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Finanzierung der zweiten Wohnung

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  •  SergioRamos
1.2. - 4.2.2024
17 Antworten | 12 Autoren 17
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Liebe Mitglieder:innen,

wir haben folgende Frage und hoffe, dass ihr uns helfen könnt.

Meine Frau und ich haben eine Wohnung im Jahr 2018 gekauft.
Zu denn Eckdaten:
- 132m² Wohnfläche
- Baujahr 2010
- Kaufpreis 250.000
- geschätzter Wert (von der Bank) im Jahr 2018 war 350.000 -> als wir den Kredit nahmen
- Kreditdauer 30 Jahre (variabel verzinst-> geht sich schön aus, trotz Krieg, Inflation etc.)

Die damalige Finanzierung erfolgte problemlos bei der Bank, da der Kaufpreis unter dem damaligen Wohnungswert lag.

Jetzt möchte eine Nachbarin in 2 Jahren ausziehen, da sie ihren Lebensmittelpunkt (Pension) ins Ausland verlegt. Sie möchte eine kleine Ablöse haben für das Mobiliar (ca. € 20.000-30.000)

Wir wollen ihre Wohnung kaufen.

Zu denn Eckdaten der zweiten Wohnung:
- 135m² Wohnfläche
- Baujahr 2010
- Kaufpreis 260.000
- wir schätzen den tatsächlichen Wert über 600.000 (vielleicht

Es sind geförderte Genossenschaftswohnungen mit Kaufoption, deswegen die niedrigen Kaufpreise. Wir haben unsere erste Wohnung von der Bank schätzen lassen. Die Schätzung betrug im November 2022 ca. € 650.000.

Folgendes hätten wir vor mit der zweiten Wohnung:
- langfristige Bankfinanzierung
- Vermieten auf Dauer (keine Kurzzeitvermietungen)
- Mobilar würden wir großteils entsorgen

Folgende Fragen haben wir jetzt:
- Wie "verkaufe" ich diese Idee der Bank?
- Will die Bank Eigenmittel für die zweite Wohnung sehen?
- Könnte es Auflagen geben von der Bank?
- Auf was müssen wir aufpassen, dass wir nicht einen grundlegenden Fehler machen.

Danke euch allen vorab

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
1.2.2024  (#1)

zitat..
SergioRamos schrieb: Jetzt möchte eine Nachbarin in 2 Jahren ausziehen, da sie ihren Lebensmittelpunkt (Pension) ins Ausland verlegt. Sie möchte eine kleine Ablöse haben für das Mobiliar (ca. € 20.000-30.000)

die wesentliche Frage wird sein, ob ihr die Wohnung überhaupt erwerben könnt. Das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) ermöglicht ja den Erwerb durch den bisherigen Mieter.

Ansonsten:

zitat..
SergioRamos schrieb: - Wie "verkaufe" ich diese Idee der Bank?
- Will die Bank Eigenmittel für die zweite Wohnung sehen?
- Könnte es Auflagen geben von der Bank?
- Auf was müssen wir aufpassen, dass wir nicht einen grundlegenden Fehler machen.

Solltet ihr eure Wohnung als Sicherheit verwenden wollen/müssen, dann wird es wichtig sein, etwaige Vorkaufsrechte (aus dem damaligen Erwerb der Wohnung) der Genossenschaft zu berücksichtigten. Diese schmälern naturgemäß den Besicherungswert. Das gilt freilich auch für die neue Wohnung.

Die Kreditprüfung für den Erwerb der zweiten Wohnung erfolgt nach denselben Prinzipien wie jene für die erste Wohung. Für die Bank (und die Regulatorik) ist es wichtig, einen ausreichenden Belehnwert zu haben. Je nachdem, welcher Wert den Immobilien bankintern zugemessen wird, ergibt sich der maximale Finanzierungsbetrag (und die allenfalls einzubringenden Eigenmittel), der dann auch mit eurem Einkommen kompatibel sein muss (sowohl betreffend eure Haushaltsrechnung als auch die 40% Vorgabe der KIM-V).


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  •  mirabell
  •   Bronze-Award
1.2.2024  (#2)
Wir habenn in einer ähnlichen Situation eine Rechnung mit Mieteinnahmen gemacht, dabei Steuern berücksichtigt, Kosten (Betriebskosten liegen beim Mieter aber zb die Instandhaltungsrücklage nicht), etc. Von diesem Betrag hat die Bank dann glaub ich 70% als Einkommen angesetzt (Mietausfälle, Schäden,...)

