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Diskussion Konzept Haus ohne Keller in Südwest-Hanglage

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  •  rednaxela
13.2. - 18.3.2022
6 Antworten | 5 Autoren 6
6
Hallo liebe Häuslbauer,

ich bin nun schon seit längerer Zeit dabei eine Planung für unser Eigenheim zu erstellen, und möchte euch unser Konzept vorstellen sowie ggf. (hoffentlich 😀)ein paar Dinge mit euch diskutieren.

Konzept:

 • Wir bauen am Hang (etwa 7% Steigung), wollen jedoch ohne Keller auskommen.
 • 2 Vollgeschoße
 • Die Vorderseite des Hauses ist nach Süd-West ausgerichtet (Flucht mit Nachbarhäusern)
 • Wohnen wäre im EG geplant, hauptsächlich um eine bessere Aussicht und mehr Licht zu haben (Über Nachbarhäuser "darüberschauen".
 • Der Dachstuhl soll, um ein großzügigeres Raumgefühl zu erreichen, "offen" bleiben, jedoch aus Kostengründen kein echter Sichtdachstuhl sein (die Balken können bzw müssen evtl. sichtbar bleiben).
 • Die Schlafräume + Bad befinden sich im UG, wobei es 2 Elternzimmer gibt, die beide über eine gemeinsame Ankleide begehbar sind.
 • Beide Elternzimmer haben eine Doppelfunktion - Schlafraum sowie Home-Office
 • Um trotz Wohnen im UG einen guten Gartenzugang zu haben, wurde eine Außentreppe eingeplant.
 • Ein Lichthof im Süd-Osten soll dafür sorgen dass die Räume im UG auf dieser Seite ausreichend Licht erhalten.

Bauweise/Haustechnik

 • Von der Bauweise hätte ich grundsätzlich an Ziegelmassiv (50er) gedacht.
 • Beheizt werden soll das Haus mittels Erdwärme (Ringgrabenkollektor) + Photovoltaik (10 KWP KWP [kWpeak, Spitzenleistung]).
 • Die Räume im UG sollen über die Decke gekühlt werden (Betonkernaktivierung).

Ein paar Dinge sind mir noch unklar:

 • Der Wohn-Essbereich ist derzeit sehr großzugig bemessen mit über 70m2. Hat jemand eine planerische Idee wie man den Platz effizient nutzen könnte ohne zuviele "tote" Fläche zu erzeugen? 
 • Zahlt sich eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] in den Schlafräumen aus? Ich schlafe bei Frischluft wesentlich besser, aber meine Frau erfriert mir im Winter, wenn ich das Fenster kippe. Von daher habe ich mir eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] überlegt, bin mir aber nicht sicher ob die Vor- oder Nachteile überwiegen.
 • Um die gute thermische Phasenverschiebung von 50er Ziegeln im EG nicht zunichte zu machen müsste der Dachstuhl wohl mit einem "schweren" (thermisch trägen) Dämmmaterial gedämmt werden -> Was eignet sich hier eurer Meinung nach? Zellulose?
 • Der Technikraum ist derzeit im EG untergebracht, also müsste man Leitungen ein Geschoß "nach oben" führen. Kann das Probleme machen?
 • Die Kühlung des EG mit dem offenen Dachstuhl ist auch nicht straightforward. Wäre es denkbar auch bei der Teil-Betondecke über dem Gang/Bad/Technikraum im EG eine Betonkernaktivierung zu machen?
 • Wir würden die Terasse gerne mit der Geschossdecke des EG mitbetonieren (Isokörbe) -> sind solche Treppenausschnitte da überhaupt machbar von der Statik her, etc.?
 • Wie den Platz der sich auf der Teil-Betondecke im EG ergibt am besten nutzen? Wie erschließt man den Platz am besten? Hat jemand von euch sowas ähnliches gebaut?
 • Wir haben ein Budget von ca 500k (ohne Außenanlagen) eingeplant. Eigenleistungen sind möglich und wir würden den Bau selbst managen. Glaubt ihr ist das im Jahr 2022 noch realistisch für so einen Bau? (Wir reden von etwa 180m2 Wohnfläche).

Grundriss UG (Hausecke oben links ist nach Norden ausgerichtet).

2022/20220213115814_th.png
Grundriss EG 

2022/20220213806725_th.png
Ansicht von Süd-Süd-West

2022/2022021334181_th.png
Ansicht von Süden (ohne Dach)

2022/20220213533683_th.png
Ansicht von Süden (mit Dach)

2022/20220213120130_th.png

So könnte es von innen aussehen (offener Dachstuhl im EG)

2022/20220213760228_th.jpg

Ich freue mich auf eine, hoffentlich lehrreiche, Diskussion mit euch!

