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·gelöst· Glattstrich/Luftdichtheit Außenwand in Österreich als Norm/DIN?

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  •  2woozy
  •   Bronze-Award
10.2. - 4.4.2022
12 Antworten | 5 Autoren 12
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Hallo,

in Internetforen wird immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass für optimale Luftdichtheit

a) hinter Vorwandelementen wie WC an einer Außenwand ein Glattstrich o.ä. gemacht werden soll
b) Außenmauern auch in Schächten so behnadelt werden sollen

Leider wurde das bei unserem Haus nicht gemacht:


2022/20220210929406.jpg
Links von den Rohren wurde noch verputzt, hinter den Rohren ist die Außenwand unbehandelt. Der Schacht wird später - nicht luftdicht, da Wäscheabwurf mit Türe/Klappe - mit Trockenbau verschlossen.


2022/20220210447091.jpg
Die Außenwand hinter dem Wäscheschacht und der Vorwand ist ebenfalls "roh". Das Spirorohr wird später abgeschnitten und eine Holzplatte mit Deckel o.ä. angefertig - nicht luftdicht.

Auch hinter den WCs wurde kein Glattstrich/Putz gemacht.

Auf Nachfrage beim Baumeister meinte dieser, dass das nur bei Passivhäusern gemacht werden muss. 
BlowerDoorTest ist bei unserem Haus auch keiner geplant.

Bei allem was ich nun gelesen habe (zB Schimmelprobleme) frage ich mich:

a) Gibt es eine Norm, die das in Österreich regelt?
b) Falls ja: Wäre das bei uns normgerecht?
c) Sollten wir, falls sich der Baumeister querstellt selbst probieren, hinter den Rohren abzudichten?
d) Sollten wir eine Firma beauftragen, die den BDT macht? Falls ja: Noch bevor der Schacht zu gemacht wurde? Letzterer wird gar nicht von der Baufirma gemacht, deshalb meine ich, dass das Haus schon ohne Schacht "dicht" sein müsste.

Danke für eure Tipps!

  •  berhan
  •   Gold-Award
10.2.2022  (#1)

zitat..
2woozy schrieb: c) Sollten wir, falls sich der Baumeister querstellt selbst probieren, hinter den Rohren abzudichten?
d) Sollten wir eine Firma beauftragen, die den BDT macht? Falls ja: Noch bevor der Schacht zu gemacht wurde?

c) ja, ist ja kein großer Aufwand.
d) ja, bdt ist auf jeden Fall sinnvoll und kostet nicht viel.

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  •  philmo
10.2.2022  (#2)

zitat..
2woozy schrieb: Auf Nachfrage beim Baumeister meinte dieser, dass das nur bei Passivhäusern gemacht werden muss.

a) Gibt es eine Norm, die das in Österreich regelt?
b) Falls ja: Wäre das bei uns normgerecht?


Dann gib deinem Baumeister bitte folgenden Hinweis mit auf den Weg:


2022/20220210430786.png

Das stammt nicht aus einer Norm sondern der OIB-Richtlinie 6 und die Einhaltung dieser steht im BauGESETZ von jedem Bundesland.

Also ja, das luftdichte Bauen ist sogar gesetzlich verpflichtend.


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  •  berhan
  •   Gold-Award
10.2.2022  (#3)

zitat..
philmo schrieb: Das stammt nicht aus einer Norm sondern der OIB-Richtlinie 6 und die Einhaltung dieser steht im BauGESETZ von jedem Bundesland.

Also ja, das luftdichte Bauen ist sogar gesetzlich verpflichtend.

Naja, die Einhaltung einer Luftwechselrate von 3/h bei 50 Pa wird auch mit dieser Wand kein Kunststück sein, da kannst Löcher in der Wand haben, wirst die noch immer erfüllen. Ein n50 von 3 sind bei einem Gebäudevolumen von 1000 m³, 3000 m³ Luft pro Stunde. Ein n50 von 3 ist leider weit weg von Luftdicht. Wenn nach Passivhausstandard gebaut werden würde, dann wäre es schon besser, hier liegt der Grenzwert für die Luftwechselrate n50 bei 0,6/h. Dieser Wert sollte eigentlich bei jedem Neubau angestrebt werden.


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  •  philmo
10.2.2022  (#4)
Ich sehe das nicht so. Die Gebäudehülle muss luftdicht ausgeführt sein, also verputzt. Eine nicht verputzte Außenwand entspricht dem nicht. Ob der Grenzwert der Luftwechselrate aufgrund der in jedem Bauwerk vorhandenen Leckagen großzügig gewählt ist oder nicht ändert ja nichts daran dass man prinzipiell luftdicht ausführen muss. 

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  •  berhan
  •   Gold-Award
10.2.2022  (#5)

zitat..
philmo schrieb: Ich sehe das nicht so. Die Gebäudehülle muss luftdicht ausgeführt sein, also verputzt. Eine nicht verputzte Außenwand entspricht dem nicht. Ob der Grenzwert der Luftwechselrate aufgrund der in jedem Bauwerk vorhandenen Leckagen großzügig gewählt ist oder nicht ändert ja nichts daran dass man prinzipiell luftdicht ausführen muss. 

