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Hauskauf: Bedenken bei Finanzierung

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  •  Eisfeld
4.4. - 6.4.2017
17 Antworten | 11 Autoren 17
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Liebe Community!

Wir sind dabei ein Haus zu kaufen wo noch ein paar Dinge zu erledigen wären und haben dafür folgenden Bedarf gerechnet:
Kaufpreis: 265.000
Nebenkosten: max. 27000 (Makler, Notar, Grundbuch etc...)
Fertigstellung Fassade + Vollwärmeschutz: 20.000 €
Doppelcarport: 10.000 €
Fertigstellung + Carport wurde von einer Firma mit der wir in der Vergangenheit schon gearbeitet haben großzügig berechnet.

Eigenmittel in Form einer lastenfreien Eigentumswohnung: 160.000 (lt. Vergleichswertberechnung vom Makler) (Maklerprovision ist hier schon abgezogen)

Weitere Eigenmittel in Bar: 20.000 € wobei diese für die Anschaffung eines zweiten Autos, diverser Gartengeräte, eines Kühlschrankes + diverser kleiner Umbauten im Haus dienen sollen + kleines Finanzpolster, nicht für die Finanzierung.

Finanzierungsbedarf dementsprechend: 162.000 € über die Bausparkasse mit 2,5% Zinsen fix für 20 Jahre auf eine Laufzeit von 30 Jahren. Unsere Idee wäre es die längere Laufzeit zu nutzen und Sondertilgungen zu machen um für unvorhergesehene Dinge vorbereitet zu sein.
Kreditrate: 660€/Monat bis 700€/Monat je nachdem ob wir 162.000 oder 170.000 über die Bausparkasse aufnehmen.

Einkommen beide zusammen: 3600 € derzeit - mit Ende des Jahres (Beginn der Rückzahlung 1.12.) steigt das auf knapp 3900 € netto im Monat an.

Fixkosten im neuen Haus: 1210 €/Monat plus Kreditrate (also knapp 1900-2000€)
Ablebensversicherung über gesamte Kreditsumme würden wir auch abschließen.

Und jetzt zu meinen Bedenken - hier bräuchte ich einfach nur Erfahrungswerte, Expertenwissen, Einschätzungen... Ich hab's mir 100x durchgerechnet aber so kurz vorm Abschluss macht sich einfach die Panik breit ob sich alles finanzieren lässt wenn man bedenkt dass man:

1. zwei Autos zu erhalten mit min. 300km/Auto/Monat wobei man nur für eines KM-Geld bekommt.
2. Ein zweites Kind geplant ist - obwohl die Bank hier eine reine Zinsentilgung für zwei Jahre ermöglichen würde.
3. Was ist wenn der Umbau/Fassade/Carport mehr kostet? Lieber mehr aufnehmen und Sondertilgung obwohl gut und großzügig vom Fachmann unseres Vertrauens berechnet wurde?
4. Was ist wenn wir die Wohnung nicht losbekommen (obwohl knapp 100m² in sehr guter Grazer Lage und fast komplett renoviert).

Mein Verstand sagt mir wir können es uns leisten, haben zumindest ein paar tausend € Polster für etwaige nicht kalkulierte Kosten, haben relativ gute Konditionen raus schlagen können beim Notar (unter 1% + UST und beim Makler für den Verkauf unserer ETW: 2% + Ust). Und trotzdem schieb ich Panik und hab immer das Gefühl etwas übersehen zu haben. Vor allem weil mir Gott und die Welt (in dem Fall Schwiegereltern + diverse Verwandte immer einreden wollen dass das schon eine sehr hohe Kreditrate ist). Ich denk mir wiederum dass knappe 700 € Kreditrate + 100 € BK + 80 € Strom im Monat, was wir im neuen Haus zahlen würden (Passivhaus) das gleiche ist, was andere Familien monatlich Miete zahlen...

Vielleich kann mir wer von euch seine/ihre Meinung dazu sagen, mein Vorhaben bestärken oder mich auf blinde Flecken hinweisen was ich übersehen habe können.!

LG und Danke im Voraus!

  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
4.4.2017  (#1)
Du hast recht, wann nicht nicht jetzt, wann dann? Und Eigentum ist (fast) immer besser als mieten ;).

Warum nicht den Kredit splitten und die Laufzeit auf 40 Jahre verlängern, um flexibler zu bleiben? Grad auch bei Kinderwunsch ist das doch mMn. eine feine Lösung.

