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·gelöst· Stromkabel über Grundstück [NÖ]

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  •  atdada
  •  [NÖ]
  •  [Niederösterreich]
20.8. - 30.8.2018
13 Antworten | 8 Autoren 13
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Hallo zusammen,

meine Frau und ich haben im Mai ein Grundstück (Baugrund 941qm, Grünland 679qm) in NÖ gekauft. Lt. Kaufvertrag lastenfrei, im Grundbuch sind auch keine Dienstbarkeiten eingetragen. Lt. Auskunft der Gemeinde befinden sich keine Leitungen oder sonstige Lasten auf dem Grundstück.

Vor 6 Wochen bekam ich einen Anruf von der EVN, ob sie mit einem Bagger über unsere Wiese fahren dürfen, da sie Kabelverlegungsarbeiten beim östlichen Nachbar durchführen müssen. Hab ich zugestimmt.

Ein paar Tage später kontaktiert mich der betroffene Nachbar, dass ohne seiner Zustimmung auf seinem Grundstück gebaggert wird. Kabel lag schon auf seiner Wiese, Bagger stand auch schon da.

Bei einem darauffolgenden Gespräch mit EVN, Baggerunternehmen und Nachbar wurde uns folgende Situation dargestellt. Ein Stromkabel (Versorgungsleitung/Ringleitung, seit 2001 verlegt) liegt quer über unser Grundstück, welches beim Bauen natürlich stören würde. Deshalb hat die EVN "entschieden", das Stromkabel über die Wiese des östlichen Nachbarn zu legen. (Option 1) Der Nachbar ist damit natürlich nicht einverstanden, wäre ich auch nicht.


2018/2018082064175.png

Die EVN hat daraufhin die Aussage getroffen, wir müssen die Stomleitung dulden, was wir jedoch nicht wollen. Die Kosten für die Umlegung nahe der Grundgrenze werden von ihnen übernommen. (Option 2) 

Es ist weder eine Dienstbarkeit eingetragen, noch ist das Recht ersessen (Leitung von 2001).
Außerdem haben wir den Grund lt. Vertrag lastenfrei gekauft. Habe auch nochmal den Verkäufer gefragt, er hatte vergessen, dass die Leitung dort liegt.

Welche Möglichkeiten haben wir in unserer Situation? Hatte schon mal jemand ähnliche Gegebenheiten? Wie können wir die Situation lösen, ohne einen Nachbarschaftsstreit auszulösen, bevor wir überhaupt mit dem Bau beginnen?

Bin über jeden Input dankbar.

Daniel

  •  paso
20.8.2018  (#1)
Eine sehr blöde Situation. Bei uns hat sich auch im Nachhinein herausgestellt, dass quer durch unseren Grundstück ein Stromkabel liegt. 
Wir haben EVN kontaktiert und sie haben gesagt, dass bei uns Kabel nicht mehr im Betrieb ist und wir diesen beim bauen entfernen dürfen. 
Heute hat der Baggerist d. Kabel gefunden und wollte gleich aufhören zu baggern. Zum Glück hatten wir von EVN schriftlich, dass wir Kabel entfernen dürfen. 

Ich hoffe, dass sich hier bald die Profis mit wichtigen Tipps melden.
Viel Erfolg 


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  •  atdada
21.8.2018  (#2)
Hallo paso,
danke für deinen Erfahrungsbericht!
Leider wird die Leitung lt. EVN noch benötigt.


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  •  altenberg
  •   Gold-Award
21.8.2018  (#3)
Also bei uns war ähnliche Situation: lt. Plan des EVUs hätte die Stromleitung an der Grundstücksgrenze entlang führen sollen. Beim händischen Graben fürs Gartenhaus sind wir dann draufgekommen, dass die Stromleitung, so wie bei atdada quer über den Grund geht.

Das EVU hat dann die Stromleitung kostenlos umverlegt, wir haben in die gleiche Künette dann auch gleich einen Wasserschlauch mitverlegt.

Also solltest froh sein, dass die EVN die Leitung kostenlos verlegt, oder ist Dir ein Masten irgendwie lieber?

Siehe Foto 4 und 7:
http://www.ludersdorf.at/blog/2010/02/tag-2-verlegen-stromleitung/

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  •  ChristianIV
22.8.2018  (#4)
Wenn Unternehmen Fehler machen sind viele Privatpersonen einfach zu "nett" oder "naiv".

Immer so denken, wenn etwas ohne Genehmigung gebaut wurde oder einfach falsch dann muss das Unternehmen das korrigieren zu DEREN Kosten.

