In einem anderen Thread hat yeahright die Frage gestellt: Warum sind eigentlich zweischalige Ziegelwände mit Zwischendämmung nie ein Thema?
Diese Frage stelle ich mir seit Jahren. Ist in Österreich offenbar ziemlich unbekannt - obwohl wir doch auch kein südländisches Klima haben.
Eröffnete diesen Beitrag um positive Beiträge zu erhalten und die Frage voranzustellen.
Über EPS, XPS, Kork, Schafwolle etc. etc. wurde hier ja ausgiebig geschrieben...
Ob die 1. Antwort vielleicht nicht etwas zu einfach ist? - Wenn man einen wirklich billigen Innenziegel als statischen Wandbildner mauert, gleichzeitig die Vormauerung hochzieht und auch gleichzeitig die Zwischendämmung einbringt (hab mal gelesen dass man das mit Perliten ganz gut machen kann), dann holt man sich schon einiges heraus durch die relativ geringe Arbeitszeit. Die Detailausbildung wie zB. bei den Fensteranschlüssen ist natürlich zu berücksichtigen. Aber am Ende hat man schon die günstigen Eigenschaften des Ziegels mit einer relativ guten Dämmwirkung vereint.
...und nun kann die Diskussion losgehen...
@ekndeg - und zwar wieso?
abgesehen von den höheren Herstellungskosten birgt doch diese Variante einige Vorteile: Günstiger und statisch belastbarer Ziegel innen und außen möglich, damit hohe Speichermasse, haltbare Fassade, Trennung von Statik und Dämmung
Und es ist ja nicht so, daß diese Bauweise in anderen Gegenden Europas nicht auch durchaus häufiger eingesetzt würde. Sind die dort alle schlecht beraten und haben zu viel Geld?
17cm tragender ziegel, 12cm geankerte vormauerung, - passivhaustauglich solls sein? 30cm schüttdämmung ist in summe 59cm wandstärke. die bauweise ist extrem mühsam abzuwickeln realistische baumeister werden vorsichtshalber die dreifache arbeitszeit ansetzen, idealistische die doppelte. höhere materialkosten für die teureren dünnen steine und die schüttdämmung. ewige trockenzeit oder wetterschutz. alles verglichen mit 25cm hochloch und 30cm EPS. =Und es ist ja nicht so, daß diese Bauweise in anderen Gegenden Europas nicht auch durchaus häufiger eingesetzt würde.= das sind historische erscheinungen mit klimatischen begründungen. was jetzt gemacht wird ist irgendeine leichtbauweise mit vormauerung, aber auch nur im hochwertigen (teuren) wohnbau.
etwas für einfallslose -
Zweischalig mauern um einen Hohlraum für die Dämmung zu bekommen ist doch sehr einfallslos, oder? Noch dazu Perlite als Dämmung zu verwenden ist nicht effektiv. Nicht einmal Wienerberger und CO bewerben diesen , in meinen Augen absolut sinnlosen Wandaufbau. Aber wie @ekndeg schon schreibt, für Leute mit zu viel Geld.
Perlit und Ziegel, wie wärs mit Perlit im Ziegel - Schau mal bei der Firma Schlagmann vorbei (poroton T7, T8 oder T9). Einfacher und sicher auch nicht teurer als das 2 schalige System.
@ENB - Einschalig Mauern und Styropor drauf ist ja auch nicht viel weniger einfallslos. Die Mehrkosten sind ewas zu relativieren, weil da die Arbeit für den Vollwärmeschutz entfällt. Aber teurer wirds schon sein. Dass die Ziegelindustrie das nicht bewirbt ist ja eh klar, da geht die Werbung immer in Richtung hochporosierter, möglichst dicker (und damit teurer) Ziegel. Beim zweischaligen Aufbau kann man ja den billigsten Ziegel nehmen den man überhaupt kriegen kann. Die Frage die bleibt ist warum man sich das antun sollte (im Vergleich zu einschaligem Mauerwerk und VWS). Hier bleibt m.M.n. das Argument mit der mechanisch robusteren Außenhülle sowie die wahrscheinlich deutlich bessere Schalldämmung übrig.
Unregelmäßiger Verputz auf VWS - Auf die zweischalige Bauweise bin ich eigentlich gekommen, weil ich außen keinen glatten Verputz haben möchte, und ich mir nicht so recht vorstellen kann, daß sich ein unregelmäßiger Verputz auf VWS realisieren läßt. Ich habe in diesem Forum zwar schon einmal eine gegenteilige Aussage bekommen, aber so recht kann ich mir nicht vorstellen, daß ein bis zu mehrere cm starker Verputz auf dem VWS halten kann.
Dann bleibt noch eine monolithische Ziegelbauweise, von der ich aber aufgrund der Wärmebrücken nicht so ganz überzeugt bin.
Außerdem will ich viel Speichermasse, und das ist bei den hochporosierten Ziegeln ja auch wieder so eine Sache.
@yearhright -
Für was brauchst du viel Speichermasse? Massive Zwischenwände und ein massiver Bodenaufbau( Zementestrich) reicht für den Sommerlichen Hitzeschutz (Speicherwirksame Masse) vollkommen aus. Der Nachteil von zu viel Speicherwirksamer Masse ist ein sehr träges auhheizen eines Raumes. Ein Holzriegelhaus mit innenliegender Heraklithplatte reicht gegen die Sommerliche Überhitzung vollkommen aus.
Wie viel Speicherwirksame Masse benötigt wird, kann man berechnen, dann muss man sich nicht anhand von den hundert verschiedenen Aussagen Anderer entscheiden.
Zweischalige - Bauweise mit Dämmung (meist EPS o. MiWo) ist z.B. in der Schweiz sehr weit verbreitet und ausgereift.
Glaube kaum, daß die Schweizer schlecht beraten sind, zuviel Geld haben sie schon eher ;).
@yearhright
auf VWS-fassaden kann, je nach System, auch "unregelmäßiger" Putz aufgebracht werden (sofern systemkonform). Erkundige dich bei den div. Herstellern
hallo - zweischalig kostet nur geld den wenn man den mehrpreis rechnet zahlt sich das doch nicht aus egal ob passivhaus oder nicht würde ich sagen das spare ich mit heizkosten nie ein mfg
@yeahright - naja, einige cm, wie du oben schreibst, gehen nicht. Die dafür geeignetet Schlämmputze funktionieren (rezepturbedingt) auf VWS nicht bzw. nur mit Tricks und sind daher auch nicht zugelassen/geprüft.
Man kann allerdings mit mineralischen Kalk/Zement- Oberputzen unregelmäßige Strukturen (bis max. 1 cm) auf VWS ausführen.
@yeahright - du kannst schon das styropor entsprechend vorrichten, unterschiedliche plattenstärken, zuschnitzen, etc. ist halt dann ein wenig mehraufwand bei netzen und endbeschichtung. wurde in Ö schon öfter gemacht, find nur keinen link.
lg
2schalig - In der Schweiz werden, noch, viele echte Sichtmauerwerksfassaden erstellt. Die sind natürlich 2-schalig. Es wird aber auch dort eher immer weniger
2-schalig gebaute PH sind wirtschaftlich wohl kaum sinnvoll.
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