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Werte sehr guter 2-Scheibenverglasungen

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  •  Horst 57
  •   Bronze-Award
11.2. - 12.2.2014
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Mir ist bewusst, dass bei Neubauten fast nur noch Dreischeiben-Verglasungen eingebaut werden.

Welche Werte haben sehr gute 2-Scheibenverglasungen?
Ug
g-Wert
Transmission Licht

und eventuell auch
Uf und Uw

  •  sir_rws
11.2.2014  (#1)
Wennst einen höheren g-Wert haben möchtest, dann geht das zu Lasten des uG-Werts. Ähnlich ist es beim TL (Lichttransmission). Du musst also zuerst einmal wissen was Dir wichtig ist. Schallschutz ist fast gleich.

Uf hängt alleine vom Fenstersystem ab (f = frame). Uw beschreibt das gesamte Element - spielt also auch der Rahmen hinein.

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  •  sir_rws
11.2.2014  (#2)
Standardgläser:

4/16A/4 (24mm):
Ug=1,1 W/m²K g-Wert 62% TL=80%

4/12A/4/12A/4 (36mm):
Ug=0,7 W/m²K g-Wert 50% TL=72%

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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
12.2.2014  (#3)

Die "besseren" 2-fach Verglasungen haben einen Ug-Wert von 1.0 (sgn. "ONE"- oder "ZERO"-Beschichtung), und das geht dann - wie schon sir_rws geschrieben hat, auf Lasten des g-Wertes und des Lichtinfalls.
So eine Verglasung hat einen g-Wert von 49% und TL von 71% (beides also ähnlich "schlecht" wie der einer normalen 3-fach Verglasung).

Vorteile der 1.0 Verglasung wären also,
1) dass man weniger Flügelgewicht (verglichen mit 3-fach Glas) hat,
2) demzufolge auch zumindest theoretisch weniger Probleme und längere Lebensdauer hat, bzw.
3) der Uw-Wert des Kunststoff-Fensters von 1,2 auf 1,1 verbessert wird ... das sind ja immerhim ca. 8% besser.

Das ganze macht hier und da Sinn, vor allem in der Sanierung oder im Objektbau, wenn man zB einen Uw-Wert von 1,1 erreichen muss, und das sonst ohne 3-fach Verglasung nicht möglich ist.

Zur Erinnerung: Hier kommt auch weniger Energie von außen und weniger Licht rein, verglichen mit einer Standard 2-fach Verglasung.
Das 1.0 Glas ist demnach nicht Fisch und nicht Fleisch, sondern eine Kompromisslösung.

Ursprünglich wurde das auch eingeführt, um dem Kunden, der nicht unbedingt 3-fach Glas haben möchte, eine "bessere" 2-fach Verglasung anbieten zu können, die auch leistbar ist (vielleicht 10-15 Euro Aufpreis pro m²).
Mittlerweile bieten aber viele Hersteller schon die 3-fach Verglasung quasi gratis an, und damit käme das 1.0 Glas nicht mit.

Es gäbe auch die Möglichkeit, ein 2-fach Glas mit Ug 0.9 anzubieten. Dieses hätte dann allerdings die teure Kryptongas-Füllung drin, und das macht wirtschaftlich gesehen keinen Sinn.

Die letzte Variante des "besseren" 2-fach Glases wäre die beheizte Scheibe. Dies wäre vor speziell für Schwimmbäder, Wintergärten, usw. interessant, weils dort sehr große Glasflächen und hohe Luftfeuchtigkeit gibt.
Für den Privatbau (komplettes Haus) ist natürlich auch nichts ...

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Wenn du dir nicht sicher bist, ob du 2-fach oder 3-fach Glas (und vor allem welches) nehmen sollst, dann könnte man dir raten, die beiden Glasvarianten im Haus zu kombinieren, so wie sie Sinn machen:
zB großflächige Verglasungen im Süd-Bereich mit 2-fach Glas (da mehr Lichteinfall, mehr solarer Energiegewinn, mehr Preisvorteil; -> effektiver Sonnenschutz vorausgesetzt!) und im Nordbereich, wo die kleineren Elemente sind, und die Wärmedämmung wichtiger ist, 3-fach Glas (Stiegenhaus, Bad, usw.)

Ohne dein Haus zu kennen, ist es natürlich aus der Ferne sehr schwer, zu sagen, was optimal ist. Aber zumindest wäre es ein Denkanstoß an dich!

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Uf-Wert hat mit der Verglasung nichts zu tun, sondern sagt, wie gut der Rahmen dämmt. (f = frame)

Uw-Wert (w = window) ist immer das gesamte Fenster, also Rahmen + Glas + Abstandhalter.

Ein entscheidendes Detail für den Uw-Wert ist auch der Abstandhalter.
Wobei gilt: Je schlechter der Rahmen und das Glas, desto positiver wirkt sich der Abstandhalter aus.
Je besser der Rahmen und das Glas, desto weniger Auswirkung hätte der Abstandhalter. Gerade bei "Standard"-Fenster mit 2-fach Verglasung machen die paar Euro Aufpreis für den besseren Abstandhalter also durchaus Sinn.



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  •  sir_rws
12.2.2014  (#4)
Meine persönliche Meinung: - Wenn man nicht wegen Glasbruch eine Scheibe tauschen muss, man wegen Flügelgrößen das Gesamtgewicht so ausgereizt hat dass ein 3-Scheiben-Glas zu schwer wäre (wird wohl quasi nie vorkommen) oder es sonst einen Grund gibt weshalb ein 3-Scheiben-Glas zu dick wäre würde ich kein 2-Scheiben-Glas erwägen. Kostenmäßig machts sowieso keinen Sinn.

Und Hi-End-u-Wert-Optimierung (das ist ein Wort, was!) ist niemals ökonomisch. Der Aufwand für kleinste Verbesserungen rentiert sich über die Lebenszeit nicht - v.a. wenn man bedenkt dass z.B. Kryptonfüllungen u.ä. mit der Zeit ausdiffundieren und dann der u-Wert-Vorteil von 0,1 W/m²K erst wieder futsch ist.

2- und 3-fach Verglasung zu mischen ist möglich - aber Mischungen sind erstens eine zusätzliche Fehlerquelle und zweitens sehen die Fenster auf verschiedenen Zimmerwänden dann unterschiedlich aus.

Ganz ganz persönliche Anmerkung: Ich bin skeptisch was die Haltbarkeit von KS-Spacern über die Lebensdauer eines Fensters anbelangt - bei meinem eigenen Haus gibts deswegen nur Niro-Spacer.

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