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Sehr dünner Estrich, darunter Erdreich: Was nun?

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  •  Murkoff
18.8. - 24.10.2021
16 Antworten | 8 Autoren 16
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Bei einem Altbau (Teil eines Bauernhauses) wird das hintere Abteil renoviert. Nach für die Leitungen besonders im Bad einiges freigestemmt wurde sieht man, dass ca 8cm starker Estrich vorhanden ist. (Anscheinend besteht dieser aus 3 Schichten, da diese beim stemmen immer wieder Schichtweise aufbrechen. Zweimal ca 4cm Schichten, anscheinend aus demselben Material und dann noch eine obere 1 cm starke Schicht – vermutlich eine Nivelliermasse) Darunter kommt noch etwas Sand und danach bereits das Erdreich. Mit dem Bodenaufbau eine neuen Hauses hat das nicht mehr viel zu tun.


Nachdem es ziemlich viel Arbeit wäre den Boden zu entfernen um tiefer zu graben und eine Isolierung einzubringen, wird darauf verzichtet. Auf dem bestehenden Boden eine Isolierung und dann nochmals einen Estrich aufzubringen, ließe die Raumhöhe (3m) zwar zu, allerdings wird wegen des Aufwandes ebenfalls davon abgesehen. Da wir mit rund 30 ha Forst nicht bei Hackschnitzel oder Brennholz sparen müssen, ist der ggf. höhere Kostenfaktor bei der Heizung auch hinfällig.
Soweit meine Überlegung.

Beim Bad (7m²) wir der ganze Boden entfernt und neu gemacht, da hier zu viel gestemmt wurde. Es soll unter den Fliesen auch eine elektrische Fußbodenheizung verlegt werden.
Hier nun meine eigentlichen Fragen: Ist eine Heizung ohne Dämmung sinnvoll? Wie soll der Boden für Fließen am besten aufgebaut werden? Eine ein einfacher Estrich (wie stark?) inkl. Entkopplungsmatte ausreichend?

Bei den anderen Räumen sind teilweise kleine Unebenheiten vorhanden. Soll hier der Boden geschliffen oder einfach eine Nivelliermasse aufgetragen werden?

  •  Jacky1905
  •   Silber-Award
19.8.2021  (#1)
Ein Estrich alleine ohne gscheite Auflage (Bodenplatte) wird dir mit der Zeit brechen und nachgehen.
Ich habe auch vor 15 Jahren ein altes Haus aus den 50-ern kernsaniert und bei uns war unter den Holzdielen Steinwolle, Schlacke und Schotter. Wir haben jeden Raum 80cm augegraben, überall Betonplatten gegossen, Beschüttung (teilweise FBH FBH [Fußbodenheizung]) und dann den Estrich rein.
Ist sicherlich keine angenehme Arbeit, aber die technisch beste Lösung.

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  •  BauHund
19.8.2021  (#2)
Abgesehen von den Heizkosten muss auch Feuchtigkeit und die Stabilität des Bodens berücksichtigt werden.

Meine Großeltern hatten im Keller so was ähnliches im Aufbau. Aufgrund Feuchtigkeit haben wir (war schon vor 15J) alles tiefer gegraben und die Raumhöhe gesenkt, um uns das zu tiefe Graben zu ersparen. Genau Aufbauhöhe weiß ich nicht mehr.

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  •  Murkoff
19.8.2021  (#3)
Muss mich hier etwas korrigieren. Der Estrich dürfte wohl eher Stampfbeton und das die oberste Schicht (fälschlich als Nivelliermasse bzeichnet) letzlich der Estrich sein.
Soweit das ich nun sehe ergeben sich folgende zwei Optionen:
01. Den Stampfbeton als Rohdecke betrachten und darauf eine Feuchtigkeitssperre, 6cm Dämmung und 6cm Estrich aufbringen.
02. Stampfbeton rausreißen, tiefer graben, ggf. auch Schüttung einbringen und dann Feuchtigkeitssperre, 6cm Dämmung und 6cm Estrich aufbringen um die Raumhöhe zu erhalten.




