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Heiztage + daraus resultierende Frage

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  •  DavidH
8.12. - 12.12.2014
7 Antworten 7
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Hallo :)

Ich bin zur Zeit am Suchen einer Eigentumswohnung und habe hier drei Energieausweise.

Nachdem ich bei diversen Recherchen in den letzten Monaten immer wieder auf diese Seite bzw. das Forum gestoßen bin, dachte ich mir es wäre perfekt für diese Frage. :)

Grobe Daten:
Objekt A: HWB 30,9 / fGEE 0,88
Objekt B: HWB 45,65 / fGEE k.A.
Objekt C: HWB 23,1 / fGEE 1,43

Angaben zu Außentemperatur, Innentemperatur und Heizgradtagen sind bei allen drei nahezu ident. Aber dann... die Heiztage:

Objekt A: 217d
Objekt B: 216d
Objekt C: 78d

Kann die Angabe bei Objekt C stimmen? Wenn ja - wieso?
Ich hab natürlich bereits die Informationen hier auf der Seite zu Heizgradtagen gelesen und da steht unter anderem: "Da die Heizperiode (und damit die Heizgrenztemperatur) stark vom Dämmstandard abhängt [...]"
Was erklären würde, warum ein Objekt weniger Heiztage hat als ein anderes - es muss durch bessere Dämmung einfach an weniger Tagen geheizt werden.
Allerdings frage ich mich dann, warum dann Objekt A trotz vermutlich ähnlich guter Dämmung so viel mehr Heiztage eingetragen hat.

Und eine daraus resultierende Frage am Rande:
WENN die Angaben theoretisch korrekt sind - wie kann es praktisch in einem Haus ohne Lüftungssystem so wenig Heiztage geben? Immerhin muss man lüften und egal wie gut ein Haus gedämmt ist, die Luft im Raum wird dabei auch im Frühling/Herbst zu kühl und heizt sich nicht von allein wieder auf?

  •  eggerhau
8.12.2014  (#1)
Heiztage + daraus resultierende Frage -

zitat..
DavidH schrieb: Kann die Angabe bei Objekt C stimmen? Wenn ja - wieso?


Nein - das kann nicht stimmen!
Was sind Heizgradtage (HGT)?
Zitat “Die Heizgradtage gestatten Rückschlüsse auf den klimabedingten Heizenergieverbrauch und dienen der Kontrolle der Heizanlage. Als Synonym wird auch oft der Begriff Heizgradzahl verwendet. Zur Berechnung der Heizgradtage (zu Beispiel HGT 20/12) wird an jedem Heiztag - einem Tag mit einer Tagesmitteltemperatur von weniger als 12 Grad Celsius - gemessen, um wieviel die Aussenlufttemperatur von der angestrebten Innenlufttemperatur von 20 Grad Celsius abweicht. Zitat Ende“
Die HGT sind selbstverständlich örtlich unterschiedlich, sagen über nichts über die Qualität der Dämmung aus.
Die Energiekennzahl macht das und da geht es um den Energieverbrauch des Gebäudes. Wird in MJ/m² oder kWh/m² angegeben. Je tiefer je besser! emoji
In diesem Sinne
HDE


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  •  DavidH
8.12.2014  (#2)
Danke für die Antwort, allerdings geht es mir nicht um die Heizgradtage, sondern die Heiztage. Denn die Heizgradtage sind bei allen drei Objekten quasi ident - 3459, 3460, 3471.

Ich frage mich unter anderm halt auch wie zuverlässig der Energieausweis insgesamt ist, wenn da eventuell so ein grober Schnitzer drin ist.

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  •  eggerhau
8.12.2014  (#3)
Heiztage + daraus resultierende Frage -

zitat..
DavidH schrieb: Danke für die Antwort, allerdings geht es mir nicht um die Heizgradtage, sondern die Heiztage.

Ist – im Prinzip - das gleiche Thema.
Zitat „Als Heiztag (HT) bezeichnet man einen Tag, an dem die gemessene mittlere Außentemperatur unterhalb der Heizgrenze liegt. An einem solchen Tag muss die Heizungsanlage angeschaltet werden, um die Innentemperatur auf einem gewünschten Wert zu halten. Aus den Heiztagen errechnet man die Gradtagzahl/Heizgradtage (GTZ/HGT), einer Kenngröße des Produkts aus Graden (K) und Tagen je Jahr ([Kd/a]), die eine genauere Abschätzung des Heizbedarfs ermöglicht. Zitat Ende

zitat..
Ich frage mich unter anderm halt auch wie zuverlässig der Energieausweis insgesamt…..

Der EA EA [Energieausweis] ist so gut wie der EA EA [Energieausweis]-Ersteller der ihn gemacht hat! emoji Vertrauen ist gut, aber wenn es eine Kaufentscheidung beeinflusst, ist Kontrolle besser!
In diesem Sinne
HDE


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  •  DavidH
8.12.2014  (#4)
Mir ist gerade beim Wohnungsanbot aufgefallen, dass das tatsächliche Baujahr des Gebäudes von Objekt C auch 1964 ist, obwohl es in der Anzeige als "Neubau" deklariert wurde. Ich glaube, davon lasse ich lieber die Finger...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
9.12.2014  (#5)
hallo david,
dein beispiel zeigt wie schlecht der ea als häusertypenschein im bestand funktioniert.
der 'verkaufs-ea' - unwillig gemacht weil gezwungen - ist wohl oft der schlechteste/billigste erhältliche...

da hilft nur die wertebestimmenden randparameter selber auf plausibilität abzuklopfen:

- lage (normaußentemperatur/windlage/sonnenlage/nebellage)
- wandaufbau (-> check auf u-wert.net)
- dachboden/dämmung
- fenster
- haustechnik
- fenstergröße/-ausrichtung

auch wenn eine sanierung vielleicht erst in 10, 20 jahren ansteht wäre es klug diese gesamthaft anzudenken - damit langfristig ein stimmiges konzept mit synergien umgesetzt werden kann...

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  •  DavidH
9.12.2014  (#6)
Das ist theoretisch alles schön und gut, aber ich musste in den letzten Wochen feststellen, dass sich Verkäufer oft äußerst bedeckt mit Informationen zur Bausubstanz halten. Es grenzt wohl an ein Wunder, wenn man z.B. überhaupt erfährt, welche Fenster verbaut wurden (über "2-fach/3-fach verglast" hinaus). Zumindest bei "günstigeren" (eine relative Sache, finde ich) Wohnungen. Ist wohl auch nicht verwunderlich bei dem Angebot und der Nachfrage, die zumindest in Wien herrscht. Wozu 20 Seiten Baubeschreibung zur Verfügung stellen, wenn es auch ohne geht.

Aber sollte ich jemals sowas in die Finger bekommen, danke für den Tip bezüglich u-wert.net!

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  •  AnTeMa
12.12.2014  (#7)
Hausbeurteilung - Ich würde mich nie blind auf einen Energieausweis verlassen .

Die sind manchmal derart ungenau und Daten nur aus Plänen statt der tatsächlichen Bausubstanz entnommen, daß die Werte kaum aussagekräftig sind.

Immer jemand mitnehmen, der sich bautechnisch auskennt.
Vor allem auch weil der Energieausweis, wenn überhaupt,nur theoretische Werte zum Energieverbrauch angibt die nicht garantiert werden.

Die Bausubstanz, Fugendichtigkeit,Feuchtigkeit , Luftdichtheit, Hitzeschutz etc werden kaum oder gar nicht berücksichtigt.

Andreas Teich


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