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Fondsgebundende Rentenversicherung

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  •  Thuata
  •   Bronze-Award
29.12. - 31.12.2023
11 Antworten | 10 Autoren 11
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Ich dachte, ich frag mal hier nach Meinungen emoji
Meine Schwägerin versucht grad ihr Glück in der "Versicherungsmakler-Branche" - und dementsprechend natürlich auch, ihrer Verwandschaft Dinge zu verkaufen.

Angeboten wurde eine "Fondsgebundene Rentenversicherung" für unsere Kids - zahlen dürfen natürlich wir. Monatlicher Beitrag von 100€ für 25 Jahre - Auszahlung dann mit Renteneintritt bzw. wenn das entsprechende Kind mind. 67 Jahre alt ist.

Das ganze natürlich auch ncoh bei einer deutschen Versicherung (die Schwägerin lebt in Deutschland). Garantiert wird immerhin mind. 22,32€ lebenslange monatliche Altersrente je 10.000€ Vertrtagsguthaben

Meine Meinung: Für die Kinder vorzusorgen sicher nicht verkehrt, ich weiß aber nicht, ob das der richtige Weg ist - 25 Jahre sind im Verhältnis zu der Lebensdauer relativ kurz? Liegt dann danach das Geld nur mehr rum und wird "von allein" mehr?

Was mich stört: Dass der Werbefolder gleich mal mit "Flexibilität fürs Leben" (zB Führerschein, Ausbildung, Studium usw..) wirbt - so versteh ich das Produkt allerdings ganz und gar nicht ;)
Dass nicht erwähnt wird, was das Produkt eigentlich kostet (außer "ist durch den Beitrag abgedeckt" und "Effektivkosten 0,7 % - können sich ändern")
Dann natürlich noch das Versteuerungsproblem mit Deutschland... (wobei natürlich niemand sagen kann wie sich das Steuerrecht diesbezüglich in den nächsten 60 Jahren ändert...)

Ideen dazu? Worauf soll ich achten?

  •  Steve793
  •   Bronze-Award
29.12.2023  (#1)
Welcher Fond?
Wie hoch sind die Kosten
Bei VErsicherungen geht leider oft ein hoher Betrag zur Finanzierung derer Tempel und Vertriebsstruktur auf. Haben dort ja auch die höchsten Provisionen.

Würde hier eher einen bis max. drei ETF nehmen.
Gewichtung auf MSCI World.
Dabei immer auf die Kosten schauen. Gratisorder, 0% Ausgabeaufschlag, niedriger TER
 


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  •  supernova
  •   Silber-Award
29.12.2023  (#2)
Ich würde es auch nicht machen, sondern lieber selbst investieren. 
WENN, dann muss es aber zumindest eine "Nettopolizze" sein:


Auch relevant: Wenn es in einer Versicherungskonstruktion ist, ist es anscheinend kein Sondervermögen, daher: Insolvenzrisiko könnte schlagend werden. 

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
30.12.2023  (#3)

zitat..
Thuata schrieb: Was mich stört: Dass der Werbefolder gleich mal mit "Flexibilität fürs Leben" (zB Führerschein, Ausbildung, Studium usw..) wirbt - so versteh ich das Produkt allerdings ganz und gar nicht ;)

Da haben deine Sensoren richtig angeschlagen: Zwischenauszahlungen, z.B. für den FS, wirken sich negativ auf den Zinseszins und somit auf die Auszahlung aus.

zitat..
Thuata schrieb: Dass nicht erwähnt wird, was das Produkt eigentlich kostet (außer "ist durch den Beitrag abgedeckt" und "Effektivkosten 0,7 % - können sich ändern")

Laut EU-Verordnung (weiß jetzt aber nicht welche) müssen alle Kosten offengelegt und dem Kunden übermittelt werden.
Wer weiß, vielleicht hat dir deine Schwägerin genau diesen Teil nicht zukommen lassen ...

zitat..
Thuata schrieb: Dann natürlich noch das Versteuerungsproblem mit Deutschland... (wobei natürlich niemand sagen kann wie sich das Steuerrecht diesbezüglich in den nächsten 60 Jahren ändert...)

Das sollte kein Thema sein: die FLV sollte mit der Versicherunssteuer endbesteuert sein. Zumindest ist das in Österreich so.

zitat..
supernova schrieb: WENN, dann muss es aber zumindest eine "Nettopolizze" sein:

Am besten sind ungezillmerte Tarife: das heißt, wenn eine LV gezillmert ist, fällt der Großteil der Abschlusskosten für die Versicherung selbst und die Provision für den Berater zu Beginn des Vertrages an.
Das wirkt sich natürlich negativ aus, wenn die somit von der ersten Jahresprämie de facto wenig (bei den meisten Strukis sogar nichts für die Veranlagung übrigbleibt.
Ein Kompromiss wäre, diese Kosten auf zumindest 5 Jahre augeteilt zu wissen.

