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Trittschalldämmung im Erdgeschoss: Ja? Nein?

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  •  josua
22.9. - 25.9.2020
12 Antworten | 7 Autoren 12
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Hallo zusammen,

die Estrichleger haben bisher in Ihren Angeboten ausschließlich im OG eine 3cm starke Trittschalldämmung berücksichtigt. Im EG (kein Keller darunter) wurden jeweils nur EPS-Platten + Ausgleichsschüttung angeboten. Randstreifen wurden im EG + OG angeboten. 

Ist es korrekt, dass im EG keine Trittschalldämmung benötigt wird? Zur Info: Das EG wird komplett verfliest. 

Vielen Dank für euer Feedback!

  •  sino5
22.9.2020  (#1)
hallo josua,
die Trittschalldämmung im OG ist lediglich wort wörtlich zu verstehen. Schallübertragung in die unteren Geschosse. Der Estrich ist im EG mit Randdämmstreifen entkoppelt und überträgt nicht durch die Wände nach oben.
Meiner Meinung ist das möglich jedoch wirklich nicht nötig.

ich sperche nur aus meinen Erfahrungen.

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  •  MalcolmX
22.9.2020  (#2)
Für die FBH FBH [Fußbodenheizung] würde es vielleicht Sinn machen, unter dem Estrich direkt eine Dämmschicht zu haben...

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  •  BAULEItEr
22.9.2020  (#3)
Hallo josua,
 Die Trittschalldämmung unter dem Estrich ist ausschließlich für die Schalreduktion von oben nach unten ausschlaggebend.

Daher brauchst du im EG natürlich keine TSD.
Wenn du im OG Fußbodenheizung auf Rolljet hast benötigst du auch keine TSD, vorausgesetzt du hast eine Betondecke.
Genau berechnen lässt sich das natürlich nur mit genauen Angaben über Fußbodenaufbau.
 Das ganze sollte aber schon vorab in der Planung berücksichtigt sein, denn daraus entsteht dein Fußbodenaufbau bzw. die Höhe des Fußbodenaufbaus.

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
22.9.2020  (#4)

zitat..
MalcolmX schrieb: Für die FBH FBH [Fußbodenheizung] würde es vielleicht Sinn machen, unter dem Estrich direkt eine Dämmschicht zu haben...

Auf alle Fälle. Und es ist wieder eine Isolierung mehr nach unten und der Trittschall breitet sich auch in die Nachbarräume aus ohne Dämmung. Ausserdem auf was legst oder tackerst du die FBH FBH [Fußbodenheizung]??. Was sparst dir? 4euro am m2?

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  •  BAULEItEr
22.9.2020  (#5)
Hallo Josuo,
Kann leider am IPad nicht Text zitieren.

Aber das was Uzi10 da schreibt ist alles andere als professionell.
Ohne zu wissen wie der Gesamtaufbau ist kann man hier nicht beurteilen ob eine zusätzliche Dämmung (nicht Isolierung denn Isolierung ist Abdichtung und hat mit Trittschalldämmung gar nichts zu tun) notwendig ist!

Bitte Gesamtaufbau (auch eventuelle Dämmung unter Fundamentplatte)angeben.
Nur dann ist eine seriöse Ausage über welche mam dan diskutieren kann möglich

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  •  josua
23.9.2020  (#6)
Danke für die Rückmeldungen. Das hilft mir sehr weiter. 

jetzt hab ich zwei Anbieter mit unterschiedlichen Aufbaukonzepten in der engeren Auswahl:

Angebot 1:
Aufbau 18cm Erdgeschoss: 
6cm Zementestrich
Dampfsperrbahn Sarnavap 1000
3cm EPS T-650 Trittschalldämmung
7cm EPS W25 + Vermibit-Ausgleichschüttung für Leitungen

Aufbau 25cm Kellergeschoss:
6cm Zementestrich
Dampfsperrbahn Sarnavap 1000
EPS W25 mit je 6cm + 7cm + 4cm + Vermibit-Ausgleichschüttung für Leitungen

Angebot 2:
Aufbau 18cm Erdgeschoss: 
7cm Zementestrich
Dampfsperrbahn
2cm Mineralwolleplatten als Trittschalldämmung
ca. 7cm Sika Compound Dämmschüttung

Aufbau 25cm Kellergeschoss:
7cm Zementestrich
Dampfsperrbahn 
2cm Mineralwolleplatten als Trittschalldämmung
8cm EPS W20
ca. 6cm Sika Compund Dämmschüttung

Welcher Aufbau ist für euch Experten besser/sympathischer?



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  •  Paul_O
24.9.2020  (#7)
Unbedingt machen wir haben keine und wir bereuen es total, es überträgt sich auf die Wände und es ist wahnsinnig laut ohne Trittschalldämmung dass wir sogar schon angesprochen wurden von Monteuren wie laut es bei uns ist zu gehen.

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  •  taliesin
24.9.2020  (#8)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Die Trittschalldämmung unter dem Estrich ist ausschließlich für die Schalreduktion von oben nach unten ausschlaggebend.

