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Kann eine Tiefenbohrung das Grundwasser absenken?

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  •  hanness
  •   Bronze-Award
27.3. - 28.3.2023
6 Antworten | 5 Autoren 6
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Meine Eltern haben seit 1988 eine 120m Tiefenbohrung. Das war damals neu und eine richtige action.
Die TB funktioniert und ist auch noch in Betrieb. Sie wurde aber natürlich nicht so ausgeführt wie eine heutige moderne Bohrung und bringt auch nicht mehr die Leistung.

Jetzt wird das Haus auf ein 2-Familienhaus erweitert. Damit dann auch die Heizung wieder zukunftssicher ist, wird man auch bei der Quelle für die Erdwärmepumpe etwas machen. Entweder RGK RGK [Ringgrabenkollektor] oder eine neue Tiefenbohrung.

Jetzt zur eigentlichen Frage (da muss ich ein bisschen ausholen):
In der Umgebung (einige 100m) haben in letzter Zeit drei Bauern einen Trinkwasserbrunnen bohren lassen. Die alten Brunnen haben nicht mehr ausgereicht. Wasser wurde jetzt immer auf ca. 60m Tiefe gefunden. Die Brunnenbohrfirma hat gesagt, dass sie max. auf 70m bohren, weil dann kommt hier eine wasserundurchlässige Schicht. Also wenn bis dorthin kein Wasser gefunden werden sollte, kommt auch keins mehr.

Bei meinen Eltern stellt sich jetzt die Frage, ob eine neue Tiefenbohrung gebohrt wird. Diese sind ja i.d.R. 100 bis 200m tief. Jetzt hat einer dieser Nachbarn Bedenken geäußert, ob eine Tiefenbohrung nicht negativ für den Grundwasserspiegel sein könnte. Also ob es nicht theoretisch möglich wäre, dass wenn diese wasser-undurchlässige Schicht auf 70m durchbohrt wird, und dann darunter wieder eine poröse Schicht kommt, dass dann das Wasser schön langsam abfließen könnte.

Ich finde die Fragestellung grundsätzlich berechtigt. Das Wasser hat natürlich oberste Priorität. Sollte es da wirklich ein Risiko geben, wäre eine neue Tiefenbohrung ein No-Go. 

Gibt es da gesicherte Informationen, dass das kein Problem ist? Ich weiß, dass es schon zigtausende Bohrungen gibt. Aber kennt ihr dazu Untersuchungen?

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
27.3.2023  (#1)
Bei jeder Bohrung muss man die geologischen und hydrologischen Gegebenheiten beachten. 

Ich sag mal, sobald die Bohrung ordnungsgemäß verpresst ist, sollte sich an der Grundwassersituation nichts mehr ändern. Das sicherzustellen kann aber aufwendig sein (bohren mit Stützflüssigkeit, extern verrohrt bohren etc)

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  •  uhim
  •   Bronze-Award
27.3.2023  (#2)
In deiner Situation finde ich die Kombination RGK RGK [Ringgrabenkollektor] mit Tiefenbohrung interessant. Keine neue Bohrung, keine Diskussionen falls irgendwann ein Brunnen versiegt und in vielen Fällen keine Genehmigung erforderlich. Ob und wie das möglich ist kann dir dyarne sagen.

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  •  Andreas90
  •   Bronze-Award
28.3.2023  (#3)
Mich würde interessieren warum die TB von der Leistung nachlässt ist ja noch weit unterhalb der Lebensdauer 

Durch negative Temperaturen wurde der Beton nicht zerstört? 
Evtl. wegen des sinkenden Grundwasserspiegels? 

Was durchaus sein kann wenn du Energetisch Sanierst du mit den Anbau weniger brauchst als zuvor (würde dir die zusätzliche Quelle ersparen)

Sonst hört sich RGK RGK [Ringgrabenkollektor]/TB Kombination super an ;)

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
28.3.2023  (#4)
servus hanness,

zitat..
hanness schrieb: Sie wurde aber natürlich nicht so ausgeführt wie eine heutige moderne Bohrung und bringt auch nicht mehr die Leistung.

kannst du dazu mehr sagen?
es gibt einige wenige bohrungen die durch völliges überfahren zu beginn, zerstören der verpressung und wenig grundwasser zerstört wurden. aber sonst funktioniert eine bohrung unbegrenzt und es gibt auch keine leistungseinbußen.

was für temperaturen liegen am winterende an, und welche im sommer beim warmwasser laden?


zitat..
hanness schrieb: Gibt es da gesicherte Informationen, dass das kein Problem ist? Ich weiß, dass es schon zigtausende Bohrungen gibt. Aber kennt ihr dazu Untersuchungen?

das war schon immer so daß tiefenbohrungen durch grundwasserhorizonte gehen. grundwasser genießt in A extrem hohen schutz. bohrungen müssen daher mit einer quellsuspension mit mitgeführtem extrarohr unter druck von unten nach oben verpreßt werden. somit wird sichergestellt daß die sperrschichten zwischen den horizonten wieder abgedichtet werden. das funktioniert zuverlässig & dauerhaft.


zitat..
hanness schrieb: Jetzt hat einer dieser Nachbarn Bedenken geäußert, ob eine Tiefenbohrung nicht negativ für den Grundwasserspiegel sein könnte...

nein, siehe oben.
ein seriöser tiefenbohrer wird die nachbarlichen brunnen während des bohrens beweissichern, auch im eigenen interesse. dabei wird vor & nach der bohrung der wasserspiegel gemessen.


zitat..
hanness schrieb: In der Umgebung (einige 100m) haben in letzter Zeit drei Bauern einen Trinkwasserbrunnen bohren lassen. Die alten Brunnen haben nicht mehr ausgereicht...

das ist ein generelles problem des klimawandels. die bohrfirmen mit denen wir zusammenarbeiten sind mittlerweile 50% ihrer zeit beschäftigt bestehende brunnen tiefer zu bohren weil der wasserspiegel sinkt und sinkt und sinkt...
das hat nix mit geothermie zu tun...




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  •  bautech
  •   Gold-Award
28.3.2023  (#5)

zitat..
dyarne schrieb: bestehende brunnen tiefer zu bohren weil der wasserspiegel sinkt und sinkt und sinkt...

Hello dyarne,

DAS würde mich als Neustädter (mit der damit behafteten Grundwassersituation in Zusammenhang mit einer GW-WPWP [Wärmepumpe]) brennend interessieren...
ich hab bis dato mit 2 Unternehmen losen Kontakt gehabt, beide haben telefonisch eher abgesagt weil tiefer bohren nicht möglich ist...
Hast du da eventuell valide Grundlagen, auf die ich mich berufen kann? Wies technisch funktioniert könnte ich mir schon vorstellen...


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
28.3.2023  (#6)
servus Manfred,

hier ein artikel dazu der gerade reingeflogen ist, zufällig mit dem bohrer meines vertrauens ... emoji

https://news.wko.at/news/oberoesterreich/Weltwassertag.html

sprechen bei euch individuelle gründe gegen ein tiefer bohren, oder die art des brunnen ausbaus?

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