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Fenstereinbau und Laibungstiefe

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  •  jotschi
4.9. - 29.9.2014
13 Antworten 13
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Grüß euch!

Ich bin gerade beim Sanieren der Fenster und hadere gerade mit dem Einbau und der Einbaulage.

Aktuelle Situation sieht folgendermaßen aus:
30er Mauerwerk -> inkl. Putz ergibt sich eine Wandstärke von 36cm.
Darauf kommt nach den Fenstern noch ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] mit 16cm.

Die neuen Fenster bekommen einen Vorsatz-Rollokasten, welcher 3cm überdämmt wird.
Der Kasten hat eine Tiefe von 17cm + 4cm für das Insektenrollo.
Gesamttiefe von der fertig gedämmten Außenwand beträgt dann also 24cm!!! Kommt mir extrem viel vor!
Die Fenster sitzen also 8cm innerhalb der ungedämmten Außenwand. Ich wollte die Fenster eigentlich immer bündig mit der ungedämmten Wand machen.
Aufsatz-Rollokasten funktioniert nicht, da ansonsten die Fenster zu niedrig werden.

Habt ihr eine Idee, wie ich die Laibung außen weniger tief bekomme?
Oder hat das außer der optischen Gründe evtl auch noch bauphysikalische Auswirkungen?
Innen bleibt mir außerdem nur eine Fensterbank von 19cm! Ich hätte die tiefe Laibung lieber auf der Innenseite.

Bitte um ein paar Tips oder Erfahrungsberichte!

Danke
lg Jotschi

  •  nereug
4.9.2014  (#1)
Das Fenster gehört bauphysikalisch zumindest bündig mit der ungedämmten Wand. Besser wären da auch Vorwandmontagen. Begründet ist das mit dem Isothermenverlauf. D.h. der Temperatursprung von außen zu innen sollte über alle Bauteile harmonisch verlaufen.

Idee zur Lösung habe ich vorerst keine bei der Hand, aber es gibt genug Praktiker in diesen Forum.

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  •  bautech
  •   Gold-Award
4.9.2014  (#2)
HmmmGuter Rat ist hier teuer! Mir fiele nur ein schlankerer Rollokasten bzw eine Montage eines Vorbaukastens oberhalb des eigentlichen Fensters (im hoffentlich sturzversetzen Überlagerbereich) ein, die Kombi 16cm VWS + 21cm Sonnenschutz passt ned gut zusammen.

ng

bautech

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  •  salu2
4.9.2014  (#3)
Überlegen ob - man sich mit sichtbaren Rollladenkasten anfreunden kann. Gibt es in vielen pulverbeschichteten RAL Aluausführungen, eckig oder rund. Dann hat man zumindest mit der 16cm Dämmstärke und der inneren Tiefe der Fensterbänke weniger Probleme. Ist natürlich Geschmackssache und sollte man sich unbedingt in natura ansehen.


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  •  jotschi
4.9.2014  (#4)
emoji
also sichtbarer Rollokasten ist ein Nogo!
Einen schmäleren Kasten gibt's nicht (unabhängig vom Hersteller)

Die 16cm VWS ergeben sich aus den vorgeschriebenen 20cm aus dem EA EA [Energieausweis]. Wir verwenden jedoch eine EPS+ Platte, die dann nur 16cm haben kann.
Selbst wenn ich 20cm dämmen würde wär das Fenster noch nicht ganz bündig mit der ungedämmten Wand. Wär das für den Isothermenverlauf deutlich besser oder eher wurscht?

Kasten oberhalb montieren geht auch nicht, da wir dann zu viel Glasfläche verlieren (wir müssen nämlich auch die aktuell 75cm Parapet aufmauern.

Die Frage ist jetzt also: wie führt man die Fenster am besten aus um keine Kältebrücken zu erzeugen und Kondensat zu verhindern?

lg

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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
5.9.2014  (#5)
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, sind die Fenster entweder relativ hoch und/oder haben einen Motor, deswegen der große Kasten?
Und die + 4cm für den Insektenschutz sind einfach so dazu gerechnet, weil die Kassette von der Insektenschutzrollo 4 cm tief ist?