Wer sagt dem guten Schall, dass er nur von oben nach unten darf emoji

Es gibt durchaus Fälle wo der Estrich dann relativ stark dröhnt, d.h. die Estrichplatte resonant anschwingt. Der Estrich mit darunterliegender Dämmung/Trittschaldämmung und der Decke bildet ein Masse-Feder-Masse-System. Die Decke (oder hier die Bodenplatte) hat fast immer eine deutlich höhere Masse als der Estrich, wenn die Feder jetzt relativ steif (keine TSD) ist, bildet sich eine Resonanzfrequenz aus, die höher ist und (meist) eine höhere Güte hat (spitzere Kurve). Eine höhere Güte führt zu einer verlängerten Nachschwingzeit.

Höhere Resonanzfrequenzen und längeres Nachschwingen sind der Grund für das hörbare Dröhnen.

Der Einbau einer biegeweichen Dämmung ist daher auch im EG anzuraten, vor allem weil der Kostenunterschied wohl minimal sein dürfte. Wobei wenn meherere Lagen EPS (Angebot 1) verlegt werden, die Situation schon etwas entschärft wird.

Im Detail kann man etwas Ähnliches auch hier nachlesen: https://www.energiesparhaus.at/forum-estrichdroehnen-gibts-eine-loesung-um-diese-dumpfen-toene-loszuwerden/57529

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
24.9.2020  (#9)
Der Bauleiter weiss es halt besser :).
Aber wenn man die paar hundert euro verspektuliert und nicht invenstiert. Wer sagt dir dann das es passt?.
Danach kannst nur den Estrich rausreissen. Lieber auf Nummer sicher

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  •  BAULEItEr
24.9.2020  (#10)
Hallo Josua,

Also jetzt mal meine Meinung aus der Praxis und nicht aus irgendwelchen theoretischen Forschungsbeichten.

Hatten vor Jahren das Problem mit sogenannten dösenden Estrichen in einem Wohnbau.
Es gab damals mehrere Gutachten, allesamt kamen zum gleichen Entschluß, normgerechter Einbau.(soll nicht heißen, dass das befriedigend war)

Seither wird wenn Fußbodenheizung auf Tackerplatte montiert wird immer eine TDP eingebaut , wenn aber FBH FBH [Fußbodenheizung] auf Rolljet dann wird keine TDP eingebaut.
Wenn Roljet eingebaut wird, dann nur Purma 30mm (die hat glaube ich eine Steifigkeit von 15 MN/m3)
Estrich mit FBH FBH [Fußbodenheizung]  wird ausschließlich mit 70mm eingebaut.
Seit wir das so machen hatten wir keine Probleme mehr.

Möchte noch anmerken das Lärm immer subjektiv wahrgenommen wird,
und wenn du bedenken hast würde ich dir natürlich nicht davon abraten eine zusätzliche TDP einzubauen.

P.s. Wollte natürlich nicht alles besser wissen. und respektiere natürlich auch alle andere Meinungen, noch dazu wenn sie wissenschaftlich hinterlegt sind.
Jedoch habe ich noch eine Frage, mit welchen Estrichdicken wurden diese Untersuchungen gemacht?
45mm oder 70mm?
Ich bin  der Meinung, dass die Estrichdicke(Masse) ausschlaggebender ist wie die Steifigkeit der Dämmung. Oder liege ich da falsch?



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  •  taliesin
25.9.2020  (#11)
Bisserl dagegen reden muss ich als diletierender Physiker halt schon, wenn dem Schall seine Natur abgesprochen wird emoji

Masse und Feder definieren gleichermaßen die Resonanzfrequenz, d.h. weiche Feder oder hohe Masse führen zu niedriger Resonanzfrequenz. Die hohe Masse hat jedoch zusätzlich den Vorteil, dass die zur Anregung notwendige Kraft steigt (Kinderfüße reichen nicht mehr).
Oberhalb der Resonanzfrequenz fällt der Pegel der Schallübertragung stark ab.

Trittschalldämmmaterialien haben zusätzlich die Eigenschaft einer hohen inneren Dämpfung, die Güte des Systems sinkt, dadurch klingt die Schwingung schneller ab. Zu den Materialeigenschaften finde ich leider gerade keine vernünftige Referenz.

zitat..
BAULEItEr schrieb: Jedoch habe ich noch eine Frage, mit welchen Estrichdicken wurden diese Untersuchungen gemacht?

Ich hab nichts von Untersuchungen gesagt, sondern nur Grundlagen von mir gegeben. Dickerer Estrich bedeutet mehr Masse (und höhere Steifigkeit)... siehe oben.

zitat..
BAULEItEr schrieb: dösenden Estrichen

zitat..
BAULEItEr schrieb: Forschungsbeichten

Nette Verschreiber emoji

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
25.9.2020  (#12)
Die Norm besagt 45mm Deckung von der FBH FBH [Fußbodenheizung] oder? Solang es kein Boden mit einer höheren Belastung ist oder mit einen höherwertigen Estrich
Dass heisst bei 16er Rohren..
Somit bist min bei 61mm..
Also insgesamt 70mm ist perfekt

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