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Fernwärme - Warmwasserspeicherung, Pufferspeicher, Frischwassermodul

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  •  Scapal
24.7. - 4.8.2023
13 Antworten | 7 Autoren 13
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Guten Tag liebes Forum,
ich habe in den letzten 9 Monaten unser 125qm 60er Jahre Haus im Innenbereich komplett entkernt, inkl. Fußbodenheizung in allen Räumen.
Haus ist gedämmt, Dachdämmung wird von mir in den nächsten Monaten auf 30cm erhöht (aktuell 12cm).
Aktuell heize ich noch mit der Ölheizung aus dem Jahr 2005 und Mitte/Ende September bekomme ich einen Fernwärmeanschluss inkl. Aqotec Übergabestation mit 3 Heizkreisen und 12kw Leistung.

1.Heizkreisverteiler EG
2.Heizkreisverteiler OG
3.Warmwasser

Nun stehe ich vor der Entscheidung wie ich mein Warmwasser bereiten soll.
Zur Einordnung, wir sind aktuell zu dritt, Frau+Kind (11Monate)+Mann, haben eine große Badewanne und eine Dusche und brauchen gefühlt schon etwas an Warmwasser, da meine Frau und ich auch gerne mal in der Badewanne ausspannen.

Bei meiner Recherche kam ich auf folgende Optionen:

  • Warmwasser durch Elektroboiler oder Brauchwasserwärmepumpe (aktuell zahle ich 26ct/kwH Strom
    +einfache Installation
    +Warmwasser je nach Bedarf
    -evtl. Teurer als über die Fernwärme
    -noch keine PV am Dach, kommt auch vermutlich nicht in den nächsten 5 Jahren
    -nicht Kombinierbar mit anderen Heizungen
    -evtl. Legionellengefahr
  • Warmwasserspeicher klassisch (800l?)
    +klassische Installation an der Übergabestation
    +Preiswerte Lösung
    -Gesamter Speicher muss WARM vorgehalten werden
    -einzig zur Wasserbereitung
    -Frischwasser steht evtl gerade im Sommer zu lange/Legionellengefahr
  • Pufferspeicher (800-1000l)+ Frischwassermodul
    +Kombinierbar mit anderer Heizung wenn gewollt (Wasserführender Holzofen, Ölheizung, Solar!!, PV!)
    +Immer frisches Warmwasser, sauberste Lösung
    -vermutlich teurer als die anderen Varianten
    -Große Menge an gespeicherter Wärme muss vorgehalten werden (Schichtspeicher sinnvoll dafür?)

Platz ist für alle Varianten, ich tendiere zu der Pufferspeicherlösung obwohl ich sie monetär schlecht einschätzen kann, vorallem die laufenden Kosten und den Energieverlust durch vorgehaltene nicht benötigte Wärme.
Die Energie AG kommt leider erst demnächst mit aktualisierten Preisen rum.
Ich rechne aktuell mit 10-13ct/kwH, was gegen Strom sprechen würde, auch wenn ich 30-40% Leitungs und Strahlungsverluste in die Fernwärmealternativen rechne..
Welche Möglichkeiten habe ich noch nicht in Betracht gezogen und was sind eure Meinungen, Tipps, Erfahrungen zu diesem Thema?
Zu was tendiert ihr?
Danke und LG
Pascal

  •  stefano
  •   Bronze-Award
24.7.2023  (#1)
Würde mit der FW kombiniert anstreben (außer es gibt keinen Sommerbetrieb der FW?). Bei der FW machen die Grundgebühren in der Regel keinen kleinen Teil aus, deshalb haut der reine Wärmepreis nicht mehr um so viel mehr rein.
Warum willst du überhaupt einen solchen großen Speicher machen? Bei der FW steht die Leistung ziemlich konstant bei der Übergabestation an. Du kannst das WW WW [Warmwasser] praktisch im Durchlaufverfahren bereiten. Also ein kleiner Speicher reicht. Der wird schnell nachgeladen (gerade bei 12 kW...).

Generelle Frage: Warum machst du überhaupt eine FW? WP keine Alternative gewesen?

