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Planung: Architekt vs. Zeichenbüro

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  •  Mahaje
19.8. - 5.10.2017
18 Antworten | 12 Autoren 18
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Was unterscheidet die Planungsarbeiten eines Architekten von denen eines Zeichenbüros?
Angebot Architekt EUR 4.800,- ohne Zeitlimit (also bis es passt) - ist das viel/wenig?

  •  rabaum
  •   Silber-Award
19.8.2017  (#1)
meine Erfahrung: Architekten haben einen höheren Stundensatz als planende Baumeister wie zB in technischen Büros.

Was beinhaltet das Angebot des Architekten? Kann viel oder wenig sein.
Vorplanung, Einreichplanung, Ausführungsplanung,...

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  •  Mahaje
19.8.2017  (#2)

zitat..
rabaum schrieb: meine Erfahrung: Architekten haben einen höheren Stundensatz als planende Baumeister wie zB in technischen Büros.Was beinhaltet das Angebot des Architekten? Kann viel oder wenig sein.Vorplanung, Einreichplanung, Ausführungsplanung,...


Entwurfsplanung mit Innen- und Außenansicht in 3D

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  •  Spore
20.8.2017  (#3)
Also bei mir war die Planung mit Einreichplanung auch bei 5.000€

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  •  ptelea
20.8.2017  (#4)

zitat..
Mahaje schrieb: Was unterscheidet die Planungsarbeiten eines Architekten von denen eines Zeichenbüros?


Die Ausbildung. Ein Baumeister hat die Befügnis zu planen, der Architekt hat sie auch aber hat es gelernt emoji
Ich bin ja eher pro Architekt, was nicht heißt, dass ein Baumeister nicht auch gute Planungsleistungen erbringen kann, ich will da nicht verallgemeinern.
Frag mal den Architekten, was er dann noch für Einreichung und Statik verlangt, wenn ihr mit dem Entwurf fertig seid.
Viel Erfolg!

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
20.8.2017  (#5)

zitat..
Mahaje schrieb: Angebot Architekt EUR 4.800,- ohne Zeitlimit (also bis es passt) - ist das viel/wenig?


Das haben wir ungefähr auch bezahlt. Inkl. Top 3D Außendarstellung mit verschiedenen fotorealistischen Fassadenvarianten. War uns wichtig.
Haben ihn schon bei der Entwurfsplanung gequält, weil er am Anfang nicht richtig zugehört hat. Am Ende hat er aber alles nach unseren Vorstellungen umgesetzt.
Wir haben uns einen kreativen Architekten gesucht, dessen bisherige Entwürfe uns gefielen. Da sehe ich auch den Vorteil eines Architekten. Einreichplanung und Details haben wir vom Baumeister, bzw. Holzbaumeister machen lassen.

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  •  StefanP
  •   Gold-Award
21.8.2017  (#6)

zitat..
Mahaje schrieb: Was unterscheidet die Planungsarbeiten eines Architekten von denen eines Zeichenbüros?


Achtung, es gibt auch reine Zeichenbüros. Hierbei handelt es sich um freie Gewerbe die nur Reinzeichnungen anfertigen dürf(t)en.

zitat..
ptelea schrieb: Ich bin ja eher pro Architekt, was nicht heißt, dass ein Baumeister nicht auch gute Planungsleistungen erbringen kann, ich will da nicht verallgemeinern.


Es gibt auch rein planende Baumeister.

zitat..
ptelea schrieb: Frag mal den Architekten, was er dann noch für Einreichung und Statik verlangt, wenn ihr mit dem Entwurf fertig seid.


Und da hat der Baumeister schon mal einen Vorteil. Er kann dir die Statik berechnen oder zumindest abschätzen.
Denn die Statische Machbarkeit MUSS in den Entwurf mit einfließen.

zitat..
alpenzell schrieb: Wir haben uns einen kreativen Architekten gesucht, dessen bisherige Entwürfe uns gefielen. Da sehe ich auch den Vorteil eines Architekten. Einreichplanung und Details haben wir vom Baumeister, bzw. Holzbaumeister machen lassen.


Doppelt gemoppelt. Denn auch bestimmte Details sollte man in der Entwurfsphase mit einfließen lassen.

Ich weiß nicht wie es bei den Architekten ist, aber ein planender Baumeister muss eine recht hoch bemessene Haftpflichtversicherung haben welche Planungsfehler abdeckt.

Und in Sachen Planungsqualität steht ein planender Baumeister einem Architekten sicher in nicht nach.

