« Heizung, Lüftung, Klima  |

Grundwasser-Wärme-Pumpe

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  Sandra80
25.9. - 26.9.2015
20 Antworten 20
20
Hallo! Wer hat Erfahrung mit einer Grundwasser-Wärmepumpe? Wie hoch sind die gesamten Investitionskosten? Wo kann man sich über Grundwasserstände informieren? Wie hoch sollte der Grundwasserstand idealerweise sein? Wie ist das Vorgehen (Bewilligungen einholen usw.)? Was sind die Vor- und Nachteile? Wie kann man die Pumpe zur Gartenbewässerung nutzen? Wer sind die richtigen Ansprechpartner? Vielen lieben Dank!

  •  BoZm
25.9.2015  (#1)
Hallo, ich bin gerade am bauen (lassen).

Wir brauchten ein Geologisches Gutachten.
Wasserrechtliche Bewilligung.
Einreichunterlagen für die WW WW [Warmwasser]-WP.
Kältefahnenberechnung - fürs Heizen
Wärmefahnenberechnung - falls ihr mit der WP WP [Wärmepumpe] auch kühlen wollt im Sommer

Und die Brunnen:
_1x Entnahme Brunnen
_1x Schluck Brunnen

Bevor ihr diese errichten dürft, müssen alle Nachbarn abgeklappert werden (macht der Geologe, wenn er was taugt).
Sollten diese einen Brunnen haben, dann können sie Einspruch erwirken, falls sie geschädigt werden können.

Zum Beispiel :
Einer deiner Nachbarn, hat einen Brunnen und die Waschmaschine bezieht aus dem Brunnen das Wasser.

Da kann er dir das Leben schwer machen, wenn er den Gutachtern bei der Verhandlung, weiß macht, dass er durch die Absenkung der Grundwassertemperatur um die 20€ Mehrkosten im Jahr hat, weil seine Waschmaschine mehr Aufwand hat das Wasser zu erhitzen, und diese könnte auch noch früher einen Heizstab-Tod erleiden etc.

Hab da schon einiges erlebt.

Mehr war es eigentlich nicht.
Solltest aus der Steiermark sein, kann ich dir die :

Geologie und Grundwasser GmbH empfehlen.
lg

1
  •  BoZm
25.9.2015  (#2)
Unsere Kosten bis jetzt :
Bodengutachten : 1080€
Kältefahne : 456€
Wärmefahne : 360€
Die Brunnen : 12500€
Pumpversuch : 1147,20€
Eich- und Bodenvermessung : 23,70€
WW-Wärmepumpe : ca. 13000€ (aber laut diversen Aussagen hier kriegst diese auch schon um 7000€)
Trinkwasser-Reinheitsuntersuchung : 180€
Einreichunterlagen für die Wasser/Wasser-Wärmepumpe : 858€

Und paar kleine Kosten noch für die Behörden... ca. 200€ alles in allem.

Also es kommt was zusammen.
Natürlich geht es auch viel günstiger, einfach ohne Genehmigungen bauen und dann die Strafe kassieren wenn du Pech hast. :)

lg


1
  •  BoZm
25.9.2015  (#3)

zitat..
Sandra80 schrieb: Wie hoch sind die gesamten Investitionskosten?


Wie du oben entnehmen kannst sind wir bei ca. 30.000€.
Aber wir haben uns in allen Lagen abgesichert und alles nach dem Gesetz gemacht.

zitat..
Sandra80 schrieb: Wo kann man sich über Grundwasserstände informieren?


Die GIS Seite kann dir da eventuell helfen, oder du fragst bei deiner Gemeinde. Eventuell gibt es einen Brunnenbauer in deiner Gegend, dann hast kompetente Auskunft.

zitat..
Sandra80 schrieb: Wie hoch sollte der Grundwasserstand idealerweise sein?


Wir sind bei 3.6Meter Tiefe mit Grundwasser gesegnet.
Die Firmen sichern sich aber doppelt und dreifach ab und verpassen dir eine sehr Leistungsstarke Pumpe die aus 27Metern auch fördern kann. Ob es Wirtschaftlich ist, sei dahingestellt.

zitat..
Sandra80 schrieb: Wie ist das Vorgehen (Bewilligungen einholen usw.)?


Wie geschrieben, informieren wo euer Wasser-Stand ist. Dann die Gutachten etc. einholen.

zitat..
Sandra80 schrieb: Was sind die Vor- und Nachteile?