Ein paar Rechenbeispiele, als Indikator dient der 3-Monats-Euribor, Kreditbetrag 180K, um auf der sicheren Seite zu sein:

80K bei 1,25% variabel, kostenlose Obergrenze für 10 Jahre 4,5%, danach Weitergabe eines allfällig negativen Euribors:
Rate rund 212,- monatlich
100K fix auf 15 Jahre bei 2,25%, danach 1,25% variabel
Rate rund 316,-- monatlich

Oder alles variabel: Rate bei 1,25% bei rund 477,-- monatlich, bei Zinssatz 4,5% rund 800,-- monatlich

Bei Splitvariante kannst du beim variablen Teil pönalefrei sondertilgen und bist mit dem Fixzinsteil abgesichert.

Bei der Bausparvariante hast den in der Vergangenheit teuersten Indikator, den 12-ME, und bist am unflexibelsten.

Sollten mehr Info´s gewünscht sein, meine Mailadresse ist hinterlegt.

Gruß, Alex

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  •  mirabell
5.4.2017  (#2)
speeeedcat hat dir ja schon einiges an Input geliefert. Meine Schwester hat auch einen Bausparkredit, ihr "Berater" hat ihr den empfohlen obwohl für sie eine pönalefreie Rückzahlung ein wichtiges Kriterium war. Fakt ist aber, sie kann während der Fixzinsphase nur nach Voranmeldung maximal 10% pönalefrei jährlich zurückzahlen. Ein Freund meinte lapidar, sie solle froh sein, in seinem Bausparkredit stehe zusätzlich zur Rückzahlungspönale neben der Zinsobergrenze auch eine Zinsuntergrenze von 3%. Will sagen: ich verstehe nicht so ganz, warum der Bausparkredit als "sooo toll" empfunden wird, wenn er sich offenbar immer wieder als negatives Überraschungsei entpuppt.
Aber: für meine Schwester vermittelt die Zinsobergrenze von 6% eine Sicherheit, für die sie auch zu zahlen bereit ist. Schlussendlich muss es ihr damit gut gehen.

Aus dem Nähkästchen geplaudert:
Bei uns ist es "eng" (aus unserer Sicht nicht, für Außenstehende schon), wir haben einen viel höheren Kreditbetrag und nur etwas höheres Einkommen, sind allerdings zur zu zweit und haben uns für komplett variabel entschieden. Dank der kritischen Rückmeldungen hier im Forum haben wir - in erster Linie für die Banken - einen Plan entwickelt, was wir kurzfristig, mittelfristig, langfristig für Maßnahmen setzen würden, falls es eng wird.
Da steht bei kurzfristig unter anderem, welche variablen Kosten wir sofort auf welchen Betrag runterfahren können, dass mein Mann um einen Vorschuss für die nächste Sonderzahlung bitten könnte,...

Mittelfristig: Verträge für Internet/TV/Handy auf kleinere Pakete drosseln, "Luxusabos" canceln,...

Langfristig: Vermögenswerte versilbern, Verkauf der Immobilie überlegen,...

Wir hatten das alles schon im Hinterkopf, aber es hat überraschend gut getan, sich das genau vor Augen zu führen und diverse Szenarien durchzuspielen. Vielleicht beruhigt das auch deine Nerven?



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  •  mirabell
5.4.2017  (#3)
Nachtrag: es gibt eine Daumenregel, die besagt, Wohnen sollte nur ein Drittel des Einkommens ausmachen. Das schaffen viele Familien nicht, ihr schon. Insofern finde ich die Kreditrate per se nicht zu hoch!

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  •  Pete
5.4.2017  (#4)
Kaufen - Ich bin da ganz bei Speeeedcat, nimm einen Kreditbetrag 180K und das auf 40 Jahre gestreckt - alles variabel bei 1,25%, jede
Sondertilgung reduziert die Laufzeit und du hast hier einen "Polster" falls unvorhergesehene Zahlungen auftreten.
Und die Kreditrate bleibt überschaubar und ist auch mit 2. Kind, etc. leistbar.

Und auch meine Empfehlung: KAUFEN !