Es gibt halt bauweisen mit der die geforderte Luftwechselrate erfülle wird. Bei einem n50 <= 0,6 wären z.B. beim Elektriker winddichte Elektrodosen erforderlich, nur wird dir die bei einer geforderten Luftwechselrate von n50 <= 3 diese keiner einbauen. Es gibt aber auch dazu eine Norm OVE R7 "Luftdichte Gebäudehülle – Richtlinien für die Elektroinstallation". Wie willst den einem GU einen Mangel nachweisen, am besten mit einem BDT. Und wenn dieser bei n50 <= 3 ist, dann besteht ja kein Mangel. Luftdicht ist ja relativ, es gibt ja keine 100% Luftdichtheit.

Ich habe bei jedem Gewerk einen n50 <= 0,6 gefordert, damit sollte einem jedem Gewerk klar sein worauf er achten muss. Aber auch dem Putzer habe ich sagen müssen, dass er eine schöne Raupe am Boden ziehen soll, damit der Übergang Boden zu Wand passt. Im Endeffekt hatte ich beim BDT einen n50 von 0,22 obwohl ich eine Deckendurführung zum Dach vergessen hatte zuzustoppeln.

MMn ist für die Umsetzung die Bauaufsicht veratwortlich, wenn es keine gibt halt der Bauherr. Gerade bei gewerkeübschreitenden Tätigkeiten gibt es sonst Probleme.

Im beim TE beschriebenen Fall, würde ich aber kein großes Thema daraus machen. Einfach zwei Säcke Fliesenkleber um 8 Euro kaufen und mit einer Spachtel die Wand zu machen (Bodenanschluss nicht vergessen).

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  •  2woozy
  •   Bronze-Award
10.2.2022  (#6)
Hallo, danke euch für die Infos!

In unserem Fall gibt es eine Wohnraumlüftung, also würde n50 <= 1,5 gelten. Es wird noch Gespräche mit dem BU deswegen geben, er wollte sich per Fotos die Größe der Fläche selbst noch anschauen. 
Egal wer es macht, die Wand wird jedenfalls mit Fliesenkleber zugespachtelt. Wird eher ein zeitlicher Aufwand sein, weil man an viele Stellen (gerade im Schacht am letzten Bild) nicht gut hinkommt. Aber vermutlich wirds am genauesten, wenn ichs selbst mache emoji

Schönen Abend!


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  •  berhan
  •   Gold-Award
10.2.2022  (#7)
👍
Vielleicht findest ja noch ein paar Stellen, unter nachfolgendem Link wären ein paar Tipps zu finden
https://www.klimaaktiv.at/dam/jcr:67c6e1d8-6771-4b03-8064-f3e6f650fbe6/Luftdicht%20Bauen_Skriptum2013_20131007.pdf

PS: Die Elektroverkabelung so quer über die Wand macht man auch nicht, ich würde zumindest ein Foto davon machen. Nach Murphys Gesetz beohrst da genau rein, ich hoffe der Eli hat nicht überall so gearbeitet.

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  •  2woozy
  •   Bronze-Award
10.2.2022  (#8)
Danke, berhan!

Guter Tipp mit dem Elektriker - an ein paar Stellen hat er ebenfalls den kürzesten Weg genommen und horizontal an der Wand verlegt... zum Glück habe ich alles fotografiert.

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  •  querty
  •   Gold-Award
11.2.2022  (#9)

zitat..
2woozy schrieb: BlowerDoorTest ist bei unserem Haus auch keiner geplant.

Kannst du ja selbst beauftragen und würde ich dir auch empfehlen nach Innenputz.

Hinter den Rohren patschokieren ist jetzt natürlich mühsam, würde ich aber ggf. einfach selbst versuchen - kostet dich 2-3 Stunden jetzt und du musst dir drüber keine Gedanken mehr machen. Ev. kann man die Rohre ja ein wenig "nach vorne biegen", wenn man die Schellen öffnet.


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  •  2woozy
  •   Bronze-Award
1.4.2022  (#10)
Wir sind gerade dabei die Wand dicht(er) zu machen, kommen aber nicht hinter das Kanalrohr im Eck. Schalen und ausfüllen wäre noch eine Notlösung, aber wir haben erstmal alle Lücken von außen zugespachtelt...sicher nicht normgerecht, aber wo ist aus Profi-Sicht der Haken? Es scheint recht dicht zu sein und so könnten wir auch nachträglich die Wände mit den Vorwandinstallationen dichter bekommen.
 


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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
3.4.2022  (#11)
ich würde auch patschokieren - also spachtelmasse eher dünnflüssiger anrühren und das ganze mit pinsel verschmieren.
du könntest auch mit luftdichtem schaum arbeiten (ob der wirklich so luftdicht ist wird gut diskutiert)

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  •  2woozy
  •   Bronze-Award
4.4.2022  (#12)
Danke für den Tipp, werde ich auch noch machen.
Von diesem Schaum habe ich noch nichts gelesen, könnte für diverse Stelllen als zusätzliche Maßnahme nützlich sein.

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