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Welche Obstbäume?

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  •  killian
23.4. - 7.10.2020
16 Antworten | 12 Autoren 16
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Ich habe einen recht großen Garten. Dort auch schon Kirsche, Zwetschke und Marille gepflanzt. (alle 3 Jahre alt)
Da die Marille heuer nach der Blüte gefroren hat, die Kirschen letztes Jahr wurmig waren und wir bei der Zwetschke schon letztes Jahr keinen Ertrag hatten, überlegen wir noch 2 Bäume zu pflanzen. Wir haben sehr lehmigen Boden und die Plätze wo die Bäume hinkommen sollen, sind zwar sehr sonnig, aber auch sehr windig. Es soll ein Baum sein, der sehr ertragreich ist. Schattenspender ist egal, aber er soll nicht gespritzt werden müssen gegen die Kräuselkrankheit, Läuse etc ... Könnt ihr mir hier div. Obst bzw. genaue Sorten empfehlen? Gerne aus eurer eigenen Erfahrung heraus..... 
Meine Favoriten wären ein 2. Marillenbaum, Kriecherl/Ringlotten, Pfirsich.... ev. auch eine schmackhafte Apfel- oder Birnensorte.  
Welche Bäume haben generell ein gutes Schädlings/Ertrag/Geschmacks/Pflege-Verhältnis? (sorry, der Ausdruck ^^)

Ich will mich eigentlich nur bedingt in Baumschulen informieren, da ich denke dass diese hauptsächlich die Sorten empfehlen, die sie selber verkaufen.... Und ein 17jähriger Lehrling spricht dort auch selten aus eigener Erfahrung.

  •  taliesin
23.4.2020  (#1)
Das alles kommt stark auf dein Standortklima an, früher konnte man sich an Lokalsorten orientieren, aber heute werden (aus meiner Erfahrung und in unserer Gegend) oft völlig unpassende Sorten verwendet. Solche die eher nach Südtirol passen ...

Bei uns stehen (Mittelstamm, teils Hochstamm) mit Stehzeit in Jahren:
Birnen: Clapps Liebling (5a), Alexander Lucas (7a)
Äpfel: Roter Boskop (10a), Ontario (~70a), Jonathan (~70a), Grafensteiner (~7a)
Zwetschge: Hauszwetschge (10a)
Kirschen: Große Schwarze Knorpelkirsche (10a), Weichselsämling (selbst gezogen, 7a)
Marille: Ungarische Beste (2a)

Die Apfelbäume tragen inzwischen sehr gut. Die beiden alten mit ausgeprägter Alternanz, Jonathan in den letzten 2-3 Jahren nur rel. wenig, ich denke der ist ziemlich am Ende. Letztes Jahr von 2 Apfelbäumen (Boskop, Ontario) 550kg Äpfel geerntet!

Mit den Birnen bin ich recht zufrieden, die Eträge steigen noch (zu jung).

Die Hauszwetschge ist sehr ertragreich, die ersten 10-20% vom Ertrag (in schlechten Jahren auch 50%) sind immer wurmig, ist aber egal, sind eh zuviele.
Die Weichsel ist auch recht ergibig und und für Kompotte besser als die Süßkirsche, die Vögel fressen die auch weniger. Die Süßkirsche steht an einem besch***enen Standort und ist trotz ihres Alters noch viel zu klein, da kommen nur welche zum Naschen daher, dafür kann ich beim Nachbarn kübelweise Kirschen haben (eigentlich könnte ich ihn umschneiden).

Bei den Hochstämmen hast 5-10 Jahre bis zum ersten Ertrag und kannst dich dann zunehmend nicht vor Obst retten. Äpfel und Birnen schneide ich im https://de.wikipedia.org/wiki/Oeschbergschnitt und die alten werden pinziert, die mögen größere Eingriffe nicht. Der Schnitt ist außer der Ernte die einzige Pflegemaßnahme.

Wir produzieren dabei >100 Gläser Kompott, ca. 150l Apfelsaft, ca. 100l Most (und in Folge Essig) und kaufen eigentlich kein Obst ... mal ein paar Orangen.

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  •  Dirm
23.4.2020  (#2)
Arche Noah hat auch rel ausgefallene/alte Sorten.

Hast du Nachbarn die wissen, was bei ihnen wächst?

In unsrem letzen Garten hat ein Apfelbaum ohne speziellem Schnitt mal nichts, mal Massen getragen.

Jetzt haben wir eine Marille von einem lokalen Gärtner gesetzt - natürlich die beste und süßeste...

Mit deinen Ansprüchen überforderst du wohl auch den interessierten Baumschulmitarbeiter emoji

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  •  killian
24.4.2020  (#3)
Kann man es irgendwie (außer mit spritzen) verhindern dass zwetschgen und kirschen wurmig werden? Entweder wir essen die kirschen unreif oder sie sind wurmig......

