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Kauf von Eigentum - Welcher Rahmen ist zumutbar?

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  •  Arpino
9.5. - 16.7.2021
19 Antworten | 7 Autoren 19
19
Hallo zusammen,

ich bin Lehrer (unbefristet angestellt), Anfang 30, mein Nettojahreseinkommen liegt je nach Überstunden bei (33.000-35.000 Euro). Mein Ziel ist es, bis Ende 2022 Eigentum in Wien zu erwerben. Ich bin ledig, Kinder sind nicht geplant. 

Mein Eigenkapital beträgt bis Ende August ca. 180.000 Euro, pro Monat erhöht sich dieses um ca. 1400 Euro.
Mit Unterstützung der Eltern könnten es sogar 200.000 Euro sein.

Da ich natürlich selbst in der Wohnung leben möchte und die Preise in besserer Lage exorbitant hoch sind, zwei Fragen:

1) Welchen persönlichen Rahmen sollte ich mir in meiner Situation setzen? Gehe ich von einem Immobilienkaufpreis von 500.000 aus, inklusive Nebenkosten von 550.000, wäre ein Kredit von 350.000 Euro ca. nötig, um das zu realisieren. Da ich 900 Euro Miete zahle und im Monat gleichzeitig einiges wegspare, wäre eine höhere Kreditrate meines Erachtens kein Thema.

2) Hätte ich Chancen auf diesen Kreditbetrag? Mit welchen Zinssätzen ist aktuell zu rechnen? Laut Recherchen wären auch 0,7 % variabel schon möglich.

LG Arpino

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
9.5.2021  (#1)
Hi Arpino,

zitat..
Arpino schrieb: Da ich 900 Euro Miete zahle und im Monat gleichzeitig einiges wegspare, wäre eine höhere Kreditrate meines Erachtens kein Thema.

sehe ich auch so.

zitat..
Arpino schrieb: Hätte ich Chancen auf diesen Kreditbetrag? Mit welchen Zinssätzen ist aktuell zu rechnen? Laut Recherchen wären auch 0,7 % variabel schon möglich.

Der komfortable Eigenmittelanteil sollte Bestkonditionen zulassen. Im variablen Bereich liegen die bei 3M EURIBOR +0,75%, somit aktuell etwa 0,25%. Bei diesem Zinssatz und einer Kreditlaufzeit von 35 Jahren läge die monatliche Rate bei etwa EUR 870 - freilich veränderlich, da variable Zinsbindung.

33.000 pro Monat bedeutet kalkulatorisch etwa 12 mal 2.750 bzw. 14 mal 2.357. Da könnte es jedoch mit dem Verhältnis fiktive Kreditrate zu Einkommen "eng" werden.

Alternativ wären Aufschläge mit 1-1,125%% meiner Ansicht jedenfalls denkbar.
lg


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
9.5.2021  (#2)
No Chance mit knapp 2.400 € Einkommen 350.000 € + Nebenkosten Kredit zu bekommen. Zumindest nicht bei den Big 2, die mit den Bestkonditionen. 

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
9.5.2021  (#3)
Die Frage ist für mich auch, ob man fast 17 (!) Jahreseinkommen in eine Wohnung stecken will, die für einen überdimensioniert ist und falls es doch mal was mit einer Familie wird vermutlich trotzdem zu klein/unpassend ist.

Ich würde in der 300er Liga suchen (immer noch über 8 Jahreseinkommen), das geht sich mit 150k Kredit locker aus, man arbeitet nicht nur für die Wohnung (sondern kann auch je nach Typ konsumieren und/oder investieren) und wenn sich das Leben ändert die dann passende Immobilie kaufen. Damit ist man auch zum Teil gleich gegen steigende und sinkende Immobilienpreise abgesichert.

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  •  goaspeda
  •   Gold-Award
10.5.2021  (#4)
Sorry, aber irgendwas ist an Deiner Kalkulation nicht ganz korrekt.

Also 33.000 :14 = 2.400
Davon 900 Miete und 1.400 sparen.
Bleiben 100 Euro für Öffis/Versicherung/Betriebskosten/Essen/Kleidung/...


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  •  Zwosti
10.5.2021  (#5)

zitat..
goaspeda schrieb: Sorry, aber irgendwas ist an Deiner Kalkulation nicht ganz korrekt.

Also 33.000 :14 = 2.400
Davon 900 Miete und 1.400 sparen.
Bleiben 100 Euro für Öffis/Versicherung/Betriebskosten/Essen/Kleidung/...

900+1400 sind seine Aufwendungen, macht dann jährlich 27600€

Bleiben ihm noch 5400€ zum Leben was mtl. 450€ entspricht. Also alleine ist das machbar, wenn man ganz bescheiden lebt und sich nix gönnt.

