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Verkaufen oder Vermieten? Entscheidungshilfe gefragt

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  •  RocketManfred
25.7. - 28.7.2022
19 Antworten | 16 Autoren 19
19
Hallo Finanzexperten 😄

Ich bin nun schon länger am hin- und her-überlegen, ob ich meine Eigentumswohnung nun vermieten oder verkaufen soll und kann mich einfach nicht entscheiden.

Evtl. Könnt ihr mir ja Inputs geben, sodass ich die Entscheidung leichter treffen kann.

Zur Ausgangssituation:
- Haus gebaut, im Frühjahr fertiggestellt.
- Kredit am laufen:
 • ca 100.000 € Kredit mit Fixzins (1 %, 15 J), 50k €/Jahr Sondertilgung möglich
 • ca 80.000 € Kredit mit variablem Zins (0,75 % auf 3M Euribor) auf 20 J
- Eigentumswohnung wurde vorher 10 J bewohnt, wäre damit heute Immobilienertragssteuer-befreit zu verkaufen
- Zu erzielender Verkaufspreis der Wohnung (52 m² mit 8 m² Loggia im OÖ Zentralraum): ca 150.000 €
- Variabler Kredit wäre sicher in den nächsten ~5 Jahren möglich zurückzuzahlen

Ich kann mich nun nicht entscheiden was ich tun soll: Verkaufen oder Vermieten? Einerseits bin ich nicht 100%ig auf das Geld angewiesen, andererseits könnte ich recht schnell Schuldenfrei werden.

Auch weiß ich nicht, wie ich die zu erwartende weiter steigende Inflationsentwicklung bei dieser Entscheidung berücksichtigen soll.

Ich wäre dankbar, wenn ein paar Inputs kämen, die mir die Entscheidung leichter machen.

Danke & freundliche Grüße.

RocketManfred

  •  finalergarten
25.7.2022  (#1)
Wäre ich in dieser Lage würde ich beim Preis dieser Wohnung vermieten wenn ich nicht auf das Geld angewiesen bin. Das zahlt dir einen Teil des Kredits womit ich den variablen eventuell primär tilgen würde.

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  •  Mrjack
  •   Bronze-Award
25.7.2022  (#2)
Ich wiederum würde verkaufen, eine Sache um die man sich weniger kümmern muss und keine Ahnung, welche Mieter da reinkommen würden. 

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  •  Zwosti
  •   Bronze-Award
25.7.2022  (#3)
Behalten, ganz einfach.

1


  •  LiConsult
  •   Gold-Award
25.7.2022  (#4)
Mit etwas mehr als der Hälfte bis du fix verzinst, wodurch für zumindest diesen Teil eine Marktzinserhöhung keine Rolle spielt.

Wichtig für die Beantwortung deiner Frage ist u.a. auch, welchen Mietertrag du dir vorstellst bzw. in deiner Region erzielbar ist. Hast du schon eine Vergleichswertanalyse angestellt, sprich: gibt es in deiner Region vergleichbare Objekte die vermietet werden bzw. um welchen Preis?
Der Vorteil beim konkreten Objekt ist, dass du nicht an das MRG und somit an den angemessenen - oder Richtwertmietzins gebunden bist.

zitat..
RocketManfred schrieb: Auch weiß ich nicht, wie ich die zu erwartende weiter steigende Inflationsentwicklung bei dieser Entscheidung berücksichtigen soll.

Mietverträge sind indexiert - deine Zinslast (zumindest zur Hälfte) jedoch fix

zitat..
RocketManfred schrieb: Einerseits bin ich nicht 100%ig auf das Geld angewiesen, andererseits könnte ich recht schnell Schuldenfrei werden.

Emotional verstehe ich den Zugang - "schuldenfrei" klingt auch gut.
Auf der anderen Seite: indexierte Mieterträge in Kombination mit einer eventuellen Wertsteigerungskomponente ist auch nicht schlecht.
Hängt aber wie gesagt vom Ertragspotential und deiner persönlichen steuerlichen Situation ab.