@­taliesin:
Vielen dank für die infos! Du machst ja viel kompott u most. Aber welche sorten schmecken dir (und deiner familie) am besten wenn ihr sie pur esst?

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  •  atma
  •   Gold-Award
24.4.2020  (#4)
Gelbtafeln bzw Netz drüber hilft ganz gut.

wir haben 16 Obstbäume im Garten, leider alle noch relativ jung. Apfel und Birne blühen relativ spät, da hast du bessere Chancen, als mit Marille oder Pfirsich.

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  •  taliesin
24.4.2020  (#5)

zitat..
killian schrieb: Vielen dank für die infos! Du machst ja viel kompott u most. Aber welche sorten schmecken dir (und deiner familie) am besten wenn ihr sie pur esst?


Beim Apfel ist der Grafensteiner ein recht früher Apfel von dem wir auch direkt welche essen. Boskop und Ontario sind säuerlich und wir heben da nur wenig (20-40kg) davon auf (Ontario ist immer noch im Feuchtkeller), beide sind für Kuchen gut geeignet. Jonathan ist gut lagerbar und hat einen feinen Geschmack, ist ein bisserl rostanfällig, aber schmeckt deshalb nicht schlechter.

Die Äpfel werden (aufgrund der Masse) in erster Linie zu Saft verarbeitet (80-90%), der in Druckfässern bis zum nächsten Jahr locker hält (auch mal 2, wenn ein Jahr ausfällt).
Bei den Birnen ist Clapps Liebling zum direkt essen und Kompott machen, Alexander Lucas als Lagerbirne bis Dezember (reift im Keller), die ist etwas derber im Geschmack, wenn dann noch zuviel da ist, wird wieder Kompott daraus. Wenn die Birnen in 5 Jahren zuviel sind, gibt es Birnensaft.

Die Sorten sind absichtlich recht unterschiedlich, damit man flexibel in der Verwertung ist.

Weichseln sind kaum wurmgefährdet, die Süßkirsche eher. Bei den Zwetschgen sind nur die ersten 20-40% wurmig (die werden zuerst reif, also notreif). Und ich muss dazu sagen wir sind bei den Kirschen nicht allzu empfindlich (nach dem Motto: Das Eiweiß kostet nichts extra emoji )

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  •  mattmein
24.4.2020  (#6)
Kommt drauf an wo du bist, aber wir sind im Osten im Weinbaugebiet und haben nur exotisches gepflanzt, weil man ja Äpfel/Birnen etc. eh überall von Verwandten/Bekannten bekommt. Konkret haben wir Kakis, Indianerbanenen und eine Feige. Die Kakis haben das letze Jahr das erste mal getragen, echt lecker. Die Indianerbananen lassen sich noch Zeit und wachsen auch nur sehr langsam. Eine Feige haben wir auch, baumgereift ist das einfach nicht zu vergleichen mit dem ganzen unreifen Supermarktzeugs. Ein Maulbeerbaum (sehr lecker, die schwarzen machen aber viel Dreck) und ein Granatapfel aufm Spalier an der Hauswand ist auch noch geplant. Wir haben auch noch zwei Mandelbäume von einer bekannten bekommen, die sind aber noch nicht eingepflanzt.

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  •  army
25.4.2020  (#7)
Wir haben 6 Apfelbäume, 3 Marillen, 2 Kirschen, 2 Nashis, 1 Walnuss, 1 Pfirsich, 1 Nektarine, 2 Ringlotten, 5 Zwetschken, 2 Weichseln, und letztere kann ich absolut empfehlen. Keine Würmer, reichlich Behang, nicht zu süß, herrlich! BEi RInglotten musst du darauf achten, dass du entweder eine Selbstbefruchter- oder eine 2. Pflanze setzt! Ansonsten gehn zu einer Baumschule und lass dich beraten (mein Tipp: Baum- und Rebschule Schreiber in Poysdorf). IDealerweise kombinierst du den Baumkauf (im Herbst) gleich mit einem Schnittkurs, wäre ja schade, wenn du dann einen Baum hast, wo du nicht weißt wie dieser geschnitten gehört!

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  •  taliesin
25.4.2020  (#8)
Zu den Schnittkursen möchte ich noch anmerken, dass oft die Schnitttechniken, die in solchen Kursen vermittelt werden aus dem professionellen Obstbau kommen. Dort werden jedoch hauptsächlich recht kurzlebige Spindelbäume verwerdet.