1
  •  goaspeda
  •   Gold-Award
10.5.2021  (#6)

zitat..
Zwosti schrieb: 900+1400 sind seine Aufwendungen, macht dann jährlich 27600€

Bleiben ihm noch 5400€ zum Leben was mtl. 450€ entspricht. Also alleine ist das machbar, wenn man ganz bescheiden lebt und sich nix gönnt.

Auch nicht gabz richtig. Das Jahreseinkommen bekommst ja nicht in zwölf gleichen Teilen.
Es bleibt beim 13/14ten mehr übrig. Die restlichen 10 Monate siehts hingegen schlechter aus.

Er füllt also mit 13ten und 14ten das fehlende Geld der restlichen Monate auf.
So zumindest laut seinen Angaben.

1
  •  Arpino
10.5.2021  (#7)
Danke für eure Einschätzungen!

Ich gehöre tatsächlich zu den Personen, die keine großen Ausgaben haben. Mir ist eine schöne, großzügige Wohnung wichtiger, als mehrmals im Jahr in den Urlaub zu fahren.

Zwosti hat das ganz richtig geschrieben, ich habe das Gesamtnettoeinkommen genommen und davon 12*1300 Euro abgezogen (Miete und laufende Kosten). Übrig bleiben knapp etwas über 1400 Euro im Monat.

zitat..
speeeedcat schrieb: No Chance mit knapp 2.400 € Einkommen 350.000 € + Nebenkosten Kredit zu bekommen. Zumindest nicht bei den Big 2, die mit den Bestkonditionen.


Ist das wirklich ein so großes Thema, wenn man auch sehr gut meine Gehaltsentwicklung bis zur Pension kennt? (Biennalsprünge, alle 2 Jahre 100 Euro netto mehr) Ein Kredit von 300.000 sollte aber möglich sein, oder ist auch das unrealistisch?

Wer sind die großen zwei? BA und ... ?

zitat..
Equity schrieb: Ich würde in der 300er Liga suchen (immer noch über 8 Jahreseinkommen), das geht sich mit 150k Kredit locker aus.

Kennst du die Immobilienpreise in Wien? Um 300k bekommst du nicht mehr viel. Ich suche in guter Lage, U-Bahn-Anbindung, Freifläche, 3 Zimmer. 550k ist wahrscheinlich überzogen, sehe ich auch eher als oberste Grenze. Aber mit 450k-500k (inkl. Nebenkosten) muss man da realistischerweise schon rechnen.



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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
10.5.2021  (#8)

zitat..
Arpino schrieb: Ist das wirklich ein so großes Thema, wenn man auch sehr gut meine Gehaltsentwicklung bis zur Pension kennt? (Biennalsprünge, alle 2 Jahre 100 Euro netto mehr)

konkret z.B. bei der Bank Austria: ja
warum? weil dort für rein variabel verzinste Kredite und für Fixzinsperioden einschließlich 10 Jahren ein fiktiver Zinssatz von 3,4% gerechnet wird (für Fixzinsperioden von 15 bzw. 20 Jahren 2,8%) und die fiktive Rate dann entsprechend um einiges höher als die tatsächliche Rate ist, was wiederum die Debt Service to Income (DSTI) Quote, somit

zitat..
LiConsult schrieb: Verhältnis fiktive Kreditrate zu Einkommen

erhöht - über ein Maß hinaus, das im konkreten Fall für eine positive Bewilligung akzeptabel ist.

zitat..
Arpino schrieb: Ein Kredit von 300.000 sollte aber möglich sein, oder ist auch das unrealistisch?

im konkreten Fall denke ich schon

zitat..
Arpino schrieb: Wer sind die großen zwei? BA und ... ?

je nachdem, wer gerade in welchem Laufzeitenspektrum welche Strategie fährt: BAWAG, diverse RLBs, etc.

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  •  Arpino
10.5.2021  (#9)
@LiConsult, danke für die Aufklärung.

Da ich schon 15 Jahre bei der RLB bin, hoffe ich auf ein gutes Angebot meiner Hausbank. Natürlich werde ich mich auch anderswo umhören.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
10.5.2021  (#10)
gerne, alles Gute für die Verhandlungen!

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
10.5.2021  (#11)

zitat..
Arpino schrieb:
Kennst du die Immobilienpreise in Wien? Um 300k bekommst du nicht mehr viel. Ich suche in guter Lage, U-Bahn-Anbindung, Freifläche, 3 Zimmer. 550k ist wahrscheinlich überzogen, sehe ich auch eher als oberste Grenze. Aber mit 450k-500k (inkl. Nebenkosten) muss man da realistischerweise schon rechnen.