Aus der Ferne ist das jetzt für mich ein Denkfehler deinerseits ...
Eine integrierte Insektenschutzrollo im Rollladen-Kasten braucht nicht soviel Platz in der Tiefe. Je nach Hersteller geht sich das im 16er Kasten auch aus, aber ich kenne deine Fensterhöhen nicht.
Aber egal wie man das dreht und wendet: Mit 16 cm Dämmung kommst du nicht durch.
Laut deiner Planung kannst du aufgrund der Kastengröße weder vor noch hinter dem Kasten dämmen, wenn du nicht bereit bist beim Sturz zu stemmen um einen Stufensturz zu erreichen.

Alternativen zur Stemmerei sehe ich folgende:
1.) Kleinere Kästen fokusieren (abhängig der Fensterhöhe), damit musst du auf die Insektenschutzrollo verzichten, und zB Distanzschienen nehmen, damit sich wenigsten noch ein Insektenschutz-Spannrahmen ausgeht.
2.) Vom Rollladen auf den Raffstore umdenken. Der Raffstore hat in der Regel höhere Kästen (die Höhe wäre bei dir wurscht), dafür sind sie weniger tief. Wird aber auch hier mit Insektenschutzrollo knapp bzw. nicht möglich.
Aber zumindest Sonnenschutz + die Dämmung des Kastens ginge sich aus. Generell ist natürlich der Raffstore in der Anschaffung teurer.
3.) Die wenigsten Schwierigkeiten mit Kastengrößen in der Sanierung gibts mit ZIP-Systemen, weil ein aufgerollter Stoff natürlich wesentlich weniger Platz braucht als die Lamellen eines Rollladens oder eines Raffstores.
Bei diesen ZIP-Anlagen gibt es jede Menge Auswahl an verschiedenstens Stoffen (von blickdicht, komplett abdunkelnd bishin zu reklektierenden Sonnenschutz-Stoffen, usw.), aber da müsste man dich genauer beraten um zu erfahren, was deine Ansprüche daran sind.
Preislich sind die natürlich auch über den Rollladen, aber dafür haben sie eben ihre Vorteile. In deinem Fall: XXX Euro Ersparnis, weil die Stemmerei wegfällt und dass du deine Bude nicht verdreckst.
4.) Balken oder Schiebebalken (seitlich muss Platz sein; relativ teuer, relativ ineffektiv; "verschwinden" auch nicht in der Fassade, sondern sind sichtbar)
5.) Effektiv bringt der Rollladen natürlich im Bezug auf Sonnenschutz sehr viel, hat das beste Preis-Leistungsverhältnis, die geringsten Montage- und Wartungskosten. "Sichtbare Kästen" wäre die Alternative 5: Auch wenn du das momentan noch als "No-Go" bezeichnest ... da hab ich im Neubau immer wieder die Anfragen für die Holz-Alu Fenster, und dann wird doch aufs Kunststoff-Fenster umgemodelt ...
Soll heißen: Beschäftige dich eher damit, dich zu fragen, was du vom Sonnenschutz-Produkt erwartest. Ist die bestmögliche Abdunkelung wichtig, ist die Insektenschutzrollo von Nöten, dann nimm die Rollo mit den sichtbaren Kasten. Dein Nachbar schaut dein Haus von außen an, du siehst es zu 95% von innen. Mir persönlich wäre das relativ wurscht, ob man von außen einen Kasten sieht, wenn ich für die nächsten 30 Jahre mein Schlafzimmer effektiv abdunkeln will.
Du bist nun mal in der Sanierung .. im Neubau könntest du das anders und günstiger umsetzen. Daher kannst du eh nur das nehmen, was möglich ist, denn es wird jetzt keiner was extra für dich erfinden emoji

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  •  jotschi
5.9.2014  (#6)
Guten Morgen Romeo Toscani!

Also das dürfte schon so stimmen wie ich es beschrieben habe.
Im Anhang hab ich das Fensterdetail vom Hersteller mal auf meine Wand übertragen.

2014/20140905456813.JPG

Selbst wenn ich hier sichtbare Kästen verwenden würde, könnte ich nach außen hin nur max.3cm gewinnen. Außer die Kästen stehen außen über?
Sind die bauphysikalischen Einflüsse sehr gravierend bei meiner jetzigen Situation?