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  •  Arpino
25.7.2022  (#5)
Ich würde noch ergänzen: Könntest du die Wohnung später mal für Kinder oder Verwandte benötigen? Würde auch das miteinbeziehen. 

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
25.7.2022  (#6)
Ich würde mir schlicht überlegen ob Du aktuell die Wohnung zu den Konditionen zur Vermietung kaufen würdest. Wenn nicht, dann verkaufen. Ob man damit dann sondertilgt oder zumindest den Fixkredit behält und das Geld anderweitig anlegt ist dann eine eigene Frage. Nur weil man das Geld nicht braucht muss man eine Anlage nicht behalten, außer es gibt (nach Steuern, Aufwand und risikoadjustiert) keine bessere Alternative. 

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  •  derLandmann
  •   Gold-Award
25.7.2022  (#7)
Die Grundsatzentscheidung ist: Willst du lieber schuldenfrei sein und mit deinem Mehrkapital das Leben lockerer angehen oder auf andere Investitionen sparen oder zählt mehr der Gedanke für den laufenden Kredit eine Art Selbstfinanzierung anzustreben. Das dauert natürlich länger, allerdings hättest du dann die Wohnung auch später noch verfügbar falls deine Kinder mal raus wollen und noch nicht so finanzkräftig sind um sich was Eigenes zu leisten.

Da du schreibst den variablen Kredit kannst du innerhalb von 5 Jahren zurückzahlen wärst du somit auch für den Zweiten wahrscheinlich nach gesamt 10 Jahren schuldenfrei und hättest dann trotzdem noch die Wohnung die für eine Nebeneinkunft sorgt. Vorrausgesetzt, wie von Mrjack erwähnt, du kannst dir die Mieter aussuchen und das Risiko gering halten auf Idioten zu treffen wäre das die für mich bessere Option.
Mit der derzeitigen Inflation arbeiten sowohl der variable als auch natürlich der fixe Zinssatz nur für dich.

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  •  atma
  •   Gold-Award
25.7.2022  (#8)
ich würde gernerell zu behalten tendieren - verkaufen kannst im Notfall noch immer.

ABER: wie sieht das Haus aus, in dem die Wohnung liegt? stehen da größere Sanierungen an? wie ist die Rücklage der Eigentümergemeinschaft? etc... können da große Posten auf dich zukommen?

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
25.7.2022  (#9)
Wir haben uns für verkaufen entschieden. Als Vermieter hat man ja auch Pflichten und Risiken (Mietnomaden, zeitweise Mietausfälle, Reparaturkosten, etc.), die wir nicht eingehen wollten. So ist der Kredit für's Haus deutlich überschaubarer und wir sind unabhängiger.

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  •  bimpfi87
  •   Bronze-Award
25.7.2022  (#10)

zitat..
RocketManfred schrieb: 50k €/Jahr Sondertilgung möglich

 

zitat..
RocketManfred schrieb: ca 80.000 € Kredit mit variablem

 

zitat..
RocketManfred schrieb: Variabler Kredit wäre sicher in den nächsten ~5 Jahren möglich zurückzuzahlen

Da passt was nicht. Wenn du 50k im Jahr sondertilgen kannst würd ich gar nicht überlegen und primär den variablen zurückzahlen. Dann wärst in 2 Jahren fertig. 

im Anschluss den fixen in zwei darauffolgenden Jahren fertig machen und in fünf Jahren bist schuldenfrei und hast die Wohnung behalten können. 

Und wenn die Wohnung nur leer steht, würd ich sie behalten

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  •  RocketManfred
25.7.2022  (#11)
Sorry für die missverständliche formulierung. Ich habe die vertragliche Möglichkeit bis zu 50.000 € des Fixkredites innerhalb eines Jahres zurückzubezahlen. Den variablen Kredit kann ich auch ohne Wohnungsverkauf wshl. in den nächsten 5(-max 8) Jahren zurückbezahlen.

