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Sanierungsreihenfolge bei Altbau (PV, Heizung, Dämmung,...)

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  •  ClaudiaM57
28.5. - 30.5.2025
8 Antworten | 7 Autoren 8
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Hallo zusammen,
wir haben vor kurzem ein Einfamilienhaus (Baujahr 1982) übernommen, das energetisch noch im Originalzustand ist. Die Heiztechnik ist veraltet, Dämmung kaum vorhanden, Fenster noch aus den 90ern – kurz gesagt: Es steht einiges an. Jetzt sind wir dabei, ein sinnvolles Sanierungskonzept aufzustellen, aber die große Frage ist: In welcher Reihenfolge geht man so ein Projekt richtig an?
Macht es mehr Sinn, zuerst die Gebäudehülle zu modernisieren – also Dach, Außenwände und Fenster? Oder sollte man parallel schon über einen Heizungstausch nachdenken, z. B. Richtung Wärmepumpe? Auch PV ist ein Thema, das wir gern möglichst früh integrieren würden.
Hat jemand von euch bereits eine umfassende energetische Sanierung gemacht und kann berichten, wie ihr das strukturiert habt? Ich habe vom individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) gelesen – ist das empfehlenswert als Grundlage für Planung und Förderung? Ziel ist eine möglichst nachhaltige, förderfähige und aufeinander abgestimmte Sanierung.
Ich freue mich über alle Erfahrungswerte, gerade aus der Praxis – sowohl was die Reihenfolge der Maßnahmen als auch Planungsfehler betrifft, die man vermeiden kann.

Viele Grüße Claudia

  •  Lu1994
  •   Silber-Award
28.5.2025  (#1)
Wollt ihr gleich drin wohnen, oder habt ihr Zeit?

Falls Zweiteres gleich mal als erstes überall FBH FBH [Fußbodenheizung] rein.
Strom würde ich auch neu machen, ist sicher nicht mehr zeitgemäß 
Wasserleitung kommt drauf an was an Rohren verbaut wurde 
Wegen Sommer überlegen ob man wo eine Splittklima haben will, bzw zumindest die Anschlüsse vorbereiten

Ansonsten zuerst mal dämmen, sprich Fenster und Türen als erstes, dann Fassade und wenn noch Budget da ist zuerst Dachboden und dann Keller

Heizung je nach Alter weiternutzen, selbst mit Öl und Gas ist heizen mit neuer Dämmung nicht tragisch, sollte es mal wieder eine Förderung geben kannst zuschlagen, jedenfalls Heizung erst ganz am Ende tauschen

Wir sanieren das Elternhaus step by step
Heuer eben Fenster und Türen
Nächstes Jahr Fassade
Dachboden irgendwann danach

Weil es sich mit meinem Neubau ergibt verlegen meine Eltern auch gleich Erdwärme, kaufen aber keine WP WP [Wärmepumpe], weil die Heizung wegen dem Hochwasser brandneu ist (irgendwann geht die ein oder es gibt die Förderung raus aus Biomasse oä)

Stromverteiler 1 ist schon erneuert, weil's ein 2Familienhaus ist kommt Stromverteiler 2 nächstes Jahr dran, in der zweiten Wohneinheit machen wir auch eine FBH FBH [Fußbodenheizung], in der Wohnung meiner Eltern werdens das nicht mehr erleben (meine Mutter meinte nur über ihre Leiche reißen wir den Boden auf) nur im 50qm Wohnzimmer ist kein Estrich, da machen wir eine FBH FBH [Fußbodenheizung] wsl mit Trockenestrich

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Hallo ClaudiaM57,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Sanierungsreihenfolge bei Altbau (PV, Heizung, Dämmung,...)

  •  Akani
28.5.2025  (#2)
Reihenfolge ohne Zeit und Einzugstwrmin.
Fassade und Dach, Fenster. ggf Abdichtung Keller und Trockenlegung. Gehört der zum Wohnraum dann mit in die Hülle mit einbeziehen. EAWEAW [Energieausweis] ist dazu das beste Werkzeug.
Hier kann man schon die neue Heizung richtig dimensionieren
Dann Innen, Flächenheizung mit Auslegung der einzelnen Räume nach flow30,  KWL, Strom.
Hab ich noch was vergessen.....?! 
Kommen noch andere mit ihren Tips 

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  •  thohem
28.5.2025  (#3)
Wir haben grad sowas saniert ('79 BJ):
Reihenfolge:
Dach und gleichzeitig innen alles raus  
Heizung (FBH überall)
Fenster (Strom f. Rollo würde vorgezogen)
Heizung, Wasser, Elektro
PV 
Dämmung 
Garten kommt nächste Woche dran

Unbedingt mit allen Professionen eine Besprechung auf der Baustelle machen vorher, dann weiß jeder den Zeitplan und kann seinen Senf dazu geben, was, wann passieren muss 

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  •  christoph1703
28.5.2025  (#4)

zitat..
Lu1994 schrieb: zuerst mal dämmen, sprich Fenster und Türen als erstes, dann Fassade

Damit kannst du dir bei einem (fast) ungedämmten Haus leicht Schimmel einfangen, wenn plötzlich nicht mehr das Fenster, sondern die Wand das ganze Kondensat abkriegt. Besser zuerst Fassade und dann Fenster, oder noch besser beides auf einmal.

