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Eigenkapital bei Eigenbau vs. Hauskauf

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  •  terrain
14.1.2016
14 Antworten 14
14
Hallo,ich lese schon seit einiger Zeit mit und hätte mal eine grundsätzliche Frage zum Thema Eigenkapital und dessen Bewertung durch Banken.

Folgende Fragestellung:

Angenommen ich habe relativ viel Eigenkapital (300k) aber nur ein mittleres Einkommen (4,2 k auf beide Partner gleichverteilt)–

--Achtung fiktives Rechenbeispiel, bitte nicht an Zahlen aufhängen--

Macht es dann aus Sicht der Bank einen Unterschied:

Wenn ich bei Eigenbau 300k, also mein gesamtes Eigenkapital, für den Grund ausgebe und in Folge die gesamten Errichtungskosten (Annahme: wieder 300k) finanzieren muss
oder

Bei Kauf eines vergleichbaren „fertigen“ Objekts um 600k eine Eigenkapitalquote von 50% einbringen kann?

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Banken Fall zwei als sicherer bewerten würden.
Stimmt das? Um es auf den Punkt zu bringen: zählt ein Grundstück als Eigenkapital?
Lg Christina

PS: keine Sorge, wir haben nicht vor mit unserem Einkommen 300k Kreditsumme aufzunehmen. Ich hab die Zahlen nur so gewählt um meine Frage zu verdeutlichen.

  •  Richard3007
14.1.2016  (#1)
Hmmm mal anders rum. Familieneinkommen 3,8k (tatsächlich)
Gesamtkreditbedarf 308k
Gesamt monatliche Belastung rund 1030 Euro auf 25 Jahre. Also bei dem Einkommen darf man sich schon 300k aufnehmen.

Das Problem ist, es gibt kein vergleichbares fertiges Objekt. Da bei einem fertigen Objekt meist auch schon die ganzen anderen Dinge bezahlt sind, die du beim Neubau noch bezahlen musst, welche aber den Projektwert schmälern. Da die Bank das nicht als Wert anerkennt.

Und ob die Bank das fertige 600k Objekt besser in Ihrer Schätzung bewertet, weiß man nicht, wenn es nicht versucht hat. Da gibt es sehr viele Bewertungsparameter.
Ich denke pauschal kann man nicht sagen, was die Bank für besser hält. Da es immer auf das Objekt und Bewertung kommt, sowohl beim Alt- als auch Neubau.
Aber bei diesen angegebenen Zahlen ist es ohnehin wurscht. Da es BEST Kondis werden. Egal was du machst. 50% Eigenkapital bleiben 50%. Da kann auch die Bewertung dir keinen Strich durch die Rechnung machen. Wenn du nicht gerade völlig überteuerten Blödsinn kaufst emoji

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  •  chris23
  •   Silber-Award
14.1.2016  (#2)
Es geht doch nur darum ob das Grundstück zählt. Und der Grundstückswert ist ja recht einfach zu bewerten. Und ja natürlich zählt das auch als Eigenkapital. Es geht ja für die Bank immer um Risiko und das ist bei beiden Varianten annähernd gleich also wird es auch gleiche Kondis geben.

Und ich glaube 300k Kredit bei 4,2k Einkommen ist so ungewöhnlich nicht. emoji

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  •  terrain
14.1.2016  (#3)
Also akzeptiert die Bank das Grundstück sehr wohl als Eigenkapital, nur eben mit dem Wert gemäß der eigenen Bewertung. Was bei Eigenkapital in Euroform wegfällt, aber dafür wird dann natürlich das Objekt von der Bank bewertet, welches man kaufen möchte. Richtig?

Jedenfalls schießt man sich im Fall 1 nicht völlig ins Out und hat ein Grundstück auf dem man nicht bauen kann (oder in unserem Fall wahrscheinlicher: ein gebrauchtes Haus, welches man nicht sanieren kann)weil die Bank sagt: 0 Eigenkapital.

Wer dzt. im Großraum Wien sucht gerät leider recht leicht an überteuerten Blödsinn, fürchte ich emoji.


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  •  terrain
14.1.2016  (#4)
Zur Kreditsumme noch: Ich wollte hier keinesfalls andere Personen beurteilen, die ähnliche Kredite haben. Nur bin ich ein totaler Sicherheitsmensch, und außerdem sind das ja zwei Einkommen – irgendwann will ich schon Kinder. Zudem haben wir das EK zur Hälfte in der Elternlotterie gewonnen, da sollte man dann etwas vorsichtiger damit umgehen, finde ich.

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  •  chris23
  •   Silber-Award
14.1.2016  (#5)
Elternlotterie find ich gut. Ja Wien und Umgebung sind sehr teuer.
Vorsicht bei gebrauchtem Haus. Wenn das in sehr schlechtem Zustand ist kann das den Grundstückspreis auch mindern.

