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Fragen z. Thema Ökobilanz (Bachelorarb.)

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  •  nch
1.8.2013 0
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Hallo zusammen,

ich schreibe derzeit eine Bachelorarbeit zum Thema Ökobilanzierung von Baustoffen. Und ich habe ein paar offene Fragen. Es wäre nett, wenn unter Ihnen jemand dabei ist der auch nur eine der Fragen beantworten kann

In der Ökobau.dat sind Umweltwirkungen angegeben für verschiedene Prozesse und Produkte: Herstellung von 1kg Schiefer, Recyclingpotential von 1kg Kupfer etc.

Es macht ja Sinn, dass bei der Herstellung eines Stoffes Energie verbraucht wird, also der PE ne-Wert z.B. positiv ist - wohingegen beim Recycling hier ein negativer Wert steht, weil das Recycling ja eine Einsparung an Herstellung bedeutet - soweit so gut.

Wie verhält es sich nun mit folgendem Wert: Thermische Verwertung (Verbrennung) von Holz: Wassernutzung pro 1m3 = -266kg
(Analog verstehe ich nicht die negativen Werte zu POCP; ODP; ADP aus dem gleichen Datensatz):

http://www.nachhaltigesbauen.de/oekobau ... _Glunz.xml

Was soll das Minus da? Es ist ja nicht so, dass wenn ich Holz verbrenne pro Kubikmeter so viel Wasser mit verdampft - ohnehin könnte man hier ja keine genauen Angaben machen, weil man nicht vorhersehen kann wie feucht das Holz nach einem ganzen Lebenszyklus ist. Also wie kann ich mir diesen Wert vorstellen? Vielleicht ist ja unter Ihnen jemand der mir helfen kann.

Vielleicht könnten Sie mir auch noch gute andere Datenbanken nennen, die gerade für die Ökobilanzierung von Baustoffen gute Werte ausspuckt.

Gerade das Thema Reinigung z.B. fällt mir dazu ein. Ich habe nirgendwo Werte zu Reinigungsprozessen gefunden - aber die können durchaus wichtig sein. Oder halten Sie diese Werte für unwichtig? (z.B. bei der Ökobilanzierung von Bodenbelägen einmal Teppich und einmal PVC- die Umweltwirkungen der Nutzung müssten hier ja stark auseinander gehen).

Noch eine letzte Frage, aber die soll eher eine Meinung sein. Und zwar: Ich versuche mit Excel ein Programm zu entwickeln, das grob gesagt Daten zu Umweltwirkungen frisst und ein Ergebnis im Sinne von A oder B ist besser (ökologisch nachhaltiger) ausspuckt (z.B. bei der Betrachung zweier Dacheindeckungen o.Ä.). Mit Sicherheit gibt es schon Profisoftware genug, aber der Vorteil soll sein, dass es Open Source und einfach übersichtlich genau diese eine Aussage machen kann: A oder B ist ökologisch nachhaltiger. Ich studiere FM und der FM'ler hat keine Lust sich extra komplizierte Software zu kaufen für einfache Maßnahmen. Über Sinn und Unsinn eines solchen Tools lässt sich streiten, aber im Endeffekt muss ich nur meinen Prof damit bekommen und den hab ich eigentlich auch schon überzeugt. Ich will nur gewappnet sein für evtl. Fragen die auftauchen.
Man könnte jetzt denken, das Programm kann ja gar nichts, wenn es die Daten aufnimmt, die für sich ja schon Resultat einer Ökobilanz sind. Es geht darum, sie auf die gleichen Einheiten zu bringen, die Transporte mit zu berücksichtigen, EOL-Szenarien mit einfließen zu lassen und ganz wichtig: Das ganze Angemessen zu Gewichten - und das ist mein Hauptproblem: Wie gewichten? Erster Ansatz war die Gewichtung der des BNB zu übernehmen, aber wie rechtfertige ich diese Daten dann? : http://www.nachhaltigesbauen.de/fileadm ... 2011_1.pdf

vor Allem: z.B. die Flächeninanspruchnahme taucht ja nicht in der Ökobau.dat als Umweltwirkung auf, also muss ich sie rausnehmen. Die Frage ist nur: kann ich das ganze dann einfach auf 100% hochskalieren? Verhältnisse würden ja bleiben!

Kennt jemand Quellen zum Thema Gewichtung oder Aggregation der Umweltwirkungen?
Entschuldigen Sie diesen langen Beitrag. Sie können auch nur auf einzelne Fragen eingehen, ich würde mich sehr freuen. Und Feedback zu meinen Gedanken und meinem "Tool" wäre super!

Freundliche Grüße

Nico Ch.


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