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  •  chris464
  •   Silber-Award
19.8.2021  (#4)
Eigentlich gibts nur eine gscheite Lösung und das ist es jetzt ordentlich machen. Kostenmäßig ist das ja nicht wirklich ein großer Brocken, dass es nervig ist ist mir klar.

Also raußreissen, runtergraben, abdichten und Bodenaufbau. Was wills mit so an Murks anfangen wennst da ein Bad draufbaust und dann der Schimmel und die Feuchtigkeit kommt. 

02. machen !


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  •  Murkoff
19.8.2021  (#5)
Wie verhindere ich es bei Variante 2 das Raumwände absacken oder Risse bekommen wenn ich beim Ausgraben zu nahe an diese heran komme?

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  •  chris464
  •   Silber-Award
19.8.2021  (#6)
Ich glaub ohne Begutachtung durch einen Statiker wirst das nicht hinbekommen, der muss dir dann sagen wie man das in deinem Fall korrekt macht. Ich bin kein Spezialist, meine Antwort bezog sich nur darauf, dass du dich vermutlich ewig ärgerst wenn du es jetzt nicht ordentlich machst. 

Falls das so rübergekommen ist in meinem vorigen Post, einfach graben anfangen solltest nicht.

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  •  Jacky1905
  •   Silber-Award
19.8.2021  (#7)
Interessant wäre, wie weit das Fundament runtergeht. wir haben ja wie gesagt 80cm runtergegraben und da waren wir noch weit nicht am Fundament (liegt daran, weil unser altes Häuschen aber auch um 4 Stufen rausgebaut war).  
Ich würde an einer kleinen Stelle mal testen, wie weit es runtergeht und mir dann einen Statiker zu Rate ziehen - wenn der grünes Licht gibt - machs gscheit und du hast Ruhe. 👍

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  •  stefan4713
20.8.2021  (#8)

zitat..
Jacky1905 schrieb:

Ein Estrich alleine ohne gscheite Auflage (Bodenplatte) wird dir mit der Zeit brechen und nachgehen.
Ich habe auch vor 15 Jahren ein altes Haus aus den 50-ern kernsaniert und bei uns war unter den Holzdielen Steinwolle, Schlacke und Schotter. Wir haben jeden Raum 80cm augegraben, überall Betonplatten gegossen, Beschüttung (teilweise FBH FBH [Fußbodenheizung]) und dann den Estrich rein.
Ist sicherlich keine angenehme Arbeit, aber die technisch beste Lösung.

kann ich auch bestätigen, wenngleich TE dies jetzt so ausschließt - bei meiner schwiegermutter, 70 jahre altes haus, ohne keller - 3 räume boden raus, erde raus und so wieder sauber von unten nach oben beton, isolierung, estrich....saniert - um auf das gleiche niveau wie vom rest des hauses zu kommen

zum thema - wir haben auch schon den rücklauf der zentralheizung als fußbodenheizung im bad gesehn? und zusätzlich einen elektro-radiator oder einen schönen bad-heizkörper?

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  •  Murkoff
12.9.2021  (#9)
Nach verschiedenen Ratschlägen, hätte ich vermutlich eine passende Lösung parat.
 
Auf den vorhandenen, teils auch etwas unebenen Untergrund/Estrich wird eine Dampfstperre aufgetragen, darüber einen dünne Schicht Ausgleichsschüttung (um eine eben Fläche herzustellen), auf dese dann noch 4cm Dämmung und darüber der Parketboden.
 
Bitumen hat einen sehr starken Geruch. Kann dieser bei dem oben genannten Aufbau ggf. durchdringen? Welche Alternativen zur Flämmung gäbe es noch?
 


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  •  Jacky1905
  •   Silber-Award
13.9.2021  (#10)

zitat..
Murkoff schrieb:
Auf den vorhandenen, teils auch etwas unebenen Untergrund/Estrich wird eine Dampfstperre aufgetragen, darüber einen dünne Schicht Ausgleichsschüttung (um eine eben Fläche herzustellen), auf dese dann noch 4cm Dämmung und darüber der Parketboden.