Eure Planung ist gut, jedoch nichts aus den Augen verlieren und anfangen irgendwo Geld zu "verbrennen" oder "aus dem Fenster werfen",
dann läuft sicher alles rund.

z.B. die 20.000 EK die ihr habt mal als Reservere zurückhalten, bis das 2. Auto wirklich notwendig ist. ABER warum ist die Erhaltung eines 2. Autos so teuer? Wenn
ich "nur" 20K für das 2. Auto und noch andere Dinge die du anführst zur Verfügung habe, dann wirst
du wohl einen Polo kaufen, der z.B. nur 60 PS hat, dann kostet dich das 2. Auto in der Erhaltung z.B. 35 Euro/Monat Steuer+Versicherung und
300 km pro Monat sind eh nix an Fahrleistung. Viele bedenken eben nicht, dass der Staat beim Auto
durch die Motorbezogene Versicherungssteuer am meisten abgreift und jammern dann, dass alles so teuer ist.
Als Vergleich: z.B. wennst ein 177 PS Auto nimmst, dann zahlst du mal fast 80 Euro/Monat NUR Steuer OHNE Versicherung.

Und wenn ich auf "wobei man nur für eines KM-Geld bekommt" angewiesen bin und mir nicht mal die 35 Euro/Monat Versicherung für einen Polo leisten kann (Spritkosten
natürlich außer acht gelassen, wenn ich nur 1x in 2/3 Monaten tanken muss- siehe 300 km pro Monat emoji), dann muss ich mir sowieso überlegen ob man sich ein 2. Auto überhaupt antut.

Ablebensversicherung über gesamte Kreditsumme ist auch gut - hier z.B. eine "linear fallende" nehmen, dann ist die Rate auch geringer im Monat.

mfG
Pete

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
5.4.2017  (#5)
Mirabell, gute Argumente 😉!

@Pete: sehr richtig, sehe das genauso bezüglich Kredit!
Und auch die Sache mit dem Auto ist sehr gut erklärt 👍🏻
Am meisten Sparpotential beim Kfz ist schlicht und ergreifend bei der Motorisierung gegeben.
80,- Motorbezogene und 20,- Haftpflicht ergibt 100,- 'Versicherung'
Stimmt natürlich nicht, die Versicherung muss die Motorsteuer einheben und abführen - deshalb ist es zwangsläufig oft die teure Versicherung 😉

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  •  Richard3007
5.4.2017  (#6)
Ihr habt 50% Eigenkapital, bald 3,9k Einkommen mit einem nahezu lächerlichen Kredit von 170k zu stemmen womit Ihr auf 1800,- Fixkosten kommt. Selbst mit 2 Kind bleibt euch dann noch mehr als 1k zum leben übrig. Selbst bei 4,5% Zinsen die in den nächsten paar Jahren nicht kommen werden.
Also ein klares JA. Wir haben insgesamt 338k aufgenommen und aktuell ein ähnliches Einkommen. Und machen sogar € 130.- Sondertilgung pro Monat. Unser Kredit läuft nur auf 25 Jahre. Somit liegt alleine die Kreditrate bei rund 1.200,- Euro. Wir verzichten halt aktuell auf den Urlaub, da wir noch immer etliche Tausender pro Jahr in die Verschönerung unseres Gartens legen. Bzw noch kleinigkeiten fertig bauen.

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  •  chrismo
5.4.2017  (#7)
Dass es sich bei euch locker ausgeht haben eh schon genug andere gesagt.

zitat..
Eisfeld schrieb: Vor allem weil mir Gott und die Welt (in dem Fall Schwiegereltern + diverse Verwandte immer einreden wollen dass das schon eine sehr hohe Kreditrate ist).


Im Bsp von Alex sind es 800 Eur im Worst Case (der aber so nicht erreicht wird da ihr schon einiges getilgt habt bevor der Zinssatz auf 4,5% ansteigt). Ihr seid zwar in der glücklichen Lage eine lastenfreie ETW zu haben, aber überlegt mal wie viele Familien genauso 800 Euro Miete stemmen müssen, bei oftmals weniger Einkommen. Also kaufen und nicht von den Verwandten unnötig Angst machen lassen.



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  •  stecri
  •   Gold-Award
5.4.2017  (#8)
Go for it- mein ok habts 😎

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  •  STP123
  •   Gold-Award
5.4.2017  (#9)
10 000 eur für eine Doppelgarage halte ich für schwierig machbar, wenn da die Bodenplatte, Garagentor, Tür, Fenster, Bodenbelag,... dabei sein sollen.

Ich würde mir das Angebot auf jeden Fall schriftlich geben lassen.

Auch für Fassade und Umbau ein schriftl. Angebot verlangen!

