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Hauskauf und Ölheizung

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  •  Blinky
1.10. - 3.10.2017
7 Antworten | 5 Autoren 7
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Guten Abend,

da ich mich in alle Richtungen und nicht nur Selbstbauen erkundige, habe ich ein tolles Haus gefunden; gute Lage, riesen Grund, sehr günstig (Eigentümer plötzlich Verstorben -> Erben wollen Geld statt Haus).

Auch da Bekannte von uns gerade bauen und es irgendwie geschafft haben 20TSD Euro Nebenkosten auf den Grund zu haben und 30TSD Euro nur für Papierkram zu zahlen (und insgesamt, schlüsselfertig, mit Grund und allen Nebenkosten 230TSD kalkuliert hatten), habe ich wieder ziemlichen Respekt vorm Selbstbauen bekommen. Ich werde auf keinen Fall meine Existenz und mein Lebensglück bis in die Pension auf Spiel setzen (und 50TSD Euro mehr, würden mich ruinieren).

Soooo, jetzt hatte ich in meinem Leben erst einmal eine Hausbesichtigung mit Makler. Ich habe mir einige Dinge überlegt, die ich fragen werde, bin mir aber unsicher, ob ich alles bedacht habe.
Vor allem mit der Ölheizung kenne ich mich nicht aus. Worauf muss ich da achten? (Alter zb?)
Wir heizen derzeit mit Gas, davor mit Strom.

Gebaut wurde das Haus 1965.

Überlegt habe ich mir folgende Fragen:
- Bauweise (Ziegel, Holzriegel...)
- wurde Dach einmal erneuert (wenn ja wann)
- wurde die Fassadendämmung irgendwann erneuert (wie und wann)
- wurden Fenster erneuert (wann)
- Energieausweis
- Servitute am Grund?
- Schulden/offene Abgaben am Grund (müsste ich sowieso extern prüfen lassen, aber fragen kann man ja mal)
- wie alt ist die Ölheizung
- wie wird das Wasser erhitzt (druch Öl?)
- wie hoch waren bisher die Betriebskosten

Optisch sieht es sehr ordentlich aus; Fassade wurde zumindest neu gestrichen; Dach schaut auf den Fotos auch gut aus; Bad scheint erneuert worden zu sein und auch ansonsten wirkt der Zustand sehr gut; aber klar, das waren nur Fotos, da kann man natürlich die unschönen Dinge weglassen.

Sollte ich beim ersten Treffen mit dem Makler und der Hausbesichtigung noch etwas erfragen?

Liebe Grüße,
Blinky

  •  rainer1977
  •   Gold-Award
1.10.2017  (#1)
Bitte tu dir den Gefallen und nimm jemanden mit, der Ahnung und Erfahrung bei so etwas hat. Ein Haus das ca. 50 Jahre alt ist, kann ein Schnäppchen oder ein Fass ohne Boden sein, in deinem Fall tippe ich eher auf Nr. 2.
Warum?
Wenns echt günstig ist dann kannst du davon ausgehen, das hier noch keine neuen Fenster, Fassade oder Dach drin bzw. drauf sind.
Ölheizung wird auch schon in die Jahre gekommen sein, daher auch hoher Verbrauch.
Was sagt der Energieausweis des Hauses? Müsste es eigentlich ja geben.



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  •  Blinky
1.10.2017  (#2)
Hallo,

natürlich würde ich jemanden (Sachverständiger oder so) alles anschauen lassen, bevor ich irgendwas unterschreibe.
Mein Onkel, der sich ein bisschen auskennt, da er in der Immobilienbranche tätig ist meint, dass ich es mir gar nicht ansehen sollte; das finde ich doch etwas drastisch. Anschauen tut ja keinem was. Ich bin ja nicht bescheuert und lass mich dazu hinreißen, aus einer Euphorie heraus irgendwas zu unterschreiben.
Anschauen werde ich es mir schon; falls Grundriss, Infrastruktur und Drumherum (Fenster, Fassadendämmung) passt, würde ich wie gesagt, jemanden mit Fachkenntnis, der mir alles bescheinigen kann, drüber schauen lassen.
Ich bin halt so ein Mensch, ich geh immer von Haken aus, in diesem konkreten Fall, habe ich das Gefühl, dass die Ölheizung der Haken ist. Dahingehend muss ich aber noch recherchieren, da ich nie irgendwas mit Ölheizungen zu tun hatte und die Kosten (irgendwer muss das Öl ja liefern, Wartungskosten etc) überhaupt nicht abschätzen kann;