Ich weiß jetzt nicht ob die EVN irgendeinen Anspruch hat über euer Grundstück zu gehen, mir fehlt da die rechtliche Grundlage, aber Bauchgefühl nein, wenn das so stimmt wäre meine Ansage:

Ihr habt "schwarz" quer über unser Grundstück gebaut, die Leistung muss einfach weg, nicht "mein" Problem was ihr da gemacht habt. Ich kann euch anbieten das ich euch eine Dienstbarkeit anbiete das ihr an der Grundstücksgrenze verlegen dürft, aber das kostet euch was wie 0 Anschlussgebühren für das Haus was auf das Grundstück gebaut wird.

Hatte bei nem ehemaligen Schulkollegen das Thema das die Parkettfirma zu teures Parkett verlegt hatten, die wollten dann sogar einen Aufpreis verlangen, blöd für die Firma war nur das die Bauherrin im Einkaufsbereich arbeitet und aus dem Aufpreis wurde ein Rabatt weil das "falsche / nichtbestellte" Parkett verlegt wurde, andernfalls hätte die Firma es rausreissen und richtigstellen können, das hätte ihnen nochmehr gekostet

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  •  thomasdoe
  •   Silber-Award
23.8.2018  (#5)
Unter den Links unten kannst ein wenig lesen.

Dort steht kurz gesagt:
das evu darf eigentlich tun was es will, wenn es gnädig ist legt des die leitung um wenns dich stört. Aufmucken kannst probieren, aber dann kriegtst halt strom auch keinen. Und das mit der Entschädigung kannst dir natürlich auch abschminken.

https://ooe.lko.at/bau-einer-niederspannungsleitung+2500+2110228
https://www.e-control.at/marktteilnehmer/strom/marktregeln/allgemeine-bedingungen/vnb

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  •  ChristianIV
23.8.2018  (#6)

zitat..
thomasdoe schrieb: Dort steht kurz gesagt: das evu darf eigentlich tun was es will


eigentlich NICHT

als Kunde musst du ein solches Erdkabel für die Versorgung dulden

als nicht - Kunde (das ist Status JETZT)  dürfen sie nicht ohne Genehmigung dein Grundstück nutzen, entweder du gibst sie ihnen oder sie brauchen eine behördliche Genehmigung

ABER selbst wenn sie gebaut habenmit Genehmigung dürfen sie dich nicht an der Nutzung deines Grundstückes hindern, heißt Baugenehmigung da müssen sie es auf jeden Fall entfernen wenn es stört, deswegen legen sie es normalerweise (mit Genehmigung) immer am Grundstücksrand wo man ja nicht bauen darf

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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
26.8.2018  (#7)
Hallo ... 
Ich weiß mein Beitrag hilft dir jetzt nicht unmittelbar weiter aber hier sind wir wieder bei dem Thema "wer zu viel fragt bekommt zu viele Antworten ...

Bei Freunden war auch ein Kabel der evn (nö) einfach "so verlegt" also 3 stark Strom Kabel und ein Erdung Draht ... Die evn zahlt nicht und entschädigt nich ... Die sind so blöd ... Statt dass sie 5.000 Euro zahlen, graben sie einfach die Straße auf was 35.000 kostet ...Aber ist so ...

Zurück zum Problem - drei stark Strom Kabel - offiziell nicht bekannt - also Bagger her Kabel abgetragen, ordentlich geblitzt und weiter ging es ... Zwei Stunden später, evn kam machte sich ordentlich wichtig bla bla bla drohte mit bla bla bla freund sagte er wusste nichts vom dem Kabel weder auf Gemeinde und GB und bitte verlassen sie sofort das GrundStück und baggerte weiter.

Witziger weiße passierte nix ... Keine Polizei keine Anzeige einfach nichts.
4h später kam der bautrupp und legte eine provisorische Leitung entlang von Bankett und zwei tage später wurde die Leitung entlang der strassen grenze im Bankett eingegraben .... 

Was will ich damit sagen ... Ich persönlich denke dass diverse Leitungen einfach verlegt werden nach dem Motto "schau ma mal" und oftmals geht es gut ... 

Bei uns wollte die evn über den Grund gehen und hätten uns 6 Euro pro Meter gezahlt .... Ich meine nur "Scherz oder und tschüss" ... Dann haben sie ca 60m Straße aufgegRaben ... Die wollen keine ablöse zahlen die haben ihren "Meter Satz für die Felder" den sind sie bereit zu zahlen und nicht mehr ...