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  •  Scapal
25.7.2023  (#2)
Hallo Stefano,

es gibt Sommerbetrieb bei uns, das ist kein Problem.
Einziger Gedanke warum ich auf relativ großen Speicher gesetzt hätte wäre das beruhigte Gewissen auch wenn mal jemand die Badewanne füllt und die Dusche läuft ich in keinen Engpass komme.. darauf habe ich ehrlich keine Lust, ich kann es aber sehr schlecht einschätzen wie es mit einem kleinem Speicher aussehen würde.
 
Warum Fernwärme ist ganz einfach:
Fernwärme + Übergabestation+Speicher kostet mich alles in allem ohne Förderung ca. 11k-12k, habe da noch ein sehr frühes Angebot, gottseidank. Abzüglich Förderung des Landes und Bundes wegen Raus aus Öl ist das eigentlich Spottgünstig.
Eine Wärmepumpe würde mir wahrscheinlich so zwischen 25-30k kosten + Serviceentgelt und so effizient läuft die bei meinem alten Haus auch nicht.
Und das wichtigste, die Wärmepumpe wird mir nicht gefördert aufgrund des vorhandenen Fernwärme Anschlusses!
LG Pascal


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  •  derLandmann
  •   Gold-Award
25.7.2023  (#3)
ad Badewanne: Wir sind zu viert und haben nur den integrierten 180l Speicher der S1255PC. Die Kinder gehen Baden während wir daneben duschen und es wurde noch nie kalt. Wenn man mal wirklich pritscheln möchte drückt man einfach den Luxus Knopf und in einer halben Stunde ist aufgeheizt. Wir haben damit bis jetzt immer genug gehabt, auch mit der Außendusche die über die Wärmepumpe gespeist wird.
Wenn ihr also wirklich Vielbader seit würde ich maximal einen 300l Speicher empfehlen.

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  •  stefano
  •   Bronze-Award
25.7.2023  (#4)
Der Speicher ist ja auch wärmer als das Badewasser. Es wird immer ein Teil Kaltwasser dazugemischt. Also muss der Speicherinhalt nicht gleich dem Badewanneninhalt etc. sein. Und mit der FW lädst du dann gleich zügig nach.

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  •  Woodstepper
25.7.2023  (#5)
unbedingt kleineren Speicher anstreben, max 250l, Energiemenge steuerst du dann über die Zieltemperatur des WW WW [Warmwasser] Speichers,
Zum Thema Legionellen: hier ist nicht die Temperatur des Boilers wichtig, sondern das die Wassermenge des WW WW [Warmwasser]-Speichers schnell umgeschlagen wird --> kleinerer Speicher besser als großer! Weiters sind kurze Leitungswege und Stichleitungen die selten benutzt werden zu vermeiden

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  •  Scapal
25.7.2023  (#6)
Hallo,

Also das mehr Heisses Wasser auch mehr Energieverlust bedeutet ist mir klar, beziffern kann ich es leider nicht, aber folglich werde ich mir für einen klassischen Warmwasserspeicher entscheiden, klingt einleuchtend, für was einen Puffer wenn alles über Fernwärme daherkommt.
Ein regulärer Warmwasserspeicher wäre also eurer Meinung nach die sinnvollste Entscheidung?
zb sowas hier?
https://shwt-warmwasserspeicher.de/200-Liter-Hochleistungsspeicher-Warmwasserspeicher-mit-1-sehr-grossen-Waermetauscher-inkl-Isolierung

Was ich mich Frage, kann ich bei so einem Speicher theoretisch zuheizen über solare Erträge oder PV? Oder würde ich dafür einen Speicher mit 2 Heizspiralen benötigen vermute ich? Der Preisunterschied ist Marginal und würde mir noch optionen offen halten das Warmwasser auch anders Warm zu bekommen oder ist das Quatsch und ich spar mir lieber das Geld? 

Hmmm...

Und noch ein Gedanke, bei 12kw Anschlussleistung, ist ja die Heizung inkludiert, die fährt ja ohne Puffer direkt in den Heizkreis, wenn die Gleichzeitig die Kreise heizen kommt mir dann 12kw garnicht mehr so viel vor..
Vielen Dank und LG
Pascal


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  •  Woodstepper
26.7.2023  (#7)
12kW ist mehr wie genug Leistung um beides zu betreiben.
Wenn deine Dämmmaßnahmen abgeschlossen sind hat dein Haus einen Wärmebedarf von max. 5kW und das bei NAT

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  •  ds50
  •   Gold-Award
26.7.2023  (#8)

zitat..
Scapal schrieb: Was ich mich Frage, kann ich bei so einem Speicher theoretisch zuheizen über solare Erträge oder PV? Oder würde ich dafür einen Speicher mit 2 Heizspiralen benötigen vermute ich?