Ansonsten: Dach vor PV, restliche Hülle vor Heizung. Der Rest ist glaube ich schon gesagt.

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  •  Lu1994
  •   Silber-Award
28.5.2025  (#5)

zitat..
christoph1703 schrieb:

──────..
Lu1994 schrieb: zuerst mal dämmen, sprich Fenster und Türen als erstes, dann Fassade
───────────────

Damit kannst du dir bei einem (fast) ungedämmten Haus leicht Schimmel einfangen, wenn plötzlich nicht mehr das Fenster, sondern die Wand das ganze Kondensat abkriegt. Besser zuerst Fassade und dann Fenster, oder noch besser beides auf einmal.

Ansonsten: Dach vor PV, restliche Hülle vor Heizung. Der Rest ist glaube ich schon gesagt.

Man muss hald ordentlich und regelmäßig lüften, machst zuerst die Fassade kannst die im Fensterbereich gleich wieder sanieren


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  •  Ricardo
  •   Bronze-Award
29.5.2025  (#6)
Hallo Claudia, haben vor 2Jahren unser Projekt begonnen. Kernsanierung Altbestand und Zubau. Reihenfolge ist immer die Frage wie viel Geld da ist und ob man "Druck" hat. Kenne den Zustand eures Hauses nicht, aber haben mal alles rausgerissen....wirklich alles. Hatten insgesamt 32t Schutt aus der Hütte geschleppt. In rund 2Monaten war die Sache erledigt. Immer nach der Arbeit und am WE sowieso. Würden es wieder so machen (okay, vielleicht die Frau nicht 🤣) , komplett neuen Fussbodenaufbau, Sanitäranlagen neu, Elektrik neu, Fenster neu, Dach neu, Fassade WDV neu. Hier ein paar Fotos.


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LG Ricardo

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  •  wd69
29.5.2025  (#7)
Ich hab die letzten 2 1/2 Jahre durchgehend im Haus wohnend saniert ohne anfänglichen Generalplan (außer dem Wunsch Energiekosten zu senken) -  Dachgeschoß war bereits ausgebaut und gut gedämmt..
- Erneuerung/Erweiterung Klimaanlage um neues Arbeitszimmer und WZ im EG im Sommer kühlen zu können. Auslegung auch zur Heizung aller 3 Geschoße im Übergang (4 Innengeräte).
- Austausch aller Fenster/Außentüren (45 Jahre alt) mit Kunststoff/Alu 3-fach verglast
wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht fix ob/wann ich die Fassade dämmen würde d.h. sie wurden einfach ersetzt und nicht nach außen versetzt - bin dann im Nachgang draufgekommen dass Österreich den Fenstertausch fördert und die Förderungen wurden gerade in der Höhe verdreifacht was mir auch zu Gute gekommen ist.. :D
- Sonnenschutz Ost-, Süd- und Westseitig
- PV-Anlage mit Speicher und Notstrom, eigentlich als erstes bestellt aber hatte damals lange Lieferzeit.. inkl. dringender Erneuerung Zählerkasten
- Fassadendämmung 14cm Resol Hartschaum
wollte keine stärkere Dämmung und konnte mit Resol die nächsthöhere Förderstufe erreichen was die Mehrkosten mehr als kompensiert hat.. 
- LWWP statt 20+ Jahre alter Gasheizung (die dann in den letzten Wochen auch noch defekt geworden ist)
hab gerade noch am letzten Drücker (17. Dezember) die Förderung beantragt und gleich Ende Jänner eingebaut, im Rahmen des elektrischen Anschlusses der WP WP [Wärmepumpe] auch:
- Erneuerung Hauszuleitung Strom (5x6mm->5x16mm) und Erneuerung Hauptverteilung

Was man abschließend sagen muss ist, dass sich die Kombination aus Dämmung und WP WP [Wärmepumpe] wirtschaftlich wahrscheinlich nicht rechnet - v.a. nicht ohne Förderungen. Dämmung reduziert den Heizbedarf so stark dass sich der Vorteil der WP WP [Wärmepumpe] relativiert und umgekehrt reduziert eine gut ausgelegte WP WP [Wärmepumpe] den Energiebedarf so stark dass sich die Dämmung nicht mehr rechnet. Wenn man wie wir die Fassade ohnehin machen wollte kann man es natürlich gleich mitmachen.. Auch bei den Fenstern war es zu 50% auch der Wunsche neue/andere Fenster und Hebe-Schiebetüren zu haben statt der alten 4-teiligen Terassenfenster. Ein unerwarteter aber eigentlich logischer Nebeneffekt der Fenster/Dämmung: es ist im Haus jetzt extrem leise.. :D

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
30.5.2025  (#8)
KWL ist aufgrund der Luftdichtheit so wie im Neubau eigentlich unverzichtbar, wenn man auf Gesundheit und Wohlbefinden Wert legt. Zumindest sollten alle Schlafräume, Arbeitsraum und das Hauptbad angeschlossen werden. Gleichzeitig verhindert man grundsätzlich die Gefahr von Feuchte- oder Schimmelproblemen an Wärmebrücken. Die Luftleitungen kann man kompakt an der Decke im Flur unterbringen.

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