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Einbruchshemmung SH1 (Josko) vs WK1

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  •  noox
22.1. - 25.1.2015
8 Antworten 8
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Hallo,

habe gerade eine Josko-Angebot vor mir liegen. Laut Webseite ist ein Pilzzapfen ja serienmäßig dabei. Für einen gar nicht so unwesentlichen Aufpreis pro Flügel gäbe es SH1.

Beim Internorm-Angebot gäbe es für einen relativ moderaten Aufpreis pro Fenster WK1 dazu. Der Verkäufer meinte, dass ohne WK1 das Fenster sofort ausgehebelt werden kann. Bei der WK1-Variante wäre ein Pilzzapfen dabei, sodass das nicht mehr so einfach geht.

Weiß jemand, wie man diese Ausführungen vergleichen kann? Insbesondere zu SH1 finde ich keine genaueren Angaben im Web.

Vielen Dank!

  •  hans007
22.1.2015  (#1)
Hallo,

ich kann zwar den Unterschied zwischen diesen beiden Varianten nicht erklären, da ich nicht weiß was SH1 bei Josko ist.
Bei WK1 ist nicht nur der Beschlag anders, sondern bereits auch die Verglasung, der Fenstergriff, etc.
Was natürlich fast ein wenig erschreckend ist, dass diese Fenster standardmäßig nur einen Pilzzapfen hat.

zur Aussage des Verkäufers:
Dass ein Fenster ohne WK1 sofort ausgehebelt werden kann, kann so pauschal nicht gesagt werden (vielleicht ist das bei seinen Fenstern so emoji ). Das Aushebeln der Fenster ist natürlich eine sehr beliebte Einbruchmethode. Gegen dieses Aushebeln wirkt vor allem nur der Einsatz von Pilzzapfen.
Es gibt viele Hersteller, die bereits bei der Standardausführung 3-4 Pilzzapfen pro Flügel verwenden ohne hier auf einen "Zusatzverkauf" angewiesen sein zu müssen.
Die Fenster, die ich hauptsächlich montiere, haben z.B. 3 Pilzzapfen pro Flügel serienmäßig.

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  •  Slash666
22.1.2015  (#2)
Kurzerklärung für SH1 Josko - Von der Firma JOSKO wird die max. technische Anzahl an Sicherheitsschließteilen eingebaut, ebenso die speziellen Schrauben und der Anbohrschutz beim Getriebe. Die Glasscheibe wird verklebt!
Im Gegensatz zu der RC2(WK2) ist die Einbruchhemmung SH1 eine ungeprüfte Sicherheit ohne Kennzeichnung!


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  •  noox
22.1.2015  (#3)
Vielen Dank!
D.h. SH1 liegt näher an RC2/WK2 bzw. ist dem sehr ähnlich - außer, dass es nicht geprüft ist.
WK1 liegt da darunter.

Soweit ich es verstanden habe schreibt ja WKx nicht vor, wieviele Pilzzapfen es haben muss, sondern wie lange es einem Einbruchsversuch mit bestimmten Werkzeugen und bestimmten Können widerstehen muss.

Was ich gehört habe - und logisch klingt - haben Pinzzapfen andererseits das Problem, dass sie empfindlicher auf die genaue Einstellung des Fensters sind. Bei neuen Fenster vermutlich egal - aber auf Dauer eventuell relevant. Außerdem wird bei mehr Schließelemente der Schließmechanismus schwergängiger.

Nachtrag: Schräg, laut Webseite haben auch die Internorm-Fenster einen Pilzzapfen serienmäßig.

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  •  nereug
22.1.2015  (#4)

zitat..
Was ich gehört habe - und logisch klingt - haben Pinzzapfen andererseits das Problem, dass sie empfindlicher auf die genaue Einstellung des Fensters sind. Bei neuen Fenster vermutlich egal - aber auf Dauer eventuell relevant.


Dazu gibt es das KF500 von Internorm. Dort ist RC2N serienmäßig und unempfindlich auf die Einstellung.


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  •  AnTeMa
23.1.2015  (#5)
Pilzkopfverriegelung - Es kommt auf den verwendeten Beschlag an was Einstellung und Leichtgängigkeit betrifft.

Es gibt z.B. einen von Siegenia, bei dem alle Pilzkopfverriegelungen drehbar gelagert sind und die Verstellung mit Ringschlüssel statt mit Inbusschlüssel vorgenommen wird.
Zudem ist ein Flügelheber dabei, der gerade bei schwererer Sicherheitsverglasung sinnvoll ist.

Diese sind mindestens so leicht wenn nicht besser, von der Bedienbarkeit her, wie normale Standardfenster.

Es gibt durchaus gute Holzfensterfabrikate die vom Beschlag her schon fast dieselbe Anzahl an Pilzkopfverriegelungen wie RC2 Fenster haben. Diese haben dann nur zusätzlich das Verbundsicherheitsglas bzw auch die entsprechende Zulassung.