Mein Tipp: nicht machen. Nichts gegen deine Schwägerin, ich wünsche ihr viel Glück. Aber meine Erfahrung aus fast 30 Jahren und Mitarbeiterverantwortung zeigt, dass es in der Versicherungsbranche nur ein sehr geringer Prozentsatz wirklich nachhaltig schafft.
Entweder einen etablierten Versicherungsfachmann suchen, am besten auch noch nach Empfehlungen, oder wie bereits erwähnt sich selber darum kümmern.

Und, wie du schreibst, sind 25 Jahre Veranlagungsdauer für Kinder (!) viel zu kurz. 


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  •  Thuata
  •   Bronze-Award
30.12.2023  (#4)
Danke für eure Unterstützung - ich glaube tatsächlich, dass sie uns "was gutes" tun will. Ich hab aber zuviele Menschen erlebt, die bei solchen Jobs plötzlich Dollarzeichen in den Augen hatten. Um dann halt eben langfristig zu scheitern.
Zu den Kosten selbst find ich im Angebot nur diesen Absatz:

Welche Kosten fallen an?
Minderung der Wertentwicklung durch Kosten Ihrer Altersrentenversicherung (Effektivkosten)
Die Effektivkosten betragen 0,70 Prozent. Die Effektivkosten zeigen, wie sich die Kosten nach § 2 Absatz 6 VVGInfoV auf die Wertentwicklung Ihrer Versicherung auswirken. In den Kosten sind einmalige, laufende und zusätzliche Kosten berücksichtigt. Die Effektivkosten sind eine Schätzung und können in der Zukunft anders ausfallen.
Die Effektivkosten werden auch dann anders ausfallen, wenn Sie den Vertrag vor dem Beginn der Verfügungsphase kündigen, beitragsfrei stellen, sonstige Vertragsänderungen vornehmen oder die Leistungen nicht zum Beginn der Verfügungsphase in Anspruch nehmen.

Ich würde vermuten, dass das eher zu wenig Info ist? Wenn ich das Video oben richtig versteh, kann so eine Versicherung finanzielle Vorteile gegenüber einem "normalen" ETF-Sparplan haben. Wenn die Kosten niedrig sind, das ganze tatsächlich langfristig läuft und die Versicherung nicht plötzlich hops geht.
Persönlich würd ich auch sagen, das sind relativ viele Wenns für eine Anlage die erst in 60 Jahren ausgezahlt wird, werd mich aber jedenfalls nochmal genauer nach den Kosten erkundigen.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
30.12.2023  (#5)

zitat..
Thuata schrieb: Ich würde vermuten, dass das eher zu wenig Info ist?

Auf jeden Fall. Die Kosten müssen zumindest in Österreich offengelegt werden. Die "Effektivkosten" (was soll das genau sein?) können so schon gar nicht stimmen, weil bereits 4% VSt. abgeführt werden müssen. Dann verdient auch die Versicherung selbst (den Löwenanteil), der Vermittler, ....

zitat..
Thuata schrieb: versteh, kann so eine Versicherung finanzielle Vorteile gegenüber einem "normalen" ETF-Sparplan haben. Wenn die Kosten niedrig sind, das ganze tatsächlich langfristig läuft und die Versicherung nicht plötzlich hops geht.

So ist es. Die Endbesteuerung durch die 4% Versicherungssteuer auf die eingezahlte Prämie kann u.U. den ETF mit dessen 27,5% KeSt. outperformen.
Da gab' s mal im Gewinn vor ein paar Jahren einen schönen Vergleich dazu.
Eine zukünftige mögliche Abschaffung der KeSt. auf Veranlagungserfolge im WP WP [Wärmepumpe]-Bereich könnten die Auszahlung wesentlich beeinflussen.

Alle LV-Gelder der Versicherung sind Sondervermögen und somit vor einer möglichen Insolvenz des VU geschützt.
Die Fondsanteile sind freilich dem freien Spiel der Märkte ausgesetzt.

Mit Wertschwankungen während der Laufzeit und Verlusten - im Speziellen bei vorzeitigem Rückkauf - muss gerechnet werden, sofern der Fondswerte im Minus liegen.

