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Einschätzung Bauvorhaben

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  •  MLCHL
6.5. - 11.5.2021
32 Antworten | 19 Autoren 32
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Hallo liebe Häuslbauer und Finanzierungsexperten,

meine Freundin und ich (beide knapp 30) planen Mitte nächsten Jahres mit dem Hausbau zu beginnen und hatten schon die ersten Gespräche mit Architekten. 

Zum Baustart werden wir in etwa über +- 100.000 EK verfügen. Grundstück ist vorhanden - Abbruch muss noch durchgeführt werden. (kalkuliere ich mit etwa 30.000) 
Durch unsere Gehaltssituation (monatliches Haushaltsnetto - ca. 5.200,-) haben wir uns ein Baubudget von etwa 500-550 gesetzt. 

Aus den Architektengesprächen sind die Meinungen durchwegs, dass ein halbwegs vernünftiges Bauprojekt (also nicht alles auf extrem billig) eher in Richtung 700.000 gehen wird. Da wird mit m2 Pauschalen von 3.500-4.000 gerechnet. Diese Zahlen haben uns doch etwas überrascht. 

Was sind da eure Meinungen dazu? Sind diese Zahlen tatsächlich die Realität oder wollen die nur ihr eigenes Honorar nach oben treiben? ;)
Würdet ihr mit unseren Eckpunkten so ein 700tsd € Projekt als finanzierbar sehen? 

Wie gesagt sind wir mit der Planung noch ganz am Anfang und daher noch etwas planlos und gerade deswegen würde ich mich über eure Meinungen dazu freuen. 

Danke,
Michi

  •  tomsl
  •   Bronze-Award
6.5.2021  (#21)
Ich seh schon, Architekten sind in diesem Forum nicht sehr beliebt. Na gott sei dank bin ich keiner 😂

Von unserer Seite kann ich berichten, wir haben rund 140m² WNF und kommen (derzeit) fast genau auf die berüchtigten €2,5k/m², schlüsselfertig wohlgemerkt, dafür sehr schlicht und beinahe ohne jeglichen Schnickschnack.

zitat..
MiMo2402 schrieb: Was soll denn das bringen, wenn in dem Fall einfach das Budget (zu) knapp ist?!

Es hilft ja schon was wenn der TS sieht, dass er seine Anforderungen etwas runterschrauben wird müssen.

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  •  querty
  •   Gold-Award
6.5.2021  (#22)
Ich denke, man sollte, wenn man zum Architekten geht, diesem Vorgaben machen:
- gewünschte Räume
- Budget
- Stil
...

In diesem Rahmen kann der Architekt dann planen.
Ohne jegliche Vorstellung und nur mit der Vorgabe 190m² (warum eigentlich?), kann sich der Architekt natürlich austoben. Sagt dem Architekten euer Budget und er soll sagen, ob er innerhalb dessen für diese Größe planen kann.

Wir haben auch ca. 190m² (EH und OG) und EG ist unterkellert, waren auch bei einem Architekten (haben davor aber selbst 2 Jahre "geplant", gelesen, überlegt, ...) wohnen seite 2 Jahren im Haus und sind unter 500k€. Ausstattung ist gehobenen Mittelklasse würde ich sagen.  OG ist noch nicht fertig (kein Boden, keine Türen, kommt aber bald) Wir haben auch viel selbst gemacht. Möchte damit nur sagen: Man kann auch unter 700k€ ein schönes Haus bauen - muss sich dann aber viel "selbst einbringen" d.h. Arbeiten selbst vergeben, wo geht mithelfen usw.

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  •  MiMo2402
  •   Bronze-Award
6.5.2021  (#23)

zitat..
Im Beitrag zitiert von MiMo2402: Was soll denn das bringen, wenn in dem Fall einfach das Budget (zu) knapp ist?!
Es hilft ja schon was wenn der TS sieht, dass er seine Anforderungen etwas runterschrauben wird müssen.