Danke an alle, die geantwortet haben. Es hilft sehr dabei, sich ein Urteil zu bilden! 😎

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  •  bimpfi87
  •   Bronze-Award
25.7.2022  (#12)
Achso, alles klar. Ich würd trotzdem wenn finanziell möglich, die Wohnung behalten. 
In Österreich ist noch nie etwas günstiger geworden und wenn du die Wohnung erst in 10 Jahren verkaufst, hast du deutlich mehr Gewinn. 


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  •  Equity
  •   Bronze-Award
25.7.2022  (#13)

zitat..
bimpfi87 schrieb:

In Österreich ist noch nie etwas günstiger geworden und wenn du die Wohnung erst in 10 Jahren verkaufst, hast du deutlich mehr Gewinn.

Von 1992 bis 2004 sind die Preise über 12 Jahre nominell um 10% zurück gegangen und das zu Zeiten mit 4% Zinsen pro Jahr (also über +50% in 12 Jahren) am Sparbuch. Steigende Immobilienpreise sind kein Naturgesetz und Rückgänge/Stagnation kann auch ganz schön lang anhalten (wie auch der aktuelle Boom). 


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  •  supernova
  •   Silber-Award
25.7.2022  (#14)
Ich würde verkaufen. Dann hast du nur 30k Restschulden und bist bald fertig und hast dein Einkommen wieder ganz für dich / zum investieren...

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  •  altenberg
  •   Gold-Award
26.7.2022  (#15)
Noch zu berücksichtigen, weil man ja auch älter wird:
Unser Haus liegt außerhalb auf Hügel, zu Fuß zu ca. 30 min. zum nächsten Geschäft. Wohnung liegt am Stadtrand (ebenerdig), ca. 10 min. zum nächsten Geschäft.
Haus macht immer Arbeit, wird im Alter immer mühsamer. Sollte das einmal zu mühsam werden, könnten wir noch immer in die Wohnung ziehen.

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  •  thomasdoe
  •   Silber-Award
26.7.2022  (#16)
Er könnte natürlich auch vermieten und die Erträge mit einem Sparplan veranlagen.
Zentralraum OÖ ist ein dehnbarer Begriff, da sind Mieteinkünfte von 7,50 bis 11,50 netto möglich. Vermieten macht Arbeit, aber du hast ein nicht zu verachtendes Nebeneinkommen.  

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
26.7.2022  (#17)

zitat..
RocketManfred schrieb: Immobilienertragssteuer-befreit zu verkaufen

zitat..
Equity schrieb: Steigende Immobilienpreise sind kein Naturgesetz


In dem Fall müssen die Immopreise auch ordentlich anziehen, weil man die später fällige ImmoEst damit kompensieren muss. Die 30% kriegt man jetzt "geschenkt" später nicht mehr (außer man nutzt die Wohnung nochmals).

Also wenn behalten, dann wirklich langfristig.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
28.7.2022  (#18)
Ich würde mir auch genau überlegen, ob es der Aufwand und die erzielbare Miete wert sind (Rücklagen, Steuer, mögliche Mietnomaden), die Wohnung zu behalten.
Auch dahingehend, ob nicht eine gewisse Sättigung des Marktes bez. Steigerungspotential eine Wertsteigerung vielleicht gar nicht zulässt oder nur in geringem Ausmaß.

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  •  purrtastic
  •   Bronze-Award
28.7.2022  (#19)
Kommt halt im wesentlichen darauf an, wie sich der Immobilienmarkt entwickeln wird und das kann dir keiner ernsthaft vorhersagen.

Jedenfalls es ist eben kein Naturgesetz, dass die Preise immer steigen, wir sind derzeit noch in einer Blase, und tendenziell mit steigenden Zinsen sinken meist auch Immobilienpreise (eben weil Nachfrage aus den Markt gedrängt wird, wenn es keine supergünstigen Kredite mehr gibt). In den USA ist der Preisanstieg der letzten Jahre schon stark abgesunken (die Preise steigen derzeit auch dort immer noch, aber bei weitem nicht mehr so wie vor der Inflationskrise) 

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