Für uns wars knapp mit der "max 40% des Einkommens darf in Kreditrückzahlung fließen" Vorgabe. Es ist die Frage, wie die Bank den variablen Kredit in die 40% rechnet (Schattenzinssatz)

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
1.2.2024  (#3)

zitat..
mirabell schrieb: Von diesem Betrag hat die Bank dann glaub ich 70% als Einkommen angesetzt (Mietausfälle, Schäden,...)

Das ist mit der KIM-V nicht mehr möglich, da Einkünfte (um sie beim DSTI berücksichtigen zu können) "nachhaltig" erzielt werden müssen. Künftige Mieterträge fallen da nicht hinein.

zitat..
mirabell schrieb: Es ist die Frage, wie die Bank den variablen Kredit in die 40% rechnet (Schattenzinssatz)

Mit dem bankeigenen Fiktivzinssatz.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
1.2.2024  (#4)
Die gesamten Kreditverbindlichkeiten des/der Kreditnehmer (Ratenzahlungen) werden den monatlichen Nettoeinnahmen gegenübergestellt.
Dabei darf die Ratengesamtbelastung 40% nicht übersteigen.
Wenn ihr ein dementsprechendes Einkommen habt, sollte eine weitere Finanzierung kein Problem darstellen.
Die BA setzt z.B. 70% der Nettomieteinnahmen an, als Nachweis muss der Mietvertrag zur Prüfung beigebracht werden.

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  •  supernova
  •   Silber-Award
1.2.2024  (#5)
Warum zahlt ihr nicht lieber erstmal euren Kredit zurück, statt euch gleich noch einen neuen umzuhängen?


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  •  Equity
  •   Bronze-Award
2.2.2024  (#6)

zitat..
supernova schrieb:

Warum zahlt ihr nicht lieber erstmal euren Kredit zurück, statt euch gleich noch einen neuen umzuhängen?

Weil sie über eine illegale Ablöse (Möbiliar entsorgen) eine gefördertere Wohnung deutlich unter Marktpreis zur Weitervermietung kaufen wollen. Das sollte aber zumindest so einfach nicht klappen.


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  •  thohem
2.2.2024  (#7)
Sollten da nicht auch irgendwo Alarmglocken heulen, wenn wer eine Wohnung für 260.000 kaufen mag, die aber augenscheinlich viel mehr Wert ist? So Betrug/Scammer mäßig irgendwas? Find ich unter aller Sau wenn das geht 

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  •  supernova
  •   Silber-Award
2.2.2024  (#8)
Ja, finde ich auch, dass das recht dubios klingt. Im "besten" Fall ist es ein Umgehen des Genossenschaftsgedanken. Wer selbst keinen Wohnbedarf hat, sollte sich sowas nicht krallen (selbst wenn es möglich sein sollte).

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  •  SergioRamos
3.2.2024  (#9)
In was für einer Welt lebt ihr? (Natürlich nicht alle)
Neben mir hat sich ein Profifussballer (TSV Hartberg) eine Genossenschaftswohnung gemietet und natürlich gekauft!!!! (Kaufoption nach 1,5 Jahren gezogen, weil vorher jemand dort gewohnt hat)
Jetzt hat er eine WG daraus gemacht. Hat auf seinen Namen ein Immobilienbüro in Graz und Wien laufen. Habe mal mit der Genossenschaft telefoniert, die meinten, einfach klagen. Hahaha 

wer hat da kontrolliert ob er nicht zu viel verdient?

Supernova...
Warum soll ich den ersten Kredit abbezahlen, bevor ich die zweite Wohnung nehme?

Mit so einer Einstellung erreichst nichts ihm Leben. Überlegt mal was ihr schreibt...