Grundwasser hat eine konstante Temperatur und somit sollte die Heizung sehr effizient arbeiten können.
Praxiswerte kann ich keine nennen, da wir sie nicht in betrieb haben.
(Dienstag kommt erst unsere Bodenplatte)
Werde aber gerne meine Werte dann mit allen hier teilen.

zitat..
Sandra80 schrieb: Wie kann man die Pumpe zur Gartenbewässerung nutzen?


Wir haben einen eigenständigen Brunnen für Trinkwasser und Bewässerung.
Somit sind bei uns 4 Schächte am Grundstück.
Trinkwasser-Brunnen
Entnahme-Brunnen
Schluck-Brunnen
Sicherschacht - für Regenwasser

zitat..
Sandra80 schrieb: Wer sind die richtigen Ansprechpartner?


Also ich muss zugeben dass ich mit der Firma Mlasko aus Dietersdorf(8142) die Brunnen sowie sämtliche Grabungsarbeiten machen werde, und bin sehr zufrieden bis jetzt.

Geologische Sachen sind alles über die Geologie und Grundwasser GmbH gegangen.

Bei der Landesregierung für Hydrogeologische Sachen hat man mich auch sehr gut beraten und kann ich nur weiter empfehlen.

Förderungen kannst auch bekommen wenn du eine Kombination machst aus Wärmepumpe und PV oder Solar.
Jedoch nur dann wenn keine Fernwärme oder Ferngas bei euch möglich sind.

lg


1


  •  rainer1977
  •   Gold-Award
25.9.2015  (#4)

zitat..
BoZm schrieb: Wie du oben entnehmen kannst sind wir bei ca. 30.000€.


Und da fehlen noch Fußbodenheizung, Rolljet, evt. noch Warmwasserbereitung, also alles in allem noch rund 7000-10000.

1
  •  altehuette
25.9.2015  (#5)
Zu bedenken ist auch, ob ihr in einer Gegend seit, wo auch Schmelzwasser im Grundwasser ist! Das senkt die Grundwassertemperatur ab. Ist zwar in der Regel im Frühjahr wo eh nicht mehr viel geheizt werden wird, aber trotzdem diesen Aspekt einbeziehen!
Ein Kollege von mir hat eine Wasser-Wasser-WP seit 12 Jahren, ist im Prinzip zufrieden was die Wärmeerzeugung betrifft, leider aber braucht er alle 3 Jahre eine neue Wasserpumpe! Hat schon die Verschiedensten probiert, aber immer dasselbe!

1
  •  BoZm
25.9.2015  (#6)

zitat..
rainer1977 schrieb: Und da fehlen noch Fußbodenheizung, Rolljet, evt. noch Warmwasserbereitung, also alles in allem noch rund 7000-10000.


Ja das stimmt. Aber die FBH FBH [Fußbodenheizung] kommt so oder so, egal was für eine Heizung sie nimmt. Deshalb nicht erwähnt.

lg

1
  •  rainer1977
  •   Gold-Award
25.9.2015  (#7)
Was war für dich eigentlich der ausschlaggebende Grund für die Grundwasserwärmepumpe?
Von den Kosten und dem Aufwand her ist es ja doch, wie man bei dir sieht, deutlich höher als eine "normale" Erdwärmepumpe.
Wenn ich es mit meiner kompletten Anlage (WP modulierend (4-14kW - ich beheize 225qm), Warmwasser mit Frischwassermodul, FBH, Handtuchtrockner) vergleiche, dann sind das im Endeffekt doch etliche Tausender mehr... Ich kam fix-fertig auf 27.000 (ohne Eigenleistung), bei dir sind es dann doch zumindest 10.000 mehr?

1
  •  BoZm
25.9.2015  (#8)
Ich wollte das effektivste was es gibt, und die WW WW [Warmwasser]-WP soll die besten Werte geben.
Ebenso passten Lage und der GW Spiegel von 3,6Metern Tiefe.

Amortisieren wird es sich sicher nie, gegenüber einer anderen Heizung.
Jedoch machen manche es auch nicht so nach den Regeln wie wir.
Außerdem muss ich erst in 50Jahren wieder ansuchen. Erd-Wärme nach 25 Jahren.

Es geht sicher günstiger, aber ich bin sicher dass es super wird.

lg

1
  •  altehuette
25.9.2015  (#9)

zitat..
BoZm schrieb: Erd-Wärme nach 25 Jahren


Wie bitte? Wer sucht da an?

1
  •  BoZm
26.9.2015  (#10)

zitat..
altehuette schrieb: Wie bitte? Wer sucht da an?


Ehmmm... du musst wenn du im Erdreich oder Grundwasser, die Wärme entziehst, eine Genehmigung vom Land haben.

