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Zinsbelastung seit 2007 halbiert

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23.3. - 24.3.2017
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http://orf.at/stories/2384422/2384421/

Zinsen auf historischen Tiefstständen

Österreichs private Haushalte und Unternehmen haben 2016 ihre Zinsvorteile gegenüber dem Euro-Raum verloren. Mit 2,24 Prozent lag der Zinssatz für neu vergebene Kredite an Private nur noch neun Basispunkte unter dem Euro-Raum. Bei Unternehmenskrediten ging der Zinsvorteil ganz verloren, der Zinssatz lag bei 1,62 Prozent. Grund dafür waren stark rückläufige Zinsen in den südlichen Euro-Ländern.

In Summe hätten die Zinsen für Kredite und Einlagen in Österreich im Vorjahr nach der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im März auf 0,0 Prozent neue historische Tiefststände erreicht, so der Direktor der OeNB-Hauptabteilung Statistik, Johannes Turner, am Mittwoch. Die durchschnittlichen Zinssätze für neu vergebene Kredite bzw. Einlagen an Unternehmen und private Haushalte seien im Dezember 2016 auf 1,79 bzw. 0,33 Prozent gesunken. Das waren um elf bzw. acht Basispunkte weniger als ein Jahr davor.

Private Kredite vor allem für Wohnen
Im Wohnbaubereich, dem wichtigsten Verwendungszweck privater Kredite, sank der durchschnittliche Zinssatz zwar um 15 Basispunkte auf 1,86 Prozent, lag damit aber über dem Euro-Raum-Wert von 1,78 Prozent. Private hätten sich die historisch günstigen Kreditzinsen längerfristig - und damit etwas teurer - abgesichert, erläuterte Turner.

So sei der Anteil von neuen Wohnbaukrediten mit über fünfjähriger anfänglicher Zinsbindung deutlich von zwölf auf 35 Prozent gestiegen. Im Euro-Raum waren es dennoch mit 79 Prozent deutlich mehr. Die Zinsdifferenz zwischen ein- und fünfjähriger Zinsbindung ging auf nur noch 37 Basispunkte zurück.

Zinsbelastung für Haushalte seit 2007 halbiert
Obwohl sich das aushaftende Kreditvolumen seit 2007 von 121 auf 153 Mrd. Euro erhöhte, halbierte sich die Zinsbelastung der privaten Haushalte seither von 1,7 auf 0,9 Mrd. Euro. Für jeden der rund 1,3 Millionen verschuldeten Haushalte bedeutet das eine von 5.200 auf 2.800 Euro gesunkene jährliche Zinsbelastung.

Vor allem Wohnbaukredite trugen im Vorjahr zum gesamten Kreditwachstum von 3,2 Prozent bei. Das war um 1,2 Prozentpunkte mehr als im Euro-Raum und um 0,4 Prozentpunkte mehr als in Deutschland. Wohnbaukredite stiegen um 4,8 Prozent auf 100 Mrd. Euro, Konsumkredite gingen dagegen um 3,2 Prozent zurück, sonstige Kredite wuchsen um 1,7 Prozent.

Österreicher sparen trotzdem mehr
Trotz der historisch niedrigen Zinsen sparten die Österreicherinnen und Österreicher fleißig. Das Einlagenvolumen der Haushalte stieg um 4,4 Prozent bzw. 9,9 Mrd. Euro. Vor allem täglich fällige Einlagen trugen zum Wachstum bei, sie weiteten sich um 15,7 Mrd. Euro bzw. 14,5 Prozent aus. Gebundene Einlagen wurden wegen des sinkenden Zinsvorteils abgebaut.

Bedeutende Investments in alternative Anlageprodukte gab es nicht. Um 3,4 Mrd. Euro wurden Investmentfonds gekauft, allerdings Bank- und Unternehmensanleihen im Ausmaß von 2,1 Mrd. Euro abgebaut. Für neu vergebene Einlagen wurden im Dezember durchschnittlich 0,36 Prozent Zinsen bezahlt, im EuroRaum waren es 0,46 Prozent. Täglich fällige Einlagen lagen mit 0,15 Prozent deutlich unter der Inflationsrate.

Auch Unternehmenskredite billiger
Für Unternehmenskredite von bis zu einer Million Euro verringerten sich die Zinsen um 17 Basispunkte auf 1,85 Prozent. Gegenüber dem Euro-Raum bedeutet das einen Zinsvorteil von 40 Basispunkten. Die Zinsen für Großkredite von über einer Million lagen mit 1,60 Prozent dagegen sogar über dem Euro-Raum-Wert von 1,41 Prozent. Das Volumen der Firmenkredite nahm 2016 um 1,5 Prozent auf 137 Mrd. Euro zu. Im Euro-Raum betrug das Wachstum 2,3 Prozent.

Kurzfristige Unternehmensfinanzierungen gingen um 6,4 Prozent zurück. Ein Grund dafür dürften die hohen Einlagenbestände der Firmen sein, die im Vorjahr um 11,9 Prozent bzw. 6,5 Mrd. Euro auf erstmals 60 Mrd. Euro stiegen.

Neues Phänomen negative Realverzinsung
Dass es im Vorjahr bei der Verzinsung von täglich fälligen Einlagen (vor KESt) aufgrund der Inflationsrate von 1,4 Prozent zu einer negativen Realverzinsung kam, sei kein neues Phänomen, sagte Turner. Seit 1960 habe es in rund zwei Dritteln der Jahre eine negative Realverzinsung gegeben. Negative Nominalzinssätze für Unternehmen seien in Österreich nicht beobachtet worden.

news.orf.at - 22.03.2017

  •  rk515
  •   Gold-Award
23.3.2017  (#1)
conclusio... die banken verdienen nix mehr... oder nur mehr sehr wenig.

aber guter artikel

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  •  chrismo
23.3.2017  (#2)
Ich habe vor kurzem wo gelesen, dass die Gewinne der österr. Banken im 1. Halbjahr 2016 bei ca. 3 Milliarden gelegen sind. Also sooo wenig ist das nicht emoji

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  •  maider187
23.3.2017  (#3)

zitat..
rk515 schrieb: conclusio... die banken verdienen nix mehr... oder nur mehr sehr wenig.


hahahahahaha,thx made my day!!!

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  •  danillal
  •   Silber-Award
23.3.2017  (#4)
reine definitionsfrage von "viel" und "wenig" - hahaha....
Wie heißt es so schön: die Bank gewinnt immer!


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  •  supernova
  •   Bronze-Award
23.3.2017  (#5)
Also ich lese den Artikel so, dass es den Banken in Ö zunehmend gelingt, die Kreditnehmer zum Abschluss von Fixzinskrediten zu bringen (weil die Fixzinssätze aktuell echt recht niedrig sind, wenn man es mit vergangenen Zinssätzen vergleicht). Da bleibt bei den Banken (derzeit) mehr hängen als es bei variablen Zinsen der Fall wäre. Durch den stark gestiegenen Fixzinsanteil schneidet Ö dann im EU-Vergleich schlechter ab als früher (weil eben der Vorteil tw. wegfällt, den es durch den traditionell hohen Anteil an variablen Krediten bislang gab. )


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  •  hotz68
  •   Gold-Award
24.3.2017  (#6)
Zinsen bzw. Euribor steigen ...? - Hab vor kurzem was gelesen , das "es" angeblich nächstes Jahr steigen soll !
Was sagen die Experten von Euch dazu bzw. habt ihr auch was gehört/gelesen ?
DANKE !

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