Beim Preisvergleich auf jeden Fall genau die Aufpreise für die entsprechende Sicherheitsklasse vergleichen- es müssen auch die dafür vorgeschriebenen Schrauben verwendet werden.

Ein Sicherheitszapfen bringt keine wesentliche Verbesserung, da dann einfach die andere Seite aufgehebelt wird.

Andreas Teich



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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
23.1.2015  (#6)
Also wenn du Fenster kaufen willst, und in der Anfrage das Wort "Einbruchhemmung" nicht erwähnst, bekommst du (mit wenigen Ausnahmen) in der Regel einen Beschlag mit Basissicherheit -> Da wird der Flügel mit 1 Schließteil und 1 Pilzzapfen ausgeliefert.
Das bietet im Prinzip noch keinen Einbruchschutz, sondern verhindert jetzt erstmal, dass ein besoffener Trottel mit einem Holzstecken in der Hand das Fenster von außen öffnen kann.

Gegen geringen Aufpreis (~ 5 Euro) bieten viele Beschlagsherstellsteller die sgn. "Sicherheitsstufe B" an, da sind dann 2, 3 oder mehrere Schließteile und Pilzzapfen verbaut.

Die Bezeichnung "WK" (für Widerstandsklasse)gibts eigentlich nicht mehr, sie wurde durch "RC" (für Ressistance Class) ersetzt.
Weils ja einfach zu verständlich für alle wäre, in Österreich erzeugte und verkaufte Elemente in unserer Heimatspreche zu bezeichnen. emoji
RC2 (also WK2) bedeutet, dass ein Fenster geprüft und zertifiziert ist für einen Einbruchversuch mit einfachen Hebel-Werkzeugen wie zB Schraubenzieher oder Keil. Das ganze muss 3 Minuten Widerstandszeit und 15 Minuten Gesamtprüfzeit überleben.
Neben dem Beschlag gehört zu RC2 bzw. WK2 auch ein dementsprechend einbruchhemmendes Glas (P4A Glas mit zB 10mm VSG), ein Sicherheitsgriff sowie die aufwändigere Montage.

Neben Preisgründen wird auf diese RC2-Ausführung auch dann verzichtet, wenn es aus technischen Gründen nicht möglich ist: zB wenn die Kombination mit P4A-Glas und einen vorgeschriebenen U-Wert nicht vereinbar ist, es die Bauform nicht zulässt (tlw. niedrige Bodenschwellen, Rundfenster, Schrägfenster, usw.) oder es kein Prüfzertifikat gibt.

Dann gibts noch die abgespeckte Form RC2N.
Hier wird auf das Sicherheitsglas verzichet, der Rest bleibt im Prinzip gleich.

Die höheren Klassen definieren sich dann über längere Prüfzeiten, geeigneteres Werkzeug, bessere Verglasungen, betreffen dann in der Regel aber nicht mehr den Privatbau, sondern Objekte mit erhöhter Sicherheit (öffentliche Gebäude, Banken, usw.).

Übersicht kurz erklärt:
RC3: 5 (20) Minuten, zusätzlich mit Brecheisen
RC4: 10 (30) Minuten, zusätzlich mit Axt, Stemmeisten, Hammer, Akkubohrer
RC5: 15 (40) Minuten, zusätzlich mit Bohrmaschine, Stichsäge, Winkelschleifer, usw.

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Das was dir Josko angeboten hat, entspricht in etwa RC2N, also ohne Sicherheitsglas, ohne Sicherheitsgriff, ohne Prüfzertifikat. Also der Sicherheitsbeschlag mit der maximal möglichen Anzahl von Sicherheitsschließteilen, die Verschraubung, der Aufbohrschutz beim Getriebe, sowie die Verklebung des Glases.

Was wird das ungefähr bei dir kosten? Ca. 50 Euro pro Flügel schätze ich?

Als Verkäufer wäre man gut beraten, dir vorab zu erklären, dass so ein Beschlag, der für erhöhte Beanspruchung gedacht ist, auch schwerfälliger zu bedienen ist.
Auch ist ein kürzeres Intervall zur Nachjustierung des Beschlags zu erwarten (verglichen zu einem "normalem" Beschlag), weil hier einfach weniger Spiel vorhanden ist.

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Insgesamt bietet also sehrwohl WK1, SH1 oder RC2N eine recht brauchbare Einbruchhemung, wenn man davon ausgeht, dass hier weder die Scheibe eingeschlagen wird, noch der Eindringling mit Profi-Ausrüstung antritt.
Es schützt also in erster Linie vor Gelegenheits- bzw. Spontan-Einbrechern (zB ein Junkie, der sich schnell mal 100 Euro "verdienen" will, der geht dann weiter zum Nachbarn ...) oder vor Besoffenen, die schnell mal vor ihren Freunden angebeben wollen, wie schnell sie ein Fenster von außen öffnen können.
Der Profi - der wirklich rein möchte - schaffts bei all den genannten Varianten.


