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·gelöst· Schalldämmung bei Musterhäusern

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  •  trailfuchs
17.9. - 10.11.2018
9 Antworten | 4 Autoren 9
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Vielleicht kennen einige von euch die Situation: Bei der Besichtigung von Musterhäuser merkt man, dass diese extrem gut gegen Schall von außen gedämmt sind. In Westösterreich stehen mehrere direkt an stark befahrenen Straßen und man hört den Straßenlärm kaum - sogar wenn ein LKW vorbeifährt!

Von 3 Musterhäusern weiß ich, dass diese im Passivstandard errichtet sind - in unserem neuen Passivhaus hört man Mopeds oder LKWs jedoch deutlich durch die Wände. Ich dachte immer, dass die Dicke der Dämmung für den guten Lärmschutz verantwortlich ist. Mittlerweile ist mir klar, dass das natürlich mit den Dämmaterialien zusammenhängt - wir haben eine EPS Dämmung, durch die man natürlich wesentlich mehr durchhört als z.B. bei Holzfaser oder Hanf.

Frage an euch:

-> Hat von euch jemand einmal zufällig nachgefragt, welche Dämmaterialien die großen Anbieter bei Ihren Musterhäusern verbauen?

-> Nachträgliche Lösungen wird es vermutlich nicht geben?

Danke! :)

  •  dyarne
  •   Gold-Award
17.9.2018  (#1)
servus,

nicht die wand ist das schallkritische thema, sondern die fenster.

da gibt es von den glasvarianten, über den einbau bis zur einstellung viele variablen...

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
17.9.2018  (#2)
Wie Arne sagt, eine schlechte Wand ist oft besser als ein gutes Fenster. 

Ich glaub auch, dass die Wahrnehmung im Musterhaus anders ist als in Ruhe im Eigenheim. Dort sitzt man ja nicht völlig entspannt herum.

Dazu kommen noch tiefe Freuquenzen, die durchgängiger sind. Wir hören trotz Schallschutzfenstern straßenseitig auch Traktoren die den Berg raufbrummen. 

Mopeds sind sowieso eine akustische Frechheit.

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  •  trailfuchs
17.9.2018  (#3)
An den Fenstern glaube ich nicht dass es bei uns liegt (zumindest nicht nur) - die sind ja auch in Passivstandard und dementsprechend massiv gebaut. Unsere Speise ist straßenseitig ohne Fenster, in dem Raum hört man den Schall genauso wie in den restlichen Räumen mit Fenster.

Ich habe 3 1/2 Jahre lang in einem Fertigteilhaus auf Miete gelebt, wo eine XPS Dämmung verbaut war und lebe jetzt seit einem halben Jahr in einem neuen Fertigteilhaus mit EPS Dämmung. Bei beiden Häusern hört man die tiefen Frequenzen deutlich durch ... bei allen drei Musterhäusern (unterschiedlicher Hersteller) in Vorarlberg und Tirol jedoch kaum etwas. Ich glaube nicht, dass das die Wahrnehmung ist - wir haben uns die Räume der Musterhäuser auch mal ohne Verkäufer angesehen und uns ist beiden die Ruhe sofort aufgefallen. Wenn ich ein Musterhaus neben einer Autobahnabfahrt aufstellen würde, würde ich auch eine massive Dämmung (sicher nicht EPS) und die besten Fenster nehmen!  emoji

PS: Bitte nicht falsch verstehen - das soll kein Vorwurf an irgendwen sein - uns hat nie irgendein Verkäufer gegenüber behauptet, dass die Wände aus EPS sind. Wir haben nur einfach nie gefragt.

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  •  peterT1
  •   Silber-Award
17.9.2018  (#4)
Wie sieht denn der gesamte Wandaufbau aus?
Schallschutz setzt sich aus der Kombination der verwendeten Materialien zusammen. Leichtere und schwerere Materialien gemischt sind von Vorteil.

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  •  trailfuchs
17.9.2018  (#5)
Bei den Anbietern von denen die Rede ist besteht der Standard-Wandausbau (vereinfacht) aus Gipskartonplatten, Mineralwolle / Holzfachwerk und Eps Dämmung. 

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  •  peterT1
  •   Silber-Award
18.9.2018  (#6)
OSB Platten irgendwo dazwischen? z.B. als Dampfsperre oder Verstärkung hinter den Gipskartenplatten. Installationsebene mit einer weiteren Schicht OSB, GK oder Gipsfaserplatten... Eine schwerere Schicht zwischen Holzständerwerk und EPS? All das wirkt sich positiv auf die Schallminderung aus.
Was verstehts du unter "massive Dämmung"? 
Prinzipbedingt sind Holzständerwände schalltechnisch immer schlechter als andere "massive" Bauweisen.

Bei den Fenstern könnte auch das Einbaudetail der Schwachpunkt sein...

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  •  trailfuchs
18.9.2018  (#7)
OSB Platten sind keine eingebaut. Unter "massive Dämmung" hätte ich etwas schwereres als EPS verstanden, also z.B. Holzfaser oder Hanf. Aber wie gesagt: Ich bin selbst ein Laie, keine Ahnung ob das eine bessere Schalldämmung bringen würde (das ist im Kern ja auch meine Frage mit diesem Thread). emoji

Aufbau z.B.: 

   •  Gipsplatte
   •  Dampfsperre
   •  Mineralwolle/Holzkonstruktion
   •  Gipsfaserplatte
   •  EPS
   •  Verputz/Holzverschalung

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  •  peterT1
  •   Silber-Award
19.9.2018  (#8)
Grundsätzlich: Je mehr Masse/Rohdichte ein Material besitzt, je unsteifer es ist und je mehr Lagen es aufweist, desto besser dämmt es den Schall.

Somit wäre es nachvollziehbar, wenn Holzfaser besser Schalldämmt als EPS. 

Bei deinem Aufbau (ohne Angaben zur Stärke) würde ich meinen, es fehlt die Masse. Eine zusätzliche "schwere" Schicht/Dämmung hätte der Schalldämmwirkung gut getan. Mit einer Berechnung kann ich dir aber nicht weiterhelfen.

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  •  trailfuchs
10.11.2018  (#9)
Nachtrag: Der geringe Abstand zur Strasse, die Anzahl umliegender Gebäude (Schallreflexionen) sowie die unregelmäßige Frequenz der Autos dürfte bei mir für die lautere Wahrnehmung der Aussengeräusche verantwortlich sein - und nicht ein anderer Wandaufbau als bei den Musterhäusern.

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