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Tiefenbohrung - Richtige Reihenfolge

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  •  furbo
26.9. - 8.12.2019
17 Antworten | 10 Autoren 17
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Liebe Forumsgemeinde,
bei uns wurde heute und gestern je eine 90m tiefe Bohrung gemacht. Die Stützverrohrung wurde bis ganz nach unten geführt, dann wurde die Sonde (inkl. Schlauch für die Verpresssuspension) eingebracht. Als nächstes wurde die Stützverrohrung gezogen und danach wurde verpresst.
In der Literatur wird eine andere Vorgangsweise beschrieben: Zuerst Verpressen, dann die Stützverrohrung ziehen.
Meine Bohrfirma hat die Philosophie, dass der Bohrmeister über die Reihenfolge entscheidet, im Nachsatz hieß es, dass eigentlich immer zuerst gezogen und dann verpresst wird.
Viell. noch zur Untergrundbeschaffenheit: Unter dem Grundwasserkörper gab es Kies, darunter Ton, darunter sandigen Ton, darunter Sand (zw. ca. 62 und 76 m) und darunter wieder Ton/Kies
Wie wichtig ist die Reihenfolge? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Wie sind eure Erfahrungen?
Danke für eure Rückmeldungen.

  •  SBGjunge
27.9.2019  (#1)
Leider hab ich dem Ablauf bei mir eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt, glaube aber es ist folgender maßen abgelaufen:

1. Bohren
2. Bohrer wurde herausgezogen
3. Sonde mit Gewicht wurde hinunter gelassen
4. Hülse herausgezogen
5. Über den 3. Schlauch die Masse zur Verpressung eingefüllt

Die Verpressung wurde auf jeden Fall zum Schluss durchgeführt bei mir.

Zum Boden: ab 3-4m Grundwasser, Sand/Lehm

2 Bohrungen mit je 65m

Hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
27.9.2019  (#2)
Bei mir auch:
Stützrohre wurden rausgezogen, dann verpresst.

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  •  rk515
  •   Gold-Award
27.9.2019  (#3)
Selbiges bei mir.... zum Schluss verpresst, 1 mal 120 Meter

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  •  vanBuuren
27.9.2019  (#4)
bei uns wie bei den Vorrednern:
- gebohrt
- Bohrer raus
- Sonde rein
- mit 3. Schlauch ausgefüllt

1x 140 m in Granit

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
27.9.2019  (#5)
Bei granit waren aber vermutlich gar keine Stützrohre notwendig, oder?

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  •  JanRi
27.9.2019  (#6)
Hi,

meine "Fach"firma, die ja bekanntermaßen das Verpressmaterial mit zu viel Wasser angerührt hat, hat erst verpresst und dann die Verrohrung gezogen. Verrohrt waren nur die obersten 11 Meter von 99. Sie haben also gebohrt, dann den Bohrer raus, die Sonde rein, von unten verpresst, dann die Schutzrohre rausgemacht und dann von oben nochmal "nachgefüllt".

Von daher gibt es auch diese Reihenfolge, die mir irgendwie auch logischer erscheint, denn beim Rohr ziehen kann ja alles mögliche reinrieseln.

Viele Grüße,

Jan

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  •  furbo
27.9.2019  (#7)
Wenn man vor dem Verpressen die Stützverrohrung zieht ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nichts standfester Untergrund (in unserem Fall der Sand) zusammenfällt.
Bei einer unserer Bohrungen konnte nicht mal ein 25 kg Sack Verpresssuspension nach unten gepumpt werden. Der Einfüllschlauch wurde am Sondenfuß befestigt und kann dadurch beim Verfüllen nicht nach oben gezogen werden, wie man es ja in div. Fachliteratur liest. Die Bohrfirma hat dann durch einen ca. 15 m langen Reserveschlauch, der miteingebracht wurde (aber nicht fixt befestigt war) die Suspension eingefüllt, aber auch hier ging nicht viel mehr hinein. Dann hat die Bohrfirma den Pumpenschlauch von oben ca. 2 m tief in das Bohrloch gesteckt und hat ca. 20 Säcke eingefüllt, bis die Suspension ober herausquoll.
Mich macht die Vorstellung unrund, dass das Loch möglicherweise nicht ausreichend verpresst ist und ich keine Möglichkeit habe, dies zu überprüfen :(

Hab mir auch schon überlegt einen Thermal Response Test machen zu lassen, bin mir aber nicht sicher, ob das Ergebnis wirklich Rückschlüsse auf eine ordentliche Verpressung zulässt.

