bewehrten Streifenfundamente, ganz ohne Setzungen und Feuchteschäden. Mehrgeschossiger Wohnbau wurde so gebaut.

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