Also einfach "aus versehen" eine Stange einschalgen oder mal Baggern ... Die finden schon eine Lösung ... Aber keine Ahnung wie es jetzt aussieht da du von der Leitung ja weißt .... Da ist das dann vielleicht sach Beschädigung ...

Da es jetzt so ist wie es vielleicht ist würde ich die Leitung in einem leerrohr im Fundament der Garten Mauer laufen lassen, da wird es dich vermutlich nie stören und du ersparst dir das graben .
. Sie hätten sie bei uns so tief gelegt dass diese nie stören würde also 1,2m meinten sie ... 
So würde ich es lösen.

Lg 

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  •  atdada
27.8.2018  (#8)
Hallo,
danke für eure Inputs!
Wir haben morgen früh einen Termin mit den Herren der EVN.
Ich hoffe wir finden eine Lösung.

LG Daniel


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  •  brink
  •   Gold-Award
27.8.2018  (#9)
du könntest gleich entlang der grundstücksgrenze einen ringgrabenkollektor für erdwärme verlegen - auf evn kosten - also einen großen bagger (20tonnen) samt baggerfahrer für einen tag stellen.
da willst dann ohnehin nicht mehr graben. und hast die beste erdwärmequelle fertig, bevor du zu bauen beginnst

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  •  atdada
30.8.2018  (#10)
Hallo,

danke füre eure Beiträge!!

Bei dem EVN-Termin am Grund haben wir uns nun darauf geeinigt, dass die Niederspannungs-Stromleitung (also <1kV) an der Grundgrenze verlegt wird (Option 2 im Bild). Die Leitung wird verrohrt in 1,5m Tiefe vergraben. Außerdem haben wir uns schriftlich bestätigen lassen, dass wir in bestimmten Abständen von der Grundgrenze Sträucher (1m), Hecke (1m), Bäume (2,5m) planzen dürfen.

Entschädigung konnten wir leider keine aushandeln, das dürfte bei einer Niederspannungsleitung nicht machbar sein.

Folgendes ist auch noch spannend. Lt. EVN ist eine Niederspannungsleitung keine Last, welche ins Grundbuch eingetragen wird. Vor dem Grundkauf sollte man sich somit immer bei der EVN informieren, ob eine Leitung durch den Grund verläuft. Wir hatten diesbezüglich leider nur bei der Gemeinde nachgefragt und als Antwort "Nein" bekommen.

LG Daniel


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  •  brink
  •   Gold-Award
30.8.2018  (#11)

zitat..
atdada schrieb: Die Leitung wird verrohrt in 1,5m Tiefe vergraben


optimal, um auch erdwärme zu vergraben.
habt ihr noch nicht über wahl der heizung nachgedacht?

bedenkt auch, dass die aufgegrabene erde nicht tragend ist. d.h. wenn ihr das haus auf die stelle setzt, wo zuvor die e-leitung war, wird der streifen sich setzen. bei einer bodenplatte wirds wohl kein problem sein. aber bedenkt es einfach oder informiert den baumeister. macht fotos o.ä.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
30.8.2018  (#12)
gell brink, wir beide hätten da jetzt einen gratiskollektor ... emoji

hab das auch schon mit fernwärme bei uns im ort erlebt, daß diese samt datenleitung am grundstück verbuddelt war. gemeinde hat nix gewußt...

kürzlich eine ortswasserleitung, die 3(!)m am grundstück lag und damit unter der künftigen garage zu liegen gekommen wäre...

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  •  atdada
30.8.2018  (#13)

zitat..
brink schrieb:
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Im Beitrag zitiert von atdada: Die Leitung wird verrohrt in 1,5m Tiefe vergraben

optimal, um auch erdwärme zu vergraben.
habt ihr noch nicht über wahl der heizung nachgedacht?

bedenkt auch, dass die aufgegrabene erde nicht tragend ist. d.h. wenn ihr das haus auf die stelle setzt, wo zuvor die e-leitung war, wird der streifen sich setzen. bei einer bodenplatte wirds wohl kein problem sein. aber bedenkt es einfach oder informiert den baumeister. macht fotos o.ä.


Danke für die Hinweise!

Wir favorisieren eine LWP LWP [Luftwärmepumpe], fix ist die Entscheidung jedoch noch nicht.

Die Leitung ist ca. 15m vom Haus entfernt, sollte deshalb kein Problem sein. Das mit den Fotos ist trotzdem eine gute Idee - danke!




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