Die Kastengröße ergibt sich einfach aus der Paketgröße von Rollo oder Raffstore (gemischt). Kastentiefe variiert von 21-26cm, je nach dem ob Insektenschutz, Rollo, Raffstore...

Einen kleinerer Kasten wurde mir nicht vorgeschlagen und dem Berater vertrau ich hier auch (Onkel).

Aufsatzkasten geht nicht, da die Fenster jetzt mit altem Holzaufsatzkasten eine Höhe von 138cm haben. Wir müssen aber wie oben beschrieben das Parapet aufmauern und verlieren dadurch 25cm. Der neue Aufsatzkasten wär dannn sogar noch um 5cm höher als der jetzige und uns würde dann ca. 90cm Glashöhe übrig bleiben, was eindeutig nicht zum Haus passt.

Fenster sind von Stabil.

lg jotschi

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  •  bautech
  •   Gold-Award
5.9.2014  (#7)
Ich würd hier trotzdem sichtbare Kästen vorziehenUm deine Zeichnung als Beispiel herzunehmen:

- Nimm den Rollo-Kasten inkl IS-Gitter und schieb den gedanklich um die ganze Kastenhöhe nach oben und an die Mauerkante.
- Auf einmal wird dein Fenster höher (da keine Stockaufdoppelung vonnöten), du kannst das Fenster an die Vorderkante Mauerwerk rücken (weil der Kasten einfach darüber sitzt und nicht am Fenster) und die Hinterdämmung is auch relativ einfach...

ng

bautech

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  •  jotschi
5.9.2014  (#8)
Hy!

Kapier ich nicht!
Wenn ich den Kasten nach oben verschiebe und das Fenster an die ungedämmte Außenwand, dann ist das IS-Gitter genau über dem Fenster. Wie soll das funktionieren?

Kannst mir das kurz aufskizzieren?

lg

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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
6.9.2014  (#9)
Das ist genau der Denkfehler, den bautech dir mitteilen will.

Das von dir skizzierte Kastensystem ist für einen Stufensturz brauchbar, wo du in der Tiefe kein Problem hast.
Bei deiner Sanierung müsstest du eher "in die Höhe" denken, weil dort ist der Platz vorhanden.

Aus meiner Sicht ist das für dich völlig ungeeignet, weil
a) du mit dem Fenster weit nach innen rücken musst
b) du beim Fenster in der Höhe verlierst (7 bis 10 cm, ich kenne die Maße der Stockaufdoppelungen von Stabil nicht im Detail)
c) wenn du jetzt noch ein PVC-Fenster nimmst, schaut das natürlich "super" aus, wenn du innen auf 15 cm dickes Plastik schauen musst.

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Die Alternativen wurden bereits genannt. Nach deiner Wunschvorstellung müsstest du mit dem Fenster ganz nach oben, um keine Höhe zu verlieren. Wenn dann schon Rollläden + Insektenschutzrollos gewünscht werden, dann brauchst du ein kompaktes System mit kleinstmöglichen Kästen.
Ohne den Sturz zu dämmen, geht es sich nicht, aus dass die Kästen in der Fassade verschwinden und zusätzlich noch gedämmt werden.

Ich hab dir das kurz mal gezeichnet:


2014/20140906980128.JPG

Obere Grafik zeigt einen Rolladenkasten, in dem der Insektenschutz im Kasten integriert ist.
Fenster wird 3 cm außer der Mauer montiert, und damit ergibt sich 3 cm Platz für eine Dämmung zwischen Sturz und Rollo-Kasten.
Kasten ist hier nur 150 mm tief, das geht sich bis zu einer Gesamthöhe von etwa 150 bis 160 cm Höhe aus (abhängig ob Gurt- oder Motor).
Als Dämmeinlage reicht natürlich nicht irgendeine 08/15 Platte, sondern da braucht es was besser dämmendes.

Untere Grafik zeigt ein System, dass den Rolladen vom Insektenschutz separiert.
Der Insektenschutz wird via Distanzführungsschiene am Fenster montiert, Fenster sitzt bündig mit der Mauer. Dazwischen gibts noch im Sturzbereich den Platz um zu dämmen (auch hier brauchts hochwertigeres Material).
Nachteil wäre, dass du hier im Falle eines Defekts am Insektenschutz den Rolladen abmontieren musst. Aber das wäre kein großes Thema, weil er eh nicht eingeputzt ist.
Dafür ist der Kasten ansich noch um eine spur kleiner.