LG, Rednaxela

  •  mmas2006
14.2.2022  (#1)
Liebe(r) Rednaxela,
Dein Konzept finde ich gut.
Ich habe auch eine ähnliche Situation (Hanglage mit Schlafräume im UG)
Auch wir haben genau aus diesem Grund sehr viel Platz im EG bekommen und wussten zuerst nicht was damit anfangen. Es lohnt sich, so wie jetzt wo noch alles am Papier gemacht wird gut darüber nachzudenken, wie der Platz genutzt werden soll.
Ob die Kombination aus Schlafen und Homeoffice wirklich so gut funktioniert wage ich zu bezwzeifeln. Vermutlich habt ihr derzeit so eine Situation wo das Schlafzimmer der einzige Rückzugsbereich im Haus ist.
Vielleicht geht es sich aber aus, dass im EG ein zusätzliches Zimmer entstehen kann, dass dann als Büro genutzt wird. Z.B. die Ecke im Nordwesten wo derzeit die Couch geplant ist.
Das Wohnzimmer würde ich abteilen. Enweder du machst dort dann eine Trür rein, und gehts quasi vom Wohnzimmer ins Büro, oder du machst vom Flur eine separate Tür rein.
Dieser Raum kann auch problemlos in ein Gästezimmer umgewandelt werden. Ein kleines Bad hast du eh schon eingeplant. Oder du machst ein Spielzimmer draus wo die Kinder LEGO aufbauen und stehen lassen können.

Zum Heizkonzept:
Mir gefällt, dass in diesem Forum doch des öfteren über Bauteilaktivierung diskutiert wird, obwohl es in der Prasis kaum gemacht wird, weil sich viele Haustechniker und auch Baufirmen nicht drüber drauen. Es ist aber nicht viel dran, und ich kann es Jedem nur empfehlen, der in Zukunft effizient heizen möchte. Ich habe auch bei mir die Bodenplatte und die Zwischendecke aktiviert. Der Vorteil liegt darin, dass du damit ein Wärmeabgabesystem schafftst und auf eine konventionelle Fußbodenheizung fast zur Gänze verzichteten könntest.
Der weitaus größere Vorteil liegt aber in der Möglichkeit, Energie über Tage hinweg speichern zu können. Das bedeutet, du bist weitgehend unabhängig zu welcher Tageszeit oder an welchem Tag in der Woche du Energie ins Gebäude bringst.
Du hat somit keine Bedarfsheizug mehr sondern eine ANGEBOTSHEIZUNG.
Du kannst deine Wärmepumpe an einem sonnigen Tag druchlaufen lassen, wenn du PV-Strom zur Verfügung hast. Es gibt aber auch Tarifmodelle z.B von aWATTar, die einen stündlichen Tarief anbieten. Mit einer APP basierten Heizungsregelung kanns du dann die Wärmepumpe genau dann laufen lassen, wenn der Strom gerade günstig ist, oder du kannst sie einfach sperren wenn der Strom gerade teuer ist. Somit musst du gar keine PV-Anlage haben und trotzdem sehr günstig heizen. Oft ist dann sogar in der Nacht der Strom am günstigsten.
Noch besser ist es aber wenn du keine so große PV-Anlage machchst sondern einen Teil des Daches für Solarthermie frei gibtst. Für Wärme ist die Thermie wesentlich effizienter als PV
Aus 10m² kannst du an die 5.000kWh Wärme für Heizung und Warmwasser gewinnen - das wären dann schon rund 50% von deinem Bedarf. Die Wärmepumpe mit einer Leistung von maximal 10 KW kann eh nur ca. 2,0 KW Strom aufnehmen. Im Sommer kannst du mit der Wärmepumpe mit BTA gut und effizient kühlen - Die Wärmepumpe nimmt aber auch in diesem Fall nur ca. 2,0KW Storm auf.  Mit deiner geplanten 10 Kwp Kwp [kWpeak, Spitzenleistung] Anlage schaffst du keinen größeren Eigenverbrauch - du wirst den größten Teil des Stromes ins Netzt einspeisen. Die Rechnung geht nicht auf.

Wichtig wäre nur, wenn du dein Heizkonzept in diese Richtung auslegen willst, dass du dein Dach nach Süden steiler machst. optimal wären 60°
Schau dir mal Fotos von sogenannten Solarhäusern an, die ein asymmetrisches Dach haben.
Ansonsten müssten die Kollektoren aufgeständert werden. Ist natürlich auch die Frage ob es baurechtlich erlaubt ist.