Du willst auf Dämmung (welche Dämmung?) Parkett verlegen? Das hält genau so lange, bis zu draufsteigst. Knack - Ende - Applaus.

Bitte such keine low-low-budget Lösungen, die btw btw [by the way, übrigens] absoluter Pfusch sind. Wer hat dir das geraten??? Ich hoffe, dieser "Handwerker" ist nicht auf deiner Baustelle aktiv???


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  •  Murkoff
14.9.2021  (#11)
Von wegen. XPS Platten haben sehr wohl ausreichend Druckfestigkeit, ggf. kann man das noch mit einer OSB Platte kombinieren. 
 


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  •  Jacky1905
  •   Silber-Award
15.9.2021  (#12)
Ich bin raus #Mikrofallenlass

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  •  Murkoff
16.9.2021  (#13)
Tolles Forum, wenn jeder cm Abweichung von einer Norm als epochaler Pfusch abgestempelt wird. Andernorts kommen konstruktive Vorschläge, wie z. b. das verwenden von XPS und OSB Platten oder einfach Tockenestrichelemnten. 

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  •  connecticut
16.9.2021  (#14)
Nun, die Frage: "Elektrische FBH FBH [Fußbodenheizung] ohne Dämmung sinnvoll?" beantwortet sich dadurch, welche Höhe der Stromrechnung sinnvoll ist. Physikalisch ist klar, dass man ohne jegliche Dämmung das darunterliegende Erdreich mitheizt.
Zum Berechnen diverser Eigenschaften von verschiedensten Baumaterialien und Bodenaufbauten (natürlich auch Wände und Decken) gibt es Tools und Software, hier ein Online-Rechner: https://www.ubakus.com/at/u-wert-rechner/?

Wenn man nicht selber vom Fach ist, ist es jedenfalls bei einer Altbausanierung eine gute Idee, sich jemanden fachkompetenten mit großer Erfahrung kommen zu lassen. Diese Leute sehen Dinge, die man als Laie komplett übersieht, sie kennen mögliche Schwachstellen und Fragestellungen, wissen ganz genau, wo sie hinschauen müssen. Sie können auch praktikable Lösungsmöglichkeiten vorschlagen, wissen Bescheid, welche Materialien wofür geeignet sind und nicht zuletzt, wie man unnötige Kosten spart.
Eine solche Begutachtung spart viel Ärger, mühevolle Recherchearbeit, Zeitaufwand und letzlich Geld, sprich: diese Investition ist wirklich sinnvoll.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
4.10.2021  (#15)
Ich würde mir jemand vom Fach holen und gemeinsam die Möglichkeiten checken. Keine Sorge vor Bitumen, das wird seit eh und je als Feuchtigkeitssperrschicht bei Häuser ohne Keller direkt unter der Estrich-Schüttung verwendet und später nicht wahrgenommen. Das riechst nur während der Baustellenzeit.

Ich gehöre auch zur Fraktion Estrich raus, runterarbeiten, Feuchtigkeitssperre, Dämmung und neuer Estrich. OSB-Platten auf XPS wären mir zur riskant, erst recht wenn Fliesen drauf sollen und du jetzt runterarbeiten kannst ist das auch die teuerste Variante, weil man dann noch Entkopplungsmatten, zusätzliche flächige Dichtung usw. einbauten muss bei Verwendung von Trockenestrich-Holzwerkstoffen. 

Du hast hier wirklich gute Ratschläge bekommen, ich würde diese so annehmen. So billig wie jetzt kannst Du einen ordentlichen Zustand später nicht mehr herstellen.

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
24.10.2021  (#16)
Hab vor Jahren bei einem ähnlichen Keller XPS-Platten und dann darauf 2x OSB (kreuzweise) verlegt. Darauf kam dann ein Vinylboden. Hält bis heute bestens. 

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