Energieausweis gibt es, der ist aber nicht öffentlich sichtbar. Den werde ich von der Maklerin anfordern, wenn wir Besichtigung haben.

Liebe Grüße,
Blinky

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
2.10.2017  (#3)

zitat..
Blinky schrieb: Mein Onkel, der sich ein bisschen auskennt, da er in der Immobilienbranche tätig ist meint, dass ich es mir gar nicht ansehen sollte;


Ist halt die Frage, was du willst.
Ein Haus, das am neuesten Stand ist, wirst du nicht bekommen. Willst du das aber, dann musst du zum Kaufpreis schätzungsweise 100.000 Euro draufrechnen.
Wenn du sagst, du machst Fenster und Fassade neu, dann wirst auch das Dach neu dazumachen, rein aus optischen Gründen. Sind schon mal die ersten 60.000 Euro.
Innen geht's dann weiter: Du änderst die Räume, reißt Mauern um und siehst das die Installationen, Wasser und Elektro, 50 Jahre alt sind und die Wasserleitungen vielleicht teilweise schon schwer vom Kalk gezeichnet sind.
Also reißt du alles raus und stehst vor einem quasi Rohbau. Wenn du mit allem fertig bist, hast du ein altes Haus zum Preis eines neuen.
Genauso wie angeführt, erging es meiner Cousine...


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  •  Blinky
2.10.2017  (#4)
ach herrje, ja das war so in etwa das, was mein Onkel auch meinte.
Ich seh das jetzt nicht so pessimistisch, aber vielleicht bin ich da zu optimistisch oder naiv.
ich habe immer in altbau gelebt und wasser aus 130 jahre alten bleirohren getrunken; lebe noch immer^^

zum konkreten haus ,das ich da gefunden habe, hat es sich (leider?) eh schon erledigt; es wurde bereits verkauft. wer weiß, vielleicht war es gut so; ein bisschen leid tuts mir schon, dass ich es nicht mal hab anschauen können, aber wie gesgat, vielleicht ist es besser so

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  •  AnTeMa
3.10.2017  (#5)
Gebrauchthaus oder Neubau

Wenn du nochmal an ein Haus kommst und jemand zur Begutachtung benötigst kannst du mich gerne kontaktieren- muß dann sehen ob ich Zeit habe.

Bei begrenzten Finanzen und bewohnbarem Haus kann man natürlich weiterhin ohne große Umbauten drin wohnen- wie alle früheren schon.
Heizkessel können auch später noch erneuert werden.

Es hängt natürlich von den Lebensumständen ab-
nicht alle wollen längerfristig auf Baustellen leben und sehen nicht den Bauprozeß sondern die Fertigstellung als Ziel an.

Viele wollen dann gleich alle Wünsche befriedigen und alles auf den neuesten Stand bringen- dann wird's entweder teuer oder du mußt viel Eigenleistung erbringen.

Vor allem ist kostensparende Planung notwendig, um das Projekt nicht ausufern zu lassen.

Für dämmtechnische Sanierungen gibt's teils hohe Förderung bzw auch Zuschüsse, die rechtzeitig beantragt werden müssen.

Wer sich wirklich auf notwendige Flächen beschränkt kann mit einem auf Kostenreduktion hin geplantem Haus auch günstig bauen-
und trotzdem sehr gut und ökologisch.

Andreas Teich

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  •  melly210
  •   Gold-Award
3.10.2017  (#6)
Meinem Onkel ist es genau wie Rainers Cousine ergangen. Er hat ein etwa 50, 60 Jahre altes Haus gekauft daß optisch schön in Ordnung war und hat gedacht er braucht nicht viel dran tun.