Dann gibt es auch eine Verhandlung vor Ort.
Meist treffen sich alle die es interessiert oder die Einspruch erheben wollen, beim Gemeindeamt des Ortes, und dann geht/fährt man zu dem Grundstück und dort wird dann verhandelt.

Alle die eventuelle Nachteile durch eine Erd- oder Wasser-Wärmepumpe haben, werden dort ihre Stimme abgeben können.

Wenn niemand kommt, dann stehst dort mit dem Geologen und dem Rechtsanwalt von der Landesregierung und nach einer Weile ist alles Unterschrieben und gut.

lg

1
  •  thohem
26.9.2015  (#11)
Nö musst du nicht.
Ich kenns nur von NÖ und sollte in OÖ auch so sein....

Tiefenbohrung:
nur wenn du im Wasserschutzgebiet bist, im geschlossenen Siedlungsbereich OHNE Trinkwasserversorgung oder Artesische Brunnen gespannt sind.
Kollektoren:
Wasserschutzgebiet oder im geschl. Siedlungsbereich ohne Trinkwasserversorgung.

1
  •  BoZm
26.9.2015  (#12)
Wir sind in der Steiermark und da musst so ziemlich alles an Gutachten vorweisen, das sich der Bausachverständige in der Gemeinde total absichert.

Wenn Wasserschutzgebiet wäre, bekommst hier nur noch LWP LWP [Luftwärmepumpe].
Bei Brunnen, darf der Wasserspiegel nicht beeinträchtigt werden.
Die Spreizung darf 4K nicht überschreiten... etc.

Also sind die Richtlinien recht flexibel in Österreich.
Ich hab eh schon gemerkt dass es von Ort zu Ort schon anders ist.
Von Gemeinde zu Gemeinde sowieso.
Da wird es von Bundesland zu Bundesland nochmal Spielraum geben.

Aber Ansuchen für Wasser/Wasser Wärmepumpen werden mit der Bewilligung auf 50 Jahre befristet, danach musst einen Antrag ausfüllen und es wird verlängert.
Bei Erd-Wärmepumpe ist es auf 25 Jahre befristet.

Wurde mir im Zuge der Einreich-Verhandlung mitgeteilt, und ich hoffe mal, dass der Rechtsanwalt von der Landesregierung, in dem Fall schon wissen wird, wie die Rechtsgrundlage ist.

lg


1
  •  rainer1977
  •   Gold-Award
26.9.2015  (#13)
Wusste ich auch nicht....

1
  •  altehuette
26.9.2015  (#14)
In NÖ ist das kein Thema! Aber die Steirer dürften da den Amtsschimmel füttern!

1
  •  BoZm
26.9.2015  (#15)

zitat..
rainer1977 schrieb: Wusste ich auch nicht....


Ging mir auch so , deshalb habe ich es auch hier erwähnt.
Es gibt aber Leute die einfach eine Pumpe machen und dann nach 5 Jahren oder so, kommt ein Sachverständiger und dann geht's rund.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Leider.

zitat..
altehuette schrieb: In NÖ ist das kein Thema! Aber die Steirer dürften da den Amtsschimmel füttern!


Wir füttern doch alles. :)
Wir Steirer/innen sind sehr sozial. *ggggg*

lg

1
  •  eggerhau
26.9.2015  (#16)
Grundwasser-Wärme-Pumpe -

zitat..
Sandra80 schrieb: Hallo! Wer hat Erfahrung mit einer Grundwasser-Wärmepumpe?

Gibt es einen Grund dafür, dass Du unbedingt eine WW WW [Warmwasser]/WP machen möchtest. Grundwasser ist sicher eine Option - aber der Aufwand/Unterhalt ist doch recht hoch.
Hast Du schon über Erdsonden nachgedacht? Sind einfach zu handhaben, brauchen wenig Platz und kaum Unterhalt.
Gruss HDE

1
  •  Sandra80
26.9.2015  (#17)

zitat..
eggerhau schrieb: Hast Du schon über Erdsonden nachgedacht?


Ja, das wäre auch eine Option. Ich dachte jedoch, dass eine Tiefenbohrung noch teurer wäre.

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.9.2015  (#18)
die quellen mit dem höchsten temperaturniveau sind tiefensonden und brunnen.
erstere können gewichtet bei ~5° liegen, letztere bei ~10°.

das preisniveau von brunnen zu sonden hängt extrem von der leistung ab. vereinfacht gesagt kostet eine sonde bei doppelt so großem haus das doppelte, ein brunnen jedoch nur das gleiche.

oder umgekehtrt eine sonde bei schlankem haus die hälfte, der brunnen aber das gleiche...

brunnen sind deshalb unschlagbar bei großen heizlasten, reihenhäusern, objektbau. im efh-bereich werden sonden meist günstiger sein.

viel günstiger sind flachkollektoren, hier kann man von einer gewichteten temperatur von ~2° ausgehen.

rein auf die wp bezogen bedeuten 4° höhere quelle 10% niedrigere stromkosten.