Da geb ich Dir Recht!
Aber das geht mit Schlagworten vielleicht auch nur bedingt, z.B. Pool (€ von - bis), Garage (€ von - bis), Fenster (€ von - bis), Außenanlagen (€ von - bis) ....
Da bleibt leicht der Gedanke, dass es nur für andere knapp(er) werden könnte.

Die gut gemeinte Hilfestellung liest man nur raus, wenn man´s rauslesen will!


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  •  Blabla
  •   Silber-Award
6.5.2021  (#24)
Je mehr du selber Zeit und Aufwand investierst desto mehr um weniger Geld ist möglich. Unser Haus hätte schlüsselfertig und ohne Aufwand sicher auch 200.000€ mehr gekostet aber ich habe halt eineinhalb Jahre geplant, verhandelt und Dinge selbst in die Hand genommen. Das war eine harte Zeit, habe das als anstrengender empfunden als das Bauen selber (die Eigenleistung hat mir durchaus Spaß gemacht obwohl ich vorher kein Handwerker war). 

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  •  Chris198
6.5.2021  (#25)

zitat..
Blabla schrieb: habe das als anstrengender empfunden als das Bauen selber

Amen :D stimme dir voll und ganz zu ;) 


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  •  thocla
6.5.2021  (#26)

zitat..
Blabla schrieb: Je mehr du selber Zeit und Aufwand investierst desto mehr um weniger Geld ist möglich

Das stimmt, wir haben einen Bungalow mit 200 m2 + Keller 220 m2 + Garagen 135 m2 und wir kommen auf 430.000 eur inkl. teurer Tischlerküche, Bus System und auch sonst nicht das billigste. Ohne Außenanlage, aber schon mit betonierter Terrasse. Also fix fertig werden wir nicht auf 500.000 eur kommen. Sind halt gute 2 Jahre harte Arbeit, alles in Eigenleistung

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  •  Christi4n
7.5.2021  (#27)
Wieviel traust du dir zu selbst zu machen? Sei es im Vergabebereich oder dann auch bei der Umsetzung selbst?

Wenn zumindestens im Vergabebereich würde ich auch empfehlen zu einem guten Planer von einer Baufirma zu gehen (einfach mal im Freundeskreis umhören), das kostet i.d.R. einen Bruchteil der Planung des Architekten, speziell wenn man später mit der Firma baut. 
Mit eigener Anfrage/Vergabe der restlichen Gewerke (Fenster, Elektro, Installateur, usw.) holst du auch noch einmal sehr viel raus. Hier geht wirklich sehr viel Zeit drauf die der Architekt sich auch zahlen muss. Kann ich nur empfehlen, man lernt extrem viel aber ist wie gesagt schon sehr aufwändig.

So solltest du auch bei etwas speziellen Anforderungen auf einen "normalen" m2-Preis kommen. 

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  •  MLCHL
7.5.2021  (#28)
Wow - vielen Dank für eure zahlreichen Meinungen. 
Das in der Vergabe der einzelnen Gewerke viel Potential steckt, hab ich mir schon gedacht. Wir wollten aber sowieso nicht alles an einen GU vergeben und dann zusehen - sondern selbst - wo möglich mithelfen. 
Vergleichen und überall zumindest drei Angebote einholen um ein Gefühl dafür zu bekommen was angeboten wird und wie sehr sich die Angebote unterscheiden. (nicht nur preislich - sondern auch im angebotenem Umfang)

Zum Thema Architekt:
Wir werden uns auf jeden Fall auch die Vorschläge zu Herzen nehmen - und auch direkt zu einem Baumeister gehen. 
Das Gute ist - wir haben keinen Zeitdruck und müssen nichts überstürzen.  

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  •  querty
  •   Gold-Award
7.5.2021  (#29)
Kein Zeitdruck ist schon mal eine sehr gute Voraussetzung.
Auch vor dem Gang zum Baumeister solltet ihr euch überlegen, was euch wichtig ist, wie z.B.
- Barrierefreiheit? (Hauptbad im EG, Eltern Schlafzimmer im EG?
- Wie viele Kinderzimmer?
- Offener Wohn/Essbereich oder alles abtrennbar?
- Kamin zum "Feuer schaun"?
- Anzahl der Bäder?
- Bad und WC getrennt?
- Eigener Raum für ein Büro, Stichwort "Home office"?
- Hauswirtschaftraum im EG?
- Möchtet ihr eine Schrankraum?
- Möchtet ihr eine Speis
und natürlich das vergübare Budget

Das sind jetzt nur paar Dinge die mir gerade so einfallen, aber ohne Vorgaben kann auch der BM nicht planen.

