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Pflege Holzfenster in der Praxis

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  •  Puitl
25.1. - 28.1.2020
13 Antworten | 8 Autoren 13
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Hallo!

Wir stehen nun vor der Entscheidung ob Holz oder Holz/Alu Fenster.
Wir bauen einen Bungalow mit Satteldach und 1m Dachüberstand, die Fenster bekommen also eig. nur bei wirklichem Sturm-/Schräregen direkte Nässe ab.
Sonne bekommen sie natürlich alle ab :)

Nun meine Frage: Wie sieht die Pflege der Fenster in der Praxis nun wirklich aus?

Meistens wird ja Holz/Alu verbaut, in unserem Bekanntenkreis gibts Holzfenster aber alle gestrichen.
Die Hersteller sagen das man die Fenster beobachten sollte und sobald sie "trocken" werden sind sie mit einem Schwamm einzuölen damit sie sich wieder "ansaufen" emoji

Wie oft wird das in der Praxis nötig sein? Wirklich einmal im Jahr?
Sind die Gläser danach mit Öl verschmiert oder alles halb so schlimm?

Danke für eure Erfahrungen!

  •  heinzi
  •   Gold-Award
26.1.2020  (#1)
Wenn du innen und außen ein weißes oder hellgraues Fenster willst, ist ein reines holzfenster mit fertiger Oberfläche und flügelabdeckprofil eine gute Lösung. 2 färbig, also z. B. Innen Natur lackiert und außen deckend Weiss, ist sehr aufwändig und dadurch sogar teurer wie manches Holz alufenster. Ich habe bei mir seid 24 Jahren reine Holz Lärchen Fenster, nur farblos tauchgrundiert, sie sind außen im unteren Bereich grau wie die Lärche Fassade geworden aber einwandfrei noch in Ordnung. Ja und wir haben 0 vordach! 

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
26.1.2020  (#2)
Nachbehandlungsfristen von Holzfenstern

Es gibt österreichische Fensterhersteller, die auch nichtbehandelte Lärchenfenster freigeben- auch wenn das nicht der Norm entspricht.
Wir haben unsere nur werksseitig imprägnierten Lärchen-Passivhausfenster auch nicht behandelt.
Es ist nach ca 5 J nur feststellbar, dass die harten Jahrringe gegenüber den weichen hervorstehen.

Nur geölte oder auch anders behandelte Fenster müssen nur nachbehandelt werden, sobald man einen Abbau der  Beschichtungsmaterialien festellt.

Das Nachölen oder generell auch lackieren, lasieren, bezieht sich ganz überwiegend nur auf die unteren, querliegenden Hölzer  sowie seltener auf die unteren Bereiche der senkrechten Rahmenhölzer.

Alu-Stockabdeckungen siehe zB:
https://www.alurit.de/rahmenabdeckprofil
können jedoch sinnvoll sein- abhängig von der Wetterexposition
und reduzieren die Wetterbelastung.
Stockabdeckungen können auch problemlos nachträglich montiert werden.

Erforderlich ist die partielle Nachbehandlung in der Regel frühestens nach 2 Jahren, es kann aber auch wesentlich länger dauern.
Manche meiner weißen Holzfenster sind seit dem Einbau vor 25 Jahren nicht mehr nachbehandelt worden und noch in einwandfreiem Zustand.
Es gibt bei mir auch noch vom Holz her einwandfreie 110 Jahre alte Originalfenster.

Bei etwas Sorgfalt verschmutzt das Glas nicht-
Silikon soll ohnehin nicht überstrichen werden,
sodass immer einige mm zwischen Holz und Glas frei bleiben.

Am einfachsten sind geölte oder mit Lack auf Ölbasis behandelte Fenster,
da diese Materialien nicht verspröden sondern die Oberfläche nur abgebaut wird-Abschleifen etc ist also kaum jemals nötig, wie es bei Fenstern mit Dickschichtlasur oder Lack notwendig sein kann.