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  •  nereug
24.1.2015  (#7)

zitat..
Insgesamt bietet also sehrwohl WK1, SH1 oder RC2N eine recht brauchbare Einbruchhemung, wenn man davon ausgeht, dass hier weder die Scheibe eingeschlagen wird, noch der Eindringling mit Profi-Ausrüstung antritt.
Es schützt also in erster Linie vor Gelegenheits- bzw. Spontan-Einbrechern (zB ein Junkie, der sich schnell mal 100 Euro "verdienen" will, der geht dann weiter zum Nachbarn ...) oder vor Besoffenen, die schnell mal vor ihren Freunden angebeben wollen, wie schnell sie ein Fenster von außen öffnen können.
Der Profi - der wirklich rein möchte - schaffts bei all den genannten Varianten.


Das ist m.M.n. zu polemisch. Natürlich kommt jeder der rein will in jedes Gebäude. Egal welche Sicherheitsstufe. Es geht immer nur darum wieviel Zeit benötigt wird und welche Werkzeuge man zur Verfügung hat.

Aber das man sich mit RC2(N) nur gegen Spontaneinbechern schützt oder gar nur gegen Junkies oder Besoffenen ist so nicht richtig. RC2 bietet Schutz vor einem Profieinbruch für mindestens 3min (vorausgesetzt er kennt das Fenstersystem). Aus diesem Grund hat bei den Prüfungen die Person in Summe 15min Zeit. Zuerst analysiert er das Fenster und macht Versuche - und mit diesem Wissen startet er den Einbruchsversuch.

Grundsätzlich sucht sich ein Einbrecher die schwächste und uneinsehbarste Stelle aus. Damit wären gerade diese Bauteile zu schützen. Das sind Nebeneingangstüren, Balkontüren aber auch Stulpfenster uvam. Damit kommt es wie bei vielen anderen Dingen auf die Beratung an.

RC3 kenne ich in Österreich bei Fenstern nur bei einem Anbieter. Wobei die Bedienbarkeit und Einstellbarkeit immer mehr abnimmt, wenn man die Sicherheit mit den traditionellen Beschlägen erhöht - egal welcher Hersteller. Es ist auch aufzupassen, dass Prüfungen für Fenster für Bauformen gemacht werden. D.h. will man eine Sicherheit, dann darf man sich das Zeugnis nicht nur für das einteilige Fenster zeigen lassen.

Wie schon vorher erwähnt hat Internorm dafür einen eigenen Beschlag entwickelt, welcher einfache Bedienbarkeit, Einbruchsschutz (RC2N im Standard) und das sogar fast unsichtbar (damit das Fenster auch optisch gut aussieht).
Da kann man den Einbruchsversuch auch auf YouTube ansehen - nach 5 min wurde da beim Stulpfenster (!) abgebrochen.

http://youtu.be/AmJOpeZ0ET8



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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
25.1.2015  (#8)
@nereug - Aber genau um solche Einbruchversuche gehts bei Systemen wie WK1, RC2N, usw., und das ist auch der Grund wenn der Kunde nicht "bedingungslos WK2" fordert und bezahlen will.
Nämlich, dass nicht "jeder Trottel reinkommt", und damit sind die Gelegenheitstäter gemeint: Der Junkie, der heute noch zu seinen 50 Euro Bargeld kommen will oder der dauerpleite "Bsuff", der zwischen dem 7. und 8. Bier auf eine dumme Idee kommt.
Solche Typen rennen in der Regel nicht mit Brecheisen und Winkelschleifer durch die Gegend, sondern probieren es mit einfachsten/primitivsten Mittel.

Ziel solcher Systeme ist es weniger, dass überhaupt keiner reinkommt, sondern vielmehr, dass der Gelegenheitstäter sein Scheitern bald überreißt, und von seinem Vorhaben ablässt.

Ein "hauptberuflicher" Einbrecher, der auf Erfolg aus ist, wird wohl eher weniger - wie im Video gezeigt - mit bloß 2 Keilen und 1 Schraubenzieher zu seinem "Arbeitsplatz" kommen.
Solche Videos zeigen aber stets den Versuch mit den einfachen Mitteln.
Sie zeigen nicht, was passiert wenn der Profi mit schwerem Gerät anrückt, und es zB dann versucht, wenn er weiß dass du auf Urlaub bist, er vorbereitet ist, dass das Fenster mehr als "Basissicherheit" hat; er nicht 10 Minuten steht und überlegt was er tun will; und dass er auch in der Situation sein könnte, etwas Lärm zu machen.

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Außerdem reden wir hier bei diesen Varianten "nur" von den Beschlägen, nicht vom entsprechenden Sicherheitsglas.
So wie der Kollege im Video arbeitet, wirds vielleicht schon nach 20 Sekunden die Scheibe zerreißen ... wenn die dann schon kaputt ist, würde ich mir um das Aushebeln des Flügels keine großen Gedanken mehr machen.

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