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  •  furbo
7.5.2021  (#30)

zitat..
tomsl schrieb: Ich seh schon, Architekten sind in diesem Forum nicht sehr beliebt. Na gott sei dank bin ich keiner 😂

Wäre ja eine eigene Rubrik wert: Die (offensichtliche) Unbeliebtheit von Architekten
oder die Unbeliebtheit einer richtigen Groß-Kleinschreibung, siehe "Hauslbauer"


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  •  Shan
  •   Gold-Award
7.5.2021  (#31)
Also bei uns war die Planung mit Architekt der richtige Weg. Und: durch den Architekten ist es bei uns kleiner geworden. Wir haben vorab kommuniziert, dass wir nur die Planung über den Architekten machen, da etliches in Eigenleistung und -regie erledigt werden sollte, Budget haben wir ebenfalls bekannt gegeben und was wir benötigen. Wichtig ist, dass ihr euch klar werdet, was ihr alles braucht und ob und wie viel Arbeit ihr einbringen könnt und wollt.

Unser Grundstück ist anders geschnitten und wir haben in einer bereits bestehenden älteren Siedlung gebaut. Uns hätte ein Standartfertighaus mehr gekostet (dort hätten wir nicht so viel Eigenleistung einbringen können). Es gibt kein "richtig" und kein "falsch". Jeder ist ein wenig anders. Wenn man Pech hat und den falschen Planer aussucht, kann es schnell teuer werden als geplant. Das kann es aber auch beim Fertighaus werden. Wenn einem eine gebrauchte Küche reicht, lassen sich so im Schnitt zwischen 10.000,- und 20.000,- einsparen. Wenn man auf riesige Verglasungen verzichtet und nur rechteckige Fensterelemente verbaut, heißt dass nicht, dass es im Haus deswegen dunkel sein muss, aber so lassen sich ebenfalls Kosten einsparen. Fliesen und Böden selber verlegen, spachteln und ausmalen, Dach selber dämmen: wichtig ist, genau schauen was möglich ist und ob man sich gut genug auskennt bzw. erfragen oder lernen kann.

Wir haben weder Eckverglasungen, noch Sitzfenster und auch keine Galerie im Wohnessbereich. Unser Haus hat eine einfache Form. Sollten ein paar dieser Punkte große Wünsche von euch sein, sind das Kostentreiber. Immer die Frage: was sind einem gewisse Punkte wert und wie viel Arbeit und Zeit möchte man selbst investieren. Wenn man selbst nicht mitarbeiten möchte oder kann, dann sollte man mit mindestens 3000,-/m²Wohnfläche rechnen. Garage mit mindestens der Hälfte pro m² einrechnen.

Wichtig ist ebenso, dass die Verschuldungssituation für euch passt! Sprich ich könnte mir nicht vorstellen mit 400.000,- Kredit jemals ruhig schlafen zu können, kenne aber genug Leute, die damit kein Problem haben und gut leben.

Bedenkt auch, dass ihr vielleicht in naher Zukunft Kinder haben wollt. Zum einen fällt dann für eine gewisse Zeit zumindest ein Einkommen geringer aus und Kinder kosten leider (natürlich gerne ausgegeben/geteilt) einiges.

Lasst euch nicht entmutigen emoji

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  •  SomeoneNew
11.5.2021  (#32)
Noch eine Stimme für Architekten. Nicht nur beim Hausbau sondern auch beim Kauf und Ausstattung von Eigentumswohnung.
Ein guter Architekt spart sein Honorar durch gute Beratung und Planung wieder ein. Noch dazu achtet er/sie auf Details, die einem selbst nie auffallen würden. 

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