ABER: bei der brunnenquelle kommt ein besonderer faktor dazu, die brunnenpumpe, die zusätzlich notwendig ist. die wird beim verkaufen gern unter den tisch fallen gelassen, ist aber der entscheidende faktor ob das gesamtsystem überhaupt so gut abschneidet wie ein billiger flachkollektor.

beispiel: die wp hat eine stromaufnahme von 1,2kw, die brunnenpumpe von 600w.

wenn man nur die wp anschaut hat diese einen cop von 6, wenn man die brunnenpumpe mitrechnet nur mehr von 4...

extrem interessant sind brunnenanlagen bei einer geringen tiefe bis ~7m wasserstand unter GOK. dann kann man statt einer brunnenpumpe mit einer umwälzpumpe mit weniger als 100w arbeiten und den nackten cop von 6 auch in eine ähnliche jaz umsetzen...

1
  • ▾ Werbung
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.
Hallo dyarne, schau mal hier im Shop nach, da siehst du Preise und wirst sicher auch fündig.
  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.9.2015  (#19)

zitat..
BoZm schrieb: Es gibt aber Leute die einfach eine Pumpe machen und dann nach 5 Jahren oder so, kommt ein Sachverständiger und dann geht's rund...

wie soll denn das gehen? ... emoji

wenn du einen brunnen oder eine tiefensonde machst brauchst du ein wasserrechtliches gutachten und eine bewilligung.

kein bohrer macht dir auf zuruf eine tiefenbohrung oder einen brunnen.
kein hb-ler schließt dir ohne genehmigung eine wp an deinen hausbrunnen an.

bohrunternehmen wickeln diese verfahren ab, weil nur sie die auslegungskriterien kennen (geologie, entzugswerte, medien, abkühlung, etc), gegebenenfalls unter vergabe an externe fachplaner wie hopfgarten.

flachkollektoren sind in A genehmigungs- u anzeigefrei und scheinen bei der behörde nicht auf.

brunnen oder sonden werden je nach behörde typisch auf 25 oder 50 jahre genehmigt, einfach aus dem grund, damit dann entspechend dem stand der technik nachjustiert werden kann.

nachbarschaftsrechte hängen extrem davon ab ob im umkreis noch trinkwasserbrunnen im einsatz sind oder bereits eine ortswasserversorgung. in zweiterem fall ist oft nur eine beweissicherung des grundwasserspiegels während des bohrens notwendig, aber keine anraineranhörung mehr...

1
  •  BoZm
26.9.2015  (#20)

zitat..
dyarne schrieb: wie soll denn das gehen? ...


Weil du gezwinkert hast zum Schluss denke ich dass du auch Leute kennst die es so gemacht haben.
Ist ja nicht so das Problem, wenn in deiner Nachbarschaft ein Elektriker, Installateur und einer mit Bagger sind.
Schon hast a Loch ... Betonieren ist ja nicht so die Kunst und der Rest ist so zu sagen schon Geschichte.

Es gibt noch Plätze auf dem Planeten, wo noch "wo kein Kläger, da kein Richter" gilt.
Wenn ich mir die Steuern so ansehe die zum ablegen sind, kassiert das Land eh mehr als genug, dafür dass sie eigentlich eh nix machen dafür.

Wie Österreich Schulden haben kann, werde ich wirklich nie verstehen.

Allein wenn man bedenkt - vorhaben ein Haus zu kaufen.

1. Steuer - vom Arbeitgeber ans Finanzamt
2. Steuer - vom Arbeitnehmer ans Finanzamt
-
nun haben wir mal Netto.
3. Steuer - 20% vom Makler
4. Steuer - 20% vom Notar
5. Steuer - Grunderwerbssteuer
....
....
....
....
(mich hat die Lust verlassen es weiter zu schreiben, da mir schlecht wird sonst)

Aber das beste überhaupt ist:
Du hast ein Grund und hast diesen erworben sowie Haufen Steuern dafür bezahlt, und dann kannst ein Leben lang MIETE für dein Grund bezahlen - Grundsteuer.

Und dies ist nur ein Punkt wo der Staat sich dumm und deppert verdient.

Eigentlich kann ich nicht so viel fressen wie ich oft kotzen möchte, wenn ich diese Steuern ansehe, und wie mit dem Geld umgegangen wird.

lg

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Welche EWP und warum?