Fürs Erste glaub ich mal genut neuer Input.
Mal sehen was die anderen schreiben.

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  •  rednaxela
14.3.2022  (#2)
push

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  •  MissT
  •   Gold-Award
14.3.2022  (#3)
Ob Du mit dieser Reaktion auf die ausführliche Antwort von mmas2006 hier viel erreichen wirst? ...

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  •  tomsl
  •   Bronze-Award
15.3.2022  (#4)
Ein paar Dinge, die mir so auffallen:

 • Der Schreibtisch im Schlafzimmer wird so nicht funktionieren. Wenn du einen ergonomischen Schreibtischsessel hast, brauchst du mind. 1,5 m Platz, und da stehst du dann jedes mal, wenn du aufstehst, an der Wand an. Ich würde mich da eingezwickt fühlen.
 • KiZis sollten passen. Wir haben selbst zwei 13m² Zimmer, das reicht völlig aus.
 • Treppe: wollt ihr tatsächlich über den Technikraum ins OG gehen, oder ist die Treppe einfach falsch eingezeichnet?

Mein größter Kritikpunkt ist eigentlich der Wohn/Essbereich. Der ist riesig und wirkt fast schon wie eine Halle. Konkret sehe ich da folgende Probleme:
 • Akustik: Mit der Kombination aus großem Raum + hoher Decke + viele Glasflächen wirst du ein gutes Konzept zur Schallunterdrückung brauchen, ansonsten wirst du immer ein Echo hören.
 • Viel verlorene Fläche, extrem verschwenderische Aufteilung.
 • Küche:
 • Viel zu weite Wege von der Küchenzeile zur Insel. Du wirst ständig hin und herlaufen müssen, wennst bei der Insel was zubereitest/kochst und nicht alles griffbereit hast. Ich würde den Abstand max. 1,5m groß machen, eher sogar kleiner.
 • Zusätzlich verlierst du mit den großen Fensterflächen viel Platz für Hängeschränke.
 • Der tote Raum in der Mitte der Küche tut mir fast schon weh, damit werdet ihr keine Freude haben. Ich sehe hier 2 Möglichkeiten:
 • Macht aus der Küche ein L, dreht die Insel um 90 Grad, macht sie länger und schiebt sie weiter in den "toten Raum", oder ihr macht die Küche generell kompakter. Z.B., könntet ihr die ostseitige Zeile weiter nach innen rücken, damit es fast ein L wird, und im Raum dahinter könntet ihr eine Speis/Hinterküche machen.

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  •  rednaxela
17.3.2022  (#5)
Dass es für den Schreibtisch im Schlafzimmer zu eng ist hab ich mir schon gedacht, danke für den Hinweis. Wir werden wohl anderswo versuchen einen 2. Homeoffice-Arbeitsplatz einzuplanen (wir arbeiten beide gelegentlich im Homeoffice, manchmal am selben Tag).

Ja, die Treppe ist verkehrt herum eingezeichnet (ups).

Bzgl. der Akustik gebe ich dir recht, es wäre wohl besser wir würden umplanen um nicht extra Geld für schallschluckende Elemente ausgeben zu müssen, ich frage mich nur wie, denn auf den offenen Dachstuhl möchte ich eigentlich nicht verzichten, dem Raumgefühl zuliebe. 

Bzgl. Aufteilung des Wohn-Essbereiches gebe ich dir recht, da müssen wir noch überlegen wie wir die Platzverschwendung massiv reduzieren können. Hat jemand Ideen? Eine Idee die wir schonmal hatten war einen Kaminofen kombiniert mit einer Sitzbank als "Raumteiler" einzusetzen, das würde auch das Akustikproblem wohl etwas entschärfen. Eine weitere Idee war im OG etwas von der Küche abzuzwacken um eine Frühstücksterasse auf der Ostseite zu schaffen. So wird der Wohn-Essbereich etwas kompakter und weniger Platz wird verschwendet. Die Frage ist halt wie man dann die Außenansicht optisch ansprechend hinbekommt.

Bzgl. Küche haben wir uns noch viel zu wenige bzw. keine Gedanken gemacht. Danke für deine Vorschläge, ich werde das mal versuchen in den Plan einzuzeichnen. 

LG



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  •  AnnaP
18.3.2022  (#6)
Ich fand die Idee von mmas2006 für das EG gut. Sprich das Wohnzimmer in ein Büro/spielzimmer umzuwandeln und das Wohnzimmer nach "vorne" ziehen. 
Vielleicht möchtest du uns deine Gedanken darüber noch mitteilen.. also auch auf mmas2006 Antwort?


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