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  •  chrismo
5.4.2017  (#10)
Doppelcarport != Doppelgarage

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  •  Eisfeld
5.4.2017  (#11)
Danke für alle Rückmeldungen!
Das mit der Splittung werd ich ehestmöglich mit der Bank besprechen - das wäre natürlich eine gute Möglichkeit.
Alle Verträge haben wir uns durchgesehen und entweder schon umgestellt bzw. Umstellungsfrist ist vor Rückzahlungsbeginn. Haben Versicherungen angepasst und "Luxusabos" gekündigt.
Bezüglich dem zweiten Auto - wird max. 60PS werden, für den Rest haben wir eh die Familienkutsche. Zweites Auto wird zum pendeln leider fix benötigt. Und stimmt - Versicherung und Co ist kein Problem - als verwöhnte Stadtmenschen haben wir leider nur Erfahrungswerte für ein Stadtauto ohne Pendeln - deswegen meine blöde Frage.

@chrismo: Die Raten sind ja normal so ausgeleg: Rückzahlung + Zinsen + Nebenkosten. Wenn dann zb. die Zinsein steigen werden diese ja nur angehoben oder wird die Rate nur vom Restbetrag ausgehend neu berechnet? Oder sprichst du da die Sondertilgungen an?

@STP123: Doppelcarport - keine Garage!

Danke für die vielen Rückmeldungen - ich werd mit meinem Bankberater nochmal genauer Verhandeln. :)

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  •  chrismo
5.4.2017  (#12)
Ich habe einfach die Zahlen verwendet, die von speeeedcat genannt wurden. Also bei 4,5% wäre die Rate ca. 800 Euro (Laufzeit 40 Jahre). Bei 1,25% ist sie aber nur bei ca. 500 Euro. Was ich geimeint habe war, dass in eurem Fall der Kredit immer günstiger ist als ein vergleichbares Haus zu mieten.

Schau mal ins Internet, da gibts viele Kredit bzw. Tilgungsrechner. Wenn du da mit den Zahlen spielst (Laufzeit, Zinsen), siehst du schnell wie sich Änderungen der Parameter auswirken.



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  •  thomasdoe
  •   Silber-Award
6.4.2017  (#13)
1. Auf Basis einer Wertberechnung eines Maklers würd ich keine erforderliche Kreditsumme berechnen (weil auch sicher 1000x das wort unverbindlich drinnen vorkommen wird)
2. Wie viel von den 160.000 kriegst wirklich ausgezahlt? Stichwort immoest...

Die 2 Punkte würd ich an deiner Stelle noch abklären.

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  •  marama
6.4.2017  (#14)

zitat..
chrismo schrieb: Ich habe einfach die Zahlen verwendet, die von speeeedcat genannt wurden. Also bei 4,5% wäre die Rate ca. 800 Euro (Laufzeit 40 Jahre). Bei 1,25% ist sie aber nur bei ca. 500 Euro.


Es ist nicht wahrscheinlich dass gleich am Anfang Zinssatz von 1,25% auf 4,5% springt. Bei Finanzierungssumme von 162000, 5 Jahre lang 1,25% und dann im 6. Jahr Sprung auf 4,5% ergibt ein Annuität von 655,88 EUR / Monat. Wichtig ist am Anfang viel zu Tilgen, wenn später Zinssatz nach oben geht tut es nicht so viel weh.

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    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des durchblicker-Partnerprogramms.
Hallo marama, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  Casemodder
6.4.2017  (#15)

zitat..
thomasdoe schrieb: 1. Auf Basis einer Wertberechnung eines Maklers würd ich keine erforderliche Kreditsumme berechnen (weil auch sicher 1000x das wort unverbindlich drinnen vorkommen wird)


Guter Hinweis, auf jedenfall Sicherheit einrechnen!

zitat..
thomasdoe schrieb: 2. Wie viel von den 160.000 kriegst wirklich ausgezahlt? Stichwort immoest...


Fällt nicht an wenn man Hauptwohnsitz (>2 Jahre durchgehend) gemeldet ist. Darüber wird ihm aber hoffentlich der Makler informiert haben. Verdienen ja nicht wenig an einem ETW Verkauf!

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  •  thomasdoe
  •   Silber-Award
6.4.2017  (#16)
@ casemodder
ob das zutrifft (Hauptwohnsitz + wissen makler) wissen wir beide nicht, sondern nur der TE ;)


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  •  Eisfeld
6.4.2017  (#17)
@thomasdoe
Danke für den Hinweis.
In den 160.000 ist schon großer Spielraum einberechnet - Immo EST fällt auf Grund von Hauptwohnsitzbefreiung zum Glück weg.

lg

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