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  •  ptelea
21.8.2017  (#7)
Den Einreichplan darf ein Baumeister oder ein Ziviltechniker abstempeln, der damit die Verantwortung dafür übernimmt, also inklusive Statik (ob er sie selbst rechnet oder nicht, bleibt ihm überlassen). Ziviltechniker wird man durch eine Prüfung, zu der man mit Nachweis von Ausbildung und Arbeitserfahrung zugelassen wird. Also nur Architekt reicht nicht für die Erstellung von Einreichplänen, durch die Prüfung erhält er die Befugnis.

In der Praxis ist es oft so, dass die Baumeister die (Einreich-)Planung deutlich günstiger anbieten (können), weil sie dann den Ausführungsauftrag auch haben (oder zumindest darauf spekulieren) und die Planungskosten darüber wieder reinholen.

zitat..
StefanP schrieb: Und in Sachen Planungsqualität steht ein planender Baumeister einem Architekten sicher in nicht nach.


Der Einreichplan unterliegt Normen und Vorschriften, die sowohl der Baumeister als auch der Architekt (Ziviltechniker) einhalten müssen. Bei der Entwurfsqualität (damit meine ich Raumkonzept, Detailplanung, Optik) bin ich ganz klar pro Architekt, da die Ausbildung dafür einfach länger und besser ist.

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  •  StefanP
  •   Gold-Award
21.8.2017  (#8)

zitat..
ptelea schrieb: Den Einreichplan darf ein Baumeister oder ein Ziviltechniker abstempeln, der damit die Verantwortung dafür übernimmt, also inklusive Statik (ob er sie selbst rechnet oder nicht, bleibt ihm überlassen).


Nicht ganz richtig.

Einen Einreichplan darf auch ein "Zeichenbüro" abstempeln als Planverfasser. Statische Belangen wird er dann berechnen lassen.
Oder das Haus ist zB. "statisch unbedenklich".

zitat..
ptelea schrieb: Also nur Architekt reicht nicht für die Erstellung von Einreichplänen, durch die Prüfung erhält er die Befugnis.


Ein Architekt ist ein Ziviltechniker! Sonst wäre er Dipl.Ing. für Architektur.

zitat..
ptelea schrieb: also inklusive Statik (ob er sie selbst rechnet oder nicht, bleibt ihm überlassen).


Eben nicht. Ein Architekt (seines Zeichens Ziviltechniker) darf keine Statik rechnen.

zitat..
ptelea schrieb: da die Ausbildung dafür einfach länger und besser ist.


Na wenn du das sagst wirst du den Umfang der Ausbildung ja kennen...

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  •  ap99
  •   Gold-Award
21.8.2017  (#9)

zitat..
StefanP schrieb: Einen Einreichplan darf auch ein "Zeichenbüro" abstempeln als Planverfasser.


In Salzburg nicht (auf die Wahrscheinlichkeit hin, daß das wieder länderweise unterschiedlich ist) ... Ausnahmslos Befähigung als Baumeister oder Befugnis als Ziviltechniker notwendig.

Die Ausbildung ist grundlegend unterschiedlich.
Baumeister - solide Bautechnik und Statik den Rohbau betreffend, und die Gesetze, Verordnungen.
Architektur (sicherlich je nach Uni unterschiedlich) - vorwiegend Schwerpunkt bei Entwurf und Gestaltung ... dann folgt Statik, Bauphysik, AVA, Projektmanagement, Baugeschichte, Städtebau, Haustechnik usw (nicht vollständig)

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
21.8.2017  (#10)
was will man als bauherr?

will man ganzheitliche konzepte, moderne architektur, praktische lösungen mit harmonischem rahmen sucht man sich am besten einen guten architekten (od. baumeister).

will man einen einreichplan für das haus mit doppelgarage tut's auch das zeichenbüro.

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  •  StefanP
  •   Gold-Award
22.8.2017  (#11)

zitat..
ap99 schrieb: Die Ausbildung ist grundlegend unterschiedlich.


Gebe ich dir vollkommen recht.

Ich kenne beide Seiten und nicht umsonst ist bei der Prüfung zum BM Erfahrung für den Prüfungsantritt verpflichtend. Wobei ich den Architekten nicht schlechtreden mag.
Beide Berufsgruppen haben halt andere Prioritäten.

Aber man muss wie ich schon geschrieben habe, zwischen einem ausführenden Baumeister und einem Planenden Baumeister unterscheiden.

Der "Planer" hat sich drauf spezialisiert auch architektonisch das beste rauszuholen.
Die Herangehensweise in der Entstehung des Entwurfes ist der Unterschied.