Holzfensterrahmen ohne Alu-Außenverkleidung haben den Vorteil, komplett überdämmt werden zu können, Kondensatbildung am Alu ist nicht möglich,
viel preisgünstiger oder bei Verwendung von Lärche ähnlich teuer zu sein wie günstigere Hölzer (Kiefer/Fichte) mit Alu, bei Schäden einfach zu reparieren, Farbe kann leicht geändert werden etc.

Ökologisch sind Aluverkleidungen ohnehin nicht.

Die oft verbreitete Aussage, Holzfenster müssten jedes Jahr oder alle 2 Jahre nachgestrichen werden ist ein Märchen der Plastikfenster-oder Aluschalen-Industrie, um vermeintliche eigene Produktvorteile hervorzuheben.
Nachteilig bei denen ist die Tatsache, das Beschädigungen oder Farbänderungen gar nicht oder nur mit sehr großem Aufwand möglich sind.

Holzoberflächen haben aufgrund der Sorptionsfähigkeit den Vorteil,
viel weniger Kondensatbildung zu ermöglichen als dichte Oberflächenmaterialien.

Andreas Teich

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  •  Traicampi
27.1.2020  (#3)

zitat..
AnTeMa schrieb: Holzoberflächen haben aufgrund der Sorptionsfähigkeit den Vorteil,
viel weniger Kondensatbildung zu ermöglichen als dichte Oberflächenmaterialien.

Aber wenn es kondensiert, werden die Holzrahmen rasch fleckig und unansehnlich (bei einer Freundin, Holz-Alu-Fenster, KWL) - die sind nicht zufrieden.

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  •  Vardi17
  •   Gold-Award
27.1.2020  (#4)

zitat..
Puitl schrieb: Entscheidung ob Holz oder Holz/Alu Fenster

Die Entscheidung kennen wir ...

zitat..
Traicampi schrieb: rasch fleckig und unansehnlich (bei einer Freundin, Holz-Alu-Fenster, KWL

In der Frage ging es aber eben gerade nicht um Holz/Alu-Fenster, wenn ich das richtig verstanden habe.

zitat..
Puitl schrieb: Die Hersteller sagen das man die Fenster beobachten sollte und sobald sie "trocken" werden sind sie mit einem Schwamm einzuölen damit sie sich wieder "ansaufen"

Wie oft wird das in der Praxis nötig sein? Wirklich einmal im Jahr?

Wir haben unsere Lärchenfenster seit etwas über einem Jahr, nein, es ist noch nicht nötig emoji

zitat..
AnTeMa schrieb:
Am einfachsten sind geölte oder mit Lack auf Ölbasis behandelte Fenster,
da diese Materialien nicht verspröden sondern die Oberfläche nur abgebaut wird-Abschleifen etc ist also kaum jemals nötig, wie es bei Fenstern mit Dickschichtlasur oder Lack notwendig sein kann.

Danke, Andreas. Das hoffen wir ...

Wir haben uns letztlich aufgrund der Lärchenfassade für die geölten Lärchenfenster entschieden. Was uns ermutigt hat: etliche alte Häuser hier in der Gegend haben Holzfenster. Wie Puitl schreibt, häufig in der lackierten Variante, doch etliche Fenster werden nur einfach nur von Zeit zu Zeit nachgeölt, andere wiederum sind ganz naturbelassen. Wir sehen der Zukunft unserer Fenster gelassen entgegen ... zumal unser Fensterbauer für sein Haus auch die reine Holzvariante (geölte Lärche) gewählt hat.

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  •  MalcolmX
27.1.2020  (#5)
Und Lärchenfenster, die innen weiss gestrichen sind, sind eher teuer im Verhältnis, was ich oben so gelesen habe?
Wir tendieren zu Holz/Alu mit weiss lackierten Holzoberflächen innen. Aber auch noch unentschlossen.
Küche/Bad, machen da eventuell Kunststofffenster Sinn?

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  •  Vardi17
  •   Gold-Award
27.1.2020  (#6)

zitat..
MalcolmX schrieb: Küche/Bad, machen da eventuell Kunststofffenster Sinn?