Für beide genannten Lösungen gäbe es - wenn denn die Optik eine Rolle spielt - statt eckigen auch runde Kästen.
Manch einem gefällt ein runder Kasten besser ...

Auf jeden Fall verlierst du so in der Höhe der Fenster nichts, was laut deiner Aussage ja wichtig ist.
Dass das von innen dann auch besser aussieht als ein Fenster mit Stockverbreiterung brauch ich nicht erklären ...




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  •  dynamite
  •   Bronze-Award
6.9.2014  (#10)
@Romeo Toscani

Welches Material sollte man bei so wenig Sturzdämmung nehmen (habe auch nur 2cm vorne und ca. 3-4cm hinten)?

Danke!


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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
7.9.2014  (#11)
@dynamite:
In der Regel wird XPS verwendet, aber da müsste man etwa 8 cm Platz haben (mindestens 5 cm).

Bei wenig Platz würde ich empfehlen, sich mit den Lösungen der Sonnenschutz-Hersteller zu befassen.
Als Beispiel Schlotterer: http://www.schlotterer.at/de/service/prospekte
(Der 1. Download in der Liste "Prospekt VORO" -> Seite 4).
Wenn der Kasten für die Hinterdämmung weiter nach außen rückt, ergibt es sich je nach Bausituation (anhand der Stelle wo das Fenster sitzt) bzw. auch in Kombination mit Insektenschutz (integriert oder später nachrüstbar), dass man ohnehin eine Distanzschiene nehmen muss. In dem Fall könnte man es gleich "gescheit" machen und eine thermisch getrennte Distanzführungsschiene ordern.

Generell empfehle ich immer eine Distanzschiene beim Sonnenschutz! Die kostet generell jetzt erstmal auch keinen Aufpreis in der Anschaffung (ausgenommen Sonderschienen, thermisch getrennte Schienen usw.), aber macht in Zukunft die Insektenschutz-Nachrüstung um einiges leichter.
Bin mindestens 2 Mal pro Monat bei einem Kunden, der seine Fenster schon ein paar Jahre drin hat und nun Insektenschutz nachrüsten möchte. Die fehlende Distanzschiene schränkt dann die Auswahl extrem ein.

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  •  jotschi
16.9.2014  (#12)
So, jetzt bin ich wieder ein bisschen schlauer!

Wir überlegen jetzt, wie beim Neubau üblich, diese Aufsatzkästen zu verwenden. Diese haben auch außen eine Wartungsöffnung, jedoch könnten wir das Fenster bündig zur ungedämmten Außenwand montieren.
Nachteil wie oben beschrieben: Der Aufsatzkasten ist 5cm höher als der alte Holzkasten. D.h. das Fenster wird von oben her um 5cm kleiner.
Unten siehts anders aus. Parapet ist momentan auf 75cm. Damit die Fenster nicht zu niedrig werden überlegen wir das auch so zu belassen und dafür ESG-Glas und versperrbare Griffe zu verwenden. Alternativ könnten wir auch das Parapeth auf 80cm aufmauern (fertige Fensterbankoberkante). Mit dem Fensterrahmen kommen wir auf 85cm, was lt. Vorschrift ok wäre. Wir ersparen uns dadurch die Mehrkosten bei den Fenstern, haben aber dafür mehr Maurerarbeiten.

Sind diese Aufsatzkasten von der Dämmung her ok oder gibt's da auch wieder einen Haken an der Sache?

lg Jotschi

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  •  jotschi
29.9.2014  (#13)
Grüß euch!

Leider beschäftigt mich das Thema noch immer. Ich hab auch schon div. Herstellerseiten abgeklappert, jedoch läufts immer auf das Gleiche hinaus.
Bei Hella gäbe es einen Aufsatzkasten, welcher 25cm hoch ist.
Das Parapeth müsste ich lt. Norm auf 80cm aufmauern (+5cm Fensterrahmen). Somit würde ich fast keine Fensterfläche verlieren. Was ist grundsätzlich von den Aufsatzkästen zu halten? Beim Neubau sind diese ja sowieso Standard oder?

lg jotschi

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