Bei allem was er angegriffen hat ist er auf weitere Dinge draufgekommen die nicht ok waren. Im Endeffekt hat er 15 Jahre auf einer Baustelle gelebt und so viel gezahlt wie ein neues Haus gekostet hätte.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
3.10.2017  (#7)
Beachte, dass eine Sanierung in vielen Gewerken teurer ist als beim Neubau. Hab sowohl ein Sanierungs- als auch ein Neubauprojekt hinter mir.
Beispielsweise sind WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]-Fassaden oder Fenstereinbau beim Sanieren empfindlich teurer.

Bestimmte Dinge sind nur sehr schwer sanierbar, zB Tausch von Kanaldurchführung, oder nachträglicher Einbau von Drainage bei feuchten Keller, oder überhaupt Kellerfeuchte durch die Bodenplatte weil die Horizontalabdichtung bei deinem Baujahr nicht üblich war. Es gibt zwar den Spruch "Alles ist sanierbar", aber bei vielen Gewerken handelt es sich um Rückbau und Neu-Aufbau.

Die 60iger-Jahre waren auch die Asbest-Zeit, da könnten bei Austausch von Dach, Fassadenverkleidung, Verrohrungen je nach Materialeinsatz empfindliche Mehrkosten entstehen.

Wenn du Stand der Technik haben willst, dann nimm etwas mit neueren Baujahr und adaptier das Objekt schrittweise für dich.

Leider sind Elektroinstallationen erst ab den 70iger-Jahren halbwegs brauchbar, davor findet man falsche Drahtfarben, Textilisolierungen, Bakelitschalter und auch UP-Dosen aus Metall. Seit den 80iger-Jahren hat sich bei E-Installationen kaum was geändert, damals gabs schon FI-Schalter, die heute üblichen Draht-Farben, Schutzleiter, LS-Schalter auf Hutschienen waren Standard. Hier kann man die Schalter-Elemente leichter auf Stand der Technink erneuern.

Bei einem 60iger-Jahre Haus wirst du so ziemlich alles der Elektrik neu machen dürfen, wenn du Glück hast waren es schon Kunststoff-UP-Dosen und ist mit Leerverrohrung anstatt Stegleitungen gearbeitet worden. Aber auch dann werden die Steckdosen zu wenig sein und die Lichtschalter zu hoch (ca. 1,3m statt 1,05m) sein. Aber gut, vielleicht ist dir das nicht so wichtig.

Das war jetzt nur ein Auszug aus dem Bereich Elektrik, das kann man auch fortsetzen im Bereich Sanitär, Heizung usw. Ich kann dir die Beschaffenheit von kürzlich entfernten verzinkten Stahlrohre für Wasser und Heizung beschreiben: Heizungsrohre waren bei Hanfverbindungen (bei Ventilen) leicht undicht, die Kaltwasserleitung war wie neu, die Warmwasserleitung hatte kaum noch Querschnitt und war von innen nach außen gerostet und so dünnwandig, dass man auch kein Gewinde mehr draufschneiden konnte. Da hilft ein erneuertes Bad auch nichts, weil meist nur Fliesen und Sanitärobjekte getauscht wurden.

Ich persönlich würde so ein Haus nur nehmen, wenn ich mir ein leistbares Sanierungskonzept von innen nach außen mit fertigen realistischen Angeboten hätte. Zuerst die Installationen (Elektrik, Sanitär, Heizung), dann Bad/WC usw., dann Innenausbau und Einrichtung, danach Fenster, Fassade, Dach (in einem Zug).

Eine Alternative wäre es alles alt zu lassen und immer bei Bedarf reparieren. Da musst halt der Typ dafür sein und starke Nerven haben. Nach zwei Wasserschäden sagt dir die Haushaltsversicherung: Das Risiko Wasser wird aus dem Vertrag genommen, wenn du nicht innerhalb zwei Jahren die Leitungen tauschst. Die Versicherung zahlt nur genau da, wo es rauspisst und keinen Meter mehr.

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