Warum? 🤔

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  •  MalcolmX
27.1.2020  (#7)
Naja, weil es viel mehr Luftfeuchtigkeit gibt für kurze Zeiträume?
Ich hab doch keine Ahnung von dem Zeug :D

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  •  Vardi17
  •   Gold-Award
27.1.2020  (#8)
Die vorübergehende Feuchte sollte kein Problem sein. Die Holzfenster in unserer alten Wohnung hielten das aus, die jetztigen auch (jetzt ist es allerdings nie lange sehr feucht aufgrund der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]). 

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
27.1.2020  (#9)
man hat in einem haus ohnehin schon viel arbeit um alles instand zu halten. da würde ich mich um die holzflächen außen nicht auch noch kümmern müssen, wenn es sich vermeiden läßt.
würde jedenfalls holz/alu nehmen wenn es um große, schwere elemente geht - ansonsten auch kunststoff/alu. ggf. auch im mix (bei gleicher außenansicht).

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
28.1.2020  (#10)

zitat..
coisarica schrieb: würde ich mich um die holzflächen außen nicht auch noch kümmerna

 Das ist nur der Fall wenn man optisch damit ein Problem hat. Sonst dürfte jede Holzfassade und Terrasse jedes Jahr aufbereitet und behandelt werden.

Unbehandelt problemlos. Wird halt ein bischen grau. So wie man selbst... :)

Im elterlichen Bauernhaus gibts Lärchenhaustüre und Fenster seit Jahrzehnten. Absolut pflegefrei und halt mit ein wenig "Patina".

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
28.1.2020  (#11)
Hier gibts auch Dächer aus Lärchenbrettern oder Fassadenbekleidungen aus Holzschindeln, die über 100 J alt sind und ohnehin noch nie behandelt wurden.

Nur Staunässe muß vermieden werden.

Bei guter Holzauswahl und Konstruktion ist Holz viel haltbarer und einfacher in der Wartung als oft dargestellt wird.

Ökologisch ist Holz ohnehin am besten, nach Erreichen der Lebensdauer kann's verbrannt oder kompostiert werden, in Österreich gibts immer genug Holz, fördert die heimische Wertschöpfung etc.

Wenn ein Plastikfenster einmal zerkratzt ist sieht's schäbig aus und kann nicht einfach überstrichen werden.

Der angeblich hohe Arbeitsaufwand bei der Holzpflege wird doch oft sehr übertrieben 

Andreas Teich

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  •  Puitl
28.1.2020  (#12)
Ich danke euch für die Meinungen und Erfahrungen.

Prinzipiell tendieren wir aufgrund "unauffälliger" Optik und Ökologie eher zu Holzfenstern, unsere Fassade lassen wir nämlich auch vergrauen/verdunkeln, so wie es die Natur vorsieht - genau wie mit uns emoji.
Bei Holz/Alu hab ich halt doch bedenken ob es nicht doch wo unter der Alu-Schale zu Kondens-Problemen kommt - aber dafür müsste dann eig. schon eine Dichtung undicht sein.
Und wenn so ausgeführt wie hier
http://www.interkure.com/verkaufsprogramm/fenster/holz-fenster.aspx
besteht das Risiko ja auch, wenn auch nur am unteren Rand.

Meine Sorge bei Holz-Fenstern war immer dass das Holz im z.B. Dichtungsbereich reißen könnte wenn man sie nicht pflegt, aber dann passt ja die Qualität des Holzes schon nicht und verleimt sind sie ja auch.

Mit meinem Meter Dachüberstand schauts sowieso besser aus und alle 2 Jahre mal mit dem Schwämmchen nachölen schaff ich auch noch.

Hätte evtl. wer Bilder von Lärchenfenstern vom Rauminneren?

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  •  Vardi17
  •   Gold-Award
28.1.2020  (#13)
Hallo Puitl, hast PN emoji

Wir würden es wieder so machen, wir lieben unsere geölten Lärchenfenster, sie passen zu uns.

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