Ja, 2020 in Wien gekauft, die Wohnung würde sogar Deine Wunschkriterien erfüllen (und meine Frau ist AHS-Lehrerin mit Deinem Einkommen). Bei Neubau wird es da mit Nebenkosten natürlich eng bis unmöglich selbst mit 550k.

Ich kenn auch die Immobilienwünsche der Kolleginnen, aber für Singlelehrer geht sich eine 3-Zimmer-Wohnung in guter Lage und Zustand schlicht nicht aus (merken alle früher oder später). Du bist ungewöhnlich sparsam und bei Deinem Arbeitgeber freut sich jede Bank, aber trotzdem gibt's Grenzen (für die meisten in Deiner Einkommensklasse wären ja auch die 300k nicht drinnen).

Um 300k bekommt man 2 Zimmer / 55m2 aktuell, vor nem Jahr warens noch 60, Rest wie gewünscht, das ist drinnen. Wir hätten zu zweit auch gerne 5-6 Zimmer/150m2, aber 1,1+ Mio spielt es auch bei uns (bei mehr als doppelten Einkommen und ca. doppelten EK) schlicht nicht.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.5.2021  (#12)
BA und BAWAG, ja.
RLB Wien passt ja dann gut für dich, wenn du schon Kunde bist.

Jede Bank zieht gewisse Mindest-Werte heran, die auch dann zum Tragen kommen, auch wenn du eine äußerst sparsame Haushaltsrechnung hast. 
Das hat nichts mit deinem sicheren Job zu tun. BTW: was ist schon sicher? Der Pädagogen-Berufsstand hat mit die größte Quote an Burnout-Fällen...

1
  •  mirabell
  •   Bronze-Award
11.5.2021  (#13)

zitat..
speeeedcat schrieb: BA und BAWAG, ja.

Jede Bank zieht gewisse Mindest-Werte heran, die auch dann zum Tragen kommen, auch wenn du eine äußerst sparsame Haushaltsrechnung hast. 

Bei uns war das damals sogar so, dass eine Bank (Bausparkasse glaub ich) sogar einen Mindestwert für ein nicht vorhandenes Auto ansetzen musste. Weil wir könnten uns ja eins zulegen. 🙄(Haben schon seit Jahren keins, wohnen mitten in Wien). Den Kredit haben wir wo anders genommen...
Worauf ich hinauswill: auch wenn es sich in deiner Haushaltsrechnung locker ausgeht, weil du gewisse Ausgaben nicht oder nur in geringerer Höhe hast, kann es für die Bank trotzdem ganz anders aussehen. 


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.5.2021  (#14)

zitat..
mirabell schrieb: Bei uns war das damals sogar so, dass eine Bank (Bausparkasse glaub ich) sogar einen Mindestwert für ein nicht vorhandenes Auto ansetzen musste.

😮

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.5.2021  (#15)

zitat..
mirabell schrieb: sogar einen Mindestwert für ein nicht vorhandenes Auto ansetzen musste.

bzw. vermutlich einen generellen Mindestbetrag für die Mobilitätskosten ("Öffi-Ticket").

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  •  mirabell
  •   Bronze-Award
11.5.2021  (#16)
nein, wir hatten Netzkarten + großzügigem Polster für Taxifahrten etc drin, war aber zu wenig.

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  •  Arpino
11.5.2021  (#17)
Danke nochmals für die Einblicke in die Sicht der Bank, wie im Hintergrund gerechnet wird.

zitat..
speeeedcat schrieb: Das hat nichts mit deinem sicheren Job zu tun. BTW: was ist schon sicher? Der Pädagogen-Berufsstand hat mit die größte Quote an Burnout-Fällen...

Da hast du Recht. Sollte ich aber den Beruf nicht mehr ausüben können, habe ich sowieso andere/größere Probleme. Dieses Restrisiko gibt es ja überall.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.5.2021  (#18)
Keine Frage Arpino, ich wollte nur den Begriff "sicher" realativieren.
Alles Gute auf jeden Fall!

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  •  Arpino
16.7.2021  (#19)
Hallo zusammen, habe ein erstes Angebot eingeholt für ein fiktive Eigentumswohnung á 500.000 Euro (plus Nebenkosten max. 550.000)

Eigenkapitel: ca. 210.000
Kreditsumme: 350.000
Wegen des geringeren Nettoeinkommens kommen die Eltern mit ins Boot (mon. Nettoeinkommen zw. 3,5 und 4k Euro)

Ein Institut bietet 30 Jahre Laufzeit, 1200 mtl., 25 Jahre fix mit 1,25% (nominal).

Gute Richtung für den Anfang? Variabel wären es 0,85% (nominal).

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