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  •  rk515
  •   Gold-Award
14.1.2016  (#6)

zitat..
terrain schrieb: zählt ein Grundstück als Eigenkapital?


wennst projekt "hausbau" angibst, und wenn das grundstück breits in denem besitz ist, ist es "vermögen"
wenn du als projekt "grundkauf und hausbau" angibst und grundstück muss noch gekaut werden, sind die 300k eigenkapital.

achtung, darüber wurde auch schon viel diskutiert und gestritten hier. *G*

zitat..
terrain schrieb: Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Banken Fall zwei als sicherer bewerten würden


nein, dem ist nicht so. die bank sieht ja, dass du dir von deinem eigenkapial vermögen zugelegt hast.

zitat..
chris23 schrieb: Wenn das in sehr schlechtem Zustand ist kann das den Grundstückspreis auch mindern.


nicht den grundstückspreis, sondern den verkehrswert der gesamten liegenschaft.
grundstückspreis ist ja lediglich grund mal ortsüblicher preis.

zitat..
terrain schrieb: Was bei Eigenkapital in Euroform wegfällt, aber dafür wird dann natürlich das Objekt von der Bank bewertet, welches man kaufen möchte. Richtig?


als vermögen.
und bei der bewertung des objektes wirds in form des grundwertes bewertet

nur um mal wieder ein paar feinheiten der bankensprache hervorzuheben. *G*



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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
14.1.2016  (#7)
Hallo Christina,

das wird ziemlich bis völlig wurscht sein, solange das Haus nicht in der Pampa wohnt und du massive Lageabschläge befürchten musst.
Oder du in besagter Pampa ein 1-Mio-Haus hinstellst. Denn da wird auch bei 30% Eigenkapitalquote im Fall der Fälle nur wenig potentielle Käufer ansprechen ;).
Somit die Bank die Finanzierung als "risikoreich(er)" einstufen, vermutlich einen schlechteren Aufschlag nach sich ziehen

Grundsätzlich: es geht um die Projektkosten - Eigenmittel, und da zählt bekanntlich das Grundstück mit dazu ;)

Gruß, Alex

EDIT: und RK hat´s genau am Punkt definiert Vermögen/EK ;)

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  •  chris23
  •   Silber-Award
14.1.2016  (#8)

zitat..
Zitat:
chris23 schrieb: Wenn das in sehr schlechtem Zustand ist kann das den Grundstückspreis auch mindern.

nicht den grundstückspreis, sondern den verkehrswert der gesamten liegenschaft.
grundstückspreis ist ja lediglich grund mal ortsüblicher preis.


Bitte hier noch ein Haar zum spalten. Macht das für den TE irgendeinen Unterschied? Genauso wie die Definition von Eigenkapital. Im Endeffekt kommt ja das gleiche raus auch wenn wir uns über die Begrifflichkeiten nicht ganz einig sind.

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  •  rk515
  •   Gold-Award
14.1.2016  (#9)

zitat..
chris23 schrieb: Begrifflichkeiten nicht ganz einig sind.


sollten wir uns aber, denn sonst redet jemand von äpfeln, meint aber im endeffekt petersilie! und dann kommts zu missverständnissen.



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  •  chris23
  •   Silber-Award
14.1.2016  (#10)
Na gut und welche Definition von Eigenkapital willst dann in Zukunft verwenden? Deine oder die wie sie an der Wirtschaftsuni gelehrt wird? Die lautet nämlich: "Eigenkapital ist rechnerisch die Differenz von Vermögen und Schulden".

Damit gehören sowohl das Grundstück als auch die 300.000 Euro Bargeld sowohl zum Vermögen als auch zum Eigenkapital.

Eigenkapital vor Kreditaufnahme:
Fall 1 Grundstück im Wert von 300.000 | Schulden 0
300.000 - 0 = 300.000 EK

Fall 2 Bargeld 300.000 | Schulden 0
300.000 - 0 = 300.000 EK

Mit dem Liegenschaftswert hast Du recht.

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  •  terrain
14.1.2016  (#11)
Aber haben diese Begrifflichkeiten dann eine reale Auswirkung?

Also wenn ich mit EK ein Gebrauchthaus/Grundstück kaufe, dann in Ruhe plane, und erst dann mit dem konkreten Finanzierungsbedarf zur Bank gehe sieht sie den Bestand dann ja als „Vermögen“ und sagt: Eigenmittel sind aber keine da.

Wenn ich aber schon vor dem Kauf mit der Bank rede sieht sie das Ganze als ein Projekt mit gutem Eigenkapitalanteil? Ist halt blöd weil dann muss ich ja in der Planungsphase schon Zinsen für Geld zahlen dass ich noch gar nicht brauche.

Es ist übrigens weder eine Luxushütte in der Pampa noch eine Hundehütte in Nobelgegend geplant. Wir suchen das gesunde Mittelmaß emoji was schwierig genug ist.


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  •  chris23
  •   Silber-Award
14.1.2016  (#12)
Vermögen gehört in jeder vernünftigen Definition zum Eigenkapital dazu! Ob das Barvermögen oder irgendwas anderes ist zB ein Grundstück ist komplett egal.

Wenn es mit Schulden belastet ist dann ist dieser Anteil Fremdkapital und das EK sinkt.

Jeder der schon mal eine Bilanz gemacht hat wird Dir das bestätigen.

edit: Dazu noch ein Zitat aus der Wikipedia:

Immobilienfinanzierung

In der Immobilienfinanzierung werden als Eigenkapital jene Mittel bezeichnet, die dem Käufer von Immobilien zur Verfügung stehen (Bargeld, Spareinlagen, Termingelder, Wertpapiere, Bausparguthaben und vorhandener Grundbesitz). Im weiteren Sinne werden zu den Eigenmitteln auch Verwandtendarlehen, Arbeitgeberdarlehen, öffentliche Zuschüsse und Eigenleistungen gerechnet.

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  •  terrain
14.1.2016  (#13)
ok, dann vertraue ich mal darauf dass die wirtschaftswissenschaftliche Definition auch in der Bankenpraxis was zählt. Ist für uns ja der bessere Fall emoji

Danke für euren Input!

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  •  rk515
  •   Gold-Award
14.1.2016  (#14)
ach herrje.... gemma wieder zurück zum thema, hm?

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