Mit PV und Heizstab WW WW [Warmwasser] zu erzeugen wäre mir zuviel Stromverschwendung. Schließlich verschwendet man mit Heizstab ¾-⅘ des Stromes verglichen zu einer BWWP. Und soo viel billiger als BWWP ist ein ordentlich regelbarer Heizstab dann auch nicht.

Solarthermie würde ich nur mehr verwenden, wenn schon eine da ist. Sonst würde ich nur mehr auf PV gehen, da PV im Gegensatz zu Solar enorme Vorteile hat: Erstens läuft ALLES über Strom (auch dein künftiges Auto), und zweitens kannst du die sommerlichen Überschüsse anderweitig verwenden oder zumindest verkaufen. Das kannst bei Solar vergessen.


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  •  ds50
  •   Gold-Award
26.7.2023  (#9)

zitat..
Scapal schrieb: wenn die Gleichzeitig die Kreise heizen kommt mir dann 12kw garnicht mehr so viel vor..

Huch, was soll ich sagen? 9,5 kW Heizleistung vom Haus, aber die WP WP [Wärmepumpe] kann nur 1,5-7,2, und das WW WW [Warmwasser] ist da auch noch nicht eingerechnet...😬

Zur Beruhigung: Heizung und WW WW [Warmwasser] wurde da noch immer warm genug. 😉


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  •  Scapal
26.7.2023  (#10)
Alles klar, 
Dann wirds die denkbar einfachste Lösung werden, natürlich so plaziert das die Wege maximal kurz sind und der Boiler und die Leitungen ordentlich gedämmt werden.
Ist mir auch recht, dann spare ich ein wenig Geld. ;)
Vielen Dank für den Input
und LG Pascal


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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
28.7.2023  (#11)
Hallo, input zur Speichergröße.

Bei meinen Eltern hatten wir zu fünft einen 300 Liter Speicher der 5mal im Jahr "zu klein" war weil halt da doch einmal alle geduscht haben.

Jetzt haben wir zu sechst einen 500 Liter warm Wasser Speicher den wir noch nie leer bekommen haben.

Also 800 wäre mir persönlich zu groß.

Freunde haben in die Fernwärme einen Holzofen im Wohnzimmer mit 800 liter Pufferspeicher eingebunden. Sprich wenn sie einheizen geht die Energie in das ganze Haus.

Nur so eine Idee um vielleicht zu sparen bzw als Backup wenn Holz vorhanden bzw. Günstig zu bekommen wäre.

Lg 

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
28.7.2023  (#12)

zitat..
AndiBru schrieb:

Freunde haben in die Fernwärme einen Holzofen im Wohnzimmer mit 800 liter Pufferspeicher eingebunden. Sprich wenn sie einheizen geht die Energie in das ganze Haus.

Nur so eine Idee um vielleicht zu sparen bzw als Backup wenn Holz vorhanden bzw. Günstig zu bekommen wäre.

Die Kosten sprechen hier meist nicht dafür.
Zusätzlich wäre eine USV für den Strom notwendig und eine Sicherheitsvorrichtung, nicht das die Umwälzpumpe ausfällt und das Wasser in der Wassertasche dann zu sieden beginnt.


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  •  Scapal
4.8.2023  (#13)
Hallo,

ich habe lange überlegt den Kachelofen in die Heizung per Puffer einzubinden.
Aber wie Puitl schreibt, du benötigst dazu einiges an Technik, und bist trotz allem nicht Stromunabhängig. Es rentiert sich nicht, und braucht noch dazu nicht wenig Platz im Keller (was noch egal wäre).
Ich habe mich dagegenentschieden, ich lasse meinen 2.Kaminschacht aber als Option offen, falls die Fernwärme irgendwann in Schwindelerregende Preisspähren driftet, kann ich immernoch von einem WW WW [Warmwasser]-Boiler auf einen Puffer(+Frischwassermodul)+anderes Heizsystem wechseln.

Mir hätte ja prinzipiell die Idee einen Holzvergaser mit einzubinden gefallen. Aber das ist monetär einfach nicht sinnvoll.  :)
LG Pascal


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