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  •  josef198080
30.12.2023  (#6)
Schau mal hier bzw. zeig das deiner Schwägerin - finde ich als Rechner sehr brauchbar.
www.fynup.at

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  •  JoeSi
30.12.2023  (#7)
Tipp von mir: keine, ich wiederhole: KEINE Versicherungen, Sparanlagen oder sonstige Geld/Vermögensthemen innerhalb der Familie, Verwandtschaft oder Freunde abwickeln, beauftragen/ abschließen. Das geht früher oder später schief und belastet oder zerstört die persönliche/private Beziehung zueinander.

schwank aus meinem Umgeld: "unabhängiger Finanzberater" hat im privaten Umfeld Lebensversicherungen, Fondsparen etc vermittelt... auch Produkte welche der VKI dann nach 10 Jahren Laufzeit mal genauer durchleuchtet hat und Unregelmäßigkeiten aufdeckte. Danach konnte man sich beim VKI melden, sich da dran hängen und bekam Geld zurück.... der Finanzberater nahm das sehr persönlich dass man sich da dem VKI angeschlossen hat. Das naheverhältnis ist seit dem sehr schwierig... blöd wenn er aber gleichzeitig Ansprechpartner der anderen Produkte ist...  und bei der nächsten Familienfeier auch daneben sitzt

ein altes Sprichwort sagt: beim Geld hört sich die Freundschaft auf - so unwahr ist das nicht!

am Ende zählt nicht wer recht hat und wer unrecht, sondern der bittere Beigeschmack dass "da mal was war" steht einfach immer dazwischen 

4
  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
30.12.2023  (#8)
Meine Meinung:
Keep it simple und billig.

Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn ab Geburt für das Kind anzulegen. Man finanziert jetzt eh mal 18 bis 25 Jahre lang ALLES fürs Kind. 
Wenn es knapp ist wäre es ja Wahnsinn dem Kind ein billigeres Essen zu kaufen nur damit man daneben sparen kann.
Und wenn es nicht knapp ist und man will wirklich was tun könnte man Arbeitszeit verringern und Zeit mit dem Kind verbringen.

Wenn schon, wieso dann nicht einfach ein Dauerauftrag auf ein Sparkonto? Oder auf einen ETF?

Aber wozu einen Versicherungsmakler und einen Fondmanager bezahlen?


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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
31.12.2023  (#9)
mir hatte mein Bruder vor gut 20 Jahren das Glump von Clerical Medical verkauft - nach 10 Jahren Börsenhausse bin ich mit 0 ausgestiegen (brauchte das Geld für den Hausbau).

Erklären konnte mir weder Clerical Medical noch mein Bruder (war dann nicht mehr im Maklergeschäft), wieso die Performance so mies war trotz Börsenhausse - habe dann auch viel von Klagen gegen CM gelesen.....im Endeffekt von Maklerprovisionen zu Beginn (90 % der mtl. Einzahlungen in den ersten beiden Jahren!!!) und Umschichtungspflicht der LV´s in Großbritannien gelesen, wodurch Verluste nicht mehr aufgeholt werden konnten. Der Smoothing Topf war das undurchsichtigste, das ich je gesehen hatte......

Kurzum - Finger weg

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  •  andi102
  •   Bronze-Award
31.12.2023  (#10)
Ich würde mir genau die Kosten aufstellen lassen, jeden Cent. Du kannst ja sagen, dass ein Bekannter ganz schlechte Erfahrungen damit gemacht hast.
Dann kannst du entscheiden.

Es müsste auch eine Rechnung geben, was heraus kommt, wenn der Fonds mit xx% performt. Da einen realistischen Wert für das eingegangene Risiko annehmen (Aktien 8%, Anleihen 3%, dann je nach Aufteilung). Dann hast du einen guten Richtwert was dich das kosten wird (Einfach die Einzahlungssumme und Auszahlungssumme nehmen und in einen Sparplanrechner eingeben).

Oder du sagst, du hast kein Geld, willst in Gold anlegen oder so ähnlich ;)

Bei dieser Vetriebsart glaube ich, dass die Verkäufer auch oft selbst nicht genau wissen, was sie da verkaufen.

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
31.12.2023  (#11)

zitat..
JoeSi schrieb:

Tipp von mir: keine, ich wiederhole: KEINE Versicherungen, Sparanlagen oder sonstige Geld/Vermögensthemen innerhalb der Familie, Verwandtschaft oder Freunde abwickeln, beauftragen/ abschließen. Das geht früher oder später schief und belastet oder zerstört die persönliche/private Beziehung zueinander.

zitat..
andi102 schrieb:

Bei dieser Vetriebsart glaube ich, dass die Verkäufer auch oft selbst nicht genau wissen, was sie da verkaufen.

Genau so ist es.

Selbst wenn eine Versicherung passend wäre (was sie vermutlich nicht ist), wäre es der falsche Vertriebsweg und die falsche Person.

Den Verkaufsversuch kann man höchstens als Anlass nehmen um sich selber zu informieren und wird dann ziemlich sicher bei einer ganz anderen Lösung landen. Gibt aber eh einen extra Beitrag zur finanziellen Vorsorge für die eigenen Kinder: https://www.energiesparhaus.at/forum-anlegen-fuer-kinder/65536




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