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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
3.2.2024  (#10)

zitat..
SergioRamos schrieb: In was für einer Welt lebt ihr? (Natürlich nicht alle)
Neben mir hat sich ein Profifussballer (TSV Hartberg) eine Genossenschaftswohnung gemietet und natürlich gekauft!!!! (Kaufoption nach 1,5 Jahren gezogen, weil vorher jemand dort gewohnt hat)
Jetzt hat er eine WG daraus gemacht. Hat auf seinen Namen ein Immobilienbüro in Graz und Wien laufen. Habe mal mit der Genossenschaft telefoniert, die meinten, einfach klagen. Hahaha 

Was genau soll das Beispiel bezwecken? Wenn jemand etwas gegen die gegebenen Regeln machen will, ist er in dem Forum falsch. Selbst schlafe ich lieber gut, habe ein gutes Gewissen und bringe es "zu nichts im Leben"😉


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  •  Farmag
  •   Bronze-Award
3.2.2024  (#11)
Ich glaube auch nicht ganz das die oben genannten Preise stimmen. Egal was die Bank hier wirklich gesagt hat. Wenn die Wohnung wirklich einen Wert von 650.000 hat könnte man ca. 2700 Euro Miete (KALT!) verlangen, ich bin mir ziemlich sicher das dass nicht zutrifft. Daher schätze ich das die Wohnung gerade mal die Hälte Wert ist. 

Ich kenne ja nicht den Ort, da du aber von einem Hartberger Profi redest wird es wohl in bzw. nähe Hartberg sein und dort bist mit 650.000 sehr sehr weit weg vom marktüblichen Preis. 

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  •  supernova
  •   Silber-Award
3.2.2024  (#12)

zitat..
Supernova...
Warum soll ich den ersten Kredit abbezahlen, bevor ich die zweite Wohnung nehme?

Mit so einer Einstellung erreichst nichts ihm Leben. Überlegt mal was ihr schreibt...

Wenn man umziehen will oder muss,  kann man natürlich einen neuen Kredit nehmen (+Zwischenfinanzierung). Aber eine Wohnung zur Vermietung zu kaufen, wenn man noch nichtmal die eigene Wohnung bezahlt hat, finde ich nicht sinnvoll und zu risikoreich. (Siehe Benko. Dem ist sein Imperium jetzt auch um die Ohren geflogen, weil Kreditfinanzierung erhebliche Risiken mit sich bringt, die gerne übersehen und schöngeredet werden.)

Um mich brauchst dir übrigens keine Sorgen machen. 😅 Ich hab' meine Wohnung abbezahlt und in ein paar Jahren werde ich voraussichtlich ein Vermögen von 1M haben. Und zwar ohne irgendwelche unethischen Sachen gemacht zu haben...

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  •  thohem
3.2.2024  (#13)

zitat..
SergioRamos schrieb: Mit so einer Einstellung erreichst nichts ihm Leben. Überlegt mal was ihr schreibt...

DAS rechtfertigt natürlich alles


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  •  alv123
4.2.2024  (#14)
sind Genossenschaftswohnungen wirklich >600T wert? Selbst für Wiener Verhältnisse würde mir das arg viel vorkommen. Das ist ja fast gleich viel wie am Privatmarkt.

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  •  Aurelius
4.2.2024  (#15)
Bitte nicht so viel kritisch hinterfragen... Mit so einer Einstellung erreichst nichts im Leben. 

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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
4.2.2024  (#16)
Freunde von uns haben in Wien bereits vor einigen Jahren für eine Genossenschaftswohnung (~ 100 m² / 4 Zimmer) etwas über 400k gezahlt. Baujahr dürfte auch so ca. 2010 gewesen sein. 

600k für 132 m² in guter Lage find ich da jetzt nicht unbedingt abwegig. Nebauten am Privatmarkt sind da meiner Meinung ein gutes Stück weit weg, auch in der aktuellen Marktsituation.

Abgesehen davon finde ich es befremdlich und entbehrlich, dass die Threads im Finanzierungsforum so oft zu einer Diskussion über Ethik oder zu einem Schwanzlängenvergleich verkommen.

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
4.2.2024  (#17)
Ohne die exakten rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen ist alles nur raten. Aber grundsätzlich ist es schlicht nicht möglich eine zweite geförderte Wohnung zu mieten oder zu kaufen. Klar kann man es irgendwie umgehen, aber so einfach wie hier erhofft (bisschen illegale Ablöse investieren und sich damit eine Kaufoption mit 10 fachen Wert sichern) geht es fix nicht. Und selbst wenn es ginge, ist dann immer noch die Frage wie man weitervermieten könnte (vermutlich nicht zum Marktpreis).

Sinn und Unsinn, Preise und Moral sind dann völlig egal, es wird schlicht nicht funktionieren.

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