Meine inzwischen ungefähr 10 Jahre alten Bäume sind aber Mittel- und Hochstamm, bei denen passt diese Schnitttechnik nur sehr bedingt. 2 Apfelbäume schneide ich fast gar nicht mehr, weil die gut eingestellt sind im Wurzel-Kronen-Verhältnis, die alten brauchen mehr Liebe also Zeit (auch weil der Kronenaufbau eher nicht ideal gemacht wurde).
Zwetschge wird nicht geschnitten, Süßkirsche im Sommer auf Stummel abgeleitet, Sauerkirsche auch im Sommer um der Verkahlung entgegen zu wirken. Meine Zielsetzung ist so wenig Schnitt wie möglich.

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  •  streicher
  •   Gold-Award
25.4.2020  (#9)

zitat..
killian schrieb: kirschen wurmig werden

Die Viecher kommen von unten im Boden wenn die Kirsche kurz vorm rot werden ist.
Es gibt da eventuell folgende Möglichkeiten:
- Du könntest mal testweise vor die Kirschen rot werden den Boden mit was abdecken
- Netz (sehr feinmaschig) über den Baum
- Angeblich gibt es so gelbe Tafeln die diese Viecher anziehen

Genaueres am besten mal im Internet suchen.




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  •  purrtastic
26.4.2020  (#10)
Die Kirschen relativ früh zu pflücken hilft auch sehr gut. Sie sind dann aber nicht ganz so süß. 

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
26.4.2020  (#11)
Gelbtafel heißen die.
Und wichtig: Leimring(e).
Hab da heuer welche zum Aufstreichen mit ner Spachtel ausprobiert. Vieeel besser, da das pickerte Herumpfriemeln wegfällt und Risse und Spalten schön bedeckt werden können.

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  •  killian
5.10.2020  (#12)
Die gelbtafeln hab ich heuer ausprobiert. Außer ein paar sehr kleine mücken (und ich selbst beim ameisen-zerquetschen) blieb niemand dran hängen.... emoji

Mein marillenbaum (frühblüher, ungarische beste) trug heuer ja keine früchte wegen dem frost im frühjahr. Wenn ihr daneben einen weiteren marillenbaum setzen würdet, würdet ihr dann eher noch einen frühblüher (zur gegenseitigen bestäubung) oder eher einen spätblüher (damit man jedes jahr marillen essen kann) setzen? Und wenn spätblüher, welche sorte?

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  •  HaeusleMa
7.10.2020  (#13)
Bei guten Böden sind Äpfelbäume am beliebtesten. Roter Boskoop oder Alkmene kann man aber auch auf ärmeren Böden pflanzen. WIchtig ist, aber der zweite Befruchter. Der Danzinger Kantapfel ist noch zu empfehlen. Wenn er erstmal angebaut ist bringt er gute Ernten; sehr saftig. 

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  •  energieprofi12
7.10.2020  (#14)
Ich selbst habe einen Apfelbaum in meinem Garten stehen und bin sehr zufrieden damit. Er trägt nicht nur gute Früchte, sondern gibt an heißen Somemrtagen auch Schatten.
Dabei handelt es sich um die Sorte: Schöner aus Boskoop

Diese Sorte hat mittlere bis sehr viele Erträge und die Äpfel sind ab Oktober pflückreif und nach ca. 4 Wochen essbereit. Noch dazu kannst du aber die großen Erträge bis Mitte April einlagern, bedenke aber dabei diese nur zu kühl zu lagern, da eine Fleischbräue entstehen kann. Die Blüte ist bisschen spätfrostschädigend.

Ich bin mit dieser Sorte sehr zufrieden und noch dazu schmeckt sich auch sehr gut.

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  •  killian
7.10.2020  (#15)
Ich bin sehr dankbar für eure apfelbaum-tipps, hätte mich aber bereits für marille entschieden.
Vl gibt es noch dazu tips/erfahrungen ob wir zB wieder einen frühblüher oder diesmal lieber einen spätblüher nehmen sollen...

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  •  Shan
  •   Gold-Award
7.10.2020  (#16)
Nehmt statt der Marille einen Kriecherlbaum! Ich finde die Marmelade viel besser weil feiner und ohne diese harten Fasern, die du bei der Marille hast. Bißchen mehr Arbeit beim Verarbeiten aber das ist es mir/uns wert. Wir haben im Garten ein paar Kriecherl und Ringlotten (die mit orangenen und die mit lila Früchten) und da keine Schädlingsprobleme und im Frühjahr wunderschöne Blüten. Sind quasi wild aufgegangen.

2020/20201007714776.jpg

Edit: Die haben bisher auch in temperaturschlechten Jahren (also selbst wenn in der Blütezeit das Wetter nicht gepasst hat) super getragen. Da war dann einfach nur die Blüte unspektakulärer. Bild ist von 2019, heuer wetterbedingt nicht so toll und viel "aufgeteilter" das Blühen auf den einzellnen Bäumen selber, aber genau so toll im Ertrag emoji

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