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  •  klima2020
  •   Silber-Award
28.9.2019  (#8)
Ein Thermal Response Test ist bei Einzelbohrungen auf Grund der Kosten normal nicht üblich.
Bei technischen Problem ist der Test jedoch zur Überprüfung der Sonden optimal geeignet, da die die berechnete Leistung überprüft werden kann. 

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  •  Ziegelrot
  •   Gold-Award
28.9.2019  (#9)

zitat..
furbo schrieb: Mich macht die Vorstellung unrund, dass das Loch möglicherweise nicht ausreichend verpresst ist und ich keine Möglichkeit habe, dies zu überprüfen

 Mit Schwenk EWM-plus kann die Verpressung relativ einfach nachgeprüft werden.


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  •  furbo
29.9.2019  (#10)
@Ziegelrot: Aber nur wenn ich dieses Produkt als Verpressmaterial verwendet habe, oder?

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  •  Ziegelrot
  •   Gold-Award
30.9.2019  (#11)
@furbo: Beim Verpressen wird gleichzeitig ein Rohr der EW- Sonde mit einer elektrischen Meßeinrichtung befahren. Dadurch wird die vollständige Verpressung dokumentiert. Das Verpressmaterial ist magnetisch dotiert. 

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  •  furbo
1.10.2019  (#12)
Ok, danke. Kann das halt leider nicht mehr machen, da ich ein anderes Verpressmaterial habe

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  •  mi2ke
19.11.2019  (#13)
Hallo zusammen,

Soweit ich das verstehe kommt es also auf die "von unten nach oben" Verfüllung an?
So wie bspw. unser aktuell präferiertes Bohrunternehmen das machen würde?
http://www.hagleitner-bohrungen.at/de/ablauf-unserer-arbeiten.html

Wäre für eine kurze Bestätigung sehr dankbar emoji

LG mi2ke

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  •  heribert
  •   Bronze-Award
20.11.2019  (#14)
@mi2ke ja so ist es ideal - manche ziehen bei stabilem Material vor dem Verpressen noch die Stützverrohrung

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  •  heribert
  •   Bronze-Award
21.11.2019  (#15)
@mi2ke du könntest noch schaun ob das Verpressmaterial frostbeständig ist - müsste im Datenblatt stehen.

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  •  mi2ke
22.11.2019  (#16)

zitat..
heribert schrieb: @mi2ke du könntest noch schaun ob das Verpressmaterial frostbeständig ist - müsste im Datenblatt stehen.

Hallo Heribert,

vielen Dank für den Hinweis! Das war mir ebenfalls neu.

Nach etwas googeln habe ich folgende Interessante FAQ zum Thema Verfüllmaterial gefunden - hat wohl ziemliche Auswirkung auf den Wirkungsgrad der Anlage:

http://www.fischer-spezialbaustoffe.de/verfuellbaustoffe-verpressmaterial/haeufig-gestellte-fragen-faq.html

auch dort wird das "von unten nach oben" verfüllen so explizit erwähnt.

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  •  heribert
  •   Bronze-Award
8.12.2019  (#17)

zitat..
JanRi schrieb: meine "Fach"firma, die ja bekanntermaßen das Verpressmaterial mit zu viel Wasser angerührt hat,

 @JanRi Wie hast du das festgestellt? Und woher weißt du wo die Grenzen liegen bei der Wassermenge?


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