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  •  Baubranche
28.8.2017  (#12)
Archi - BM - Also Meiner Meinung nach unterscheiden sich die Beiden so:
Habe schon etliche Planungen von Architekten auf den Tisch bekommen, wo du dir denkst, dass er max. 1. Semester studiert hat.
Da er einen Entwurf macht und sich genau überhaupt keine Details oder Statik überlegt hat. (als Beispiel: 9m frei gespannte Decke- Ich musste dem Bauherren dann erklären, dass er entweder viel Geld in die Hand nehmen muss oder Stützen & Unterzüge benötigt. Der Bauherr war natürlich stinksauer auf den Archi. weile er einiges geplant hat was so richtig ins Geld geht.
Die Schätzung vom Architekten war bei 260 000, als ich dann die Kosten gerechnet hatte musste ich dem BH sagen dass er mit 430 000 rechnen muss.
Also würde mir das passieren würde ich den Architekten verklagen.

Also der Baumeister macht seine Aufgabe sehr gut--> im Normalfall überlegt er sich Details und Statik, und ist Kostengünstiger als ein Architekt.
Wer aber ein Haus möchte, dass sich so Komplett von anderen Häusern abheben möchte der soll zu einem Architekten, aber darf sich dann auch nicht wundern wenn er doppelt so viel wie üblich bezahlt.
Aber natürlich gibt es sehr kompetente Architekten auch, sowie es auch inkompetente Baumeister gibt.

Ich würde an deiner Stelle Erfahrungen von Freunden und Bekannten einholen.


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  •  Mahaje
28.8.2017  (#13)
Danke! Wir haben in etwa schon eine Vorstellung, wie die Räumlichkeiten aussehen sollen. Orientiert haben wir uns an Fertighaus-Plänen. Es geht in unserem Fall nur um kleine Abänderungen und Ausrichtung des Hauses. Ich denke auch, dass somit der BM ausreicht.

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  •  chrismo
28.8.2017  (#14)
Das eine schließt ja das andere nicht aus! Wir sind zusammen mit dem Architekt zum Baumeister gegangen und haben dort über den Entwurf diskutiert. So wurde die Statik bzw. bestimmte "kritische Details" bereits bei der Einreichplanung berücksichtigt, vor allem auch in Hinblick darauf, was die spätere Ausführung kostet bzw. wie man diese vereinfacht. Es bringt ja nichts, wenn der Architekt sich was ausdenkt, was dann in der Praxis so nicht umsetzbar ist (bzw. sehr teuer ist). Umgekehrt bekommt man so ein Haus, das nicht aussieht wie ein 08/15 Fertigteilhaus.


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  •  Mahaje
28.8.2017  (#15)
Es ist nur die Frage, ob es überhaupt notwendig ist extra einen Architekten mit ins Boot zu holen, wenn man schon einen gewissen Grundriss im Kopf hat?!

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
28.8.2017  (#16)
wenn du eh schon deinen grundriss im kopf hast geh doch einfach zu baumeister.
wieso lassen hier eigentlich alle die einreichung machen?
ich bin zu baumeister, hab mir da den plan zeichnen lassen, bin mit dem dann auf die gmeinde und hab ih eingereicht. fertig....
kosten so 20% von dem was ich hier lese O_O

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  •  StefanP
  •   Gold-Award
29.8.2017  (#17)

zitat..
Stefan86 schrieb: ich bin zu baumeister, hab mir da den plan zeichnen lassen, bin mit dem dann auf die gmeinde und hab ih eingereicht. fertig....


Nur ist das halt lediglich das stupide übertragen deiner Skizzen in einen einreichbaren Plan.

Ich vermute dass du grundsätzlich ein paar Sachen verwechselst.

Einreichung: Unterlagen auf die Gemeinde tragen

Plan zeichnen: erstellen eines Einreichplanes nach deinen Skizzen/Vorgaben

Erstellung von Einreichunterlagen: Planung des Gebäudes in Bezug auf Bebauungsplan, BO und OIB, des Erstellen des Einreichplanes, Baubeschreibung sowie Beurteilung nach OIB

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  •  Squawvally
  •   Gold-Award
5.10.2017  (#18)
Ich kenne beide Seiten und habe mit beiden viel zu tun.

Für den guten Architekten spricht, dass er die Bedürfnisse des Kunden erkennt und diese im Entwurf umsetzt. Im besten Fall passt es dann technisch und preislich.

Für den guten Baumeister spricht, dass er praxisorientiert plant. Technisch passt es und preislich auch. Optisch muss der Kunde vielleicht noch hie und da dann korrigieren damit der Einreichplan dann fertig wird. Meistens macht der BM dann auch gleich alles für das Einreichen fertig und da auch anwesend.



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